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Flaschenreinigungsmaschine. Zusatz zum Patent 437 996.
Die Erfindung
bezieht sich auf eine weitere Ausbildung der durch das Patent 437 996 geschützten
Flaschenreinigungsmaschine mit wandernden Zellen zur Aufnahme der Flaschen, einer
Zubringervorrichtung für die letzteren und in den Zellen verschiebbar angeordneten
Tüllen zur Aufnahme der Flaschenköpfe und der daran angeordneten Verschlußglieder.
Bei dieser Maschine geschieht das Ausstoßen der Flaschen aus den Zellen unter Vermittlung
der Tüllen. Um dabei die Flaschen aus den Zellen vollständig zu entfernen und zugleich
einem Hängenbleiben der Verschlüsse an den Vorderkanten der Flaschenauflager des
Zubringers vorzubeugen, sollen gemäß dem Hauptpatent die Tüllen beim Ausstoßen der
Flaschen so weit aus den Zellen heraustreten, daß die Flaschen auf ihrer vollen
Länge auf den Auflagern sich befinden, worauf die Tüllen wieder in die Zellen zurückgezogen
werden. Es kommt nun hin und wieder vor, daß eine Flasche mit ihrem Kopf und der
Verschlußvorrichtung in den Tüllen sich mehr oder weniger festklemmt, was zur Folge
hat, daß die Flasche von der in die Zelle zurückkehrenden Tülle wieder mitgenommen
wird, also mit ihrem Kopf erneut in die Zelle eintritt. Bei der darauf folgenden
Vorschaltung der Zellen und Verschiebung des Zubringers geht dann nicht nur die
Flasche zu Bruch, sondern es besteht auch in hohem Maße die Gefahr, daß wesentliche
Teile der Maschine, z. B. die Tüllen, die Zellenwände und die Flaschenauflager des
Zubringers, beschädigt oder verbogen werden.
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Bei der verbesserten Maschine nach der Zusatzerfindung geschieht die
vollständige Entfernung der ausgestoßenen Flaschen aus den Zellen in einer solchen
Weise, daß ein Wiederhereinziehen des Flaschenkopfes in die Zelle nicht stattfinden
kann. Gemäß der Erfindung werden nämlich die wieder unter Vermittlung der Tüllen
aus den Zellen ausgestoßenen Flaschen gegen Ende des Ausstoßvorganges durch eine
ihnen unabhängig von den Tüllen erteilte zusätzliche Bewegung aus den in den Zellen
verbleibenden Tüllen herausgezogen und vollständig auf die Auflager des Zubringers
gebracht. Diese zusätzliche Bewegung geschieht am einfachsten dadurch, daß die Flaschen
auf den bei der Aufnahme der letzteren schräg stehenden Flaschenauflagern des Zubringers
durch ihr Eigengewicht herabrutschen. Vorteilhaft führen dabei die Flaschen vor
ihrem Herabrutschen auf den Auflagern des Zubringers eine Kippbewegung um eine Querachse
aus, wodurch etwa mit ihrem Kopf und Verschlußglied in der Tülle eingeklemmte Flascheu
mit
Sicherheit aus den Tüllen gelöst werden. Um zu verhindern, daß die Flaschen mit
ihren Verschlußgliedern an den Vorderkanten der Auflager hängenbleiben, sind die
Zwischenräume zwischen den Flaschenauflagern am Zubringer und den Zellenringen durch
Leitbleche überbrückt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Verbindung mit einer Flaschenreinigungsmaschine, bei welcher die Zellen zur Aufnahme
der Flaschen in schrittweise gedrehten Ringen angeordnet sind. Es zeigen Abb. i
und z zwei Querschnitte durch den auf der Beschickungsseite liegenden Teil der Maschine
bei verschiedenen Stellungen des Zubringers und der Ausstoß- und Einziehv orrich
tung, Abb.3 einen in einfachen Strichen und in etwas kleinerem Maßstabe als die
Abb. i und a ausgeführten Grundriß, Abb. q. eine Einzelheit, nämlich die zum Verstellen
der Flaschenauflager des Zubringers dienenden Leitschienen und Leitrollen in Ansicht
von oben.
