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Verfahren zur Zuführung von. Bolzen an Maschinen zur Bearbeitung (besonders
Gewindeschneiden) von Klavierstiften und ähnlichen Gegenständen. Die Erfindung bezieht
sich auf die Zuführung von Bolzen an Maschinen zur Bearbeitung von Klavierstiften
oder ähnlichen derartigen, mit einem stumpfen und-einem spitzen Ende versehenen
Gegenständen und bezweckt, diese Stifte auf völlig selbsttätige Weise immer mit
dem gleichen Stiftende voran den weiteren Bearbeitungswerkzeugen zuzuführen.
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Dieses Ziel ist durch das den Erfindungsgegenstand bildende neue Verfahren
im wesentlichen dadurch erreicht, daß der Stift in etwa wagerechter Lage in seiner
Längsrichtung zwischen zwei mit gleichen kegelartigen Vertiefungen versehenen Klemmbacken
erfaßt und letztere darauf wieder auseinanderbewegt werden, wobei infolge. des verschieden
tiefen Eindringens der beiden Stiftenden in die Backenvertiefungen das stumpfe Ende
zuerst freigegeben wird und der Stift mit diesem Ende voran aus den Backen herausfällt.
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Infolgedessen wird die Zuführung der Stifte wesentlich vereinfacht
und dadurch verbilligt, daß das bisherige umständliche und von Hand ausgeführte
Einlegen der Stifte mit dem richtigen Ende voran völlig vermieden ist, so daß auf
diese Weise nicht nur an Arbeitslohn, sondern auch an Zeit erheblich gespart wird.
Der Vorteil, den diese neue Zuführung gegenüber dem Bekannten hat, wird dadurch
noch erheblich vergrößert, daß unter Vermittlung eines umlaufenden Schöpfrades die
in einem Behälter regellos durcheinanderliegenden Stifte einzeln über eine Zuführungsrinne
den Klemmbacken zugeführt werden.
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Auf diese Weise ist es möglich, für eine größere Anzahl von derartigen
Maschinen nur eine einzige Aufsichtsperson zu verwenden, die lediglich zur Füllung
der Behälter und geregelte Abfuhr der fertig bearbeitenden Stifte zu sorgen hat.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i eine Draufsicht, Abb. z eine Ansicht auf
die in Abb. i untenliegende Seite, Abb. 3 eine Teilansicht auf die in Abb. i obenliegende
Seite, Abb. ¢ und 5 den Stift mit den Klemmbacken in zwei verschiedenen Stellungen
in größerem Maßstabe.
Es ist z das Gestell der nur in den für die
Erfindung wesentlichen Teilen dargestellten Maschine für Bearbeitung von Klavierstiften.
An dem Gestell ist ein halbzylindrischer Behälter mit zwei Klammern 3, 4 befestigt,
die durch eine in der Trennwand 5 angeordnete Öffnung 6 von begrenzter Höhe miteinander
verbunden sind und zur Aufnahme der zu bearbeitenden Klavierstifte io dienen. Diese
werden in regellosem Durcheinander in 4e vordere Kammer 3 .eingeschüttet, sodann
durch eine nicht dargestellte Rüttelvorrichtung durch die Wandöffnung 6 in die zweite
Kammer q. befördert, was durch ,die nach hinten. geneigte Bodenwandung 2 des Behälters
erleichtert wird.
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Dicht an das hintere Ende :der rückwärtigen Kammer 4 ist ein, Schöpfrad
7 an dem Gestell i gelagert, das durch ein-- nicht dargestellte Vorrichtung mit
der Antriebswelle der Maschine verbunden ist. Das Schöpfrad dient dazu, die in die
Kammer 4 durch Rütteln beförderten Stifte io einzeln zu erfassen und hochzuheben,
wobei sie etwa bei Erreichen des höchsten Punktes von dem Schöpfrad; abgestreift
und über eine Zuführrinne 8 einer später beschriebenen Einklemmvorrichtung für die
Stifte zugeführt werden.
