DE4437933A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes mit abrasivem CO¶2¶-Schnee - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes mit abrasivem CO¶2¶-SchneeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Erzeugen von abrasivem CO₂-Schnee, mit
tels derer bzw. bei dem CO₂-Schnee auf eine von einem Werk
stück zu entfernende, Verunreinigungen aufweisende Fläche
geleitet wird und bei deren bzw. dessen Einsatz Überschallge
schwindigkeiten auftreten, wobei die dabei auftretende Ge
räuschbildung reduziert wird.
Die Verwendung von flüssigem Kohlendioxid zum Erzeugen und
anschließenden Beschleunigen von CO₂-Schnee auf hohe Ge
schwindigkeiten zwecks Entfernen von Partikeln aus einem Sub
strat ist aus der US-Patentschrift 4 962 891 (Layden) be
kannt. Zur Erzeugung eines Gemisches aus Gas und CO₂-Schnee
durch adiabatische Expansion wird eine gesättigte CO₂-Flüs
sigkeit mit einer Entropie unter 135 BTU pro Pfund durch eine
Düse geleitet. Um möglichst große Tröpfchen aus flüssigem
CO₂, die dann durch adiabatische Expansion in festen CO₂
"Schnee" umgewandelt werden, zu erhalten, sind eine Reihe von
Kammern und Platten vorgesehen. Die Wände der Strahldüse sind
unter einem Winkel von weniger als 15° in geeigneter Weise
derart kegelförmig ausgebildet, daß die Stärke oder die Bün
delung des Stroms aus festem/gasförmigem CO₂ nicht unter das
zum Reinigen des Werkstücks Notwendige herabgesetzt wird. Bei
der Düse, die aus geschmolzener Kieselerde oder Quarz herge
stellt sein kann, ist keinerlei Vorkühlung vorgesehen.
Aus der US-Patentschrift 5 018 667 (Lloyd), Spalten 5 und 7,
ist die Verwendung von Mehrfachdüsen und kegeligen kon
zentrischen Austrittsöffnungen zum Steuern der Strömung der
Mischung aus CO₂ und Schnee bekannt. Dabei wird eine
Dispersion des Schnees anstatt einer Bündelung desselben nach
seinem Austritt aus der Düse angestrebt. In Spalte 6, Zeilen
33 bis 65, lehrt Lloyd, eine geringe Menge von flüssigem CO₂
zwecks Erzielung eines blitzartigen Überganges des CO₂ vom
flüssigen in den festen Zustand, was mit einem beträchtlichen
Temperaturabfall verbunden ist, durch eine Pilotdüse und dann
in eine Expansionskammer zu leiten. Dieses gekühlte Gemisch
aus Feststoffen, Flüssigkeit und Gas kühlt die Innenseite der
Düse, was dann eine Kühlung des übrigens Teils der Düse durch
Leitung zur Folge hat. Diese Kühlung wirkt als konstante
Wärmeaufnahmeeinrichtung, durch die das flüssige CO₂ bei
Eintritt in die Primäröffnungen des Körpers vorgekühlt wird.
Dadurch wird wiederum die Umwandlung der durch die
Primäröffnungen der Düse fließenden Hauptströmung des flüs
sigem CO₂ verbessert. Dabei werden keinerlei vorkühlende Gase
in der Nähe der Düse zur Verbesserung der blitzartigen
Umwandlung der Flüssigkeit in die feste Phase verwendet.
Aus den US-Patentschriften 4 631 250 und 4 747 421 (Hayashi)
ist die Verwendung von verflüssigtem Stickstoff (N₂) zum Küh
len einer einen abgedichteten Hohlraum bildenden man
telartigen Umfangswand während des Einleitens eines Stroms
aus CO₂-Gas unter Druck in den Hohlraum bekannt. Die durch
die gekühlten Umfangswände hervorgerufene Kühlung bewirkt in
der Kammer eine Umwandlung des CO₂ in Schnee. Zum
Durchwirbeln und Abführen des CO₂ mit hohen Geschwindigkeiten
aus der Kammer durch eine Strahldüse wird N₂-Gas unter hohem
Druck in die Kammer eingeleitet. Während flüssiges N₂ zum
Kühlen der Umfangswände eingesetzt wird, wird das
atmosphärische N₂ nur zum Durchwirbeln und Fördern des CO₂-
Schnees aus dem gekühlten Hohlraum verwendet.
Im Gegensatz zu diesem Stand der Technik setzt die
vorliegende Erfindung preiswerte Bauteile sowie ohne weiteres
verfügbare Niederdruckluft zur Verbesserung des Wir
kungsgrades bei der Erzeugung von CO₂-Schnee und zur
Verbesserung der Koagulation von CO₂-Schnee in größere CO₂-
Schneepartikel ein. Zum Bündeln des CO₂-Schnees auf das
Werkstück wirkt eine im überexpandierten Modus betriebene
Überschalldüse. Gleichzeitig wird das durch die Druckgase
erzeugte Schergeräusch herabgesetzt.
In einer Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstücks mit abra
sivem CO₂-Schnee ist eine Düse zum Aufnehmen und Ausstoßen
von flüssigem CO₂ durch eine Öffnung vorgesehen, die so be
messen ist, daß sie das flüssige CO₂ in CO₂-Schnee umwandelt.
