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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Oberbau-Zungenvorrichtung mit Backenschiene,
Zungenschiene und Leitschienenkopf und -steg umfassender Leitschiene,
einen zwischen Backenschiene und Leitschiene verlaufenden Gleitstuhl
für die
Zungenschiene sowie einer von der Leitschiene sich in Richtung der
Zungenschiene erstreckender Abstützung wie
Stützknagge.
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Bei
Tiefbett-Straßenbahnzungenvorrichtungen
steht nur ein geringer Raum für
die Zungenschiene zur Verfügung,
so dass ein erheblicher konstruktiver Aufwand sowie gegebenenfalls
Geometrieänderungen
an der Zungenschiene erforderlich sind, um eine Weiche auszubilden.
Bei einem erforderlichen Austausch der Zungenschiene ist es des
Weiteren erforderlich, dass die Zungenvorrichtung weitgehend auseinandergebaut
wird, wodurch ein erheblicher Arbeitsaufwand anfällt, insbesondere dadurch,
dass aufgrund der Einbettung der Rillenweiche in eine Straßendecke
diese aufgerissen werden muss. Dies ist nach dem Stand der Technik
auch dann der Fall, wenn die Zungenschiene mit einer Anschlußschiene unverschweißt über einen
sogenannten Adapter verbunden ist, wie dieser der
DE 42 44 010 A1 zu entnehmen
ist.
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Aus
der
DE 42 01 757 A1 ist
eine Zungenvorrichtung in einer Rillenschienenweiche bekannt. Um ein
einfaches Lösen
zwischen Zungenschiene und Anschlussschiene zu ermöglichen,
werden diese zwischen einem Klemmelement wie Keil und einem Anlagestück fixiert.
Das Klemmelement kann dabei über
eine Aussparung im Kopf einer Beischiene verspannt werden. Die Aussparung
ist über
eine Abdeckung verschließbar, über die
ein Durchlauf in der unterbrochenen Beischiene gebildet wird.
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In
der
DE 88 06 196 U1 wird
eine Weiche mit einem Gleitstuhl beschrieben, der obenflächenseitig eine
um die Kanten des Gleitstuhls abgekantete Gleitplatte aufweist.
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Nach
der
DE 42 44 010 A1 wird
eine Zungenschiene mit einer Anschlussschiene über ein Keilelement wie Doppelkeilklemmplatte
lösbar
verbunden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Oberbau-Zungenvorrichtung, insbesondere
Tiefbett-Straßenbahnzungenvorrichtung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass trotz beengter
Raumverhältnisse
ein problemloses Einbringen und Anordnen der Zungenschiene ohne
Geometrieänderung
dieser möglich
ist, die gegebenenfalls auch ohne aufwendige Arbeiten ausgetauscht
werden kann.
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Das
Problem wird erfindungsgemäß im Wesentlichen
dadurch gelöst,
dass die Leitschiene einen ein Auswechseln der Zungenschiene ermöglichenden
entfernbaren Leitschienenkopf aufweist.
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Erfindungsgemäß ist abweichend
vom vorbekannten Stand der Technik der Kopf der Leit- oder Beischiene
entfernbar, so dass infolgedessen die Zungenschiene problemlos aus
der Einbettung herausgenommen werden kann, ohne dass ein Entfernen
der Backenschiene und/oder der Leit- bzw. Beischiene selbst erforderlich
ist.
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Der
abnehmbare Leitschienenkopf selbst weist vorzugsweise eine Quaderform
auf und ist auf einer vorzugsweise L-förmigen Abstützung angeordnet, die mit dem
Leitschienensteg vorzugsweise durch Schweißen verbunden oder mit diesem
einteilig ausgebildet ist.
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Der
Leitschienenkopf ist vorzugsweise über ein sich bis in den Leitschienensteg
fortsetzendes Verbindungselement wie Schraube befestigt. Selbstverständlich ist
der abnehmbare Leitschienenkopf auch bei bekannten Bauarten von
Straßenbahnzungenvorrichtungen
einseztbar, da nur dadurch ein Auswechseln der Zunge möglich ist.
