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Vorrichtung zur Beschleunigung der Abfertigung von Postanweisungen
und Zahlkarten durch die Schalterbeamten. Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung,
welche die Abfertigung von Postanweisungen bzw. Zahlkarten bei der Post durch erhebliche
Vereinfachung und Erleichterung der Arbeit der Schalterbeamten beschleunigen soll,
was namentlich bei starkem Andrange bzw. Massenauflieferungen wünschenswert ist.
Die Schalterbeamten haben jetzt, außer der Eintragung der Beträge in die Liste,
die Postanweisungen bzw. Zählkarten mit dem Einzahlungsdatum und ihrer Unterschrift
zu versehen, dann zu stempeln, und zwar mit dem Postaufgabestempel rechts unten
auf dem Posteinlieferungsschein und bei Vorhandensein mehrerer Postämter am Ort
auch mit dein Postbezirksstempel, worauf der Posteinlieferungsschein durch Abbiegen
leichter abtrennbar gemacht und schließlich, nach dem Abreißen, dem Einzahlenden
ausgefolgt wird.
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Die Postanweisungen bzw. Zahlkarten müssen dann noch den Entwertungsstempel
auf den Freimarken, gegebenenfalls auch noch für die auf die Rückseite geklebten
Marken, und den Aufgabestempel links oben auf dem dem Empfänger auszufolgenden linken
Abschnitt erhalten. Diese weiteren Stempelungen werden zwar meistens von einem Sonderbeamten
bewirkt; jedoch ist der die Zahlung entgegennehmende Schalterbeamte für die Richtigkeit
dieser Stempelungen verantwortlich und muß sie -überwachen. Selbst wenn man von
diesen letzteren Stempelungen absieht, die doch nur zur Erleichterung der Arbeit
des Schalterbeamten von anderen vorgenommen werden, erfordern die erwähnten anderen
Maßnahmen des Schalterbeamten viel Zeit und -stellen, namentlich bei großem
Andrange bzw. bei Massenauflieferungen, nicht nur die Geduld der Einzahler, sondern
auch der hinter ihnen Wartenden auf eine hatte Probe.
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Diesem Übelstande soll die Vorrichtung gemäß der Erfindung abhelfen,
welche 7m wesentlichen aus der vereinten Anordnung eines Messers zum Abtrennen des
Posteinlieferungsscheines mit einer beweglichen, die verschiedenen Stempel tragenden
Platte besteht, welche mit dem Niederdrücken des Trennmessers durch den Schalterbeamten
oder kurz davor bzw. dahinter auf die Postanweisung bzw. Zahlkarte niedergedrückt
wird und sämtliche Stempelungen, auch die bisher nachträglich durch den Sonderbeamten
zu machenden, zugleich bei nur einem Handgriff des Schalterbeamten bewirkt. Dieser
braucht daher lediglich den eingezahlten Betrag in die Liste einzutragen und seine
Unterschrift auf die Postanweisung bzw. Zahlkarte zu setzen sowie die Vorrichtung
gemäß der Erfindung zu bedienen, so daß die die Nachstempelungen jetzt vornehmenden
Sonderbeamten entfallen können. Auch die bisher handschriftlich bewirkte Eintragung
des Annahmetages seitens des Schalterbeamten tann durch einen an der erwähnten Platte
anzubringenden Stempel ersetzt werden.
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Die Auswechselung des Datums an- diesem Stempel wie an den anderen
(außer dem Postbezirksstempel) braucht nur einmal am Tage vor Beginn der Schalterstunden
bewirkt
zu werden, wie das auch jetzt bei den Stempeln in bekannter
Art erfolgt. Zur Erneuerung der Stempelfarbe kann die die Stempel, tragende Platte
selbst oder die Einzelstempel in ihr in bekannter Weise so schwenkbar angeordnet
werden, daß die Stempel im Ruhezustande an einem durchgehenden Stempelkissen oder
mehreren solcher Kissen, die den Einzelstempeln entsprechend angeordnet sind, anliegen
und bei der Benutzung der Vorrichtung, d. h. beim Niederdrücken der Stempelplatte
und des Trennmessers, sich in die Lage zum Drucken umkehren.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann entweder als ein auf den
Schaltertisch zu stellendes Sondergerät ausgebildet oder auf diesem Tisch als bewegliche
Klappe angebracht werden, wobei im Schaltertisch ein schmaler, vorteilhaft mit Metallrand
umgebener Einschnitt für das Trennmesser vorzusehen ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht als Beispiel die letztgenannte Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung im Schaubild. Die andere Ausführungsform als
Sondergerät ergibt sich daraus ohne weiteres sinngemäß. Es dient dann als Unterlage
der Schaltertisch oder statt des Schaltertisches selbst ein die niederzudrückenden
Stempel bzw. Abtrennmittel tragendes Sonderbrett.