Ein in sich einen langgestreckten Hohlraum umschließender
Körper ist so an die Düse angeschlossen, daß der CO₂-Schnee
in den Hohlraum hineingeschleudert wird. Um die Stoßwelle
zwecks Herabsetzens des von ihr ausgehenden Schergeräusches
innerhalb der Düse zu halten, wird sie in einem überexpan
dierten Modus betrieben. An den Hohlraum des Körpers schließt
sich eine Strahldüse an, mittels derer der unter Druck
stehende CO₂-Schnee auf das Werkstück gerichtet wird. Damit
der CO₂-Schnee unter Druck ausströmen kann, wird in dem lang
gestreckten Hohlraum Druckluft zugeführt.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Er
findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung eines erfindungsgemäßen CO₂-
Reinigungssystems bei dessen Einwirkung auf ein als
Leiterplatte ausgebildetes Werkstück;
Fig. 2 einen Querschnitt einer ersten bevorzugten Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen CO₂-Generatordüse;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer ersten bevor
zugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Strahldüse, wobei die Formen der Innenabmessungen
der Düse durch verdeckte Linien und weggeschnittene
Bereiche dargestellt sind;
Fig. 4 ein Enthalpiediagramm mit einer Darstellung des
Überganges oder der blitzartigen Umwandlung des
flüssigen CO₂ in Schnee gemäß der Arbeitsweise des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung;
Fig. 5 einen Schnitt durch eine verbesserte CO₂-Schneegene
ratordüse mit mehreren Flügeln;
Fig. 6 einen Schnitt durch einen der Flügel längs der
Schnittlinie 6-6 in Fig. 5;
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung der den CO₂-Schnee
erzeugenden Düse und der in Fig. 5 gezeigten über
den Umfang verteilt angeordneten Flügel;
Fig. 8 einen Schnitt durch den Überschallabschnitt einer
verbesserten Strahldüse;
Fig. 9 eine Darstellung des Luftdrucks in dem verbesserten
Überschallabschnitt der Strahlgasdüse von Fig. 8;
Fig. 10 eine von oben gesehene Schnittdarstellung des Über
schallabschnittes der verbesserten Strahlgasdüse;
Fig. 11, 12, 13 und 14 Schnittansichten des Überschallab
schnittes der verbesserten Strahlstrahlgasdüse längs
der Schnittlinien in Fig. 10.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes CO₂-Reinigungssystem
schematisch dargestellt. Ein CO₂-Schneegenerator 10 ist mit
einem Vorrat 20 an flüssigem CO₂, einer Quelle 30 mit Druck
luft und einer Quelle 40 mit flüssigem Stickstoff N₂ verbun
den. Der feste CO₂-Schnee, der aus der Strahldüse des CO₂-
Generators 10 austritt wird, wird auf ein schematisch
dargestelltes und als Leiterplatte mit darauf angebrachten
elektronischen Bauteilen ausgebildetes Werkstück 90
gebündelt. Die Abmessungen des Werkstücks sind aus Gründen
der Klarheit vergrößert dargestellt und stellen nicht
notwendigerweise die Größe des CO₂-Abdruckes auf der
Leiterplatte dar.
Der Vorrat 20 an flüssigem CO₂ wird bei annähernd -20°C ge
speichert und unter einem Druck von annähernd 2070·10³ Pa bis
2760·10³ Pa über eine Leitung 24 durch ein Steuerventil 22
und dann in den CO₂-Schneegenerator 10 gepumpt. Das Steuer
ventil 22 regelt den Druck und die Strömungsgeschwindigkeit,
mit der das flüssige CO₂ in den CO₂-Schneegenerator 10 ge
führt wird, der seinerseits die Menge des Schnees am Ausgang
regelt.
Die "Betriebsluft"-Quelle 30 enthält im allgemeinen einen
Luftverdichter und -vorrat der üblicherweise in einer Her
stellungs- oder Produktionsumgebung gängigen Bauart. Der
Luftverdichter kann ein großes Luftvolumen, im typischen Fall
200 cfm bei Raumtemperatur, über eine Versorgungsleitung 34
pumpen. In dieser Versorgungsleitung liegt zum Regeln des
Druckes und der Strömungsgeschwindigkeit der vom
Betriebsluftvorrat 30 kommenden Luft ein Steuerventil 32. Die
Verwendung vorhandener Betriebsluft im Druckbereich von
350·10³ Pa bis 700·10³ Pa senkt die Anfangskapitalkosten des
vorliegenden Systems beträchtlich.
Ein Vorrat 40 an flüssigem Stickstoff (N₂) ist über eine Ver
sorgungsleitung 44 an einen Mischer 50 angeschlossen. Dieser
erlaubt das Einspritzen des flüssigen Stickstoffs in die Be
triebsluftströmung nach den Anforderungen für einen zweckmä
ßigen Betrieb des Systems. Zum Steuern des Druckes und des
Volumens des flüssigen Stickstoffs ist ein Steuerventil 42 in
die Versorgungsleitung 44 für den flüssigen Stickstoff einge
schaltet. Der Stickstoff mischt sich in dem Mischer 50 mit
der Betriebsluft und kühlt diese. Wie in Fig. 2 dargestellt,
kann der Mischer 50 durch bloßes Einsetzen der den flüssigen
Stickstoffördernden Leitung 44 in die Leitung 34 gebildet
werden, welche die Betriebsluft aus dem Vorrat 30 in die
insgesamt mit 60 bezeichnete CO₂-Schneegeneratordüse fördert.
Wie weiterhin aus Fig. 2 ersichtlich, weist die CO₂-Schneege
neratordüse 60 einen Körper 62 mit einer im wesentlichen zy
linderförmigen Gestalt auf. Dieser Körper umschließt einen
Körperhohlraum 64 mit einem Durchmesser von annähernd 25 bis
100 mm, wobei ein Durchmesser von 32 mm bei der bevorzugten
Ausführungsform, bei der der CO₂-Schnee erzeugt wird, verwen
det wird. Der Hohlraum 64 ist mindestens zehn bis fünfzehn
Durchmesser lang. Dies führt zu einem für das Koagulieren von
CO₂-Schneepartikeln zum Ausbilden größerer CO₂-Partikel aus
reichend beschränkten Volumen.
Die das flüssige CO₂ vom Vorrat 20 fördernde Leitung 24
durchfaßt das geschlossene Ende des Körpers 62 und erstreckt
sich über annähernd 100 mm in den Körperhohlraum 64. Der Kör
per 62 ist gegenüber der Leitung 24 abgedichtet wodurch die
Ausbildung eines Druckes im Körperhohlraum 64 ermöglicht
wird. An das Ende der das flüssige CO₂ fördernden Leitung 24
schließt sich eine Einspritzdüse 70 an. Über den Umfang
verteilt und am Ende der Einspritzdüse 70 sind mehrere
Öffnungen 72 angeordnet. Während der Innendurchmesser der
Einspritzdüse 70 annähernd 12,5 mm beträgt, haben die Öff
nungen 72 einen Durchmesser von nur 1,02 mm. Die Öffnungen
sind als in die Düse 70 eintretende Bohrungen oder Kanäle,
die mit deren Längsachse und der des Hohlraumes 64 einen
Winkel einschließen, ausgebildet, so daß der Schnee beim
Herauspressen des flüssigen CO₂ durch die Öffnungen 72 mit
einer gewissen vorwärts gerichteten Geschwindigkeit in
Richtung auf den langgestreckten Abschnitt des Hohlraumes 64
geleitet wird. Der genaue Winkel, unter dem das CO₂ durch die
Öffnungen 72 ausgestoßen wird, hängt von der Konstruktion ab,
liegt aber bei der bevorzugten Ausführungsform zwischen
annähernd 30° und 60°.