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Das Schöpfrad 7 besteht aus einer Scheibe reit nach vorn kragenförmig
umgebogenem Rand 13, an dessen Innenseite in regelmäßigen Abständen radial
nach innen vorspringende, als Mitnehmer dienende Nocken 9 angebracht sind, deren
in Umdrehungsrichtung der Scheibe 7 liegende Enden mit einer für jedes Stiftende
passenden Vertiefung i i versehen sind. Bei Umdrehung der Scheibe 7 im Sinne des
Uhrzeigers werden die infolge Schräglage des Behälters sich gegen die Vorderfläche
der Scheibe anlegenden Stifte io einzeln an irgendeinen; Ende von den Vertiefungen
i i der Mxtnehpzer 9 erfaßt, wobei das andere Ende der =Stifte io sich gegen den
Kragenrand 13 anlegt. In dieser Lage werden -die Stifte io hochbewegt, wobei
sie einerseits durch eine flanschartig auf den Seitenteilen nach innen vorspringende
Wand 12 der Kammer 4, anderseits durch ein nicht dargestelltes Rollenpaar o. dgl.
vor dem Herausfallen gesichert sind.
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Das obere Ende der Zuführungsrinne 13 ist auf der hinteren Wand mit
einem gebogenen Abstreifblech 14 versehen, dessen freies, lappenförmiges Ende 15
unmittelbar an der Innenwand der - Scheibe 7 anliegt, so daß die in dieser Stellung
der Scheibe 7 befindlichen und mit ihrem vorderen Ende nach unten abfallenden Stifte
io von dem Abstreifeblech 14 von den Mitnehmern 9 abgenommen werden und auf die
Zufuhrrinne $ herübergleiten. Da. bei ist die vordere Wand ..der Rinne 8 ebenfalls
mit einer nach oben vorstehenden Blechwand 15 versehen, die ein sicheres Eingleiten
der Stifte io in die hohle Rinne gewährleistet. Das Abstreifeblech 14 greift mit
seinem hinteren Ende 16 unter Befassung einer niedrigen und- nur dem Durchmesser
eines einzelnen Stifts io entsprechenden Durchtrittsöfinung 17 über die Rinne 8
über, so daß, falls diese mit Stiften angefüllt ist, die nächsten, von dem Schöpfrad
hochgebrachten Stifte wohl auf das obere Ende der Rinne gelangen, dann aber durch
das über die Rinne übergreifende Blechende 16 .aus dieser in die Behälterkammer
4 zurückgeleitet werden.
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Die Zuführungsrinne 8 verläuft schräg nach abwärts und stützt sich
mit ihrem unteren, etwa in Höhe der Behälterunterkante liegenden Ende
8- auf einen seitlichen Arm 18 des Maschinengestells. Oberhalb Lies mittleren
Riementeils ist eine aufklappbare Flachstange 19 angeordnet, die die in der Rinne
8 liegenden Stifte i o in ihrer Lag sichern und einetwaiges Herausdrückender unteren
Stifte durch die nachdrückenden oberen Stifte vermeiden soll. ' Der seitliche und
wagerecht liegende Arm 18 ist an oder Maschine einerseits mittels einer Schraube
2o, anderseits durch eine nach unten sich verjüngende und an der Unterseite des
Armes mittels zweier Schrauben 21 befestigte Weiterleitungsrinne 22 gehalten,- in
der die Stifte i o den nicht dargestellten Bearbeitungswerkzeugen zugeführt werden.
Der Arm 18 ist mit einem Längsschlitz 23 versehen, in dem zwei zur Aufnahme der
Stifte io dienende Klemmbacken 24, :i5 in der Längsrichtung gegeneinander verschiebbar
sind. Die eine Klemmbacke 24. ist dabei an dem in den Schlitz 23 hineinragenden
Ende einer in einer Längsbohrung 27 im freien ;Armende geführten Stange 26 befestigt,
die unter Wirkung einer zwischen Klemmbacke 24 und Schlitzende angeordneten Schraubenfeder
28 steht, die bestrebt ist, die Stange 26 in den Schlitze; hineinzudrücken.
Die andere gegenüberliegende Klemmbacke 25 ist ebenfalls von einer Stange 29 gehalten,
deren Länge mittels eines Stellstifts 30 in gewissen Grenzen, der jeweiligen
Länge der Stifte -entsprechend, verstellt werden kann, wobei auch diese Stange 19
unter Wirkung einer, sie in den Schlitz 23 drückenden Feder 31 steht.
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Die Bewegung der beiden Klemmbackeh 24, 25 erfolgt durch ein
Steuergestänge, und zwar besteht dieses ,aus einem an einem -Schrägarm 32 des Maschinengestells
i um den Punkt 33 gelagerten Winkelhebels, dessen unterer Arm 34 in den Längsschlitz
2.3 eingreift, während der obere, an seinem freien. Ende -mit einer Rolle 35 versehene
Axm 36 auf dem an mehreren Stellen pockenartig vorspringenden Rand
37
einer Scheibe 38 läuft, die auf der Rückfläche der Schöpfseite 7 vorgesehen ist.
