DE4440628A1 - Gestufter Falz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine geänderte Doppelfalzgeometrie in gestufter Anordnung gemäß Anspruch 1. Die Erfindung betrifft auch eine geänderte Falz-Verschließrolle, die es erlaubt, beim Falzen im unteren Bereich des Falzes eine schärfere Ausbildung zu erhalten. Ebenfalls von der Erfindung betroffen ist ein Konturieren des Falzes als Herstellungs- oder Bearbeitungsverfahren.

Auf die unabhängigen Ansprüche wird verwiesen.

Allen Ansprüchen ist gemeinsam, daß sie der Problemlösung förderliche Lehren enthalten, deren Leistungsergebnis die Verbesserung des Falzes ist, um auch mit Blechstärken unter den heute üblichen Maßen arbeiten zu können. Wird die Erfindung bei den üblichen Blechstärken verwandt, so ergeben sich verbesserte Dichtung durch stärkere Klemmung und Verriegelung. Insgesamt erreicht man mit der Erfindung einen stabileren Falz. Die Stabilität wirkt sich sowohl bei üblichen Blechen als auch bei demgegenüber (in ihrer Dicke) reduzierten Blechen aus.

Fig. 1 zeigt einen Doppelfalz gemäß der Erfindung, als Beispiel.

Durch die Stufung des Profils der Falz-Verschließrolle wird der Einfluß der Rumpfhakenlängen-Toleranz auf die Falzbreite b neutralisiert. Weiterhin wird der Deckelhaken besser geklemmt sowie in seinem unteren Bereich durch verdrängtes Deckelmaterial mechanisch verriegelt. Dadurch wird auch bei wechselndem Doseninnendruck die Dichtheit des Falzes sichergestellt.

Der schärfer ausgeformte untere Abschnitt des Falzes wird zu einer Erhöhung der Falzstabilität führen, in der Form, daß speziell bei dünneren Deckel- und Rumpfblechen das Aufrollen des Falzes durch den Doseninnendruck reduziert wird und damit der Einsatz dünnerer Bleche als heute üblich möglich ist.

Fig. 2 zeigt die Falzausführung nach dem Stand der Technik.

Durch die verwendeten Geometrien von Verschließkopf und Verschließrolle (2. Operation) wird die erzielbare Falzbreite b wesentlich durch die Änderung (=Toleranz) der Rumpfhakenlänge 1a beeinflußt.

Da die Falzbreite b ein wesentliches Maß zur Bewertung der Falzgüte sowie zur Grundeinstellung der Verschließmaschine ist, treten beim Stand der Technik Definitonsprobleme auf, die eine Einhaltung der aktuellen Falzbreitentoleranz Δb von ±0,05 mm unmöglich machen.

Weiterhin wird beim Stand der Technik der Deckelhaken unzureichend geklemmt, was speziell bei dünneren Materialien zu Undichtigkeiten der gefüllten Dose führen kann.

In Fig. 1 ist ein verschlossener Falz einer Blechdose gezeigt (oberer, randseitiger Ausschnitt im Querschnitt). Der Deckelhaken 2a greift in den Rumpfhaken 1a ein. Beide liegen im Überlappungsbereich dichtend aneinander an. Im übrigen Bereich ist ein dichtender Compound 10 vorgesehen.

Um die Schwankung Δb der Falzdicke oder Breite b zu reduzieren erhält der Falz - die Falzgeometrie - eine Stufung im unteren Bereich. Im Beispiel ist es das untere Drittel. Die Stufung 2c stabilisiert den Falz. Ist der nach radial innen gerichtete Bördeldruck hoch genug, so erhält der Endbereich des Rumpfhakens eine zusätzliche Verriegelung 2d, die stärker dichtet, gleichzeitig aber auch Malte- und Ausgleichsfunktion übernimmt.

Die Dosenwand ist mit 1, der Deckel mit seiner Kernwand mit 2 bezeichnet.

Die Verschließrichtung weist eine Andrückrolle auf, die eine Stufung im unteren Falzabschnitt bewirkt.

Die Stufung kann unmittelbar beim Falzen eingebracht werden; sie kann auch in einem gesonderten Arbeitsschritt an der Außenkontur des Falzes aufgebracht werden.

Das entsprechende Verfahren (einstufig oder zweistufig) wird in der Verschließmaschine mit Falz-Verschließrolle und Verschließkopf realisiert. Bestehende Falzmaschinen können einfach umgerüstet werden.

Die erwähnte Stufung kann sanft oder (bis) stärker abrupt gewählt werden.

Als Falzmittelebene wird die Ebene bezeichnet, die senkrecht zur Dosenachse verläuft und etwa mittig in der Falzhöhe, die in Dosen-Achsrichtung verläuft, liegt. Im Schnitt ist sie in Fig. 2 an der Linie b verdeutlicht.

Claims (10)

1. Falzgeometrie an einer mit Doppelfalz verschlossenen Dose, wie Getränke- oder Konservendose, bei der auf der Falzaußenseite eine stetige oder stufige (2c, 2b) Konturierung (23) vorgesehen ist, und der Deckelhaken (2a) mit dem freien Ende des Rumpfhakens (1a) außenseitig (21) deutlich flächig (formschlüssig) miteinander verbunden ist.

2. Falzgeometrie nach Anspruch 1, bei der eine sanfte Stufenform als Kontur (23) vorgesehen ist.

3. Falzgeometrie nach Anspruch 1 oder 2, bei der der obere Bereich (2a) des Doppelfalzes spürbar nach radial außen absteht, gegenüber dem unteren Bereich (20) des Falzes.

4. Falzgeometrie nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Falz gegenüber der Falzmittelebene merklich, insbesondere um etwa ½ bis 1× die Blechdicke unsymmetrisch ist.

5. Geometrie nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Dichtungsstelle am radial äußeren, axial oberen Ende des Falzes durch Compound (10) und nicht durch Blechberührung gebildet ist.

6. Verfahren zum Verformen, Bilden oder Kontuieren der Falzgeometrie eines Doppelfalzverschlusses, bei dem im unteren Endbereich (2c, 2d) der gebildete oder schon bestehende Falz stärker (oder schärfer) ausgeformt (23) wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem mit dem schärferen Ausformen (2d, 2c) der Falz unsymmetrisch zu seiner Mittelebene wird.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem der Falz von außen so verformt wird, daß er im unteren, äußeren Bereich (21) durch Blechberührung stärker dichtet als im oberen gekrümmten Bereich (20).

9. Falz-Verschließrolle für eine Falzmaschine zum Anbringen eines Doppelfalzverschlusses an Blechdosen (1) und Deckeln (2), die umlaufend eine Nut aufweist, die mit einem nach radial innen weisenden, ringförmigen Vorsprung versehen ist.

10. Falzgeometrie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Blechstärke 0,23 mm oder kleiner, insbesondere 0,22 mm beträgt.