-
Warenmeßvorrichtung für Webstühle. Es sind Vorrichturtgen für Webstühle
be-
kannt, welche i. nach Fertigstellung einer bestimmten Warenlänge den Webstuhl
abstellen, 2. die fertiggestellten Warenlängen aufzeichnen, 3. die fertiggestellten
Warenlängen durch Farbzeichen abgrenzen.
-
Es gibt eine Anzahl der verschiedensten Arten von Meßapparaten, welche
die eine oder mehrere der obenerwähnten drei Arbeiten ausführen. Trotzdem es nun
sehr viele dieser Vorrichtungen gibt, deren Nützlichkeit auch in der Industrie anerkannt
ist, so wird doch sehr wenig Gebrauch davon gemacht. Die Länge der herzustellenden
Waren ist sehr verschieden. Es geht bei den bestehenden Vorrichtungen beim Verändern
der Warenlängen, welches häufig vorkommt, durch Errechnen und Auswechseln von Zahnrädern
oder durch Einfügen bzw. Ausnehmen von Gliedem aus Ketten usw. viel Zeit verloren.
Dieser Übelstand soll durch den Erfindungsgegenstand beseitigt werden, und zwar
dadurch, daß ein mit, Lochreihen versehenes, an seinen Enden vereinigtes und in
der Länge leicht einstellbares Stahlmel.)band drei Lochreihen besitzt, wobei in
die mittlere, zum Fortbewegen des Meßbandes die Zähle der Antriebswalze eingreifen,
während die beiden äußeren Lochreihen zum Aufnehmen von Nocken dienen, die das Abstellen
des Wehstuhles veranlassen bzw. den Antrieb einer Zähl- und Zeichenvorrichtungbewerkstelligen.
Die Verstellbarkeit des Bandes liegt darin, daß man die beiden Enden übereinanderschiebt
bis zu der Zahl, welche die gewünschte Länge angibt, dort einhakt und absichert.
Von diesem Meßbande aus werden die drei obenerwähnten Arbeitsleistungen bewirkt.
-
Das Meßband s (Abb. i und 2) ist seiner ganzen Länge nach mit drei
Reihen Ucher versehen. In die mittlere Lochreihe la (Abb. 2) greifen die Zähne va
der Antriebswalze ma ein, wodurch das Meßband seinen zwangsweisen Antrieb erhält.
Die Lochreihe Da (Abb. 2) dient zum Einstellen des Nockens r, welcher die Registrier-
und Zeichenvorrichtung bewegt. Die Lochreihe na ist zum Einstecken des Nockens z,
welcher die Abstellung des *vVebstubles veranlaßt, bestimmt. Man kann, wo es erforderlich
ist, durch Vermehrung der Nocken auch in ganz kurzen Abständen die Registrier-,
Abstell- oder Zeichenvorrichtung in Tätigkeit treten lassen. Bei Betttüchern oder
Jacquarddecken wird das Band auf die erforderliche Länge von Hand der auf dem Band
angebrachten Zahlen eingestellt und die Nocken entsprechend verteilt. Es ist dieses
Einstellen eine schnelle und sichere Art, da jedes Loch der Länge nach immer i cm
gewebte Ware bedeutet, welche zudem durch die erwähnten Zahlen kenntlich sind. Durch
die Spannrolle ia (Abb. 2) wird das Meßband elastisch gespannt. Es wird diese
durch die exzentrische Anordnung des Spannrollenlagers nb (Abb. i) zu dem Steilbolzenlager
ob
und der Federpb, welche um das Stellbolzenlager wirkt, ermöglicht. In dem Schlitz
Mb wird die Spannrolle nach der jeweiligen Bandlänge eingestellt. Die Leitrolle
ita dient zum Raumschaffen für das Zählwerk, welches an dem aufklappbaren Deckel
iva befestigt ist. Dasselbe ist nach der heute vielfach gebräuchlichen Art gebaut.
Auf dem Rädchenja befindet sich, durch den Deckel ablesbar, die Einerreihe, auf
dem Rädchenga ebenso die Zehnerreihe. Durch Eingreifen des Nockens r (Abb. i) des
Meßbandes s in das Sternrädchen ha wird das ZählwGrl-, um eine Zahl bzw. um einen
Zahn weitergerückt.