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a1, a2, a3 sind drei nebeneinander angeordnete und je in einen nicht
gezeichneten, Trog zur Aufnahme einer Weich- oder Waschflüssigkeit eintauchende
Zellenringe, die in Richtung des Pfeiles 5 schrittweise gedreht werden und mit reihenweise
angeordneten radialen Zellen für die Flaschen versehen sind. In den Zellen befinden
sich verschiebbare Tüllen b, welche, wie bekannt, zur Zentrierung der Flaschen sowie
dazu dienen, die Verschlußteile der letzteren seitlich des Flaschenkopfes oder Halses
zu halten. g ist der für sämtliche Zellenringe gemeinsame Einziehbaum und lt einer
der für jeden Ring. besonderen Ausstoßbügel, welche die Flaschen unter Vermittlung
der Tüllen b aus den Zellen herausdrücken.
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Vor den Zellenringen a1 bis a3 befindet sich der parallel zur Drehachse
der letzteren verschiebbare Zubringer, der im wesentlichen aus einem Rahmen c und
daran angebrachten Flaschenauflagern besteht. Am Zubringer sind, wie bei Vorhandensein
von drei Zellenringen üblich, vier Gruppen dl bis d4 von Auflagern angeordnet, von
welchen die Gruppe dl dazu dient, die zu reinigenden Flaschen von einem Aufgabetisch
r abzunehmen und dem Zellenring a1 zuzuführen, während die beiden Gruppend-' und
d3 die Aufgabe haben, die Flaschen vom Zellenring a1 zum Ring a= bzw. vom letzteren
Zellenring zum Ringas zu befördern. Die Auflägergruppe d4 dient schließlich dazu,
die Flaschen vom Zellenring a3 einer übergabevorrichtung s zuzubringen, welche die
gereinigten Flaschen an ein endloses Förderband o. dgl. abgibt. Während die Auflagergruppe
dl in der für das Einziehen der Flaschen in die Zellen des Ringes a1 vorgeschriebenen
nahezu wagerechten Stellung am Rahmen c des Zubringers fest angebracht sein kann,
sind die Auflager d:' bis d4 am Zubringer beweglich, nämlich um eine am vorderen
Auflagerende vorgesehene, parallel zur Drehachse der Zellenringe liegende Achse
t kippbar angebracht. Die zu je einer Gruppe gehörigen Auflager sind zu diesem Zwecke
zu einem Auflagertisch vereinigt, der mit seiner den Zellenringen zugekehrten Kante
um die in Bäckchen u des Rahmens c gehaltene Achse t drehbar gelagert
ist. An der Unterseite -eines jeden Auflagertisches ist dabei m einem kleinen Bäckchen
v eine Leit- und Stützrolle w gelagert, die auf einer für jeden Auflagerösch besonderen
Leitschiene x läuft. Die am festen Maschinengestell sitzenden Leitschienen x besitzen,
von oben gesehen, den in Abb. q. veranschaulichten, von links nach rechts ansteigenden
Verlauf, welcher zur Folge hat, daß die hinteren, d. h. den Zellenringen abgekehrten
Enden der Auflager bei der Verschiebung des Zubringers nach rechts (Pfeil 6 in Abb.3)
angehoben, bei entgegengesetzter Verschiebung des Zubringers (Pfeil 7 in Abb.3)
dagegen gesenkt werden. Dabei ist die Anordnung der Leitschienen x und Rollen tv
derart, daß die Auflagerd2 bis d¢ in, der rechten Endstellung des Zubringers c die
für das Einziehen der Flaschen in die Zellen geeignete Stellung (Abb. z) einnehmen,
in welcher die Auflager nahezu wagerecht, nämlich so liegen, daß sie etwas nach
den Zellenringen hin abfallen, wohingegen die Auflager in der linken Endstellung
des Zubringers die in Abb. i dargestellte Schräglage einnehmen, in welcher sie mit
ihrem hinteren Ende nach abwärts geneigt sind. Dies ist die neue Stellung der Flaschenauflager
beim Ausstoßen der Flaschen aus den Zellen.
