DE4445880A1 - Verfahren zum Reinigen chemischer Substanzen - Google Patents
Verfahren zum Reinigen chemischer SubstanzenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D9/00—Crystallisation
- B01D9/0004—Crystallisation cooling by heat exchange
- B01D9/0013—Crystallisation cooling by heat exchange by indirect heat exchange
-
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen chemischer
Substanzen, die zunächst geschmolzen und in einen Behälter
gegeben werden, dort unter Wärmeentzug auskristallisieren und
nach Förderung durch den Behälter als gereinigtes Produkt
entnehmbar ist.
Verfahren dieser Art sind bekannt (Fachbuch "Crystalliza
tion", J. W. Mullin, 3. Auflage, Reed Internat. Books, Ox
ford, Seite 314). Bei diesen Verfahren werden Kratzkühler,
wie sie beispielsweise in der DE 36 15 776 C2 beschrieben
sind, zur Erzeugung eines Breies mit einem Anteil von etwa 40
Gewichtsprozent Kristallen verwendet, der dann einer pulsie
rend oder auch nicht pulsierend betriebenen Reinigungssäule,
die als Gegenstromwascheinheit dient, zugeführt wird. Dabei
werden von den Kristallflächen Verunreinigungen unter gleich
zeitiger Bildung einer Schmelze und Rekristallisation ent
fernt. Am unteren Ende der Säule befindet sich eine Heizung
und die gereinigte Schmelze kann dort entnommen werden.
Die Zufuhr des mit Kristallen angereicherten Breies, die im
übrigen auch bei anderen Kristallisationsverfahren zur Erzeu
gung reiner Stoffe angewendet wird, führt zu einer inhomoge
nen Verteilung der im Brei enthaltenen Kristallisationskeime
und damit auch zu einem nicht gleichmäßigen Anwachsen der für
die Produktion zu erzeugenden Kristalle. Man hat zwar schon
vibrierende Waschsäulen mit verschiedenen, von perforierten
Platten gebildeten Etagen vorgesehen, auf denen jeweils Ku
geln vorgesehen sind, um die aus einem Kratzkühler mit dem
Brei zugeführten Kristalle mechanisch zu zermahlen und um da
durch die Gesamtoberfläche der für die Produktion zur Verfü
gung stehenden Kristalle zu vergrößern. Es hat sich aber ge
zeigt, daß solche Verfahren und Einrichtungen sich nur für
bestimmte Stoffe eignen und daß der Aufwand für die zur
Durchführung dieses Verfahrens notwendige Vorrichtung doch
beträchtlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß auf einfa
che und zuverlässige Weise große Flächen von Kristallisati
onskeimen für die Kristallbildung zur Verfügung gestellt wer
den.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren der ein
gangs genannten Art vorgeschlagen, daß kleine, insbesondere
monodisperse und mindestens zum Teil feste Partikel in
gleichmäßiger Verteilung in den Behälter eingegeben und durch
diesen gefördert werden, an denen die Schmelze auskristalli
siert. Dabei können in Weiterbildung der Erfindung die Parti
kel zumindest aus einem Teil der Schmelze gebildet sein und
nach dem Aufkristallisieren weiterer Schmelze als größere
Partikel oder als aus diesen gebildete Schmelze entnommen
werden. Diese Ausgestaltung verzichtet daher auf die bisher
übliche Erzeugung eines mit Kristallen angereicherten Breies
und sieht statt dessen die Verwendung von festen Partikeln als
Saatpartikel, oder als dem eigentlichen Reinigungsvorgang
vorgeschaltete Stufe die Erzeugung möglichst kleiner, aber
gleich großer Partikel vor, die sich dann relativ gleichmäßig
in dem an sich bekannten Gegenstrom der Schmelze verteilen
lassen und daher wegen der zur Verfügung stehenden großen
Kristallisationsoberflächen auf verhältnismäßig einfache Wei
se eine gleichmäßige Strömungsführung sowie eine große Aus
beute sicherstellen. Die auf die erfindungsgemäße Weise ver
wendeten oder zunächst aus der Schmelze erzeugten Partikel
können im Gegensatz zu den bekannten Verfahren auch in großer
Menge der Reinigungssäule zugeführt werden, ohne daß ein Zu
sammenbacken oder eine Klumpenbildung befürchtet werden muß,
die die Strömungsführung und damit den Betrieb der Anlage
durch axiale Rückvermischung stört. Dies ist mitverantwort
lich für die durch das neue Verfahren zu erzielende hohe Pro
duktion.
