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Herstellung von Schlittschuhen mit verstärkter Laufkante. Zusatz zum
Patent 431964. Die Erfindung bezieht sich auf die weitere Ausbildung einer Vorrichtung
zur Ausführung des Verfahrens zur Herstellung von Schlittschuhen mit verstärkter
Laufkante nach Patent 431964. Bei der im Hauptpatent angegebenen Vorrichtung zur
Ausführung des patentierten Verfahrens befinden sich die zur seitlichen Abstützung
des jeweils in der Stauchung begriffenen Teiles und der diesem unmittelbar benachbarten
Teile der Laufkante dienenden `Fände sämtlich am Stauchstempel, indem dieser an
seiner Unterseite eine durchlaufende Rinne von wechselnder Breite und Tiefe enthält,
deren Grundfläche die Druckfläche des Stempels bildet. Der Stauchstempel umgreift
infolgedessen sowohl den ungestauchten als auch den fertigen Teil der Laufkante.
Das ist insofe unvorteilhaft, als das Umgreifen der fertigen Laufkante durch den
Stempel bedingt, daß in der Querschnittsgestaltung der fertigen Laufkante auf das
Abheben des Stempels vom Werkstück Rücksicht genommen werden muß. Das macht es unmöglich,
der verstärkten Laufkante auf ihrer ganzen Höhe die gleiche Breite oder ihr gar
einen solchen trapezförmigen Querschnitt zu geben, daß sie nach unten hin breiter
wird. Vielmehr muß der Querschnitt nach unten hin etwas schmaler werden, da es für
das Wiederabheben des Stauchstempels vom Werkstück nötig ist, daß die Seitenwände
der im Stempel ausgesparten Rinne nach oben gegeneinander geneigt sind.
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Diesen der Vorrichtung nach dem Hauptpatent noch anhaftenden Mangel
zu beseitigen, ist das Ziel der Zusatzerfindung, welche im wesentlichen darin besteht,
daß der Stauchstempel außer der Druckfläche nur die seitlichen Stützflächen für
den noch ungestauchten und den erst unvollständig gestauchten Teil des Werkstücks
enthält, wohingegen die seitlichen Stützflächen für den fertiggestauchten Teil an
den das Werkstück haltenden Klemmbacken sich befinden. Bei dieser Verteilung der
Stützflächen braucht bei der Querschnittsgestaltung der verstärkten Laufkante auf
das Abheben des Stempels vom Werkstück keine Rücksicht genommen zu werden. Die zur
seitlichen Abstützung der fertiggestauchten Laufkante dienenden Seitenflächen können
vielmehr dadurch, daß sie sich mit dem Stempel nicht mehr auf und ab bewegen, sowohl
parallel zueinander verlaufen als auch nach unten gegeneinander geneigt sein. Dadurch
ist es möglich, der verstärkten Laufkante einen auf ihrer ganzen Höhe gleichen oder
gar von oben nach unten breiter werdenden Querschnitt zu geben. Diese
Querschnittsgestaltung
ist insofern erwünscht, als dabei die Seitenflächen der Laufkante mit der vorteilhaft
hohl gewölbten Lauffläche einen möglichst spitzen Winkel bilden, so daß die Ränder
der Lauffläche in das Eis einschneiden und so seitliche Bewegungen des Schlittschuhes,
d. h. ein Ausgleiten, verhindern.