Unter weiterer Bezugnahme auf Fig. 2 sei ausgeführt, daß die
Betriebsluftleitung 34 vom Mischer 50 an einer Stelle zwi
schen dem geschlossenen Ende des Körpers 62 und den Öffnungen
72 der Einspritzdüse 70 in dem Körper 62 der CO₂-Schneegene
ratordüse 60 mündet. Der Winkel, unter dem die Leitung 34 in
den Körper 62 eintritt, verleiht der Betriebsluft bei deren
Eintritt unter Druck in den Hohlraum 64 nicht nur ein
Vorwärtsmoment, sondern die Einbaustelle und der Winkel der
Leitung 34 gegenüber dem Körper 62 bewirken auch, daß die
Betriebsluft in Richtung auf die Einspritzdüse 70 gelenkt
wird. Der Innendurchmesser der Betriebsluftleitung 34 beträgt
annähernd 32 mm, was bei der bevorzugten Ausführungsform zu
einem geeigneten Volumen an Betriebsluft führt, um eine
Bewegung des CO₂-Schnees mit zweckmäßiger Geschwindigkeit zu
erreichen.
Das Betriebsverfahren des CO₂-Schneegenerators 10 wird nun
unter weiterem Bezug auf Fig. 2 erläutert. Das flüssige CO₂
wird unter einem von dem Steuerventil 22 gesteuerten Druck
aus dem Vorrat 20 durch die Versorgungsleitung 24 gepumpt.
Das flüssige CO₂ wird durch die in der Einspritzdüse 70 vor
gesehenen Öffnungen 72 unter Druck herausgepreßt und dadurch
"blitzartig" aus dem flüssigen Zustand in einen Zustand über
führt, der eine feste, hier allgemein CO₂-Schnee genannte
Form von CO₂ enthält. Abhängig von den Verhältnissen von
Temperatur und Druck, wie in dem Enthalpiediagramm von Fig. 4
dargestellt, wird der CO₂-Schnee nun entweder mit flüssigem
CO₂ oder CO₂ in Gasform gemischt. Bei der bevorzugten
Betriebsweise hat das flüssige CO₂ eine Temperatur von
annähernd -20°C und wird durch die Öffnungen 72 in der Ein
spritzdüse 70 unter einem Druck von annähernd 2070·10³ Pa ge
pumpt. Diese Zusammenstellung von Charakteristika ist in dem
Enthalpiediagramm von Fig. 4 mit Punkt 1 bezeichnet. Bei dem
Austritt des flüssigen CO₂ aus den Öffnungen 72 geht dies auf
Punkt 2A des Enthalpiediagramms über. Fachleute verstehen,
daß der Punkt 2A in denjenigen Bereich verschoben werden
kann, in dem sich das austretende CO₂ durch Erhöhung des
Druckunterschiedes zwischen dem Druck des flüssigen CO₂ in
der Düse 70 und des Gasdruckes in dem Hohlraum 64 und auch
durch Verringerung der Temperatur des Gases in dem Hohlraum
64 in der Fest- und Gasphase befindet.
Beides kann entweder durch Steuern des Druckes der durch die
Leitung 34 fließenden Betriebsluft oder durch Einspritzen
eines gesteuerten Volumens von flüssigem Stickstoff durch den
Mischer 50 in die Betriebsluft zwecks sorgfältiger Steuerung
der sich einstellenden Temperatur des Gasgemisches oder durch
beides erreicht werden. Unter der Annahme, daß flüssiger
Stickstoff mit einer Temperatur von -268°C in den Mischer 50
in einem Verhältnis von 15 Teilen gasförmigen Stickstoffs zu
85 Teilen Luft eingespritzt wird, kann die Betriebsluft bei
einem Druck von 550·10³ Pa auf eine Temperatur im Bereich von
-40°C bis -85°C vorgekühlt werden. Wenn dieses vorgekühlte
Gemisch aus Betriebsluft und Stickstoff der Düse 70
zugeführt wird, bewegt sich der Punkt 2B auf dem
Enthalpiediagramm in Fig. 4 zum Punkt 2C, was eine Erzeugung
einer vergrößerten Menge von Schnee und eine verringerte
Menge von flüssigem CO₂ zur Folge hat.
Das durch die Leitung 34 vom Mischer 50 strömende vorgekühlte
Gemisch aus Luft und Stickstoff kühlt auch die Einspritzdüse
70, was eine Abführung der latenten Wärme, die beim
blitzartigen Durchtritt des flüssigen CO₂ durch die Öffnungen
72 in der Einspritzdüse erzeugt wird, zur Folge hat. Diese
Kühlwirkung verbessert auch den Wirkungsgrad der Umwandlung
des flüssigen CO₂ in Schnee. Die Umwandlung eines Teiles des
in den Hohlraum 64 eingespritzten flüssigen CO₂ aus dem flüs
sigen Zustand in den gasförmigen Zustand führt auch zu einem
höheren Druck der Betriebsluft in dem Körperhohlraum 64. Da
durch werden Systemdruckverluste ausgeglichen und der Druck
am Einlaß der Strahldüse 100 um bis zu annähernd 20% erhöht,
wodurch die Düsenaustrittsgeschwindigkeiten erhöht und damit
der Reinigungswirkungsgrad des Verfahrens verbessert werden.
Unter weiterer Bezugnahme auf Fig. 2 sei ausgeführt, daß das
Gemisch aus CO₂-Schnee und Gas aus den Öffnungen 72 in der
Einspritzdüse 70 in Richtung auf das langgestreckte Ende 66
des Körperhohlraumes 64 ausgestoßen wird. Die Strahldüse 100
bewirkt ein isentropisches Expandieren der Strömung in den
Umgebungsdruck. Während dieses Vorganges erfolgt eine Umwand
lung von jeglichem noch vorhandenen flüssigem CO₂ in CO₂-
Schnee. Entsprechend der Darstellung in Fig. 3 weist die
Strahldüse 100 einen allgemein zylinderförmigen Abschnitt 110
mit einer zum Anschluß an den Körper 62 der CO₂-Schnee
generatordüse 70 geeigneten Bemessung auf. Dieser Anschluß
kann entweder unmittelbar oder unter Verwendung eines
Schlauches 95 mit ausreichendem Durchmesser und ausreichender
Länge erfolgen. Der zylinderförmige Abschnitt 110 hat einen
Innendurchmesser von annähernd 23 mm und erstreckt sich
konisch verjüngend über eine Länge von annähernd 150 mm bis
zu einer Engstelle 120 mit einem etwa rechteckförmigen
Querschnitt von annähernd 23 mm mal 2,5 mm. Dieser sich
konisch verjüngend ausgebildete Bereich zwischen dem zy
linderförmigen Abschnitt 110 und der Engstelle 120 bewirkt
eine Druckabnahme des CO₂-Schnees und der durchströmenden
Gase. An die Engstelle 120 schließt sich ein expandierender,
in einen vergrößerten Austrittsdüsenabschnitt 130 mündender
Bereich mit einer rechteckförmigen Austrittsöffnung 132 an,
durch die der CO₂-Schnee und die Gase in Richtung auf das
Werkstück ausströmen. Der zylinderförmige Abschnitt 110 der
Strahldüse 100 ist aus Aluminium hergestellt und für eine
Strömung und Führung von CO₂-Gas und -Schnee mit
Unterschallgeschwindigkeit ausgebildet. Die vergrößerte
Austrittsdüse 130 ist für eine Überschallströmung von CO₂-Gas
und -Schnee aus der Austrittsöffnung 132 ausgebildet.