Auf diese Weise wird eine regelmäßige Hinundherbewegung des unteren Hebelarms 34
in dem Schlitz und damit ein Gegen- bzw. Auseinanderbewegen der beiden Klemmbacken
erreicht. Und zwar wirkt der Arm 34 auf die Stange 29 der einen Klemmbacke 25 unmittelbar
ein, während die andere Klemmbacke 24 unter Vermittlung eines Schiebers 39 bewegt
wird. Dieser Schieber 39 besteht aus einer Blechplatte, die auf der Rückfläche 41
des Armes i8 angebracht und dort mittels zweier, in Längsschlitze 4o der Platte
39 eingreifender und am Arm 18 befestigter Führungsschrauben 42 verschiebbar ist
(Abb. 3). Das nach innen gelegene Ende der Blechplatte 39 steht an dem oberen Rand
über die Oberseite des Armes 18 vor und ist mit einem senkrechten Einschnitt 43
versehen, in den ein an dem Steuerarm 34 befestigter Bolzen 44 eingreift, so daß
bei Antrieb der Maschine die Blechplatte 39 von dem Bolzen 44 mitgenommen und hin
und her bewegt wird. Das äußere Ende 46 der Blechplatte 39 ist nach vorn rechtwinklig
umgebogen und mit einer Bohrung 47 versehen, in der sich die Stange 26 bewegt. Durch
diese Anordnung wird erreicht, daß lediglich die Auseinanderbewegung der Klemmbacken
24, 25 zwangläufig und unmittelbar durch den Steuerhebel 34 geschieht, während die
Gegeneinanderbewegung der Backen zwar durch die Bewegung des Steuerarmes 34 bedingt
ist, aber unter Wirkung der Federn 28, 31 erfolgt, so daß auf diese Weise ein nachgiebiges
Erfassen eines in dem Schlitz 23 befindlichen Stiftes erreicht ist.
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Das untere Ende der Zuführungsrinne 8 liegt seitlich neben dem Schlitz
23 und ist von einem zur Querverschiebung der Stifte i o dienenden Glied übergriffen,
das in Abhängigkeit von der Bewegung des Steuerhebels 34 quer zum Schlitz 23 bewegt
wird, Dieses Glied besteht aus einer etwa U-förmigcn Blechplatte, deren oberer,
die Rinne 8 übergreifender und deshalb parallel zu dieser verlaufender Schenkel
48 am freien Ende 49 nach oben gewölbt ist, so daß in der einen Endstellung des
Schubgliedes diese Wölbung über der Rinne liegt und hier zur Aufnahme eines Stiftes
io dienen kann. An dieser Stelle sind die seitlichen Ränder der Rinne 8 nicht mehr
vorhanden, so daß ein unter der Wölbung 49 liegender Stift io mit Sicherheit quer
nach dem Schlitz 23 hin verschoben werden kann, in welchen er dann hineinfällt.
In diesem Schlitz wird dann der Stift durch den unterhalb des Gestellarmes 18 sich
bewegenden zweiten Schenkel 52 des Schubgliedes so lange gehalten, bis er von den
Klemmbacken 24. 25 ergriffen ist. Das Schubglied ist an einem Hebel 53 befestigt,
der um einen am Gestellarm 18 vorgesehenen Bolzen 54 drehbar und dessen freies Ende
mit dem etwa trapezförmigen Steg 5 5 des Schubgliedes mittels zweier Befestigungslappen
56 verbunden ist. Zwischen dem Steg 55 des Schubgliedes und der vorderen Seitenwand
des Gestellarmes 18 ist eine Feder 57 angeordnet, die bestrebt ist, das Schubglied
nach vorn, d. h. vom Schlitz 23 weg, zu drücken. Dabei ist diese Bewegung durch
einen hakenförmigen und am Gestellarm 18 eingeschraubten Anschlagstift 58 so weit
begrenzt, daß in der Endstellung des Schubgliedes die Wölbung 49 des oberen Schenkels
48 sich in der Verlängerung der Rinne 8 befindet. Die Vorbewegung des Schubgliedes
über den Längsschlitz 23 erfolgt durch einen .ebenfalls am Gestenarm 18 angeordneten
und um den Punkt 59 schwingbaren Doppelhebel 6o, 61, dessen einer Arm 6o auf dem
Steg 55 des Schubgliedes aufliegt, während- sein anderer Arm 61 mit dem Steuerhebel
34 zusammenwirkt und bei Antrieb der Maschine von diesen bewegt wird. Der auf der
Außenseite des Steges 55 aufliegende Arm 6o drückt dabei das Schubglied entgegen
der Wirkung der Feder 57 über den Längsschlitz 23, während dessen Rückbewegung,
wie oben bereits erwähnt, durch die Federkraft erfolgt.