-
Die Vorrichtung zum selbsttätigen Anzeicl-ineri arbeitet wie folgt:
Das in Arbeit befindliche Gewebe nimmt seinen Weg über ein unter dem Tuch aggebrachtes,
etwas vertieft liegendes Farbkissen. über dem Farbkissen und der Gewebekante. steht
der Stempelhammer d in Ruhestellung. Er ist auf dein einen Ende des Federhebels
e (Abb. 2 und 4) befestigt, welcher auf dem Zapfen f am Zapfenhalter
g
drehbar gelagert ist. Der Zapfenhalter ist auf der festen Spindel
k je nach Wareribreite verstellbar. Das andere Ende des Federhebels e, welches
in einer öse i ausläuft, steht durch eine Zugstange k, die durch Stellschraube
1 ebenfalls -nach Warenbreite verstellbar ist, mit dem kurzen Hebel rn außerhalb
des Gehäuses in Verbindung. Letzterer wiederum steht durch einen Alitnehnier
a
(Abb. 3) mit der Klappe o innerhalb des Gehäuses in Verbindung. Hebel
rn und Klappe o sind beide lose auf der Spindel p angebracht. Durch den Druck
des Nockens r, welcher sich mit dem Meßband s in Pfeilrichtung st be-
wegt,
auf die Klappe o wird der Stempelhammer hochgehoben und schlägt durch sein Niederfallen
ein Farbzeichen.
-
Die Abstellvorrichtung wird auf folgende Weise bewegt: Auf der Spindel
p (Abb. 2 und 3), welche an ihrem einen Ende durch Bogen in einen Mitnehmer
t ausläuft, während auf dem anderen Ende ein Sperrliebel v fest verschraubt ist,
befindet sich eine zweite Klappe w. Diese wird von dem Nocken z auf dem Meßbande
bewegt, drückt derart gegen den Mitnehmer 1, daß es durch geringe Drehung
der Spindelp mit dem fest verbundenen Sperrhebelv den Blattfederhebelaa auslöst.
Durch Hocbschnellen der 13lattfeder b- in Verbindung mit dem Blattfederhebel aa
wird ein Riegel ca vor dem Abstellhanuner d- (Abb. 5)
gelegt. Dieser Riegel
ca. welcher an einer am Webstuhl vorhandenen Abstellvorrichtung durch Stellring
mit Zapfen ea verbunden ist, bewirkt durch Niedergehen das Abstellen. Durch Fingerdruck
auf den Blattfederhebel aa schnappt der Sperrhebel v, durch Blattfeder ia (Abb.
i) genötigt, wieder auf den Blattfederhebel ein -und hält den Riegel ca hoch, so
daß der Abstellhammer sich frei bewegt und der Webstuhl wieder eingerückt werden
kann. Die im Bogen geschwungene Blattfeder ka ist eine Sicherungsfeder für zwangsweise
Ruhestellung der Klappen w und o (Abb.3).
-
Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt, wie aus Abb. 7 ersichtlich
ist, durch die Meßrolle gl, von der- Ware aus. Diese ist auf der Spindel eb, welche
ein Verschieben der Meßrolle nach der Warenbreite gestattet, verschraubt. Die Spindel
eb, welche in den beiden Gehäuseansätzen b und ib drehbar gelager-c ist,
wird durch Kugelgelenke db mit einer zweiten Spindel cb verbunden. Letztere, welchp,
in einem Druckbolzenlager lagert und ein Ausheben des Sternrädchens bb aus den Zahnlöchern
der Zahnrolle ma zuläßt, setzt das Meßliand in Bewegung, und zwar so, daß bei jedem
Zentimeter durchlaufener Ware das Meßband uni ein Loch weiterbefördert wird. Die
Spindel ib dient als Führungsspindel für die Ware und ist im Ansatz b
am Gehäuse
befestigt.
-
Die Befestigung der Vorrichtung ist aus Abb. 6 und
7 ersichtlich. Sie wird am Halter ü, und Ansatz b am Webstuhl
festgeschraubt. In den Halter c wird das gekürzte Schutzbrett eingesteckt.