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Verfahren und Vorrichtung zum Au'flarin,gen eines Überzugs aus Walzenmasse
auf die 0lexfiläche von :Farbwalzen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Aufbringen :eines überzugs aus Walzenmasse auf die Oberfläche von
Farbwalzen.
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Die aus der üblichen Walzenmasse bestehenden Farbwalzen von Druökmascliinen
müssen oft erneuert werden, weil ihre Oberfläche verhältnismäßig schnell unbrauchbar
wird. Falls die Walze überhitzt wird, zerfällt sie sogar. Walzen aus Weichgummimasse
sind bereits vorgeschlagen und haben den Vorteil, daß sie im Gegensatz zu den üblichen
Massewalzen sich nicht bei Änderung der atmosphärischen Verhältnisse ausdehnen und
zusammenziehen; sie sind aber doch nicht befriedigend, weil ihre Oberfläche die
Druckfarbe nicht so gut annimmt wie die übliche Walzenmasse. Daher benutzt man die
Gummiwalzen nur als Farbverteilungswalzen und nicht als eigentliche Farbauftragswalzen.
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Der Erfinder hat festgestellt, daß Weichgummiwalzen mit einem dünnen
Überzuge aus der üblichen Walzenmasse nicht nur frei von Ausdehnung und Zusammenziehung
sind, sondern auch dieselbe gute Farbaufnahmefähigkeit wie Massewalzen haben, so
daß sie mit Vorteil sowohl als Farbauftragwalzen wie als Verteilerwalzen benutzbar
sind.. Es hat sich auch gezeigt, daß, wenn die Masseoberfläche von solchen Gummiwalzen
unbrauchbar geworden ist, sie sehr billig erneuert werden kann.
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Durch das neue Verfahren kann man auch alte Massewalzen mit einer
neuen Oberfläche versehen und sie ebeiisogut wie Walzen verwenden, deren ganzer
Körper aus Walzenmasse in der üblichen Art erneuert worden ist. Ebenso können alte
Massewalzen, die einen Gewebeüberzug erhalten haben, auf diesem mit einem Masseüberzug
versehen werden.
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Eine andere Art von Farbauftragwalzen, für die das neue Verfahren
brauchbar ist, besteht aus einem Kern aus vulkanisiertem Öl mit einer Außenhaut
von vulkanisiertem Gummi. Eine solche ZValze .hat viele von den Vorteilen einer
Massewalze. Versieht man sie mit einer dünnen Haut von üblicher Walzenmasse, so
hat sie alle Eigenschaften einer Massewalze und kann als Farbwalze für Druckpressen
verwendet werden.
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Die Erfindung bezweckt, Weichgummiwalzen und ähnliche Walzen mit Walzenmasse
so zu behandeln, -daß sie völlig geeignet zu Farbwalzen in Druckmaschinen für hochwertige
Druckarbeit werden, und dabei die Möglichkeit zu schaffen, die Oberflächen solcher
Walzen von Zeit zu Zeit billig zu er-.rseuern. Auch wird bezweckt, die Oberflächen
von abgenützten Massewalzen oder ähnlichen, mit-- Stoff bespannten Walzen so zu
behandeln, daß sie eine völlig neue, aus Walzenmasse bestehende Oberfläche erhalten,
die das Einfärben ebensogut bewirkt wie Walzen, deren Masse ganz erneuert worden
ist.
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Bei früheren Versuchen zum Versehen von Weichgummiwalzen und Massewalzen
mit einem Überzug aus Walzenmasse wurde der Überzug aus -\Ualzenmasse stets durch
Umgießen in der Gießform hergestellt und hatte daher entsprechend große Dicke. Nach
der Erfindung wird die Walzenmasse über die Walze in erhitztem flüssigen Zustande
gerieselt, und zwar so, daß nur eine sehr dünne Massehaut daran verbleibt, die aber
genau so gut wie eine dicke Schicht wirkt. Dadurch spart man erheblich an Masse
für die Erneue rung, was bei Druckereien mit vielen Maschinen sehr wesentlich ist,
da bei dem neuen Verfahren nur ein sehr geringer Verbrauch an Masse eintritt. Ferner
kommen teure Gießformen in Fortfall, da man nur eine sehr einfache Vorrichtung braucht,
um die Walze mit der heißflüssigen Masse zu überrieseln und diese abtropfen zu lassen.
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In der Zeichnung stellen dar: Abb. i eine Seitenansicht einer Herstellungsvorrichtung,
Abb. ia die Stirnansicht zu Abb. i, Abb. 2 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäß
behandelten Gummiwalze, Abb.3 einen Längsschnitt einer entsprechend behandelten
Massewalze und Abb. ¢ einen Längsschnitt einer ebenso behandelten Massewalze mit
Gewebebezug.