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Die Klappe a ist mit den Scharnieren b
oder mit Osen und Bügeln
am Schaltertisch c angelenkt und trägt außer dem Trennmesser d, zu dessen Einlaß
der Schaltertisch c den Schlitz e mit Metallrandeinfassung f hat,
die beiden Postaufgabestempel g1 und g', ferner den Markenentwertungsstempel h und
gegebenenfalls den Postbezirksstempel i sowie den Annahmedatumsstempel k.
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Nachdem der Schalterbeamte die Zahlung in die Liste eingetragen und
die Anweisung bzw. Zahlkarte m unterschrieben hat, braucht er sie nur in die mit
Strichpunktlinien angedeutete Lage zu bringen, was durch die Scharniere
b und die linke Tischleiste n als Grenzanschläge erleichtert wird,
und die Klappe cz niederzudrücken, welche hierbei sämtliche erforderlichen Stempelabdrücke
zugleich macht und auch den Einlieferungsschein abtrennt, der nunmehr dem Einzahler
ausgefolgt wird.
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Der Teil der Tischplatte c, auf welchen die Anweisung bzw. Zahlkarte
behufs Stempelung und Abtrennung des Einlieferungsabschnittes gelegt wird, kann
auch ein Sonderstück w der Tischplatte sein, welches durch Strichellinien artgedeutet
ist, um die in seine Längsseiten von der Tischplatte c aus eingreifenden, wagerechten
Bolzen o schwingen kann und durch die seinen linken Kand untergreifende Platte p
gestützt wird. Sobald letztere nach links geschoben wird, senkt sich der linke,
schwerere Teil des schwingbaren Tischstückes w und läßt die -auf ihm liegende fertige
Zahlkarte in den Tischkasten abrutschen. Durch einen Druck auf den rechts der Bolzen
o liegenden Teil wird das Tischsonderstück w wieder in die Tischebene zurückgeschwenkt
und darauf die Stützplatte p untergeschoben.
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Das Trennmesser d kann auch an der Platte a hinten angelenkt sein
und einen entsprechenden Schlitz derselben durchsetzen sowie statt der Platte a
oberhalb derselben den Handgriff q tragen, so daß das. Messer d erst nach. seinem
Niederdrücken durch die Platte c hindurchtritt und dann mit einem Bund bzw. mit
Stiften auf die Oberfläche der Platte a drückt, um auch diese in die wirkende Stellung
zu bringen. Diese Einrichtung erleichtert die Einfärbung aller Stempel g, k,
i und k mit neuer Farbe mittels eines einzigen Farbkissens.
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Die Platte a mit ortsfestem Trennmesser d kann aber auch in
bekannter Art um in ihre Schmalseitenmitten eingreifende bzw. an ihnen festsitzende
Stifte in einem Rahmengestell schwingen und zwangläufig so bewegt werden, daß im
Ruhezustande ihre Unterfläche mit den Stempeln nach oben zeigt und gegen Farbkissen
des Gestelles anliegt, während sie beim Niederdrücken des Gestellkolbens in die
Lage zum Abdrucken der Stempel auf die Zahlkarte schwingt. Statt die ganze Platte
a in dieser Weise wirken zu lassen, können auch die Stempel g, h, i und k
in ihr einzeln, aber gleichzeitig, diese Bewegungen ausführen.
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Die Stempel g, h und k sind, wie üblich, zum Auswechseln des Datums
eingerichtet.