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Mit heißem Schwachgas und vorgewärmter Luft befeuerter Ofen. Da mit
Schwachgas, d. h. dem mit dem Sauerstoff der Luft vergasten Brennstoff, nur Flammentemperaturen
von izoo° und daher Ofentemperaturen von 8oo bis iooo° zu erzielen sind, ist es
üblich, mit Hilfe der Abhitze des Ofens die Luft in steinernen Vorwärmern vorzuwärmen,
um die Flammentemperatur auf die erforderliche Höhe hinaufzudrücken. Die steinernen
Vorwärmer erfordern aber einen erheblichen Raum, sind empfindlich gegen Temperaturschwankungen
und Erschütterungen und verursachen hohe Kosten.
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Bekannt ist es, gasförmige Mittel in eisernen Rekuperatoren vorzuwärmen.
Mit Rücksieht
auf die Widerstandsfähigkeit des Eisens liegt aber
die mögliche Vorwärmtemperatur bei Schmiedeeisen um q.00° und bei Gußeisen um 60o°.
Diese Temperaturen sind im Dauerbetrieb schon nicht mehr zu halten. Infolgedessen
mußte bei allen Öfen, bei denen z. B. eine Arbeitstemperatur von i Zoo bis 130o°
erreicht werden sollte, auf die Benutzung des eisernen Vorwärmers verzichtet und
der Steinvorwärmer herangezogen werden.
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Gemäß der Erfindung werden nun die höchsten, bis. jetzt nur mit Vorwärmererreichbaren
Ofentemperaturen mit eisernen Vorwärmern erreicht, indem nicht nur die Luft, sondern
auch das heiße Rohgas unter hohen Druck gesetzt werden. Es hat sich nämlich ergeben,
daß durch die innige Verwirbelung von Gas und Luft unter hohem Druck die Verbrennungstemperatur
immer näher an die theoretische Temperatur herangerückt wird, und zwar in so erheblichem
Maße, daß man für mittlere Temperaturen sich schon mit sehr geringer Luftvorwärmungstemperatur
begnügen kann.
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Bekannt ist es, auch das heiße Rohgas, das sich infolge seiner- Verunreinigung
in eisernen Vorwärmern überhaupt nicht vorwärmen läßt, mit höherem Druck abzugeben
durch Wahleines entsprechend hohen Druckes an den Luftventilator der Gaserzeugungsanlage.
Schon mit Rücksicht auf die Dichtigkeit des gemauerten Generators und der eingesteckten
Stochlochstopfen sowie der Begichtungsglocke ist ein Druck über 5o bis allerhöchstens
ioo mm W. S. am Gasabgangsstutzen der Gaserzeugungsanlage möglich.
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Zur Erreichung einer Arbeitstemperatur von 1200° und mehr mit einer
Luftvorwärmung von 30o°, wie sie in eisernen Vorwän-nern noch erreicht werden kann,
genügt ein Gase druck von 5o bis ioo mm W. S. aber nicht. Wird das heiße Rohgas
aber auf einen Druck von 50o bis 60o mm W. S. und die Luft auf einen ähnlich hohen
Druck gebracht; was bei der Druckfestigkeit der eisernen Vorwärmer ohne weiteres
möglich ist, dann wird diese Arbeitstemperatur erreichbar.
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Die Anspruchslosigkeit bezüglich der Vorwärmtemperatur trotz der verhältnismäßig
hohen zu erzeugenden Arbeitstemperatur jinfolge der hohen Unterdrucksetzung des
Rohgases und der Luft schafft aber auch den. Vorteil, daß man den eisernen Vorwärmer
gegebenenfalls weitab vom Ofen unterbringen kann; was wichtig ist, da der Raum am
Ofen und um dem- Ofen herum für die Ofenarbeiten meist sehr begehrt ist. Die Unterbringung
steinerner Vorwärmer im Boden macht dabei bei hohem Grundwasserspiegel Schwierigkeiten,
und die Ofenbedienung wird dusch die vom Boden abstrahlende Hitze belästigt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, und zwar zeigt
Abb. 1 die Ofenanlage in Ansicht und teilweisem Schnitt und Abb. 2 den Grundriß
derselben.
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Der Generätörä gibt das heiße Rohgas in die Leitung b ab. Dieses Rohgas
wird durch Gebläse c auf einen Druck von etwa 50o bix 60o mm W. S. gebracht und
durch die Leitung e in einen eisernen Brenner hineingespeist, in den zugleich durch
die Leitung/ heiße Luft eingeführt wird. Diese heiße Luft kommt von dem Gebläse
g, das sie durch den eisernen Vorwärmer h treibt, der in dem Fuchskanal des Ofens
i angeordnet ist. Da der Erfindungsgegenstand eine Vorwärmung der Luft nur auf etwa
30o° nötig hat, um die Arbeitstemperatur von 120o° und mehr zu schaffen, kann der
eiserne Vorwärmer lt in dem Kaminkanal genügend weit ab vom Ofen 1 angeordnet werden,
so daß die dort stattfindende Wärmeansammlung die Ofenbedienung nicht belästigen
kann. Da die Abgastemperatur des Ofens! bei einer Arbeitstemperatur von etwa 1200°
gewöhnlich bei 90o° liegt, so ist es vorteilhaft, den eisernen Vorwärmer mit Schamotte
oder Sand abzudecken, wodurch er auch zugleich gegen Gase geschützt isst, die das
Eisen des Vorwärmers h angreifen könnten.
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Die Erreichung der hohen Arbeitstemperatur von 1200° mit dem feuchten
Rohgas und der geringen Vorwärmtemperatur der Luft von 30o° erklärt :sich aus. der
wirkungsvollen Verwirbelung der Luft in dem eisernen Brenner e infolge des hohen
Druckes, die durch Gebläse g für die Luft und durch Gebläse c für das Rohgas. eintritt.