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Die Anordnung eines Teiles der seitlichen Stützflächen für die Laufkante
an den Klemmbacken bedingt, daß in diesen eine dem Profil der Laufkante entsprechende
Rille ausgespart sein muß. Daraus ergibt sich die Schwierigkeit, die Arbeitsflächen
der beim Härten infolge Verziehens sich krümmenden Klemmbacken wieder in die vorgeschriebene
Form zu bringen. Während bei den Klemmbacken der Vorrichtung nach dem Hauptpatent
die in einer Ebene liegenden Klemmflächen verhältnismäßig leicht nachgeschliffen
werden können, ist die Nachbearbeitung der Wandungen der profilierten Rinne bei
den neuen Klemmbacken sehr umständlich und zeitraubend, wenn nicht unmöglich. Ein
einmaliges Richten der Backen unter einer Presse kommt deshalb nicht in Betracht,
weil die Becken nach Aufhören des Druckes infolge ihrer Federung wieder in den gekrümmten
Zustand zurückkehren. Um nun die umständliche und zeitraubende Nachbearbeitung der
gehärteten Klemmbacken durch Schleifen zu ersparen, sollen gemäß der Erfindung die
Klemmbacken beim Festklemmen eines Werkstücks zwischen einer Wandung des sie enthaltenden
Schlittens und einem parallel zu den Backen verschiebbaren, über die ganze wirksame
Backenlänge sich erstreckenden Keil so stramm eingespannt werden, daß sie durch
den Druck des Keils gerichtet und somit vollkommen gerade gemacht werden. Die Schwierigkeit,
den Keil genügend fest anziehen und wieder lösen zu können, ist dabei dadurch beseitigt,
daß für das Anziehen und Lösen des Keils zwei an den Enden der Einspannvorrichtung
angeordnete Federhämmer mit parallel zum Keil geführten Hammerspindeln vorgesehen
sind. Diese Federhämmer gestatten nicht nur, den Keil beliebig fest anzuziehen,
sondern sie bieten zugleich den Vorteil, daß das Anziehen und Lösen des Keils und
damit die Auswechslung' der Werkstücke in überaus kurzer Zeit bewirkt werden kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigen Abb. i den Stauchstempel, das Werkstück und die dasselbe festhaltenden
Klemmbacken teilweise in Seitenansicht, teilweise im senkrechten Längsschnitt, Abb.
2 eine Ansicht des Stauchstempels von unten, Abb. 3 eine Ansicht der Klemmbacken
von oben, Abb.4 bis 7 drei senkrechte Querschnitte nach den Linien 4-4, 5-5, 6-6
und 7-7 der Abb. i, Abb.8 eine Seitenansicht des die Klemmbacken für das Werkstück
enthaltenden Schlittens, und Abb. 9 seine Draufsicht.
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Die beiden das hochkant stehende Schlittschuhlaufeisen a zwischen
sich aufnehmenden Klemmbacken b, b sind wieder in einem Schlitten,c angeordnet,
der auf dem geneigten Bett eines Federhammers längsverschiebbar angebracht ist und
durch eine geeignete Vorschubvorrichtung in Richtung des Pfeiles x schrittweise
bewegt werden kann. Der Stauchstempel g sitzt an einem oberhalb des Bettes auf und
ab beweglichen Hammer; er ist an der Unterseite wieder entsprechend der Neigung
des Maschinenbettes abgeschrägt. Das den Schlitten c tragende Bett und der Hammer
sind auf der Zeichnung der Einfachheit halber weggelassen.
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An der Unterseite des Stauchstempels g ist wieder eine Rinne hl ausgespart,
deren Seitenwände nach oben gegeneinandergeneigt sind. Diese Rinne erstreckt sich
aber im Gegensatz zum Stauchstempel nach dem Hauptpatent nicht über die ganze Grundfläche
des Stempels, sondern nur etwa über die in der Vorschubrichtung des Werkstücks (Pfeil
x) hintere Hälfte der Grundfläche. Sie besitzt ähnlich wie im Hauptpatent hinten
eine der Dicke des rohen Werkstücks entsprechende Breite, während sie sich nach
der Mitte des Stempels hin unter gleichzeitiger Verringerung ihrer Tiefe allmählich
verbreitert. Die Druckfläche des Stempels wird also nur noch etwa zur Hälfte durch
den Boden der Rinne hl gebildet, während ihr restlicher, nämlich ihr in der Vorschubrichtung
des Werkstücks vorderer Teil h2 sich unmittelbar an der Unterfläche des Stempels
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der Stempelunterfläche bündig oder springt wie bei der dargestellten gewölbten Druckfläche
gegenüber der Stempelunterfläche vor.
