DE551113C - Verfahren zum Auskleiden der Innenflaechen von Hohlkoerpern, insbesondere Metallroehren - Google Patents

Description

• Verfahren zum Auskleiden der Innenflächen von Hohlkörpern, insbesondere Metallröhren Für das Überziehen der Innenflächen von Hohlkörpern, insbesondere Metallröhren, mit einem Schutzüberzug ist es bereits bekannt, eine flüssige, plastische Masse in den Hohlkörper einzuführen und mit Hilfe der Fliehkraft auf den Wandungen zu verteilen. Hierfür wurden bisher heißflüssige, lösungsmittelfreie Massen, z. B. bituminöse Massen oder flüssige Metalle, verwendet. Mit derartigen Massen lassen sich vollständige Überzüge nach dem Schleuderverfahren nur dann gewinnen, wenn der Überzug verhältnismäßig dick ist, weil diese Massen unter der Einwirkung der Fliehkraft einen nahezu geometrischen Zylinder bilden, ohne sich den Unebenheiten des Rohrinneren anzupassen, so daß bei einem dünnen Überzug an sich geringfügige Erhöhungen im Inneren des Rohres unbedeckt bleiben.
• Es ist nun gefunden worden-, daß es gelingt, vollständig zusammenhängende, dünne Überzüge auf den Innenflächen von Hohlkörpern herzustellen, wenn als . Überzugsmittel eine Gummilösung o. dgl. viskose Lösung verwendet wird. Im Gegensatz zu jenen bekannten Arbeitsweisen handelt es sich also hierbei um das Auftragen von unerwärmten, lösungsmittelhaltigen Flüssigkeiten, die mit Hilfe der Fliehkraft auf den Wandungen des Hohlkörpers verteilt und durch Verdampfung des Lösungsmittels während der Rotation verfestigt werden. Es ist bekannt, Gummiüberzüge auf metallische Gegenstände, insbesondere Röhren, in der Weise aufzubringen, daß eine ausgewalzte Gummiplatte mit Hilfe einer Klebeschicht auf die Metallwand aufgelegt und dann durch Vulkanisieren fest mit der Wand verbunden wird. Das für dieses Verfahren erforderliche Auswalzen der Gummiplatten und das nachfolgende Belegen der Gegenstände ist aber zeitraubend und kostspielig. Es ist auch nicht möglich, mit der Stärke der Gummiplatte unter ein bestimmtes Maß herunterzugehen, obwohl dies aus wirtschaftlichen Gründen erwünscht wäre.
• Es ist auch versucht worden, zum Aufbringen von Gummiüberzügen von Gummilösungen auszugehen, die auch Stoffe enthalten können, mit denen man den Kautschuk bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur vulkanisieren kann, und diese Lösungen durch Aufstreichen auf die Metallwände aufzubringen und nach vollkommener Verdampfung des Lösungsmittels zu vulkanisieren. Würde sich diese Art des Überziehens in wirtschaftlicher Weise ausführen lassen, so ergäben sich gegenüber dem Belegen mit ausgewalzten Gummiplatten besonders dadurch erhebliche Vorteile, daß es möglich wäre, dünne und trotzdem widerstandsfähige Überzüge zu erzielen. Das Aufbringen derartiger Gummi enthaltender Lösungen stößt aber auf Schwierigkeiten, da Gummilösungen sehr viskos und daher schwer zu verteilen sind. Versucht man, die Lösungen durch Verdünnen flüssiger zu machen, so werden beim Aufstreichen nur sehr dünne Gummischichten erhalten, die den an die Überzüge zu stellenden Anforderungen nicht genügen. Anstriche dieser Art müßten also stets mehrfach wiederholt werden. Besondere Schwierigkeiten bietet dieses Aufbringungsverfahren, wenn es sich um das Überziehen der Innenseiten von Hohlkörpern, z. B. Röhren handelt, die nur schwer zugänglich sind. Auch der Versuch, zum Überziehen von Röhren die Flüssigkeit in die Röhren einlaufen zu lassen oder die Röhren in die Flüssigkeit einzutauchen, hat keinen Erfolg gehabt, da diese kolloidartigen Gummilösungen sich nicht dicht an die Wand anlegen und die Außenfläche nicht vollkommen benetzen. Verwendet man, um diese Mängel zu beseitigen, sehr dünne Lösungen, so muß der zu überziehende Körper mehrmals in die Lösung eingetaucht bzw. die Lösung in den Körper eingefüllt werden und zwischen einem jeden Einbringen der Flüssigkeit eine Trocknung erfolgen. Dieses Verfahren ist also langwierig und mit Verlusten durch Verdampfen der kostspieligen Lösungsmittel verbunden.
• Alle diese Mängel werden durch das vorliegende Verfahren beseitigt, durch das es gelingt, Gummilösungen u. dgl. viskose Lösungen in einwandfreier Weise auf die Innenwandung von rohrförmigen Hohlkörpern aufzutragen, so daß sämtliche Poren und Unebenheiten der Innenwandung ausgefüllt werden. Bei Verwendung der Schleudermethode ist es auch möglich, stark viskose Flüssigkeiten, die also einen hohen Gehalt an den die Schutzschicht bildenden Stoffen besitzen, sowie auch größere Mengen dieser Flüssigkeiten einzuführen. Ein Abfließen bzw. eine Sumpfbildung findet, solange die Fliehkraft einwirkt, nicht statt. Während der Rotation Wird dann die viskose Flüssigkeit zum Erstarren gebracht, beispielsweise indem man das Lösungsmittel durch Einleiten eines warmen Luftstromes zum Verdampfen bringt. Die Vulkanisation der Gummischicht kann in bekannter Weise herbeigeführt werden.
• Zur Durchführung des Verfahrens wird beispielsweise in ein gebeiztes, waagerecht liegendes Rohr, dessen Öffnungen durch Ringe teilweise verschlossen sind, eine Gummilösung, die Beschleunigersubstanzen und andere Stoffe enthält, eingeführt und über die ganze Länge verteilt. Durch anfängliches langsames Drehen wird die blasse im Rohrinnern einigermaßen gleichmäßig ausgebreitet und dann durch rasche Rotation an die Wand und in sämtliche Poren und Unebenheiten hineingedrückt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Auskleiden der Innenflächen von Hohlkörpern, insbesondere Metallröhren, mit einem Überzug mit Hilfe der Fliehkraft, dadurch gekennzeichnet, daß man als Überzugsmittel eine Gummilösung o. dgl. viskose Lösungen verwendet, die man mit Hilfe der Fliehkraft in an sich bekannter Weise auf den Wandungen verteilt und durch Verdampfung des Lösungsmittels während der Rotation, z. B. durch Hindurchleiten eines warmen Luftstromes durch den Hohlkörper, verfestigt.