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Zur
Vereinfachung der Montage bzw. Ausrichtung der Elemente zueinander
ist des weiteren vorgesehen, dass von dem Leitschienensteg bzw. Backenschienensteg
die erfindungsgemäß längenveränderbar
ausgebildete Abstützung
wie Abstützknagge
ausgeht. In Abhängigkeit
von dem Stellweg der Zungenschiene ist es nur noch erforderlich,
die Abstützknagge
im erforderlichen Umfang einzustellen. Sieh hieraus ergebende Vorteile
bezüglich
der Lagerhalterung sind erkennbar.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Gleitstuhl
eine auswechselbare, selbstschmierende Gleitstuhlauflage aufweist,
die vorzugsweise formschlüssig
mit dem Gleitstuhl verbunden ist. Ergänzend der Alternative kann
die Beschichtung mit dem Gleitstuhl verklebt sein.
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Die
Zungenschiene selbst geht vorzugsweise unversehweißt über einen
Schrägstoß in die
Anschluß-
oder Regelschiene über,
wobei die Zungenschiene über
eine mittelbar oder unmittelbar ortsfest mit der Anschluß- bzw.
Regelschiene verbundene Halterung festgelegt ist. Dabei kann die
Zungenschiene über
ein Keilelement wie Doppelkeilklemmplatte mit der Halterung lösbar verbunden
sein. Durch diese Maßnahmen
ist nicht nur ein einfacher Austausch der Zungenschiene möglich, sondern
für Anschlußschiene
und Zungenschiene können
beliebige Materialien benutzt werden, auch solche, die bei normalen
Zungen-Anschlußschienenverbindungen
nicht verwendet werden können
sofern eine Schweißverbindung
erforderlich sein sollte.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht
nur aus den Ansprüchen,
den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Tiefbett-Straßenbahnzungenvorrichtung,
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2 eine
in 1 mit E1 gekennzeichnete Einzelheit der Tiefbett-Straßenbahnzungenvorrichtung,
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3 einen
Schnitt entlang der Linie A-A in 1,
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4 einen
Schnitt entlang der Linie IV-IV in 3,
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5 eine
in 1 mit E2 gekennzeichnete Einzelheit der Tiefbett-Straßenbahnzungenvorrichtung,
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6 einen
Schnitt entlang der Linie B-B in 5 und
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7 einen
Schnitt entlang der Linie C-C in 5.
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In
den Figuren ist rein prinzipiell und teilweise im Ausschnitt eine
Tiefbett-Straßenbahnzungenvorrichtung
dargestellt, die als wesentliche Elemente eine Backenschiene 10,
eine Zungenschiene 12 sowie eine Leit- und Beischiene 14 aufweist.
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Die
Zungenschiene 12 ist verstellbar auf einem Gleitstuhl 16 angeordnet,
der mit einer auswechselbaren selbstschmierenden Auflage 18 versehen
sein kann, die seinerseits formschlüssig mit dem Gleitstuhl 16 verbunden
(4) und verklebt ist.
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Zur
formschlüssigen
Verbindung zwischen dem Belag 18 und dem Gleitstuhl 16 weist
letzterer entlang seiner Längsränder stufenförmige Absätze 20, 22 auf,
in die entsprechende wulstartige Randabschnitte 24 und 26 der
Auflage 18 einsetzbar sind.
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Die
Backenschiene 10 umfasst einen Backenschienenkopf 28,
-steg 30 und -fuß 32,
der mit einer Grundplatte 34 verschweißt ist.
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Mit
der Grundplatte 34 ist des weiteren die Leit- oder Beinschiene 14 über den
Steg 36 verschweißt.
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Die
Zungenschiene 12 ist ihrerseits gleitend auf der Auflage 18 über ihren
Fuß 36 abgestützt, der über einen
Steg 38 in einen Kopf 40 übergeht.
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Die
Leit- oder Beischiene 14 weist einen auswechselbaren Kopf 42 auf,
der im Ausführungsbeispiel über vorzugsweise
Sechskantschrauben 44 auf einer vorzugsweise L-förmigen Halterung 46 festgelegt
wird. Der Schaft der Sechskantschraube 44 erstreckt sich
dabei bis in den Steg 36 der Leitschiene 40.
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Die
Sechskantschraube 44 ist außenseitig mit einem vorzugsweise
aus Gummi bestehenden Verschlußstopfen 48 abgedeckt,
so dass sich quasi eine glatte Oberfläche des auswechselbaren Leitschienenkopfes 42 ergibt.
