DE448083C

DE448083C - Muehle mit in einem Mahlring oder -mantel umlaufenden Waelzkoerpern

Info

Publication number: DE448083C
Application number: DESCH76963D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-09-03
Filing date: 1926-02-16
Publication date: 1927-08-09
Also published as: GB257947A

Description

Die Erfindung betrifft eine Mühle mit in einem Mahlring oder -mantel umlaufenden Wälzkörpern, die sich aber von dem Bekannten grundlegend dadurch unterscheidet, daß der im übrigen festgehaltene Mahlring oder -mantel quer zu seiner Achse in geradlinige oder bogenförmige Schwingungen solcher Größe und Frequenz versetzt wird, daß die Wälzkörper (Kugeln) in ihm in Umlauf geraten. Wie eingehende Versuche bewiesen haben, lassen sich mit einer derartigen Mühle, die sich im übrigen durch ganz besondere konstruktive Einfachheit auszeichnet, fast alle Stoffe, von den weichsten bis zu den härtesten, zerkleinern, und zwar nicht nur grob, sondern auch bis zu den feinsten Pulvern. Der Flächendruck der allein unter der Zentrifugalkraft umlaufenden Wälzkörper kann außerordentlich hoch gesteigert werden, und dabei ist doch der Kraftbedarf der Mühle ein sehr geringer.

Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der Erfindung. Abb. 1 ist eine teilweise in senkrechter Richtung geschnittene \^rorderansicht der Mühle und Abb. 2 eine ebensolche Seitenansicht. Die Abb. 3 und 4 veranschaulichen schematisch weitere Anordnungsmöglichkeiten der Mahlringe.

In dem gezeichneten Beispiel besitzt die Mühle drei Mahlringe 1, die um eine gemeinsame Achse 2 schwingbar sind. Die Achse 2 könnte aber auch ebensogut die oberen Teile der Mahlringe durchsetzen, so daß letztere hängen. Ebenso würde der Grundgedanke der Erfindung dadurch nicht geändert, daß die Mahlringe 1 in wagerechter Ebene angeordnet oder, einerlei welche Lage sie einnehmen, zu einem gemeinsamen trommeiförmigen Mantel vereinigt werden. In den Mahlringen 1 liegen Kugeln 4, die aber auch durch Walzen oder andere Wälzkörper ersetzt werden könnten. Diese Kugeln oder Wälzkörper können, wie in dem gezeichneten Beispiel, einen Durchmesser besitzen, der größer ist als der Innenradius des Mahlringes oder trommeiförmigen Mahlmantels. Sie können aber auch, je nach Bedarf, gleich diesem Innenradius oder kleiner als dieser gewählt werden.

Diese Wälzkörper (Kugeln) werden nun gemäß der Erfindung dadurch in Umlauf versetzt, daß dieMahlringei bzw. der zusammenhängende Mablmantel um die Achse 2 in eine schwingende Bewegung solcher Größe und Frequenz versetzt wird, daß die Kugeln unter Überwindung ihrer Schwerkraft aus einer Schwingbewegung in eine Umlaufbewegung

übergehen. Hierzu ist nur sehr wenig Kraft erforderlich. Diese schwingende Bewegung der Mahlringe ι wird beispielsweise erzeugt mit Hilfe von je einer oder einer gemeinsamen, an ihnen an einer von der Schwingwelle 2 entfernt liegenden Stelle angreifenden Pleuelstange 5, die durch einen beliebigen Antrieb, beispielsweise mit Hilfe eines elektromotorisch betriebenen Exzentergetriebes o. dgl., in hin und her gehende Bewegung versetzt wird. Anstatt den Mahlringen oder dem Mahlmantel eine bogenförmige Schwingbewegung zu erteilen, kann ihm auch eine geradlinig hin und her-gehende Schwingbewegung gegeben werden. Auch in diesem Falle werden die Wälzkörper in der erforderlichen Weise in Umlauf versetzt. Zweckmäßig wird jedem Mahlring ein kugelig gewölbter Innenumfang 6 gegeben, der also eine Spurbahn für die Kugeln 4 bildet. Ebensogut könnte aber auch jeder Mahlring zwei oder mehr solcher Spurbahnen 6, je nach der verwendeten Größe der Kugeln 4, aufweisen. Ein zusammenhängender Mahlmantel wird zweckmäßig gleichfalls mit derartigen Spurbahnen ausgestattet.

