DE445828C - Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Haende und Fuesse aus Schwamm- und Vollgummi in Formen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung künstlicher Hände und Füße aus Schwamm- und Vollgummi in Formen. Bei der Herstellung künstlicher Hände und Füße aus Schwamm- und Vollgummi in Formen finden beide Gummiarten, also sowohl Schwammgummi als auch Rohgummi, unvulkanisiert Verwendung, und die Fertigvulkarssierung erfolgt erst nach der Packung in der Form durch Beheizen derselben.
• Hierbei treibt der Schwammgummi stark auf, und die dabei frei werdenden Gase suchen und finden mitunter ihren Weg in die Vollgummimasse und bilden dort mehr oder weniger große Blasen. Diese können je nach ihrer Lage im fertigen Kunstglied un-,.ngenehme Folgen haben und zu ernsten Beschädigungen sowie vorzeitigem Verschleiß führen. Auf jeden Fall sind solche Blasenbildungen höchst unerwünscht, und ihre große Gefahr besteht darin, daß sie meist äußerlich gar nicht in die Erscheinung treten. Dem fertigen Kunstglied ist zunächst äußerlich nichts anzusehen und anzumerken, bis nach kürzerer oder längerer Benutzungszeit die blasigen Stellen aufbrechen, der Gummi dort durchbricht oder sich von dem in den Gummi eingebetteten Holzkern löst.
• Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Schwammgummi in bereits vulkanisiertem Zustande Verwendung findet und beim späteren Fertigvulkanisieren des Kunstgliedes oder auch seines Vollgummibestandteiles daher nicht mehr blasenbildend wirken kann. Die Schwammgummistücke können dabei in den jeweils gewünschten Ausmaßen, insbesondere auch in den verschiedensten Stärken Verwendung finden und an diejenigen Stellen gebracht werden, an denen sie in dieser oder jener Stärke gerade erwünscht sind. Man hat es auf diese Weise mehr in der Hand als bei der Verwendung von unvullkanisiertem Schwammgummi, individuellen Wünschen gerecht zu werden und individuellere Anpassungen vorzunehmen. Der unvulkanisierte Vollgummi kann in beliebigem Zustande sowohl ganz oder teilweise gelöst oder in Stücken in die Form mit den festgelegten Schwammgummistücken gefüllt und beim Schließen derselben gepreßt werden. In der geschlossenen Form wird das Ganze dann einem Fertigvulkanisierprozeß unterworfen, währenddessen sich der Vollgummi mit dem bereits einmal vulkanisierten Schwammgummi unter Vermeidung von Blasenbildungen innig verbindet.
• An Hand des auf der Zeichnung veranschaulichten Formenlängsschnittes für einen künstlichen Fuß. sei das neue Verfahren im nachstehenden näher erläutert.
• E s bezeichnet a die obere und b die untere Formhälfte, deren Formgruben in der Teilungsebene offen sind. Im geöffneten Zustande der Form und bei auseinandergelegten Formhälften wird zunächst in jede derselben eine entsprechend zugeschnittene Vollgummiplatte c, cd eingelegt. In die untere Formhälfte wird dann unmittelbar auf die Platte d oder unter Zwischenschaltung einer geeigneten Unterlage aus Vollgummi in der Fersengegend ein entsprechend hohes und großes Stück vulkanisierten Schwämmgummis e aufgesetzt. Letzteres kann mit Hilfe von Gummilösung o. dgl. gegen Verschiebung gesichert sein. In der gleichen Weise ist in der Bullengegend ein zweckmäßig etwas dünneres Stück/ aus vulkanisiertem Schwammgummi vorgesehen. Beide können auch ein einziges Stück bilden, und es kann vulkanisierter Schwammgummi gegebenenfalls auch noch an anderen Stellen vorgesehen sein.
• Nachdem die untersten Schwammgummistücke in ihre Lage gebracht sind, wird Vollgummimasse in Stücken oder Lösung oder in teigigem, knet- und formbarem Zustand, mit ganzen Stückchen vermischt, nachgefüllt bis an den Rand der unteren Formhälfte.
• Die obere Formhälfte a ist, nachdem in üblicher Weise in sie der Holzkern g eingesetzt worden ist, mit Vollgummimasse wie die untere Formhälfte angefüllt.
• Beide Formhälften werden d^ -in aufeinandergesetzt und gepreßt; der Inhalt der geschlossenen Form wird der Fertigvulkanisierung unterworfen.

Claims (2)

1. PATr;NTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung künstlicher Hände und Füße aus Schwamm- und Vollgummi in Formen, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwammgummi in vulkanisierten Stücken der jeweils gewünschten Ausdehnung in die Vollgurnmimasse eingebettet wird, damit letztere durch nachherige Vulkanisierung mit dem Schwammgummi eine innige, blasenfreie Verbindung eingeht.
2. 2. Verfahren nach Anspruch r, gekennzeichnet durch Verwendung der Vollgummimasse in gelöstem, knet- bzw. formbarem Zustande, in welcher die vulkanisierten Schwammgummistücke gegen Lagenveränderungen beim Schließen der Form festgehalten und auch gesichert sind.