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Der Maschinenrahmen i ruht auf Füßen 2 und trägt an einem Ende Stützen
3, die durch Querbalken q. verbunden sind. An diesen ist durch Bolzen 5 und Flügelmuttern
6 eine Mittelstütze 7 einstellbar befestigt, durch deren Schlitz 8 die Bolzen 5
ragen, so daß die Stützhöhe regelbar ist. Die Stütze 7 trägt oben ein Lager 9 für
das eine Ende der Welle io einer Walze 12. Das andere Ende der Welle io ruht in
einem Lager i i, das
von einem Stützglied 12 vorragt, das mit dem
Rahmen i durch Bolzen 9' verbunden ist. Diese ragen durch den wagerechten Steg der
vorzugsweise aus Winkeleisen hergestellten Seitenteile des Rahmens. Der Steg jedes
Seitenteils hat eine Reihe nicht gezeichneter Öffnungen, mittels deren das Lager
i i, je nach der Walzenlänge, gegen die Stütze 7 verstellbar ist. Ein Trog 13 hängt
in Bügeln 1 ¢ an den Seitenteilen des Rahmens 2 und der oberen Querschiene. Die
Lager 9 und i i sind in der Höhe so angeordnet, daß die Walze R schräg liegt. Diese
wird durch eine Kurbei 15 gedreht, die mit Schraube 16 auf das Oberende der Welle
io geklemmt wird.
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Die verwendete Walzenmasse ist eine beliebige bekannte.
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Die Hauptbestandteile der Masse sind Leite, Melasse, Glycerin und
venezianisches Terpentin, z. B. ¢ kg Leim auf 91 bester ungeklärter Melasse, o,51
Glycerin und o,o61 venezianisches Terpentin.
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Diese Mischung wird in heißflüssigem Zustande über die Walze R aus
einem Behälter 17 gerieselt, der eine gewöhnliche Kanne mit Schnabel 18 sein kann.
Während des Gießens wird die Walze R langsam gedreht und die Kanne 17 allmählich
längs der Walze bewegt, so daß deren ganze Oberfläche mit der Masse bedeckt wird.
Der größere Teil der aufgegossenen Masse tropft von der Walze in den Trog 13 und
fließt von da in ein Gefäß 19 am Unterende des Troges. Von dort kann die Masse zum
Schmelzgefäß zurückgeführt werden. Nachdem die ganze Oberfläche der Walze R so behandelt
ist, wird die Walze aus dem Gestell genommen und in einem anderen Gestell senkrecht
oder möglichst senkrecht aufgestellt. In dieser Lage läßt man die auf der Walze
R sittengebliebene Masse trocknen.
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Durch diese Behandlung erhält die Walzenoberfläche eine sehr dünne
Massehaut, gleichviel, ob es sich um eine Gummiwalze, eine nackte oder stoffbezogene
Massewalze handelt.
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Zwecks Beziehens einer Massewalze mit Gewebe kann man gewöhnliches
rauhes Gewebe als Streifen schraubenförmig um die Walze wickeln oder einen Stoffschlauch
über die Walze ziehen usw.
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Abb. 2 zeigt eine Weichgummiwalze 20 mit Massehaut 21. Nach Abb.3
ist eine Massewalze 22 unmittelbar mit einer Massehaut 21 versehen. Gemäß Abb. ¢
hat eine Massewalze 23 einen Stoffbezug 24. und darauf eine dünne Massehaut 21.
Die Zeichnung zeigt die Dicke der Haut übertrieben. Die Stärke der nach dem Ablaufen
auf der Walze verbleibenden Massehaut ist im Vergleich zum Durchmesser der Walze
sehr gering; eine Stärke von o" mm reicht völlig aus. Die Dicke der Haut hängt aber
etwas von der Temperatur der Angießmasse im Augenblick der Verwendung usw. ab. Die
Masse sollte jedoch so stark erhitzt werden, daß der Hauptteil frei von der Walze
abfließt und nur ein verhältnismäßig dünner Masseüberzug auf der Walze bleibt.
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`Die Enden der Walzen sind verjüngt, um zu verhüten, daß sich dort
Masse als Verdickung ansammelt, die nachteilig wirken könnte.
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Je nach dem Wetter kann es erwünscht sein, die Walze vor dem Angießen
vorzuwärmen, um ein Abschrecken der Angußmasse ztl verhindern und ein ausreichendes
Ablaufen zu ermöglichen.
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Nach Abnutzung der Massehaut kann sie leicht erneuert werden, indem
man die Walze in einem heißen Wasserbad behandelt, worauf ein neuer Überzug in der
beschriebenen Art aufgebracht werden kann.
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Dieses Verfahren hat auch den Vorteil, daß die Oberfläche der Walze
stets aus frischer Masse bestehen kann, da die Haut billig aus frischer Masse herstellbar
ist, während es bisher zwecks Erneuerns alter Massewalzen üblich ist, dieselbe Masse
immer und immer wieder zu verwenden.