Bei der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung hat das
aus der Austrittsöffnung 132 der Strahldüse 100 austretende
Gemisch aus Luft, Kohlenstoffdioxidgas und -schnee eine Tem
peratur von annähernd -100°C und eine Geschwindigkeit von an
nähernd 520 m pro Sekunde. Das austretende Gemisch besteht zu
annähernd 10 Masse-% aus festem CO₂-Schnee mit einer mittle
ren Partikelgröße von annähernd 100 Mikrometern. Die Strahl
düse 100 wurde für einen Einlaßdruck von annähernd 690·10³ Pa
entworfen und erzeugt eine Austrittsströmung mit einer Mach
zahl von annähernd 1,92. Der CO₂-Schnee tritt mit einer Ge
schwindigkeit von annähernd 185 m pro Sekunde mit im
wesentlichen gleichförmiger Verteilung aus. Die Austrittsöff
nung 132 befindet sich in einem Abstand von 50 bis 150 mm vom
Werkstück 90. Die Strahlgase und der aus der Austrittsöffnung
132 austretende Schnee strömen im wesentlichen parallel zu
der Längsachse der Düse 100 und divergieren nur unwesentlich.
Während die Partikelgröße des aus der Düse 70 austretenden
CO₂-Schnees als Ergebnis des Koagulations- und
Agglomerationsprozesses in dem langgestreckten Hohlraum 64
nur etwa 0,0127 bis 0,025 mm beträgt, beträgt die Größe der
aus der Strahldüse 100 austretenden CO₂-Partikel annähernd
0,10 bis 0,15 mm. Der Auftreffwinkel des Schnees auf das
Werkstück 90 kann zwischen 0° und 90° schwanken, wobei ein
Auftreffwinkel von annähernd 30° bis 60° in den meisten
Fällen am günstigsten ist.
Nachfolgend wird das Arbeitsverfahren der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform des CO₂-Reinigungssystems
erläutert. Unter der Annahme eines Betriebsluftdruckes von
annähernd 585·10³ Pa und einer Umgebungstemperatur von
annähernd 24°C wird die Wirkung der Steuerung von Druck und
Temperatur des Gasgemisches aus Luft und flüssigem N₂ in dem
Mischer 50 unter Bezugnahme auf Fig. 4 erläutert. Punkt 1 in
Fig. 4 stellt den Zustand des gesättigten flüssigen CO₂ in
der Düse 70 dar, die durch den Regler 22 auf einen Druck von
2070·10³ Pa und eine Temperatur von annähernd -18°C geregelt
wird. Der Punkt 2A stellt einen Druck von 689·10³ Pa dar und
zeigt den Zustand des CO₂ nach dem blitzartigen Austritt aus
den Öffnungen 72 der Einspritzdüse 70. Das aus der Düse 70
ausströmende CO₂ tritt in sowohl flüssiger als auch gasförmi
ger Phase mit einer Temperatur von annähernd -40°C aus. Falls
der Druck der Betriebsluft im Hohlraum 64 auf annähernd
415·10³ Pa anstelle von 690·10³ Pa am Punkt 2B eingestellt
wird, stellt das sich ergebende, aus der Düse 70 austretende
CO₂ eine Kombination aus Feststoffen und Dampf dar, und die
Temperatur der sich ergebenden Kombination wird annähernd
-62°C betragen. Die Relativanteile von flüssigem und
gasförmigem CO₂ können daher durch Einstellen des Druckes der
Luft im Hohlraum 64 gesteuert werden. Falls das aus dem
Mischer 50 austretende Gemisch aus Luft und Stickstoff auf
einer Temperatur von annähernd -45°C gehalten wird, würde
dies das aus der Einspritzdüse 70 austretende CO₂-Gemisch
kühlen, so daß das sich ergebende Gemisch dem Punkt 2C in
Fig. 4 entsprechen würde, der einem Gemisch aus CO₂ in fester
und in flüssiger Phase entspricht. Die Zusammensetzung des
CO₂-Gemischs im Hohlraum 64 läßt sich dann durch Einstellen
des Drucks oder der Temperatur der Luft im Hohlraum 64 oder
durch Einstellen von beidem einstellen. Die langgestreckte
Form des Hohlraums 64 führt auch zu einer ausreichenden Länge
für die Koagulation des CO₂-Schnees in größere Partikel vor
dem Eintreten in die Strahldüse 100.
Während des Einspritzens des flüssigen CO₂ durch die Ein
spritzdüse in den Hohlraum 64 tritt wegen der teilweisen Um
wandlung des flüssigen CO₂ in Dampf im Hohlraum ein
Druckanstieg bis auf 105·10³ Pa auf. Dieser Druckanstieg
führt zu einer Geschwindigkeitserhöhung der aus der Düse 100
austretenden Partikel um etwa 10%, wodurch der Wirkungsgrad
des Reinigungsvorganges weiter verbessert wird.
Der Einlaßdruck am zylinderförmigen Abschnitt 110 der Strahl
düse 100 kann zwischen 275 und 2070·10³ Pa variiert werden.
Der Druck bei der bevorzugten Ausführungsform liegt aber bei
einer Temperatur zwischen -40°C und -75°C bei 415·10³ Pa bis
690·10³ Pa. Der Druck an der Austrittsöffnung 132 der
Strahldüse 130 ist so bemessen, daß er aufatmosphärischem
Druck liegt, während die Austrittstemperatur bei annähernd
-130°C liegt. Der Prozentsatz von festem zu gasförmigem, aus
der Strahldüse 100 austretendem CO₂ liegt bei etwa 10 bis
40%.
Der mit dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung er
zeugte CO₂-Schnee wurde auf eine mit Kolophonium ausgehärtete
Koki-Palette (koki rosin baked pallet) von 203 mal 355 mm der
bei Fließlötungen verwendeten Bauart gerichtet. Die Palette
hatte einen Überzug von getrocknetem Koki-Rosin-Flux mit
einer Stärke von annähernd 0,13 mm und war während ihrer
Herstellung zahlreichen Fließlötzyklen unterworfen worden.
