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Firmen- und Reklameschilder in Naturfarbglas. Firmen- und Reklameschilder
aus Glas werden am häufigsten durch Aufmalen der Schrift- und Bildzeichen auf der
Rückseite und Belegen der Rückseite mit weißer oder anderer Grundfarbe hergestellt.
Diese Schilder werden mit der Zeit dadurch schadhaft, daß die Farben den Einflüssen
der Sonne, der Witterung und der Wärme durch die künstliche Beleuchtung nicht standhalten.
Man stellt deshalb haltbare Schilder dadurch her, daß man die Zeichen aus Glas ausschneidet
und durch Bleiriegel zusammensetzt. Dabei kommen aber nur geradlinige Schriftzeichen
in Betracht, und kein Buchstabe, außer dem i, kann aus einem Stück hergestellt werden.
Durch das Zusammensetzen .der Buchstaben oder Zeichen aus mehreren Teilen ergeben
sich innerhalb der Zeichen und durch die Verbindung eines Zeichens mit dem folgenden
störende Streifen durch die Bleiriegel, wobei die Herstellung überdies sehr umständlich
und schwierig ist.
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Die Erfindung betrifft ein Schild, bei welchem durch die Schriftzeichen
gehende oder diese verbindende Bleiriegel vermieden sind und beliebige Schriftart
und Zeichen. in Anwendung kommen können und dabei eine reiche Farbenzusammenstellung
gewählt werden kann. Sie besteht darin, daß .die Schriftzeiohen, Bildzeichen, Zwischen-,
Ausfüll- und Randräume aus geradkantigen Stücken von Milchglas-Farbüberfanggläsern
zusammenge= setzt sind, welche durch Bleiriegel verbunden sind und in welchen die
Schrift- und Bildzeichen durch Ausätzen der Überfangschicht oder durch Belegen des
sie umgebenden Grundes mit eingebrannter wetterbeständiger Farbe gebildet sind.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Firmenschildes
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Das dargestellte Schild besteht aus den Stücken a, b, c, d, e,
f, g, h, i, k, m, n, die z. B. alle aus grünem Milchglas-Überfangglas
zugeschnitten sind, d. h. aus einem an der Rückseite weißen, an der Vorderseite
grünen Naturglas. Die einzelnen Stücke sind durch Längs- und Querbleiriegel o nach
Art der Butzenscheibenfenster miteinander verbunden. Die eigentliche Schrift, die
aus fünf Buchstaben besteht, erfordert nur drei geradkantige Stücke d,
b, c und ein kleines Stück d
für das ü-Zeichen. Der Teil a enthält
das große M, der Teil b drei kleine Buchstaben, der Teil c den die ganze Schrifthöhe
ausfüllenden Buchstaben h. Die Buchstaben werden aufgezeichnet, und die grüne Überfangglasschicht
wird in den aufgezeichneten Buchstaben ausgeätzt, so daß die Buchstaben in Naturmilchglasfarbe
erscheinen, während ihr Untergrund grünes Naturglas ist, das durch die grüne Überfangschicht
des Glases gebildet ist. Man könnte auch umgekehrt den Untergrund der Buchstaben
ausätzen, so daß dieser naturweißes Glas ist, während die Buchstaben in Naturgrünglas
erscheinen. Der Raum über den kleinen Buchstaben kann aus dem gleichen Überfangglas
bestehen wie die
Glasstücke für die Buchstaben, ebenso die Ausfüllräume
g und f arid -'die Umrahmung lt,
i, k, m. Es entsteht auf diese
Weise ein bei Nacht und bei Txg höchst farbenwirksames Schild, das durch keinerlei
- Witterungseinflüsse an seiner Farbenwirkung leiden kann, weil es ganz aus Naturfarbglas
besteht.
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Wenn bei der beschriebenen Ausführungsform der Untergrund der Buchstaben
grünes Überfangglas ist, so wäre es zweckmäßig, die innerhalb der Schrift liegenden
Bleiriegel o ebenfalls grün zu bemalen, so daß sie beim Lesen der Schrift nicht
stören. Es ist aber bekannt, daß es außer Schwarz, Braun und Grau keine Farben .gilbt,
die wetterbeständig sind. Um eine störende Wirkung der Bleiriegel zu vermeiden,
könnten die Teile a, b und c mit n, d und e aus einem einzigen Stück bestehen.
Es handelt sich hierbei nur um diebeiden zwischen a und b und zwischen
-b und c liegenden Bleiriegel. Die übrigen Riegel fassen die Schriftzeichen ein,
und gerade durch diese Riegel wird eine erhöhte Wirkung des Schildes erreicht, die
besonders durch Abtrennen der Ausfüllräume g, f, n und c sehr vorteilhaft in die
Augen fällt, besonders wenn .die Riegel tiefschwarz bemalt sind. Die Erfindung sieht
deshalb zur Herstellung der Schilder noch -die Anwendung von Schwarz als Untergrund
zu den Schrift-oder Bildzeichen vor, und zwar wird dieses Schwarz in einer besonderen
Schwarzlotzusammensetzung unter hochgradiger Temperatur .in das Glas eingebrannt,
.während die Bleiriegel durch Säure geschwärzt und nachträglich mit Lack überzogen
werden. Dadurch ergibt sich in dem dargestellten Beispiel für die Buchstaben weißes
Naturglas mit eingebranntem, schwarzem Untergrund und für die Ausfüllräume Naturgrünglas,
also drei Farben. Es können selbstverständlich und insbesondere auch für die Ausfüllräume
noch andersfarbige Überfanggläser in Anwendung kommen, und ebenso kann das Ausätzen
der Buchstaben in Wegfall konr irren, indem z. B. diese durch andersfarbiges Überfangglas
gebildet sind, in welchem der Untergrund mit schwarzer eingebrannter Farbe verdeckt
ist, so daß z. B. die Buchstaben in rotem Überfangglas mit schwarzem Untergrund
und die Ausfüllräuriie in grünem Naturglas erscheinen, wobei dias Naturglas immer
aus. Überfangglas besteht, dessen einzelne Stücke durch die Riegel sehr wirksam
hervorgehoben sind.
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Die Zuhilfenahme der eingebrannten Schwarzfarbe hat noch den besonderen
Zweck, das Ausätzen der Zeichen zu erübrigen. Durch Belegen des umgebenden Grundes
.der Zeichen mit Schwarz kann die Farbe der Zeichen, auch die weiße, durch die Farbe
der Überfangschicht des Glases ohne weiteres gebildet sein. Wenn hingegen das- Ausätzen
der Zeichen oder ihres Untergrundes vorgenommen wird, dann kann das Belegen mit
Schwarz dadurch_ erübrigt werden, daß schwarzes Überfanglas verwendet wird, in welchem
die Schriftzeichen durch Ausätzen der schwarzen Überfangschicht in Weiß gebildet
werden. Hierbei kommt demnach nur Schwarz-Weiß-Schrift in Betracht, während weitere
Farben durch die in die Ausfüllräume eingesetzten Glasstücke gebildet werden können.