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Oberhalb des die Rinne 8 übergreifenden Schuhgliedteiles 49 ist sein
im wesentlichen U-förmig gebogener Bügel vorgesehen, dessen Steg 62 ebenfalls die
Rinne 8 übergreift und dessen Schenkel 63, 64 an einem an dieser angebrachten Drehzapfen
65 angelenkt sind. Dieser Bügel dient dazu, die auf der Zuführungsrinne liegenden
Stifte einzeln dem Schuborgan zuzuführen und wird zu diesem Zweck ebenfalls von
dem Steuerhebelarm 34 in der Weise bewegt, daß der Bügel den Stift dann freigibt,
wenn die Wölbung 49 des Schubgliedes oberhalb der Rinne 8 sich befindet. Dabei ist
der eine Schenkel 63 des Bügels verlängert und auf seinem nach unten abgebogenen
Teil 66 und mit einem Querzapfen 67 versehen, der mit dem Steuerhebel 34 zusammenwirkt.
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Zur gleichen Zeit, wo der von der Rinne 8 mittels des Schubgliedes
querverschobene Stift i o in den Längsschlitz 23 hineinfällt, erfolgt die Gegeneinanderbewegung
der beiden Klemmbacken 24, 25. Diese sind mit je einer gleichartigen kegelförmigen
Vertiefung 70, 71 versehen (s. Abb. 4 und 5), die dem spitzen Ende des Stiftes io
entspricht. Die Vertiefungen 70, 71 sind dabei derart angebracht, daß der auf dem
den Längsschlitz 23 unten abschließende Schenkel 52 des Schubgliedes aufliegende
Stift i o mit Sicherheit erfaßt werden kann-Die Stiftenden 72, 73 dringen dabei
je nach ihrer Gestaltung mehr oder weniger weit in
jede kegelartige
Vertiefung 70, 71 ein, und zwar wird das stumpfe Stiftende 73 nur etwa an
dem vörderen Rand der Vertiefung 7 i gehalten (Abb. ,4). Wenn jetzt die Klemmbacken
24, 25 durch Einwirkung des Steuerhebels 34 auseinanderbewegt werden, wird das stumpfe
Ende 73 des Stiftes io sich zunächst aus der Vertiefung lösen, während das weiter
eingedrungene spitze Stiftende 72 länger in der entsprechenden Vertiefung gehalten
wird (Abb.5). Inzwischen ist das Vorschubglied durch Auslösen einer nicht dargestellten
Sperrvorrichtung unter Wirkung der Feder 57 zurückgeschnellt, so daß der jetzt mit
seinem stumpfen Ende 73 voranaus den Klemmbacken 24,25 herausfällende Stift i o
in die Weiterleitungsrinne 22 :einfällt und über diese den weiteren Bearbeitungswerkzeugen,
beispielsweise Maschinen zum Gewindeschneiden, zum Bohren von Löchern, zum Vierkantpressen
der Bolzenenden o. dgl., zugeführt wird. Wie ersichtlich, ist es gleichgültig, in
welcher Lage der Stift in den Längsschlitz 23 einfällt; infolge der. :gleichartigen
Vertiefungen in den beiden Klemmbacken wird immer das stumpfe Stiftende weniger
weit in die entsprechende Vertiefung :eindringen und bei Auseinanderbewegung der
Backen immer zuerst aus - der Vertiefung herausfallen.
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Mit dem Antrieb für die Klemmbacken ist vorteilhaft eine Stillsetzvorrichtung
verbunden, die mit .der ebenfalls nicht gezeichneten Zuführungskammer für die Bearbeitungswerkzeuge
in Verbindung steht und dann unter Vermittlung eines Hebels 75 selbsttätig auf den
Antrieb einwirkt und die Bewegung der Klemmbacken 24, 25 verhindert, wenn die Kammer
mit Stiften angefüllt ist.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt,
vielmehr sind auch andere Ausführungen, insbesondere eine andere Gestaltung und
Anordnung der Hebel oder der arideren Einzelteile, möglich. Statt der kegelartigen
Vertiefungen in den Klemmbacken können auch andere der jeweiligen Art der Stifte
entsprechend geeignete Vertiefungen vorgesehen sein.