Bei einem Betriebsluftdruck von 586·10³ Pa wurde der Koki-
Rosin-Flux in etwa dreißig Sekunden vollständig von der
Palette entfernt, während der angesammelte Flux mit
handelsüblichen CO₂-Reinigungssystemen nicht entfernt werden
konnte. In ähnlicher Weise wurde eine Fläche von 75 mm mal
75 mm einer FR4-Leiterplatte von der bei einer
Drehzahlmesseranordnung verwendeten Bauart mit einer Kombina
tion aus Fluxen (einschließlich Koki) bis zu einer Tiefe von
annähernd 0,076 mm unter Einsatz der vorliegenden Erfindung
in annähernd fünf bis zehn Sekunden gereinigt. Schließlich
wurde eine Klebstoffplatte von 203 mm mal 254 mm der bei
elektronischen Herstellungsverfahren verwendeten Bauart mit
annähernd 1,27 mm Rosin-Leim überzogen und dann in annähernd
einhundertzwanzig Sekunden unter Einsatz der vorliegenden
Erfindung gereinigt. Dieses Resultat führt mindestens zu dem
gleichen Ergebnis und ist teilweise sogar besser als die
Reinigungswirkung allgemein erhältlicher und verdichtete CO₂-
Pellets verwendender Systeme.
Eine verbesserte Ausführungsform der CO₂-Schnee erzeugenden
Düse trägt die Bezugsziffer 170 und ist in den Fig. 5 und
6 zur Verwendung in Verbindung mit dem oben beschriebenen
Betriebsluftsystem oder in Systemen dargestellt, bei denen
Luftdrücke von 690 bis 2070·10³ Pa zur Erhöhung der Ge
schwindigkeit des CO₂-Schnees benötigt werden. Die CO₂ erzeu
gende Düse 170 enthält sechs symmetrisch um den Umfang des
Düsenkörpers 174 angeordnete Flügel oder Tragflächen 180. Je
der Flügel 180 ist annähernd 30 mm lang und nimmt von 25 mm
im Nabenbereich 185 auf 20,3 mm an der Spitze 187 ab. Jeder
Flügel 180 ist unter einem Winkel von annähernd 10° bis 14°
zu der Richtung der Strömung der Luft entlang der Düse ausge
richtet, wobei 12° das für die bevorzugte Ausführungsform ge
wählte Optimum ist. Diese 12°-Schräge im relativen Angriffs
winkel der Flügel 180 gegenüber dem relativen Wind verleiht
der vorbeiströmenden Luft eine Wirbelbewegung oder Turbulenz.
Die Zentralachse dieses Wirbels liegt im allgemeinen
zentrisch zu der Zentralachse der Düse.
Dieser Angriffswinkel des Flügels gegenüber der relativen
Luftströmung hat weiterhin eine Spitzenwirbelturbulenz an der
Spitze 187 des Flügels 180 zur Folge. Dieser Spitzenwirbel
erreicht bei einem Winkel von 12° sein Maximum, tritt aber
auch bei anderen Winkeln im angegebenen Bereich auf. Die
Kombination aus der Wirbelturbulenz und der durch die Flügel
180 bewirkten zufallsverteilten Turbulenz verbessert die
Mischwirkung des CO₂-Schnees strömungsunterhalb der Flügel
und vergrößert damit die Koagulation der Schneeflocken
erheblich. Kleinerer CO₂-Schnee mit relativen Größen im
Bereich von 0,0005 mills bis 0,001 mills koaguliert zu
größeren Schneepartikeln mit relativen Größen im Bereich von
0,005 mills bis 0,015 mills.
Während der Querschnitt jedes Flügels 180 gemäß Fig. 6 im
Hinblick auf eine einfache Herstellung um seine zentrale
Achse symmetrisch ist, könnte der Querschnitt zum Zwecke
einer Vergrößerung der Wirbelschleppen und der Wirbel
turbulenzwirkungen auch gewölbt und unsymmetrisch ausgebildet
sein. Sowohl die Flügel 180 als auch der Düsenkörper 174 sind
aus bearbeitetem Aluminium hergestellt. Jeder Flügel 180 ist
annähernd 5,1 mm stark und weist einen zentralen Durchgang 189
mit einer Stärke von annähernd 2,03 mm auf, der sich an
einen Innenhohlraum 176 anschließt, der seinerseits an die
Leitung 24 für flüssiges CO₂ angeschlossen ist. Mehrere Öff
nungen 182, jede mit einem Durchmesser von annähernd 1,02 mm,
erstrecken sich durch den Flügel 180, wobei sie von dem
zentralen Durchgang 189 bis zu der strömungsabwärtigen Kante
des Flügels führen und gegenüber der zentralen Achse der Düse
170 um 30° bzw. 45° abgeschrägt verlaufen. Diese
achsenversetzte Richtung gibt dem ausgestoßenen CO₂
Antriebskomponenten sowohl längs als auch quer zu der
Richtung der Strömung in Richtung auf die Schubdüse 130, was
die Mischwirkung vergrößert. Durch Begünstigen eines
chaotischen Mischens kollidieren CO₂-Schneeflocken
miteinander und koagulieren so, daß auch größere Schnee
partikel gebildet werden. Gemäß der Darstellung in Fig. 5
machen die größeren Abmessungen der Düse 170 eine
Vergrößerung der Abmessungen der Körper 62 und des
langgestreckten Körperhohlraums 64 zur Aufnahme der Düse 170
erforderlich, wobei ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser
von mindestens 15 aufrecht erhalten bleibt.
Diese Vergrößerung der CO₂-Partikel führt aufgrund der
erhöhten Geschwindigkeit und der vergrößerten Masse der sich
ergebenden Schneepartikel zu einer verbesserten Reini
gungswirkung. Dieser verbesserte Reinigungswirkungsgrad kann
für schnellere Reinigungen nützlich sein. In Fällen, in denen
sich feine elektrische Bauteile in dem zu reinigenden Bereich
befinden, kann dieser verbesserte Reinigungswirkungsgrad sich
als ungeeignet erweisen. Die Wahl zwischen der ersten und der
zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Er
findung hängt damit zum großen Teil von der Menge des während
der Reinigung zu entfernenden Rückstandes, der für den Reini
gungsvorgang verfügbaren Zeit und dem Vorhandensein von fei
nen Materialien oder empfindlichen Bauteilen in dem oder in
der Nähe des zu reinigenden Bereiches ab.
Eine weitere Ausführungsform einer Strahldüsenkonstruktion
mit herabgesetztem Geräuschpegel ist in Fig. 8 dargestellt.
