DE454122C - Einrichtung zum raschesten selbsttaetigen OEffnen elektrischer Starkstromschalter bei Kurzschluss - Google Patents

Description

• Einrichtung zum raschesten selbsttätigen Öffnen elektrischer Starkstromschalter bei Kurzschluß. Beim Abschalten großer Kurzschlußströme kommt es häufig darauf an, daß das öffnen des betreffenden Schalters in der kürzest möglichen Zeit erfolgt, damit die schädlichen Wirkungen des Kurzschlusses nicht oder wenigstens nur in abgeschwächter Form auftreten. Man hat diese Aufgabe bereits in verschiedener Weise zu lösen versucht und ist dabei zu einer ganzen Anzahl von praktisch zum Teil ,ganz gut brauchbaren Ergebnissen gelangt. Vor allem kommt es darauf an, die Zeit zwischen der Ankunft der Kurzschlußstromwelle und dem selbsttätigen öffnen der Schaltkontakte, die Ansprechzeit des Schalters, zu beschränken, wobei elektromagnetische und mechanische Trägheit zu überwinden ist. Diese Ansprechzeit ist bei dem Schalter nach der Erfindung dadurch auf einen bisher unerreicht kleinen Augenblick beschränkt, daß die zur öffnung der Schaltkontakte notwendige Beschleunigungskraft durch zwei mit den beiden Kontakten mechanisch fest verbundene, vom Hauptstrom durchflossene Spulen hervorgebracht wird, die sich bei Stromdurchgang elektrodynamisch abstoßen und so bemessen sind, daß ihre Abstoßkraft bei Normalstrom durch eine vom Hauptstrom unabhängige Kraft kompensiert wird, während sie bei Kurzschlüssen u. dgl. die letztere überwiegt.
• In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel für die Erfindung ein Luftschalter dargestellt, der mit der neuen Schnellscha@tvorrichtung ausgerüstet ist. Von den Schaltelektroden a, b und c sind die beiden als Funkenhörner, ausgebildeten. Teile ca und c fest, während .der Mittelteil b an dem um die Achse d schwenkbaren Anker g- des Schaltmagneten f isoliert befestigt ist. Die bewegliche Elektrode b ist mit dem Funkenhorn c durch ein schmiegsames Leiterbande elektrisch verbunden, und alle Elektroden liegen in an sich, bekannter Weise zwischen den vergrößerten Polflächen i des Blasmagneten m, deren vordere in der Zeichnung fortgelassen ist, so daß der Magnetkern m im Schnitt erscheint. Zu beiden Seiten des Luftspalts des Schaltmagneten f, g sind nun die beiden Abstoßspulert n, o befestigt, die einander entgegengeschaltet sind. Sie werden, ebenso wie der Blasmagnet m, vom Hauptstrom durchflossen. Bei Normalstrom ist jedoch ihre abstoßende Traft nicht so groß, daß sie die Anziehungskraft überträfe, die durch den von der Spannungsspule p erzeugten Magnetismus auf den Magnetanker g ausgeübt wird. Die Spule p dient somit zur Erzeugung des Kontaktdrucks beim geschlossenen Schalter. Entsteht aber im Netz ein Kurzschluß, so werden die beiden Spulen n, o plötzlich so stark erregt, daß ihre Abstoßungskraft die konstante, von der Erregerspule p herrührende Anziehungskraft des Ankers g überwiegt und der Schaltermomentan geöffnet wird, wobei die Klinke g in die Rast p einfällt und den Schalter in der Offenstellung verriegelt. Der öffnungslichtbogen wird daran anschließend in bekannter Weise durch die Spule nz längs den Hörnern. a, c ausgeblasen.
• Die dargestellte Bauart zeigt nur ein Beispiel für den Erfindungsgegenstand, der grundsätzlich die Verwendung von Abstoßspulen zur raschen Öffnung von Schaltern betrifft. Die Abstoßspulen brauchen keinen Eisenkern zu enthalten, und der Kontaktdruck kann statt elektromagnetisch auch mechanisch, z. B. durch Gewicht oder, Feder, erzeugt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum raschesten selbsttätigen Öffnen elektrischer .Starkstromschalter bei Kurzschluß, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Öffnung der Schaltkontakte notwendige Beschleunigungskraft durch zwei mit den beiden Kontakten mechanisch verbundene, in einander entgegengesetztem Sinne vom Hauptstrom durchflossene Spulen hervorgebracht wird, die sich bei Stromdurchgang elektrodynamisch abstoßen und so bemessen sind, daß ihre Abstoßkraft bei Normalstrom durch eine vom Hauptstrom unabhängige Kraft kompensiert bzw. übertroffen wird, während sie bei Kurzschlüssen u. dgl. die letztere kompensiert. z. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß je eine der beiden Abstoßspulen auf dem festen Kern und dem beweglichen Anker eines Magneten sitzen, dessen Anker den beweglichen Schaltkontakt trägt. 3. Einrichtung nach Anspruch,-" dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltmagnet in an sich bekannter Weise durch eine vom Hauptstrom tuiabhängige Spannungsspule erregt wird, welche die Anziehungskraft zwischen Anker und Kern und damit den Kontaktdruck des Schalters erzeugt. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch.. gekennzeichnet, .daß der Schalter in an sich bekannter Weise in der Offenstellung verklinkt ist.