DE446114C - Ablaufanlage mit selbsttaetiger Steuerung der Weichen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
20. JULI 1927

REICHS PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2Oi GRUPPE

S J3428 Il j 20 i Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: g. Juni ig2j.

Siemens & Halske Akt-Ges. in Berlin-Siemensstadt*).

Ablaufanlage mit selbsttätiger Steuerung der Weichen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Februar 1926 ab.

Es ist bekannt, bei Ablaufanlagen die Stellung der Weichen durch .Schaltwerke zu bewirken, die von den Wagen selbst gesteuert werden. Man erreicht dies z. B. dadurch, daß man vor den einzelnen Weichen Schienenkontakte und entweder für jeden Wagen oder für jede Weiche ein besonderes Schaltwerk mit einem Schaltmagneten anordnet, welcher beim Befahren der Schienenkontakte die Umstellung der Weiche bewirkt. Diese bekann-

* Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Robert Pfeil in Berlin-Grunewald.

ten Einrichtungen haben den Hauptvorteil, daß sich die Verteilung der Wagen in die einzelnen Gleise bereits vor Beginn des Ablaufens einstellen läßt, so daß def feibungslose Verlauf der Wagenverteilung während des Ablaufens nicht mehr von der Aufmerksamkeit des Wärters abhängig ist. Neben dem selbsttätigen Schaltwerk ist bis^ her noch ein von Hand bedienbares Stellwerk ίο angeordnet worden, welches bei Fehlläufen oder Rangierbewegungen oder bei Außerbetriebsetzung der automatischen Anläge ein Umstellen der Weiche von Hand, unabhängig von den Schienenkontakten, ermöglicht. Die Praxis hat nun ergeben, daß die selbsttätigen Ablaufanlagen so sicher arbeiten, daß eine Umstellung der Weichen von Hand nur sehr selten erforderlich wird. Dies ist natürlich noch in erhöhtem Maße der Fall bei Ablaufanlagen mit zwangläufiger Wagenführung, bei welchen die Wagen z. B. mittels eines Seiles im bestimmten Abstande voneinander gehalten werden. Es ist daher für die nur selten vorkommende Umstellung der Weichen von Hand ein besonderes Stellwerk sehr . kostspielig.

Gemäß der Erfindung kann man nun ein besonderes Stellwerk vollkommen erübrigen und trotzdem eine Stellung der Weichen von Hand dadurch ermöglichen, daß man an den selbsttätigen, durch die Wagen gesteuerten Schaltwerken Hebel, Druckknöpfe o. dgl. anordnet, mit deren Hilfe der die Umstellung der Weichen bewirkende Anker des Schaltmagneten von Hand in der einen oder anderen Richtung bewegt werden kann. Dies erreicht man z. B. dadurch, daß man im Gehäuse des Schaltwerks eine Öffnung anordnet, durch welche man an den Anker des Schaltmagneten gelangt, so daß man diesen in der einen oder anderen Richtung bewegen kann. Besonders zweckmäßig ist es, an dem selbsttätigen Schaltwerk einen Hebel anzuordnen, der mit dem Anker gekuppelt werden kann, so daß er diesen in der einen oder anderen Richtung bewegt, wobei das eine Ende des Hebels aus dem Gehäuse des selbsttätigen Schaltwerks herausgeführt wird, so daß es für die Handbedienung bereitliegt. Man könnte statt dessen auch einen Kontakthebel anordnen, mit dessen Hilfe der über den Sehaltmagneten führende Strom geöffnet oder geschlossen werden kann. Durch eine derartige Ausführung hat man einen vollwertigen Ersatz für das bisher übliche besondere Handstellwerk.

In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt. Hierbei stellt ι die Gehäusewand des Schaltwerks dar, welches für die Betätigung irgendeiner Weiche der Ablaufanlage angeordnet ist. 2 sei der Schaltmagnet mit dem Anker 3, der bei 4 drehbar gelagert ist und in irgendeiner bekannten Weise in der einen oder anderen Lage den Stromschluß für den zu dem Weichenantrieb führenden Stellstrom bewirkt.

Gemäß der Erfindung sind nun vor dem Anker zwei Tasten 5 und 6 angeordnet, die beim Niederdrücken der Druckknöpfe 7 und 8 entgegen dem Druck der Federn 9 und 10 den Anker 3 in die eine oder andere Lage bewegen können. Der Übersichtlichkeit halber kann man auf den Druckknöpfen 7 und 8 Zeichen anbringen, die von außen erkennen lassen, welche Stellung der Weiche durch den bestimmten Taster hervorgerufen wird.

Die Einrichtung der Erfindung ist in äußerst einfacher Weise ausführbar und hat den besonderen Vorteil, daß sie sich in jedem bereits vorhandenen Schaltwerk auf einfache und billige Weise nachträglich anbringen läßt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Ablaufanlage mit selbsttätiger Steuerung der Weichen durch die Wagen, dadurch gekennzeichnet, daß an den selbsttätigen, durch die Wagen gesteuerten go Schaltwerken Hebel, Druckknöpfe o. dgl. angeordnet sind, mit deren Hilfe der die Umstellung der Weichen bewirkende Anker des Schaltmagneten von Hand in der einen oder anderen Richtung bewegt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   BERLW. GEDRUCKT JN DER REICHSDOTCKEREI.