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Der insbesondere bei schräg stehenden Auflagern zwischen den vorderen
Enden der letzteren und den Zellenringen verbleibende Spalt ist bei jedem Auflager
durch ein am festen Maschinengestell angebrachtes Leitblechy überbrückt, dessen
oberer Teil nach einem Kreisbogen mit der Kippachsel der Auflager als Mittelpunkt
gekrümmt ist, und das sich auf der einen Seite möglichst dicht an den Umfang des
Zellenringes und auf der anderen Seite dicht an die Vorderkante der Auflager anschmiegt.
Statt am festen Maschinengestell könnten die Leitbleche y gegebenenfalls auch an
der Unterseite der Auflagertische d2 bis d4 befestigt sein und an der Kippbewegung
der letzteren teilnehmen.
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Es sei angenommen, daß der Zubringer c sich in seiner in Abb. 3 gezeichneten
(linken)
Endstellung befindet. Die Auflagergruppe dl steht dann
dem Aufgabetischr gegenüber, während die Auflagergruppen d-' bis d4 vor den Zellenringen
a1 bis a3 stehen. Dabei nehmen die Auflager d= bis d4 die in Abb. i gezeichnete
Schräglage ein. Während nun die Auflager dl eine Reihe zu r°inigender Flaschen vom
Aufgabetisch r übernehmen, werden aus den jeweils in Höhe der Einzieh-und Ausstoßvorrichtung
g,lt befindlichen Zellen der Zellenringe a1 bis a3 die Flaschen ausgestoßen und
auf die Auflager d'! bis d4 befördert. Dies geschieht -,ve im Hauptpatent unter
Vermittlung der in den Zellen verschiebbaren Tüllen b durch die Ausstoßbügellt,
wobei aber im Gegensatz zum Hauptpatent die Tüllen nicht aus den Zellen heraustreten,
sondern nur bis an den Außenrand der Zellenringe bewegt werden. Bei diesem Ausstoßvorgang
werden die Flaschen über die Vorderkanten der Auflager d° bis dl bzw. die hier vorgesehenen
Leitbleche y hinweggeschoben, wobei die Flaschenunterteile zunächst frei nach vorn
herausragen. _ Sobald diese Flaschenteile jedoch gegen Ende der Ausstoßbewegung,
also etwa bei Erreichung der Endstellung der Tüllen b, ein ausreichendes Cbergewicht
gegenüber den noch auf der dem Zellenring zugekehrten Seite der Kippachse der Auflager
befindlichen Flaschenteilen haben, werden die Flaschen durch Eigengewichtswirl.:ung
um eine durch die Vorderkanten der Auflager oder die Leitbleche y gebildete Querachse
gekippt. Die Flaschen senken sich also auf die Auflager und rutschen dann, wiederum
durch ihr Eigengewicht, auf den schrägen Auflagern herab, bis sie auf die an den
hinteren Enden der Auflager angebrachten Anschläge z stoßen. Die Leitbleche y verhüten
dabei ein Hängenbleiben der auf der Unterseite der Flaschen befindlichen Flaschenverschlüsse
an den Vorderkanten der Auflager. Durch die eben beschriebene zusätzliche Bewegung
werden die Flaschen vollständig aus den Zellen bzw. den darin verbleibenden Tüllen
b entfernt, so daß sie nun auf ihrer ganzen Länge auf den Flaschenauflagern d'2
bis d4 liegen und von den Zellenringen vollkommen frei gehen. Dadurch, daß dem Abwärtsrutschen
der Flaschen auf den Auflagern eine plötzliche Kippbewegung voraufgeht, werden auch
solche Flaschen, die sich etwa mit ihrem Kopf und den Verschlußgliedern in den Tüllen
festgeklemmt haben, mit Sicherheit aus den Tüllen gelöst. Die verbesserte Einrichtung
zur Entfernung der Flaschen aus den Zellen arbeitet also mit der denkbar größten
Zuverlässigkeit, so daß Betriebsstörungen, Flaschenbrüche und Beschädigungen von
Maschinenteilen nicht mehr vorkommen können. Daneben besteht dadurch, daß die Tüllen
beim Ausstoßen der Flaschen-nicht aus den Zellen heraustreten, noch der Vorteil,
daß der besondere Arbeitsgang des Zurückziehens der Tüllen in die Zellen fortfällt.
