DE445163C

DE445163C - Verfahren zur Hertellung eines an Polyglycerinen armen diglycerinhaltigen Glycerins

Info

Publication number: DE445163C
Application number: DEH105117D
Authority: DE
Inventors: Dr Fernando Niemeyer
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1926-01-26
Filing date: 1926-01-26
Publication date: 1927-06-04

Description

Verfahren zur Herstellung eines an Polyglycerinen armen diglycerinhaltigen Glycerins. Es ist bekannt, daß Glycerin durch längeres Erhitzen polymerisiert werden kann, und daß man diese. Reaktion durch einen geringen Zusatz von Stoffen, vorzugsweise alkalischer Natur, die katalytisch wirken, beschleunigen kann.
Diesem Verfahren haftet jedoch der Übelstand an, daß sich das Glycerin hierbei zersetzt, in der Farbe unansehnlich wird und einen schlechten Geruch annimmt. Außerdem bilden sich neben dem Glycerin beträchtliche Mengen Polyglycerine. Es ist bereits vorgeschlagen worden, diese Mängel des Verfahrens durch Verwendung von Natriumacetat an Stelle von freiem Alkali zu vermeiden, aber auch unter diesen Bedingungen wird die Bildung von Polygly cerinen nicht vermieden. Ein Gehalt des Glv cerins an diesen Stoffen ist aber bekanntlich der Nitrierung des Glycerins hinderlich, auch wird die Stabilität des gewonnenen Nitroglycerins hierdurch gefährdet.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung beseitigt die angegebenen Mängel; es gelingt hier eine weitgehende Polymerisation des Glycerins zu Diglycerin, ohne daß eine störende Bildung von Polyglycerinen erfolgt.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß es bei der vorliegenden Reaktion möglich ist, die Bildung von Polygly cerinen zu vermeiden oder doch auf ein praktisch belangloses Mindestmaß zu beschränken, wenn man die Erhitzung des Glycerins unter Durchleiten oder Überleiten von indifferenten Gasen, wie Kohlensäure, Stickstoff, Wasserstoff (Leuchtgas, Wassergas) o. dgl., vornimmt.
Hierbei empfiehlt es sich, das Verteilen des Gases innerhalb der Reaktionsmasse durch ein mechanisches Rührwerk oder durch das Einleiten des Gases mit Überdruck zu unterstützen. Beispiel. Zur Herstellung eines insbesondere für Dynamitglycerin bestimmten Diglycerins setzt man dem Glycerin o,2 bis 0,25 Prozent Natriumacetat zu und erhitzt die Masse in einem mit Rührwerk und mit Zu= und Ableitungsrohren für das Gas versehenen geschlossenen Gefäß auf 22o bis 240`' C und hält die Masse 16 Stunden konstant bei dieser Temperatur unter guter Rührung und unter Durchleiten eines Kohlensäurestromes. Die abgeführten Dämpfe läßt man durch einen Kondensator gehen, der etwa mitgeführtes Glycerin und das Wasser abscheidet. Das Gas kann ebenfalls aufgefangen werden und nach Reinigung im Kreislauf der Reaktionsmasse wieder zugeführt werden. Das erhaltene Erzeugnis ist von hellgelber Farbe und klarem Aussehen. Durch Anwendung gewisser Mengen Natriumacetat kann die Reaktionsdauer abgekürzt werden.
Die Bestimmung des polymerisierten Anteiles kann z. B. durch fraktionierte Vakuumdestillation der gezogenen Proben geschehen. Das Reaktionsgemisch enthält etwa 7o Prozent Glycerin, 25 Prozent Diglycerin und nur 5 Prozent Polyglycerine und Destillationsrückstand, während ein in gleicher Weise, aber ohne Durchleiten eines indifferenten Gases und ohne Rübren ausgeführter Versuch ein dunkel gefärbtes, merklich trübes Erzeugnis von etwa folgender Zusammensetzung ergab: 61 Prozent Glycerin, 24 Prozent Diglycerin, 15 Prozent Polyglycerine und Destillationsrückstand.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines an Polyglycerinen armen diglycerinhaltigen Glycerins durch Erhitzen von Glycerin mit oder ohne Zusatz von Reaktionsbeschleunigern, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung unter Durchleiten oder Überleiten indifferenter Gase, zweckmäßig unter gleichzeitiger Rührung, durchgeführt wird.