DE447686C

DE447686C - Gewinnung von Silber oder Silbdr und Blei gemeinsam aus ihren reinen Sauerstoffverbindungen

Info

Publication number: DE447686C
Application number: DES62859D
Authority: DE
Original assignee: METALURGICA CHILENA CUPRUM SOC
Current assignee: METALURGICA CHILENA CUPRUM SOC
Priority date: 1923-05-12
Filing date: 1923-05-12
Publication date: 1928-01-20

Description

Gewinnung von Silber oder Silber und Blei gemeinsam aus ihren reinen Sauerstoffverbindungen. Es ist bekannt, daß Silber und Blei aus ihren reinen Sauerstoffverbindungen, wie Pb0, Pb3, 04, Pb02 usw., aus Erzen metallurgisch nur schwer zu gewinnen sind. Man hat entweder das umständliche chlorierende Röstverfahren oder verschiedene komplizierte chemische Reagenzien zur -Anwendung gebracht.
In allen Fällen aber stehen meistens die Kosten des Arbeitsverfahrens der Umständlichkeit wegen im schlechten Verhältnis zu dem Gewinn. Auch durch die Gewinnung durch Kuppellationen von Silber und Blei wird viel Brennstoff benötigt, und es entstehen große Verluste.
Vorliegende Erfindung bildet nun dem Bekannten gegenüber eine große Vereinfachung und Verbilligung.
Die Erfindung besteht darin, daß die reinen Sauerstoffverbindungen des Silbers oder Silbers mit Blei gemeinsam mit Kochsalzlösung in lösliche Chlorverbindungen übergeführt werden. Die Kochsalzlösung kann beliebiger Natur sein, und es genügen einfach wäßrige Kochsalzlösungen dazu, die aber neutraler Natur sein sollen. Sind Silber und Blei in lösliche Chlorverbindungen übergeführt, so können sie in bekannter Weise weiterbehandelt werden.
Durch dieses Verfahren ist es möglich, komplexe Erze, wie Blei-, Zink-, Silbererze, in viel wirtschaftlicherer Weise und größerer Ausbeute als bisher zu verarbeiten. Beispiele. i. Ein reiches komplexes Erz mit 2o Prozent Blei, 3o Prozent Zink, 25 Prozent Schwefel, 0,05 Prozent Silber, Rest Gangart .soll verarbeitet werden. Zink und Blei sind so innig miteinander verwachsen, daß mechanische Trennung nicht möglich ist. Es wird zunächst oxydierend geröstet, um Zink, Blei. und Silber in Oxyde überzuführen. Mit neutraler Kochsalzlösung werden Silber und Blei ausgelaugt, Silber über Kupfer und Blei über Eisen gefällt. Das Zink stellt als'Zinkoxyd eine Röstblende dar, die, durch Destillation weiterverarbeitet wird. Zur Verarbeitung der Röstblende ist die vorherige Abscheidung des Bleies unbedingt erforderlich gewesen, weil sonst der Destillationsprozeß undurchführbar wäre. Durch die Verarbeitung gemäß vorliegender Erfindung erfolgt eine Anreicherung des Zinks in der zu destillierenden Masse von 3o Prozent auf 45 Prozent. Der Schwefel wird in üblicher Weise zu Schwefelsäure verarbeitet. Das Metallausbringen nach diesem Verfahren übersteigt 95 Prozent.
2. Ein armes komplexes Erz mit 12 Prozent Blei, 5 Prozent Zink, 1,5 Prozent Kupfer, o,o3 Prozent Silber und 15 Prozent Schwefel, wobei Blei und Zink so innig gemischt und mit der Gangart verwachsen sind, daß eine mechanische Trennung unmöglich ist. Oxydierende Röstung, Behandlung mit Kochsalzlösung und Fallerz wie bei r.
Das gebildete Zinkoxyd und Kupferoxyd wird mit verdünnter Schwefelsäure ausgelaugt und kann elektrolytisch oder nach sonstigen bekannten Methoden weiterverarbeitet werden.
3. Eine Blende mit 40 Prozent Zink und o,25 Prozent Silber: Oxydierend geröstet und Silber mit Kochsalzlösung ausgezogen und über Kupfer gefällt. Man erhält so eine reine Röstblende, da das ganze Silber vorher gewonnen wurde, welches bisher nur mit großem Verlust und Schwierigkeiten zu erlangen war.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Silber oder Silber und Blei gemeinsam aus ihren reinen Sauerstoffverbindungen, wie beispielsweise Ag20, Pb20, Pb0, Pb304, PbO@ usw., dadurch gekennzeichnet, daß die Sauerstoffverbindungen von Silber oder Silber und Blei .gemeinsam zunächst in wäßriger neutraler Kochsalzlösung in lösliche Chlorverbindungen übergeführt werden, worauf die Weiterbehandlung in beliebiger, den Umständen entsprechender Weise erfolgt.