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Wasserloser Gasbehälter. Die Erfindung bezieht sich auf einen wasserlosen
Gasbehälter mit einer beweglichen Decke, deren Umfang infolge der Einschaltung von
gasdichten Ausdehnungsfugen veränderlich ist. Bei den bisher bekannten Gasbehältern
dieser Art wird die Abdichtung des Behälterinnern mittels eines am Umfang der Decke
angeordneten und mit Dichtungsringen versehenen Druckringes erzielt, der aus einzelnen
federnden Streifen zusammengesetzt ist und der sich unter der Wirkung der ihm innewohnenden
Federkraft gegen die innere Behälterwandung anlegt.
Derartige Verschlußvorrichtungen
wasserloser Gasbehälter haben den Nachteil, daß infolge Nachlassens der Federwirkung
des Druckringes Undichtigkeiten entstehen und die Sicherheit des gasdichten Abschlusses
bei hohen Drücken nicht gewährleistet ist.
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Diese Nachteile sind gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß die
bewegliche Decke des Gasbehälters aus kreisausschnittförmigen Teilen besteht, die
mittels radial verlaufender, entweder bis zum Scheitel der Decke durchlaufender
oder nur am Deckenrand angeordneter Ausdehnungsfugen untereinander gasdicht verbunden
sind, so daß der Deckenrand unter der Wirkung des inneren Gasdruckes abdichtend
an die Behälterwand angepreßt wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß eine sichere
Dichtung der Decke des Gasbehälters unabhängig vors, den Eigenschaften des verwendeten
Baustoffes stets gewährleistet ist. Überdies wird der weitere Vorteil erzielt, daß
die Dichtigkeit der Behälterdecke mit der Zunahme des inneren Gasdruckes steigt,
so daß auch bei hohen Drücken ein guter Verschluß gewährleistet ist.
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Gemäß der Erfindung ist an der Innenseite der beweglichen Decke in
deren Mitte ein Gegengewicht angeordnet, das die Aufgabe übernimmt, dem auf die
innere Deckenfläche ausgeübten Gasdruck entgegenzuwirken und die Decke in allen
ihren Stellungen in horizontaler Lage zu halten.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung
dargestellt. Eine Art der Durchführung ist in den Abb. i, 2, 5 bis 9 dargestellt,
wobei Abb. i den Vertikalschnitt des Gasbehälters samt Decke, Abb. 2 den zugehörigen
Grundriß der Decke, Abb. 5 den Querschnitt der Decke in größerem Maßstabe, Abb.
6 einen Ausschnitt der Decke im Grundrisse, Abb. 7, 8 und 9 die zugehörigen Einzelheiten
im Schnitte a-b, c-d, e-f der Abb. 6 veranschaulichen. In Abb.5 bezeichnen die voll
gezeichneten Umrisse die Decke im entlasteten Zustand, während die punktiert gezeichneten
Umrisse die Scheibe unter Einwirkung des inneren Gasdruckes übertrieben darstellen.
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Die dichtende Decke besteht hier aus strahlenförmigen an die lotrechte
Mittelsäule i angeschlossenen Rippen 2, welche mittels der Streben 3 versteift sind.
Die Streben 3 sind einerseits an die Mittelsäule i, anderseits an die Rippen 2 in
den Punkten q. angeschlossen. Die Anschlußpunkte q. sind kreisförmig in horizontaler
Ebene um die Mittelsäule i gelagert, und es kann deren Entfernung vom Deckenumfange
beliebig gewählt werden. Die Wahl dieser Entfernung wird entsprechend den Grenzen,
in welchen die elastische Beweglichkeit des Scheibenumfanges beabsichtigt wird,
getroffen. Die Verschalung der Decke bildet das Blech 5, welches an den Rand bildenden
Ring angeschlossen wird. Die derart ausgebildete Decke wird in dem walzenförmigen,
an der Innenfläche vollständig glatten Behälter 7 eingelegt (Abb. _ und 5), dessen
innerer Durchmesser größer ist als der äußere des durch eine elastische Einlage
14 eventuell noch weiter ergänzten Ringes 6. Zwecks Erhaltung der Decke in horizontaler
Lage sowie zur Erzielung des gewünschten Gasdruckes in Gasbehälter wird an die Mittelsäule
i ein entsprechendes Gegengewicht 8 aufgehängt, wodurch gleichzeitig die für gewöhnlich
verwendete besondere Deckenführung mittels Konsolen -und Rollen entfällt.
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Befindet sich im Gasbehälter kein Gas, so nimmt die Decke die in Abb.
i punktiert gezeichnete Lage ein, wobei der Ring 6 in die Rinne 9 gelangt, welche
am Bodenumfange des Gasbehälters angeordnet und mit einer Flüssigkeit gefüllt ist.
Die Sperrflüssigkeit hat den Zweck, die Gasentweichung am Füllungsbeginne des Gasbehälters
so lange zu verhindern, bis der innere Druck die erforderliche Höhe erreicht hat.