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Während bei der im Hauptpatent beschriebenen Vorrichtung die Klemmbacken
b an ihren einander zugekehrten Seiten lediglich eine durchgehende, ebene Klemmfläche
besitzen, die einen Spalt zur Aufnahme des unverändert bleibenden Oberteils des
Laufeisens a zwischen sich lassen, ist gemäß der Zusatzerfindung dieser Spalt an
der Oberseite der Backen zu einer Rinne h erweitert, welche die gleiche Breite und
Querschnittsform wie die zu erzeugende verstärkte Laufkante besitzt.
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Die Stauchung des aus den Klemmbacken b frei nach oben stehenden Teiles
des Laufeisens geschieht wie im Hauptpatent schrittweise, indem der Stauchstempel
g in regelmäßiger Folge auf das Werkstück niederfällt und wieder angehoben wird,
während jedesmal beim Anheben
des Stempels g der Schlitten c mit
den beiden das Werkstück enthaltenden Klemmbacken b um einen angemessenen Betrag
in Richtung des Pfeiles x vorgeschoben wird. Ähnlich wie im Hauptpatent werden sowohl
der jeweils in der Umformung begriffene Teil als auch die der Umformungsstelle unmittelbar
benachbarten Teile der Laufkante durch die Seitenwandungen der Rinnen lal und k
seitlich abgestützt, so daß sowohl ein Umbiegen als auch ein einseitiges Ausbreiten
des Werkstoffes vermieden ist.
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Im Gegensatz zur Vorrichtung nach dem Hauptpatent befinden sich aber
die seitlichen Stützflächen nicht mehr sämtlich am Stauchstempel g, sondern teilweise
an den Klemmbacken b, und zwar sind am Stauchstempel nur noch diejenigen Seitenflächen
angebracht, welche den ungestauchten Teil der Laufkante und den erst unvollkommen
niedergestauchten Teil stützen, während sich die Stützflächen für den fertiggestauchten
Teil der Laufkante an den Klemmbacken b befinden. Diese Stützflächen nehmen also
an der Aufundabbewegung des Stempels g nicht mehr teil, so daß sie sowohl senkrecht
als auch nach unten gegeneinandergeneigt sein können, wodurch die Laufkante entweder
parallele oder nach oben gegeneinandergeneigte Seitenflächen erhalten kann, die
mit der Lauffläche einen spitzen Winkel bilden.
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Die beiden Klemmbacken b (s. Abb. 8 und 9) sind in einer an der Oberseite
des Schlittens c vorgesehenen Aussparung in angeordnet. Diese enthält gleichzeitig
einen in der Längsrichtung der Backen verschiebbaren und über die ganze wirksame
Backenlänge sich erstreckenden Keiln, der dazu dient, die Backen b zusammenzupressen.
Für das Anziehen und Lösen dieses Keiles sind erfindungsgemäß zwei an den Enden
des Schlittens c angeordnete Federhämmer vorgesehen. Die beiden Federhämmer bestehen
je aus einer parallel zum Keil ia geführten Hammerspindel o, die unter Wirkung einer
sie gegen den Keil pressenden kräftigen Druckfeder p steht und einen Anschlagarm
q trägt. Mit dem Arm q wirkt ein Nocken y zusammen, der auf einer quer zur
Spindel o gelagerten Welle s sitzt. Wird die Welle s in Richtung des Pfeiles _y
gedreht, dann drückt der Nocken y die Spindel o in regelmäßigen Zeitabschnitten
unter Spannung der Feder p nach außen, worauf die Feder die Spindel- jedesmal schlagartig
wieder nach einwärts bewegt, wobei sie mit ihrem inneren Ende auf den Keil yz schlägt.
Je nachdem, ob der Keil angezogen oder gelöst werden soll, wird der eine oder andere
Federhammer in Betrieb gesetzt, was mit Hilfe der auf den Wellen s sitzenden Fest-
und Losscheiben t und eines Riemens oder in anderer geeigneter Weise erfolgen kann.
Durch die Anordnung der Federhämmer ist es möglich, den Keil n so fest anzuziehen,
daß die beiden Klemmbacken, die sich bekanntlich beim Härten verziehen und dadurch
krümmen, jedesmal beim Einspannen eines Werkstücks vollkommen gerichtet werden.
Damit ist die sonst notwendige umständliche und zeitraubende Nachbearbeitung der
Arbeitsflächen der gehärteten Backen entbehrlich gemacht.