Eine Düse 200 weist einen Unterschallabschnitt 210 auf, der
in seiner Form dem Abschnitt 110 der ersten bevorzugten
Ausführungsform ähnlich ist, der aber in einer optimaleren
Weise konisch verläuft. Das Ende des Unterschallabschnittes
210 ist zur Kupplung mit dem Abschnitt 66 des Körpers 62 des
CO₂-Schneegenerators 60 ausgebildet. Der Unterschallabschnitt
210 weist eine Länge von 100 mm auf und schließt sich an eine
Engstelle 220 mit im wesentlichen rechteckförmigem
Querschnitt mit einer Höhe von annähernd 23 mm und einer
Breite von 2,5 mm an. Bei dieser Konizität verringert sich
die Querschnittsfläche des Übergangsbereiches gleichförmig
und enthält in ihrem konischen Bereich keine plötzlichen
Änderungen. Dieser konische Abschnitt zwischen dem zy
linderförmigen Abschnitt 210 und der Engstelle 220, der in
den Fig. 11, 12, 13 und 14 genauer dargestellt ist, führt
zu einer Abnahme des Druckes und zu einer
Geschwindigkeitserhöhung der Luft, des CO₂-Schnees und der
durchströmenden Gase. An die Engstelle 220 schließt sich eine
in einen vergrößerten Überschalldüsenabschnitt 230
übergehende Erweiterung mit einer rechteckförmigen
Austrittsöffnung 232 an, durch die der CO₂-Schnee und die
Gase in Richtung auf das Werkstück ausströmen.
Der Unterschallabschnitt 210 der Strahldüse 200 besteht aus
Aluminium und ist so konstruiert, daß er einen Kanal für eine
mit Unterschallgeschwindigkeit durch ihn hindurchtretende
Strömung aus Luft, CO₂-Gas und -Schnee bildet. Der vergrößer
te Überschalldüsenabschnitt 230 ist so ausgebildet, daß er
die Überschallströmung aus Luft, CO₂-Gas und -Schnee aus der
Austrittsöffnung 232 weiterleitet.
Die Kontur oder Krümmung der Innenoberfläche des Unterschall
abschnittes 210 der Düse 200 ist gemäß dem von Thomas Morel
in "Design of 2-D Wind Tunnel Contractions", Journal of
Fluids Engineering, 1977, Band 99, beschriebenen angepaßten
kubischen Konstruktionsverfahren konstruiert. Gemäß dieser
Konstruktion strömen Luft und gasförmiges CO₂ bei ihrem Zu
sammenlaufen an der Engstelle 220 mit Unter
schallgeschwindigkeiten von annähernd 18 bis 300 m/s bei Tem
peraturen von -50°C bis -85°C.
Die Kontur oder Krümmung der Innenoberflächen des Über
schallabschnittes 230 ist mit einem Computerprogramm entspre
chend den Erläuterungen von J.C. Sivells in der Abhandlung "A
Computer Program for the Aerodynamic Design of Axisyminetric
and Planar Nozzles for Supersonic and Hypersonic Wind Tun
nels", AEDC-JR-78-63, erstellt. Diese Abhandlung kann von der
US Air Force bezogen werden.
Die Kontur des vergrößerten Austrittsdüsenabschnittes 230
wird unter Bezug auf die nachfolgende Tabelle 1 wie folgt ge
nauer beschrieben:
Koordinaten der überexpandierten Überschallkontur | |
x (mm) | |
y (mm) | |
0,00 | |
11,48 | |
6,45 | 11,48 |
22,63 | 11,51 |
37,52 | 11,71 |
54,94 | 12,55 |
77,19 | 16,13 |
98,20 | 24,56 |
122,58 | 33,53 |
166,80 | 46,58 |
239,73 | 61,01 |
279,65 | 66,04 |
319,05 | 69,47 |
371,75 | 72,16 |
421,28 | 73,13 |
448,08 | 73,25 |
457,20 | 73,28 |
Das von einer Strahldüse dieser Bauart erzeugte Geräusch wird
an der Scherungsschicht zwischen der die Düse verlassenden
Hochgeschwindigkeitsgasströmung und der stationären, die Düse
und das Werkstück umschließenden Umgebungsluft generiert. Die
Lautstärke dieses Geräusches ist grob proportional zu der
Düsenaustrittsgeschwindigkeit, erhoben zur fünften Potenz.
Wenn die Düsenaustrittsgeschwindigkeit aus einer Überschall
düse das Zwei- oder Dreifache der Schallgeschwindigkeit be
trägt, kann dieses Schergeräusch, gemessen in einem Abstand
von 0,9 m von der Austrittsöffnung der Düse, in der Größen
ordnung von 120 Dezibel liegen. Die vorliegende Düse ist je
doch so entworfen, daß sie die normalerweise an oder außer
halb der Düsenöffnung vorhandene Stoßwelle an eine Stelle in
nerhalb der Düse verschiebt, so daß die Düse selbst das er
zeugte Geräusch dämpft. Dies kann durch Einsatz einer überex
pandierten Düsenkonstruktion erreicht werden.
Die Vorteile einer überexpandierten Düse lassen sich wie
folgt erläutern. Überschalldüsen weisen im allgemeinen eine
Kontur auf, die zu einer schmalen Engstelle zusammenläuft und
dann an der Austrittsöffnung divergiert. Die Strömung in dem
konvergierenden Abschnitt erfolgt mit Unter
schallgeschwindigkeit, während die Strömung in dem divergie
renden Abschnitt mit Überschallgeschwindigkeit erfolgt und
die Strömung an der Engstelle Schallgeschwindigkeit hat. Die
Expansion des Gases in einer gut konstruierten Überschalldüse
ist im allgemeinen isentrop. Beim Entwurfsdruck (design pres
sure) ist der Druck am Düsenauslaß gleich dem Umgebungsdruck,
und die Austrittsströmungsgeschwindigkeit erreicht die Ent
wurfsaustritts-Machzahl in der Düse. Falls der Düseneinlaß
druck ausreichend unter dem Entwurfsdruck liegt, wird eine
normale Stoßwelle innerhalb der Düse und nicht an der
Strahldüsenöffnung oder außerhalb der Düse erzeugt. Wenn die
Strahldüse unter Bedingungen arbeitet, bei denen der Einlaß
düsendruck unter dem errechneten Wert liegt, arbeitet die
Düse in einem "überexpandierten Modus". Die Strö
mungsexpansion strömungsoberhalb der Stoßwelle in der Strahl
düse ist isentropisch, und die Strömungsgeschwindigkeit er
reicht Überschallwerte.
Die Strömungsgeschwindigkeit sinkt jedoch bei einem gleich
zeitigen scharfen Druckanstieg jenseits der Schockwelle auf
Unterschallgeschwindigkeiten. Die Strömung verläßt die
Strahldüse mit einer weit niedrigeren, unterhalb der
Überschallgeschwindigkeit liegenden Geschwindigkeit. Dadurch
wird das durch die Strahldüse erzeugte Schergeräusch be
trächtlich herabgesetzt.