In Weiterbildung der Erfindung können die Partikel in einfa
cher Weise von oben in den von unten nach oben durchströmten
Behälter eingebracht werden, nach unten absinken und dort
entnommen oder aufgeschmolzen werden. Diese Ausgestaltung
nützt bei geeigneter Abstimmung der Strömungsverhältnisse das
Eigengewicht der durch Kristallisation immer größer werdenden
Partikel aus, so daß auf aufwendige Rühreinrichtungen ver
zichtet werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung können die Partikel in einfa
cher Weise durch Vertropfen der Schmelze auf ein Verfesti
gungsband gewonnen werden, was in einfacher Weise durch be
kannte Einrichtungen, z. B. nach der DE 28 53 054 C2, erfolgen
kann.
Das neue Verfahren läßt es zu, daß die beim Absinken im Ge
genstrom erzeugten größeren Partikel unmittelbar ausgetragen,
als Produkt verwendet oder auch in einem nachgeschalteten
Verfahren weiter gereinigt werden. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, die gebildeten größeren Partikel insbesondere am
unteren Ende einer Waschsäule nach der Art eines Fließbett
verfahrens im Gegenstrom zu halten, dadurch intensiv zu rei
nigen und dann aufzuschmelzen und als Schmelze zu entnehmen.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen von Vor
richtungen zur Durchführung des Verfahrens in den Zeichnungen
gezeigt und wird im folgenden erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausfüh
rungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 die Detaildarstellung eines bei dem neuen Verfahren
entstehenden Kristallpartikels,
Fig. 3 die schematische Darstellung des Verhältnisses zwi
schen Konzentration und Temperatur für die Bildung
der erfindungsgemäßen Kristallpartikel,
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei der ein Bestandteil einer Schmelze aus einer
Misch-Schmelze mit mehreren Bestandteilen heraus
kristallisiert wird,
Fig. 5 die Darstellung der Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens mit der Vorrichtung der Fig. 4 an
hand des Zustanddiagrammes und
Fig. 6 eine weitere Variante einer Ausführungsform zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Kristallisationsbehälter
(1), dessen Wandungen in nicht näher dargestellter Weise mit
einem Temperiermantel versehen sind. In diesen Behälter (1)
wird von unten her durch eine Zuführung (2) eine Schmelze
eingeleitet, die von unten nach oben strömt und im Sinne des
Pfeiles (3) als Restschmelze wieder abgenommen werden kann.
Die Schmelze befindet sich in dem Behälter (1) bis zu dem Ni
veau (4), das oberhalb der Abzugsleitung (3) liegt.
Aus der Schmelze werden nun erfindungsgemäß zunächst monodis
perse feste Partikel (5) gebildet, die von oben her in die
Schmelze eingegeben werden, und zwar so, daß ein Zusammenbac
ken der zugegebenen Partikel (5) sicher verhindert ist.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch er
reicht, daß die Schmelze im Sinne des Pfeiles (6) einem soge
nannten Rotoformer (gemäß DE 28 53 054 C2) zugeführt wird,
der die Schmelze in Einzeltropfen auf ein darunterliegendes
bewegtes Kühlband (8) aufgibt, wo sich die monodispersen Par
tikel durch Verfestigung in großer Menge bilden können. Diese
Partikel (5) werden bei der Bewegung des Bandes (8) am rech
ten Ende abgeworfen und können dann dem Behälter (1) zuge
führt werden.