In dem gezeichneten -Beispiel liegen die Mahlringe 1 im Abstand voneinander,, und ihre Zwischenräume werden ausgefüllt durch von der Schwingachse 2 durchsetzte Füllstücke 7, die in ihrem unteren Teil Fühmingsflächen 8 besitzen. Letztere bilden eine Fortsetzung der Spurbahnen 6 und sichern insbesondere beim Anlaufen und Außerbetrieb-35. setzen der Mühle die Zurückführung der Kugeln 4 in die Mahlringe. Die Kugeln können dabei, wie gezeichnet, einen Durchmesser besitzen, der größer ist als die Breite der Mahlringe 1, doch ist dies kein Erfordernis. Der Oberteil der Füllstücke 7 erweitert sich bei 9 (Abb. 2) trichterförmig, und an sie schließt sich ein auch an der Oberseite im wesentlichen geschlossenes Zu- und Abführungsgehäuse 10 an, durch das alle untereinander in Verbindung stehenden Innenräume der Mahlringe 1 und der Füllstücke 7, die durch die äußeren Wände 7" zu einem geschlossenen Mahlraum ergänzt sind, abgedeckt sind. In das Gehäuse 10 ragen Zuführungsrohre 11 für das Mahlgut hinein, das über die Ablenkflächen 12 hinweg beiderseits der Mahlringe 1 herabfällt und gleichfalls durch die Führungsflächen 8 den Spurbahnen 6 zugeführt wird. Die Abführung des zerkleinerten Mahlgutes geschieht zweckmäßig mit Hilfe von Absaugrohren 13, die unter Unterdruck gesetzt werden und Luft durch in den Füllstücken 7 angebrachte Luftkanäle in den Mahlraum hinein- und nach Beladung mit dem fein gepulverten Mahlgut absaugen.

Die Anordnung der Mahlringe oder Mahlmäntel könnte auch, wie die Abb. 3 und 4 zeigen, mehrfach geschehen. In Abb. 3 sind zwei Mahlringe 1 und in Abb. 4 drei Mahlringe 1 starr miteinander verbunden und auf einer gemeinsamen Welle 2 schwingbar gelagert. Auch hierbei würden die Kugeln 4, sobald die starr miteinander verbundenen Mahlringe in Schwingungen der nötigen Größe und Frequenz versetzt werden, in den senkrecht oder wagerecht liegenden Mahlringen in Umlauf versetzt werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Mühle mit in einem Mahlring oder -mantel umlaufenden Wälzkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß der außerhalb seiner Mittelachse auf einer Drehachse sitzende Mahlring oder -mantel mit einem exzentrischen Schwingenantrieb versehen ist, so daß er quer zu seiner Achse geradlinige oder bogenförmige Schwingungen solcher Größe und Frequenz vollführt, daß die Wälzkörper (Kugeln) in ihm in Umlauf geraten.
2. Ausführungsform der Mühle nachAnspruch ϊ, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Mahlringes kleiner als der Kugeldurchmesser ist.
3. Ausführungsform der Mühle nach Anspruch 1 mit mehreren mit ihren Ebenen senkrecht liegenden Mahlringen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen Mahlringen Füllstücke angeord-"net sind, die in ihrem unteren Teil nach den Spurbahnen der Mahlringe zu geneigte Führungsflächen aufweisen und in ihrem Oberteil Öffnungen für eine Zuführung des Mahlgutes besitzen.
4. Ausführungsform der Mühle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstücke Teile eines sämtliche Mahlringe aufnehmenden Gehäuses sind, so daß die Mahlringe sich in einem geschlossenen Mahlrauin mit gemeinsamem Zu- und Abführungsgehäuse für das Mahlgut befinden.
5. Mühle nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch nach dem Mahlraum führende Luftkanäle, durch welche die Mahlbahnen und Wälzkörper bespülende und das Mahlgut gegebenenfalls trocknende Luft eingesaugt werden kann. . ■

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.