Gemäß diesem Konstruktionsvorhaben wurde der Unterschallab
schnitt 210 der verbesserten Strahldüse 200 für einen Einlaß
druck von annähernd 5515·10³ Pa entworfen. Dies würde bei
diesem Einlaßdruck zu einer Austritts-Machzahl von annähernd
3,4 führen. Die Länge der Überschallkontur, das heißt die
Länge vom Halsabschnitt 220 bis zur Austrittsöffnung 232
würde dann 457 mm betragen, so daß die Gesamtdüsenlänge
558 mm betragen würde. Die Austrittsöffnung 232 der Düse 200
hat eine Rechteckform mit Maßen von annähernd 147 mm mal 5
mm. Gemäß dieser Konstruktion kann die verbesserte Strahldüse
200 in einem überexpandierten Modus durch Halten des Einlaß
druckes im Vergleich zu dem Entwurfsdruck von 5515·10³ Pa
auf annähernd 655 bis 690·10³ Pa betrieben werden. Unter die
sen Umständen tritt die normale Stoßwelle 300 annähernd 75 mm
innerhalb des Überschallabschnittes 230 und strömungsoberhalb
der Austrittsöffnung 232 auf. Gemäß der Darstellung in Fig. 9
zeigen die entlang der Oberseite und der Seitenwände des
Überschallabschnittes der Düse gemessenen relativen Druckmes
sungen an, daß der Relativdruck bei 1,0 am Düseneinlaß be
ginnt und mit einem verhältnismäßig steilen Gradienten auf
annähernd 0,2 bei annähernd 178 mm vom Düseneinlaß und annä
hernd 0,05 bei 255 mm abnimmt. Der Relativdruck bleibt dann
bis 510 bis 535 mm vom Hals allgemein konstant, was 75 bis
100 mm von der Austrittsöffnung 232 entspricht, zu welchem
Zeitpunkt sich der Relativdruck scharf auf annähernd 0,2 er
höht. Dieser Druckanstieg entspricht dem Vorhandensein der
Stoßwelle innerhalb der Düse.
Das durch die verbesserte Düsenkonstruktion erzeugte Geräusch
wurde in einem Abstand von 0,9 m von der Düsenauslaßöffnung
mit annähernd 112 Dezibel gemessen, im Vergleich zu einem Ge
räusch, das von einer nicht im überexpandierten Modus betrie
benen Düse erzeugt wurde und zu einem Geräuschpegel von annä
hernd 121 Dezibel führte. Dieser Unterschied stellt eine an
nähernd zehnfache Verminderung des durch die neue Düse er
zeugten Geräusches dar, was von dem Betreiber der Einrichtung
als eine wesentliche Herabsetzung des Geräuschpegels empfun
den wird.
Die Stoßwelle innerhalb des Überschallbereichs 230 der
Strahldüse 200 beeinflußt weder die Austrittsgeschwindigkeit
noch die Reinigungswirkung der CO₂-Partikel aus zwei Gründen
nicht nachteilig. Da erstens die von den Überschallgasen mit
genommenen CO₂-Partikel nicht die gleiche Geschwindigkeit wie
die Gase erreichen, bewegen sich die CO₂-Partikel etwas lang
samer. Wenn die Geschwindigkeit der Gase auf Unterschallpegel
abfällt, verringert sich die Geschwindigkeit der CO₂-Partikel
ebenfalls, aber aufgrund ihrer Masse um ein geringeres Maß.
Zweitens würde sich die Geschwindigkeit der Austrittsgase oh
nehin im Normalbetrieb in der Nähe des Druckaufbaus am Werk
stück auf Unterschallgeschwindigkeit verringern, so daß der
Reinigungswirkungsgrad des Systems infolge vorzeitiger Herab
setzung der Geschwindigkeit auf Unterschallgeschwindigkeit
dann, wenn die Partikel von den austretenden Gasen mitgeführt
werden, nicht wesentlich herabsetzt wird.
Ein weiterer Vorteil eines Betriebs der Strahldüse 200 im
überexpandierten Modus besteht darin, daß der durch das aus
tretende Gas- und CO₂-Schnee-Gemisch erzeugte Abdruck breiter
als ein entsprechender Abdruck ist, der bei einem Betrieb der
Strahldüse bei dem Entwurfseinlaßdruck erzielt wird. Dieser
größere Reinigungsabdruck ermöglicht das gleichzeitige Reini
gen von größeren Bereichen des Werkstückes, ohne daß der Wir
kungsgrad des Reinigungsverfahrens herabgesetzt wird.
Versuchsergebnisse einer Untersuchung der Reinigungsleistung
der verbesserten Ausführungsform 200 der Strahldüse lassen
sich wie folgt zusammenfassen: Das aus der Austrittsöffnung 232
der Strahldüse austretende Gemisch aus Luft und Kohlen
stoffdioxid weist eine Temperatur von annähernd -100°C und
eine Geschwindigkeit von annähernd 90 m pro Sekunde auf. Das
Ausgangsgemisch besteht auf die Masse bezogen zu annähernd
20% aus festem CO₂-Schnee mit einer mittleren Partikelgröße
von annähernd 150 Mikrometern. Die Strahldüse 200 wurde für
einen Einlaßdruck von annähernd 690·10³ Pa entworfen und er
zeugt am Austritt eine Machzahl von annähernd 1,92. Der CO₂-
Schnee tritt mit einer Geschwindigkeit von annähernd 210 m
pro Sekunde mit einer allgemein gleichförmigen Verteilung
aus. Die Austrittsöffnung 232 ist für einen Abstand von annä
hernd 50 mm vom Werkstück 90 konzipiert. Die aus der
Austrittsöffnung 232 austretenden Gase und der austretende
Schnee strömen im allgemeinen parallel zu der Längsachse der
Düse 200 ohne wesentlich zu divergieren. Der Angriffswinkel
des Schnees gegenüber dem Werkstück 90 kann zwischen 0° und
90° schwanken, wobei ein Angriffswinkel von annähernd 30° bis
60° für die meisten Betriebsarten am günstigsten ist.