An den auf dem Kühlband gebildeten Partikeln (5), die eine
Größe auch unterhalb von 1 mm Durchmesser aufweisen können,
kristallisiert innerhalb des Behälters (1) Schmelze auf, so
daß die in der Fig. 2 gezeigten größeren Partikel (9) entste
hen, die in ihrer Mitte das Partikel (5) aufweisen. Die grö
ßeren Partikel (9) können nun nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren im Sinne des Pfeiles (10) am unteren Ende des Behäl
ters (1), beispielsweise durch eine Austragsschnecke, entnom
men und in einen weiteren Behälter (11) aufgenommen werden.
Möglich und zweckmäßig ist es auch, die Partikel (5) nach ih
rer Herstellung auf dem Kühlband und vor ihrer Verwendung
noch einer Diffusionswäsche zu unterziehen, bei der die Par
tikel in einer sauberen Schmelze gereinigt werden.
Bei dem Verfahren der Fig. 1 wird dabei in an sich bekannter
Weise (Fig. 3) im Bereich der Verfestigungslinie (13) der
verwendeten Schmelze gearbeitet, wobei durch Abkühlung im
Sinne des Pfeiles (12) diese Verfestigungsgrenze bis in einen
Temperaturbereich - bei vorgegebener Konzentration - unter
schritten wird, der durch die Grenzlinie (14) angedeutet ist.
Werden die Temperaturen daher im Behälter (1) in diesem Be
reich gehalten, dann entsteht das Aufkristallisieren der
Schmelze an den Partikeln (5), die zu dem Entstehen der grö
ßeren Partikel (9) nach Fig. 2 führen.
Es ist natürlich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens nicht unbedingt notwendig, die Partikel (5) durch ei
nen Rotoformer (7) und ein Kühlband (8) zu bilden, obwohl
dies zur Erzeugung der gewünschten einheitlichen Saatkri
stallgrößen sehr vorteilhaft ist. Möglich wäre es auch, die
Partikel durch andere bekannte Verfahren herzustellen, bei
spielsweise in einem Prillturm oder dgl. Die Verwendung eines
Rotoformers (7) bringt allerdings den Vorteil mit sich, daß
die Gewähr der Erzeugung monodisperser Partikel gegeben ist.
In den Fig. 4 und 5 ist eine Abwandlung des erfindungsgemäßen
Verfahrens insofern gezeigt, als hier in einem Behälter (15)
eine Trennung von zwei Bestandteilen (A) und (B) einer im
Sinne des Pfeiles (16) zugegebenen Schmelze erfolgen kann.
Hier werden Partikel (5) nur aus dem Bestandteil (A) der
Schmelze (A, B) hergestellt und im Sinne des Pfeiles (17) in
den Behälter (15) gegeben. Der Bestandteil (A) der Schmelze
wächst an den Partikeln (5) auf, so daß diese größeren Parti
kel (18), die nur aus dem Bestandteil (A) bestehen, im Sinne
der Pfeile (19) dem Behälter entweder, wie mit (20) angedeu
tet, unmittelbar entnommen und ähnlich Fig. 1 in einem weite
ren Behälter gespeichert oder weiter verarbeitet werden kann
oder im Sinne des Pfeiles (21) dann noch einer nachgeschalte
ten Waschsäule (22) zugeführt werden, die mit einem Tempe
riermantel (23) versehen ist und dazu dient, die gewonnenen
Partikel (18) noch weiter zu reinigen, um sie dann im Sinne
des Pfeiles (24) als Schmelze entnehmen zu können.
Dabei wird nach Fig. 5 so gearbeitet, daß die Zufuhr der aus
den Bestandteilen (A) und (B) bestehenden Schmelze im Sinne
des Pfeiles (25) unter Abkühlung auf die Temperatur (T1) er
folgt, so daß das gewünschte Aufkristallisieren des Bestand
teiles (A) erreicht wird.
