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Spritzgußmaschine. In dem Hauptpatent ist eine Spritzgußmaschine mit
durchbohrtem, in die Gießdüse endigendemGießkolben beschrieben, bei welcher der
Gießkolben bei der gegenseitigen Verschiebung von Schmelztiegel und Gießform mitgenommen
wird. Bei den Versuchen mit einer Spritzgußmaschine nach Patent 424 273 hat sich
herausgestellt, daß es unter Umständen zweckmäßiger ist, nicht den Gießkolben in
dem Gießzylinder hin und her zu verschieben, sondern den Gießkolben feststehen zu
lassen-und den den Gießkolben umgebenden Gießzylinder bei der gegenseitigen Verschiebung
von Schmelztiegel und Gießform mit zu verschieben und den Gießzylinder in eine nach
der Form zu liegende Gießdüse endigen zu lassen.
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Das Wesen der Zusatzerfindung liegt daher in einer derartigen Ausbildung
der Spritzgußmaschine, die im übrigen in gleicher Art und Weise wie eine Spritzgußmaschine
nach dem Hauptpatent ausgebildet ist, bei der also auch insbesondere der Gießzylinder
mit_dem KoIberi in einer derartigen Schräglage mit Bezug auf den Metallspiegel im
Schmelztiegel angeordnet ist, daß bei in der Füllstellung befindlichem, also herausgezogenem
Gießzylinder das Metall bis nahezu an die Gießdüse bzw. Mündungsöffnung des Gießzylinders
reicht.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Spritzgußmaschine
entsprechend der Zusatzerfindung dargestellt, und zwar zeigt die dargestellte Ausführungsform
eine Spritzgußmaschine für Handbetrieb.
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Abb. r gibt die Spritzgußmaschine für Handbetrieb in Seitenansicht
bzw. Schnitt unmittelbar vor Beginn der Verschiebung des Gießformgestells auf dem
Schmelztiegel zu wieder, während Abb. 2 eine Spritzgußmaschine während des Gießvorganges
zeigt und die Abb. 3 und 4 in vergrößertem Maßstabe zwei Ausführungsformen des Gießzylinders
wiedergeben.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Spritzgußmaschine ist, wie
bei einer Spritzgußmaschine nach dem Hauptpatent, auf dem Maschinenbett
oder
-gestell a mit der gezeichneten schrägen Oberfläche b ein Schmelztiegel c starr
befestigt, während längs der Fläche b ein Gestell d für die Gießform in Richtung
des Pfeiles e hin und her verschiebbar ist. Zum Antrieb des Gießformgestells d dient
bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ein in üblicher Weise ausgebildetes Hebelgestänge
f, g, während zum Schließen und Öffnen der zweiteiligen Gießform k, k ein
Hebelgestänge l dient, zu dessen Betätigung ein Hebel m vorgesehen ist, so
daß bei Betätigung des Hebels m die verschiebbare Hälfte k der Gießform k, k in
dem Gießformgestell d hin und her verschoben wird.
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In der Wandung des Schmelztiegels c ist eine Buchse c' eingesetzt,
die mit einem durchbohrten Kolben p versehen ist, längs dessen ein Gießzylinder
n ebenfalls in Richtung des Pfeiles e
hin und her verschiebbar ist. Der Gießzylinder
n endigt in eine Gießdüse u. Zwei zwischen einer Traverse am Gießzylinder n und
dem Schmelztiegel c angeordnete Druckfedern n" suchen den Gießzylinder n dauernd
in die in den Abb. i, 3 und 4 gezeichnete Füllendstellung zu verschieben bzw. zu
erhalten.
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Bei von dem Schmelztiegel c zurückgezogenem Gießformgestell
d nimmt der Gießzylinder n
gegenüber dem feststehenden Kolben p die
in Abb. i, 3 und 4 gezeichnete Lage ein. Bei dieser Stellung ist der Raum in' im
Gießzylinder mit dem Innenraum des Schmelztiegels c verbunden, und zwar bei der
Ausführungsform nach den Abb. i und 3 durch den Kanal 41 in der Zylinderwandung
und durch die Durchbohrung 42 im Kolben p. Bei der Ausführungsform nach Abb. 4 steht
der Zylinderinnenraum n' durch eine Bohrung 43 im Kolben p mit einem Ringraum4¢
in der Buchse q in Verbindung, der seinerseits durch einen Kanal 45 mit dem Innenraum
des Schmelztiegels c in Verbindung steht. Die Schräglage des Gießzylinders n und
somit auch der parallel zur Gießzylinderachse liegenden Führungsbahn b für das Gießformgestell
d ist derart gewählt, daß bei am weitesten nach auswärts gezogenem Gießzylinder
x (Abb. i, 3 und 4) und bei normaler Höhe des Metallspiegels t im Schmelzzylinder
c das Gießmetall in denZylinderraum zz' bis nahezu zur Mündungsöffnung bzw. Gießdüse
u reicht.
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Die Wirkungs- und Arbeitsweise der beschriebenen Spritzgußmaschine
ist folgende: Vor Beginn der Gießarbeit nimmt das Gießformgestell d gegenüber dem
Schmelztiegel c die in Abb. x gezeichnete Stellung ein, bei welcher der Gießzylinder
n die in Abb. i bzw. die in Abb. 3 und 4 gezeichnete Stellung einnimmt. Bei dieser
Stellung des Gießzylinders ist der Raum n' vor dem Kolben p mit Gießmetall vom Schmelztiegelinnern
aus gefüllt worden.
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Nachdem die Gießform k, k, wie bereits in Abb. i angenommen, durch
den Hebel in geschlossen worden ist, wird alsdann das Gießformgestell
d mittels des Handhebels g gegen den Schmelztiegel c geführt, und
die Gießdüse u trifft zunächst hierbei gegen die Eingußöffnung 5 der Gießform. Bei
der weiteren Vorwärtsbewegung des Gießformgestells d auf den Schmelztiegel c zu
wird der Gießzylinder n in Richtung des Pfeiles 45 mitgenommen und unter Spannung
der Federn n" in die in Abb. 2 gezeichnete Endstellung längs des Kolbens p verschoben.
Hierdurch wird das in dem Raum n' .enthaltene Metall- wenigstens zum größten Teil
durch die Gießdüse u in die Gießform lt, k gepreßt. Bei der
Verschiebung des Gießzylinders n längs des Kolbens p wird der Raum n' von dem
Füll-
kanal 42 (Abb.3) bzw. von dem mit dem Schmelztiegelinnern in Verbindung
stehenden Ringraum 44 abgeschlossen, so daß das Metall aus dem Raum n nicht wieder
rückwärts in den Schmelztiegel c entweichen kann.
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Nach Beendigung des Gießvorganges wird das Gießformgestell d mittels
des Hebels g wieder in die in Abb. x gezeichneteAnfangsstellung zurückgezogen, wobei
der Gießzylinder n durch die Federn n" ebenfalls wieder in die in Abb. i gezeichnete
Füllstellung verschoben wird. Die Federn n" sind so stark gewählt, daß während der
ganzen Rückbewegung des Gießzylinders n in die Füllstellung die Gießdüse u an die
Eingußöffnung 5 der Gießform angepreßt bleibt,-so daß diese Verbindung erst unterbrochen
wird, wenn nach Erreichung der Füllstellung durch den Gießzylinder n das Gießformgestell
d noch ein Stück weiter in die in Abb. i gezeichnete Stellung rückwärts gezogen
wird. Nachdem das Gießformgestell d seine Anfangsstellung erreicht hat, wird die
Form geöffnet, das Gußstück entfernt, und das Spiel kann von neuem beginnen.