Der mit diesem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
erzeugte CO₂-Schnee wurde auf eine Koki-Rosin-getrocknete Pa
lette (203 mm mal 356 mm) der bei Fließlötanwendungen verwen
deten Bauart gerichtet. Die Palette wies einen Überzug aus
annähernd 0,127 mm starkem getrockneten Koki-Rosin-Flux auf
und war während ihrer Herstellung zahlreichen Fließlötzyklen
ausgesetzt gewesen. Bei einem Luftdruck von 586·10³ Pa wurde
der Koki-Rosin-Flux in etwa zwanzig Sekunden vollständig von
der Palette entfernt, während herkömmliche CO₂-Reinigungs
systeme diesen angehäuften Flux nicht entfernen konnten. Auf
ähnliche Weise wurde die 75 mm-mal-75 mm-Fläche einer FR4-
Leiterplatte der bei einem Tachometer verwendeten Bauart, die
mit einer Flux-Kombination (einschließlich Koki) bis zu einer
Tiefe von annähernd 0,075 mm überzogen war, unter Verwendung
der vorliegenden Erfindung in annähernd fünf bis zehn Sekun
den gereinigt. Schließlich wurde eine 200 mm-mal-250 mm-Kleb
stoffplatte der bei einem elektronischen Herstellungsverfah
ren verwendeten Bauart, die mit annähernd 1,25 mm eines Ro
sin-Leims überzogen war, unter Verwendung der vorliegenden
Erfindung in annähernd 120 Sekunden gereinigt. Dies zeigt,
daß unter Einsatz der Erfindung der Reinigungsvorgang wesent
lich schneller als bei CO₂ verwendenden herkömmlichen Syste
men abläuft.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes mit abrasivem
CO₂-Schnee, enthaltend in Kombination:
eine Düse (70) zum Aufnehmen und Ausstoßen von flüs sigem CO₂ durch mindestens eine zum Umwandeln des flüssi gen CO₂ in festen CO₂-Schnee ausgebildete Öffnung (72),
einen einen Hohlraum (64) aufweisenden Körper (62), in welchen die Düse (70) zwecks Ausstoßens des CO₂-Schnees in den Hohlraum (64) mündet,
mit dem Körper (62) in Verbindung stehende Einrichtun gen (30, 32, 34) zum Injizieren von Druckluft in den Hohl raum (64) zur Mitnahme des aus der Öffnung (72) der Düse (70) austretenden CO₂-Schnees, und
eine Strahldüse (100) mit einem mit dem Hohlraum (64) in Verbindung stehenden Unterschallabschnitt zur Aufnahme des CO₂-Schnees und der unter Druck stehenden Luft aus diesem, einer Engstelle (120) und einem Überschall abschnitt zum Leiten der Luft und des CO₂-Schnees in Rich tung auf das Werkstück (90), wobei der Überschallabschnitt zum Zurückhalten der Stoßwelle innerhalb des Überschallab schnittes im überexpandierten Modus betrieben wird, wo durch das durch die aus der Düse austretende Druckluft und das durch den aus der Düse austretenden CO₂-Schnee er zeugte Geräusch herabgesetzt wird.
eine Düse (70) zum Aufnehmen und Ausstoßen von flüs sigem CO₂ durch mindestens eine zum Umwandeln des flüssi gen CO₂ in festen CO₂-Schnee ausgebildete Öffnung (72),
einen einen Hohlraum (64) aufweisenden Körper (62), in welchen die Düse (70) zwecks Ausstoßens des CO₂-Schnees in den Hohlraum (64) mündet,
mit dem Körper (62) in Verbindung stehende Einrichtun gen (30, 32, 34) zum Injizieren von Druckluft in den Hohl raum (64) zur Mitnahme des aus der Öffnung (72) der Düse (70) austretenden CO₂-Schnees, und
eine Strahldüse (100) mit einem mit dem Hohlraum (64) in Verbindung stehenden Unterschallabschnitt zur Aufnahme des CO₂-Schnees und der unter Druck stehenden Luft aus diesem, einer Engstelle (120) und einem Überschall abschnitt zum Leiten der Luft und des CO₂-Schnees in Rich tung auf das Werkstück (90), wobei der Überschallabschnitt zum Zurückhalten der Stoßwelle innerhalb des Überschallab schnittes im überexpandierten Modus betrieben wird, wo durch das durch die aus der Düse austretende Druckluft und das durch den aus der Düse austretenden CO₂-Schnee er zeugte Geräusch herabgesetzt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Überschallabschnitt der Strahldüse (100) so geformt
ist, daß eine Verzögerung des Luft- und CO₂-Schnee-Gemi
sches von Überschall- auf Unterschallgeschwindigkeiten
vollständig in ihr erfolgt, so daß diese das Schallge
räusch in sich zurückhält.
3. Verfahren zum Reinigen eines Werkstücks mit abrasivem CO₂-
Schnee, gekennzeichnet durch:
Aufnehmen von CO₂ in flüssiger Form bei einem ersten Druck und einer ersten Temperatur,
Durchleiten des flüssigen CO₂ durch eine Öffnung einer Düse zum Umwandeln des flüssigen CO₂ längs einer konstan ten Entropielinie in ein Gemisch aus CO₂-Flüssigkeit und CO₂-Schnee,
Injizieren von Druckluft in einen an die Düse angren zenden Hohlraum, so daß die Druckluft den CO₂-Schnee auf nimmt und sich mit diesem vermischt,
Zusammenführen des sich in dem Hohlraum bildenden CO₂- Schnees und der Druckluft und anschließendes Durchleiten des CO₂-Schnees mit Überschallgeschwindigkeit durch eine Strahldüse mit einer zum Lenken der aus dem Schnee beste henden Strömung in Richtung auf das Werkstück ausgebilde ten Kontur und
Herabsetzen der Luftgeschwindigkeit in dem Überschall abschnitt der Strahldüse auf Unterschallgeschwindigkeit, wodurch eine normale Stoßwelle innerhalb der Strahldüse erzeugt wird und Scherungsschichtgeräusche unterdrückt werden.
Aufnehmen von CO₂ in flüssiger Form bei einem ersten Druck und einer ersten Temperatur,
Durchleiten des flüssigen CO₂ durch eine Öffnung einer Düse zum Umwandeln des flüssigen CO₂ längs einer konstan ten Entropielinie in ein Gemisch aus CO₂-Flüssigkeit und CO₂-Schnee,
Injizieren von Druckluft in einen an die Düse angren zenden Hohlraum, so daß die Druckluft den CO₂-Schnee auf nimmt und sich mit diesem vermischt,
Zusammenführen des sich in dem Hohlraum bildenden CO₂- Schnees und der Druckluft und anschließendes Durchleiten des CO₂-Schnees mit Überschallgeschwindigkeit durch eine Strahldüse mit einer zum Lenken der aus dem Schnee beste henden Strömung in Richtung auf das Werkstück ausgebilde ten Kontur und
Herabsetzen der Luftgeschwindigkeit in dem Überschall abschnitt der Strahldüse auf Unterschallgeschwindigkeit, wodurch eine normale Stoßwelle innerhalb der Strahldüse erzeugt wird und Scherungsschichtgeräusche unterdrückt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
weiterhin einem an die Öffnung der Düse angrenzenden Dü
senbereich ein Gemisch aus Betriebsdruckluft und N₂ zuge
führt wird, wodurch infolge der blitzartigen Umwandlung
des flüssigen CO₂ in Schnee auftretende latente Wärme ab
geleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Luft innerhalb der Strahldüse ohne entscheidende Verlang
samung des CO₂-Schnees während dessen Austritts aus der
Strahldüse von Überschall- auf Unterschallgeschwindigkeit
verlangsamt wird.
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