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Von
dem Leitschienensteg 36 bzw. Backenschienensteg 30 geht
des weiteren eine Stützknagge 50 aus,
die in den Steg eingeschraubt ist. Die Stützknagge wird mit der Hülse des
Teils 54, 52, die ein Innengewinde aufweist, gekontert.
Die Hülse
dient gleichzeitig dem Schutz des Gewindes. Um die wirksame Länge des
Stützknagge 50 einzustellen,
kann diese durch Drehen der Stützknagge
in dem im Schienensteg befindlichen Gewinde geändert werden.
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Der
Gleitstuhl 16 ist über
stegartige Abstandselemente 58, 60 beabstandet
zur Grundplatte 34 angeordnet. Die Abstandselemente 58, 60 sind
dabei zumindest mit dem Gleitstuhl 16 verschweißt.
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Um
die Zungenvorrichtung zu heizen, erstreckt sich zwischen dem bodenschienenseitigen Element 60 und
dem Fußbereich
der Backenschiene 10 eine Heizung 62.
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Wie
die Detailzeichnung gemäß 2 verdeutlicht,
ist der Backenschienensteg 30 im Bereich der Zungenschiene 12 abgekröpft, also
von der Zungenschiene 12 weggebogen, wie der schraffierte
Bereich in 2 verdeutlicht.
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Ungeachtet
des Verlaufs des Steges 30 weist der Backenschienenkopf 28 einen
unveränderten
Verlauf im Vergleich zu bekannten Konstruktionen auf. Gleiches gilt
in bezug auf den zur Zungenschiene 12 abliegendem Bereich
sowohl des Backenschienenfußes 32 als
auch des Schienenkopfes, wie insbesondere auch die 1 verdeutlicht.
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Um
den üblichen
Verlauf zu realisieren, sind sowohl Backenschienenfuß 32 als
auch Backenschienenkopf 28 in ihren der Zungenschiene 12 abgewandten
Bereichen in einen Umfang abgearbeitet, dass sich ein üblicher
Geometrieverlauf ergibt.
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Durch
den Stegversatz durch Abkröpfung
ergibt sich für
die Zungenschiene 12 ein größerer Raum, so dass Geometrieänderungen
nicht erforderlich sind, die zu einer Schwächung der Zungenschiene führen könnten.
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Des
Weiteren sind in den 1 und 2 rein prinzipiell
ein Heizungskasten 56, ein Umschaltkasten 58,
ein Spurhaltewinkel 60 sowie ein die Leitschiene 14 zu
der Backenschiene hin abschließendes
Abschlußblech 62 dargestellt.
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In
den
5 bis
7 sind Details des Bereichs
E2 gemäß
1 dargestellt,
die sich auf eine schweißlose
Verbindung zwischen der Zungenschiene
12 und einer sich
anschließenden
Regelschiene
64 bezieht, wobei eine Konstruktion gewählt ist,
die der der
DE 42 44
010 A1 zu entnehmen ist.
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So
weist die Verbindung einen als Block ausgebildeten Zungenadapter 66 auf
in dem der Fuß 36 der
Zungenschiene 12 mittels eines Spannkeils 68 festgelegt
wird, der seinerseits über
ein Schraubelement wie Sechskantschraube 70 festgezogen
wird. Um ein Wandern der Zungenschiene 12 auszuschließen, sind
Wanderschütze 72 und 74 vorgesehen.
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Dadurch,
dass der Steg 30 der Backenschiene 10 versetzt,
also von der Zungenschiene 12 weggebogen verläuft, steht
für diese
hinreichend Raum zu Verfügung,
ohne dass es einer Formänderung
bedarf. Durch den entfernbaren Kopf 42 der Leit- oder Beischiene 14 ergibt
sich der Vorteil, dass ein einfaches Entfernen bzw. Austauschen
der Zungenschiene 12 möglich
ist, ohne dass die Leitschiene 14 selbst entfernt werden
muß. Durch
den Zungenadapter 66 ergibt sich der Vorteil, dass die
Zungenschiene 12)ohne Verschweißen mit der Regelschiene 64 verbunden
werden kann, so dass insbesondere die Zungenschiene 12 aus
einem hochfesten Material bestehen kann, welches mit der Regelschiene 64 nicht
verschweißt
werden muss.