Unter Einwirkung dieses Druckes auf den Blechmantel 5 erfolgt die Abbiegung der
Rippen2 um den Anschlußpunkt q. nach oben. Dadurch wird eine Erweiterung des Deckenumfanges
(Abb. 5 punktiert), infolgedessen auch ein Anpressen des Ringes 6 auf seinem ganzen
Umfange an die innere Behälterwand 7 und die gewünschte Dichtheit erzielt. Da bei
entsprechender Wahl des Anschlußpunktes q. die Abbiegung der Rippen 2 innerhalb
der elastischen Grenze des entsprechend verwendeten Materials verbleibt, kehren
dieselben nach Aufhören des inneren Druckes in ihre ursprüngliche Lage zurück (Abb.5
voll gezeichnet).
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Die beschriebene Veränderlichkeit des Deckenumfanges ermöglichen die
Dilatationsfugen io (Abb. 2, 6, 8 und 9). Die Dilatation des Ringes 6 ist aus Aäb.
6 ersichtlich, wo die Beweglichkeit des Stoßes ;durch Anordnung des Saugloches in
die Stoßlasche i2, welche an den Ring 6 angeschlossen ist, ermöglicht wird.
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Zur Erlangunglvollständiger Dichtheit wird zwischen dem Saumwinkel
13 und der Lasche 12 noch eine elastische Einlage 1q. eingefügt, welche zwecks
Verminderung der Reibung an der Berührungsfläche mit dem Behältermantel entsprechend
geschmiert werden kann. Denselben Zweck verfolgend kann auch der Raum oberhalb der
Einlage mit einer dichtenden Flüssigkeit ausgefüllt werden.
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Eine andere Ausführungsart der Decke wird in Abb. 3 und ¢ veranschaulicht.
Die Streben 3 sind hier gelenkartig mit den Rippen 2 und dem Ringe 15 verbunden,
welch letzterer auf der Säule i verschiebbar angeordnet ist. Unter Einwirkung des
inneren Druckes biegen sich die Rippen in den höchsten Punkten 16 der Decke ab,
wobei sich gleichzeitig der Ring i5
auf der Säule i verschiebt.
In diesem Falle muß jedoch die Dilatation io (Abb. q.) bis zum obersten Punkte der
Decke reichen.
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Die wagerechte Lage der Decke kann bei größeren Abmessungen des Gasbehälters
noch weiter durch Anordnung einer Führungssäule 17
nach Abb. io gesichert
werden. Diese Säule ist in der Achse des Gasbehälters 7 angeordnet und verbindet
das Dach des Gasbehälters mit dessen Boden. Diese Säule durchdringt das Gegengewicht
8 und die Säule i und wird an diesen Durchdringungsstellen mittels der Einlagen
18 entsprechend abgedichtet. Die genannte Führung verhindert die Möglichkeit von
eventuell auftretenden Deckenschwankungen um deren wagerechte Lage, welche in Fällen
plötzlicher Änderungen des Gasbehälterinhaltes und der daraus resultierenden plötzlichen
inneren Druckänderungen auftreten können. Bei dieser Ausführungsart wird bloß der
Rand des lotrechten Teiles des Scheibenumfanges unter Einwirkung des inneren Druckes
an die Behälterwand angepreßt, welcher Teil entsprechend ausgebildet wird. In Abb.
ii ist ein Teil einer derartigen Anordnung eines elastischen Deckenumfanges ig im
Schnitt veranschaulicht, welcher an den Saumwinkel 2o angeschlossen wird. Abb. ia
stellt die Anordnung der Dilatation bei dieser Durchführung in Ansicht dar.
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Die Anordnung nach Abb. 13 und 1q. ist der vorangeführten ähnlich.
Das elastische Umfangsblech 2i ist hier zum Unterschiede von Abb. ii und 12 gewölbt.
In beiden Fällen wurde die Dichtungseinlage 1q. verwendet. Eine gute Abdichtung
kann auch bei Ausführung gemäß Abb. 15 erzielt werden, wo an Stelle der elastischen
Einlagen ein elastischer Blechstreifen 22 in der gezeichneten Formbildung zur Verwendung
gelangt, welcher an den ebenfalls elastischen Deckenumfang ig angeschlossen wird.
An den elastischen Deckenumfang ig kann auch ein wellenförmiger Lederring 23 nach
Abb. 16 angeschlossen werden oder kann schließlich an Stelle des Bleches 23 nach
Abb. ig ein aus Leder oder anderem elastischen Material bestehender Ring 24 (Abb.
17) von gleicher Form, wie in Abb. i5 veranschaulicht, verwendet werden.
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Zum Unterschiede von der zentralen Führung der Decke gemäß Abb. io
kann die Führung derselben auch an deren Umfange erfolgen, wie dies in Abb. ig im
Querschnitte dargestellt ist. Die Einzelheiten dieser Führung sind in Abb. 18 abgebildet
und bestehen aus den Konsolen 25 und je zwei übereinandergelagerten drehbaren Rollen
26. Die Konsolen sind am Umfange der Decke derart angeordnet, daß die Rollen 26
auf der Innenwand des Behälters 7 rollen können. Die Abdichtung der Decke kann mit
Hilfe eines der vorbeschriebenen Ausführungsarten bewerkstelligt werden, z. B. durch
einen elastischen Ring ig in Verbindung mit einer Dichtungseinlage 1q.. Das Gegengewicht
27 ist hier am elastischen Ring ig befestigt, es vergrößert infolge exzentrischer
Aufhängung den Druck auf die Einlage 1q. und trägt so zur vollkommenen Abdichtung
bei.