Die Fig. 6 schließlich zeigt eine Variante einer Ausführungs
form zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
der die Partikel (5) im Halsbereich eines Behälters (25)
durch ein Temperiermantel kurzzeitig auf eine Temperatur grö
ßer als ihre Schmelztemperatur gebracht werden, so daß ihre
Außenschicht leicht angelöst wird. Die so vorbehandelten Par
tikel wandern dann im Gegenstrom in dem Behälter nach unten
und werden, da hier die Temperatur zur Erreichung des meta
stabilen Gebietes ein bißchen kleiner als die Schmelztempera
tur gehalten wird, zu größeren Partikeln anwachsen, wie das
auch bereits bei den vorher geschilderten Einrichtungen der
Fall ist. Die Schmelze selbst, die aus einem oder auch aus
mehreren Bestandteilen bestehen kann, wird im Sinne des Pfei
les (27) oberhalb eines Beruhigungsraumes (28) dem Behälter
(25) so zugegeben, daß in dem gestrichelt angedeuteten Be
reich (29) die größer gewordenen Partikel (30) in einer Art
Wirbelschicht gehalten und durch die Gegenströmung gereinigt
werden. In den Beruhigungsraum (28) kann die Temperatur der
Schmelztemperatur entsprechen, so daß gereinigte Schmelze im
Sinne des Pfeiles (31) entnommen werden kann. Die Restschmel
ze wird im Sinne des Pfeiles (32) im oberen Bereich des Be
hälters (25) abgeführt.
Es wäre auch möglich, wie gestrichelt angedeutet ist, die ge
reinigte Schmelze nicht im Sinne des Pfeiles (31) unmittelbar
zu entnehmen, sondern noch nicht vollständig aufgeschmolzene
Partikel (30) einer weiteren Reinigung in einer nachgeschal
teten Waschsäule zu unterwerfen.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit, die Partikel (5)
der gezeigten Ausführungsformen nicht aus der zu reinigenden
Schmelze oder einem Teil davon herzustellen. Es ist auch mög
lich, monodisperse Partikel aus einem inerten Material, also
z. B. auch kleine Glaskügelchen, zu verwenden, an denen dann
die Schmelze auskristallisiert und anschließend von ihrem
inerten Kern abgeschmolzen werden kann.
Claims (7)
1. Verfahren zum Reinigen chemischer Substanzen, die zu
nächst geschmolzen und in einen Behälter gegeben werden,
dort unter Wärmeentzug auskristallisieren und nach Förde
rung durch den Behälter als gereinigtes Produkt entnehm
bar sind, dadurch gekennzeichnet, daß kleine, insbesonde
re monodisperse und mindestens zum Teil feste Partikel in
gleichmäßiger Verteilung in den Behälter eingegeben und
durch diesen gefördert werden, an denen die Schmelze aus
kristallisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel (5) zumindest aus einem Teil der Schmelze
gebildet sind und nach dem Aufkristallisieren weiterer
Schmelze als größere Partikel (9, 18, 30) oder als aus
diesen gebildete Schmelze entnommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel (5) von oben in den von unten nach oben
durchströmten Behälter (1, 15, 25) eingebracht werden,
nach unten absinken und dort entnommen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel (5) durch Vertropfen der Schmelze auf ein
Verfestigungsband (8) gewonnen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder einem der anderen Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die größeren Partikel
(18) anschließend einem Waschvorgang unterworfen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die größeren Partikel (30) in einer Art Fließbettverfah
ren einer weiteren Reinigung unterworfen und dann aufge
schmolzen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel (5) erst durch eine Diffusionswäsche gerei
nigt werden, ehe sie durch Aufkristallisieren zu Produkt
partikeln werden.
Priority Applications (8)
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Applications Claiming Priority (1)
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Family
ID=6536645
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4445880A Withdrawn DE4445880A1 (de) | 1994-12-22 | 1994-12-22 | Verfahren zum Reinigen chemischer Substanzen |
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