Damit wird nicht nur ein Rückzuggestänge erspart, sondern zugleich an Zeit gewonnen.
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Nach beendetem Ausstoßvorgang wird der Zubringer c, wie bekannt, in
Richtung des Pfeiles 6 (Abb. 3), d. h. in seine rechte Endlage verschoben, in welcher
die Auflagerdl bis d3 vor den Zellenringen a1 bis a3 sich befinden, während das
Auflag erd4 der Gbergabevorrichtung s gegenüberzustehen kommt. Bei dieser Verschiebung
werden die hinteren Enden der Flaschenauflager d2 bis d4 durch das Zusammenwirken
der Leitschienen x und -rollen iv angehoben und die Auflager so in die nahezu wagerechte
Stellung nach Abb. 2 gebracht. Es findet nun das Einziehen der auf den Auflagern
dl, r13 ruhend, n Flaschen in die Zellen der drei Ringe a1 bis a3 statt, während
gleichzeitig die Flaschen vom Auflager d4 an die Übergabevorrichtung s abgegeben
werden. Das Einziehen der Flaschen in die Zellen geschieht, wie üblich, durch den
Einziehbaum g, wobei die Tüllen b durch die Flaschen an die inneren Enden der Zelle
zurückgeschoben werden. Vor dem Einziehen der Flaschen können die Zellenringe a1
bis a3, ähnlich wie im Hauptpatent, um einen kleinen Betrag in Richtung des Pfeiles
5 gedreht werden, damit die Unterkanten der Tüllen b etwas tiefer liegen als die
Vorderkanten der Flaschenauflager. Auf diese Bewegung kann aber auch verzichtet
werden, wenn die Flaschen; wie gezeichnet, mit solchen Patentverschlüssen versehen
sind, deren Verschlußkörper an verhältnismäßig langen Drahtbügeln sitzen und wenn
dabei die Tüllen b nur eine solche Tiefe erhalten, daß außer den Flaschenköpfen
nur die Bügel der Verschlüsse, nicht dagegen die Verschlußkörper in die Tüllen eintreten.
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Nach --dem Einziehen der Flaschen geht der Zubringer in die in Abb.3
gezeichnete Stellung (linke Endstellung) zurück, wobei die hinteren Enden der Flaschenauflager
d° bis d4 erneut: gesenkt werden, so daß diese Auflager wieder die in Abb. i gezeichnete
Schrägstellung erhalten. Gleichzeitig werden auch die Zellenringe a1 bis a3 um eine
Teilung weitergeschaltet, worauf sich das beschriebene Spiel wiederholt.
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In der vorstehenden Beschreibung ist nur der Einfachheit halber angenommen,
daß die drei Auflager d'' bis d4 bei der Verschiebung des Zubringers nach
rechts in die in Abb.2 gezeichnete, nahezu wagerechte Lage gebracht werden. Unbedingt
erforderlich ist dies aber nur bei den Auflagern d2, d3, wäh-
rend
das Auflager d4 auch während der Abgabe der Flaschen'an die übergabevorrichtung
s eine Schräglage einnehmen kann, wenn die Flaschenauflager dieser übergabevorrichtung
ebenfalls eine entsprechend geneigte Aufnahmestellung erhalten. Es ist dann nur
notwendig, die hinteren Enden der Flaschenauflager d4 durch Drehung der letzteren
um die Achsel unabhängig von den in ihrer Tiefstellung verbleibenden Anschlägen
z so weit anzuheben, daß die Flaschen über die Anschläge hinweg auf die übergabevorrichtung
rutschen können.