DE4437313B4 - Verwendung von Phospholipiden zur Verbesserung des Pflanzenwachstums - Google Patents

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Abstract

Verwendung von Phospholipiden zur Verbesserung des Pflanzenwachstums, dadurch gekennzeichnet, dass dem Substrat, auf dem die Pflanzen wachsen oder wachsen sollen, Phospholipide zugesetzt werden und dadurch die im Substrat lebenden Mikroorganismen stimuliert werden.

Description

  • Die im folgenden beschriebene Erfindung liegt auf dem Gebiet der Land- und Forstwirtschaft und des Gartenbaus und betrifft die Verwendung von Phospholipiden zur Verbesserung des Pflanzenwachstums.
  • Die Druckschrift EP 0 181 769 A1 offenbart, dass Stickstoff und Phosphor essentielle Elente für das Wachstum von Mikroorganismen sind. Insbesondere wird in der EP 0 181 769 A1 gezeigt, dass anorganische Phosphate für die Stimulierung aerober Bakterien eingesetzt werden können.
  • Die Verwendung von Phospholipiden, beispielsweise Lecithin, und von Phospholipidderivaten ist auf dem Gebiet der Landwirtschaft schon zu verschiedenen Zwecken vorgeschlagen worden. So beschreiben die Europäische Patentanmeldung EP 95 071 A1 und die Patentanmeldung WO 89/8628 A1 die Verwendung von Phospholipiden zusammen mit Makronährstoffen als Blattdüngemittel. In der Patentanmeldung WO 93/1150 A1 wird die Anwendung von Phospholipiden als Emulgatoren in Düngerzubereitungen erwähnt. Darüber hinaus wurde vor kurzem gefunden, daß sich Phospholipide dazu eignen, bestimmte Kohlenwasserstoff verzehrende Mikroorganismen zu aktivieren, so daß diese Mineralölverschmutzungen im Boden schneller abbauen ( DE 42 18 243 A1 ).
  • Bei weiteren Arbeiten mit Phospholipiden und Phospholipidderivaten wurde jetzt überraschenderweise festgestellt, daß mit diesen Substanzen auch die in nichtkontaminierten Böden natürlicherweise lebenden Mikroorganismen stimuliert werden können und dies zur Folge hat, daß die auf den so behandelten Böden wachsenden Pflanzen besser gedeihen.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von Phospholipiden zur Verbesserung des Pflanzenwachstums, die darin besteht, dem Substrat auf dem die Pflanzen wachsen oder wachsen sollen, Phospholipide zuzusetzen und dadurch die im Substrat lebenden Mikroorganismen zu stimulieren. Vorzugsweise werden als Phospholipide Lecithin, Lecithinhydrolysate oder chemisch modifizierte Lecithine eingesetzt.
  • Die unerwartete Wirkung der Phospholipide auf die mikrobielle Bodenflora äußert sich unter anderem darin, daß im Boden vorhandene organische Verbindungen und Pflanzenreste schneller abgebaut werden, wobei es zu einer Zunahme an Bodenbakterien kommt. Der im Boden ablaufende Kompostierprozess wird beschleunigt und abgestorbenes Pflanzenmaterial wird dadurch schneller dem biologischen Kreislauf wieder zugeführt. Gleichzeitig wird die Durchlüftung des Bodens bzw. des Substrats, auf dem die Pflanzen wachsen, verbessert und der Wasserhaushalt gleichmäßiger gestaltet. Es wird angenommen, daß dies die wesentlichen Ursachen für die Verbesserung des Wachstums der Pflanzen sind, die auf diesen Substraten kultiviert werden.
  • Bei den erfindungsgemäß verwendeten Phospholipiden handelt es sich um amphiphile Substanzen, die aus pflanzlichen oder tierischen Zellen gewonnen werden. Bevorzugte Phospholipide sind die Glycerophospholipide, die üblicherweise auch als Lecithin bezeichnet werden. Weniger bevorzugt sind die Sphingophospholipide. Bekannte und einsetzbare Substanzen sind hier die Diacylphospholipide, Phosphatidylcholine, Phosphatidylethanolamine, Phosphatidylinositole, Phosphatidylserine, Phosphatatidylglycerine, Phosphatidylglycerinphosphate, Diphosphatidylglycerin, N-Acylphosphatidylethanolamin und Phosphatidinsäure. Bevorzugt sind die Monoacylphospholipide, Lysophosphatidylcholine, Lysophosphatidylethanolamine, Lysophosphatidylinositole, Lysophosphatidylserine, Lysophosphatidylglycerole, Lysophosphatidylglycerophosphate, Lysodiphosphatidylglycerine, Lyso-n-acylphosphatldylethanolamine und Lysophosphatidinsäure. Wegen der Zugänglichkeit wird der Fachmann in erster Linie zu technisch verfügbaren Phosphatidylglyceriden greifen, die als pflanzliche oder tierische Lecithine und Zephaline im Handel sind. Diese Zubereitungen werden meist aus Ölen, wie Maiskeimöl oder Baumwollsaatöl oder Sojaöl gewonnen. Im Rahmen der Erfindung bevorzugt sind die enzymatisch hydrolisierten Glycerophospholipide (enzymatisch hydrolisiertes Lecithin), die aufgrund der Abspaltung eines Fettsäurerestes einen hydrophileren Charakter aufweisen. Ausgenommen sind dabei lediglich solche Produkte, die durch die enzymatische Hydrolyse ihren Phosphorsäurerest verloren haben.
  • Die Phospholipide sind als natürliche Substanzen vollständig zu CO2, H2O und Biomasse abbaubar, mit der Folge, daß sich beim erfindungsgemäßen Ver fahren keine inerten oder ökotoxikologisch bedenklichen Abbauprodukte im Boden anreichern. Die Phospholipide selbst wandern im Boden nur langsam und werden daher nicht ins Grundwasser ausgewaschen. Sie sind außerdem nicht toxisch, so daß ihre Anwendung auch aus diesem Grunde unbedenklich möglich ist.
  • Obwohl die Anwendung der Phospholipide auch in fester Form möglich ist, werden üblicherweise flüssige Zubereitungen angewandt. Dies geschieht insbesondere in der Weise, daß pro m2 Substratoberfläche 0,5 bis 30 g, vorzugsweise 1 bis 20 g Phospholipid in verdünnter wäßriger Zubereitung ausgebracht werden. Die wäßrige Zubereitung enthält vorzugsweise 1 bis 20 g, insbesondere 2 bis 9 g Phospholipid pro Liter. Die wäßrige Zubereitung kann unmittelbar vor Anwendung in dieser Form hergestellt werden, doch hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Herstellung dieser zur Anwendung bestimmten Zubereitung in der Weise vorzunehmen, daß eine stärker konzentrierte Zubereitung zunächst durch Verdünnen mit Wasser auf die Anwendungskonzentration eingestellt wird. Dabei kann es sich um ein festes Konzentrat, beispielsweise in Pulver- oder Granulatform handeln; vorzugsweise werden aber flüssige Konzentrate eingesetzt. Es hat sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, die Phospholipide in den wäßrigen Zubereitungen stabil zu emulgieren, um Entmischungen während der Lagerung und während des Gebrauchs zu verhindern. Soweit dabei die Phospholipide nicht selbst emulgierend sind, so daß sie allein mit Hilfe phylikalischer Methoden in die Emulsionsform übergeführt werden können, werden Tenside zur Unterstützung der Emulsionsbildung zugesetzt. Geeignet sind insbesondere anionische Tenside oder Mischungen aus anionischen Tensiden und nichtionischen Tensiden, aber auch nichtionische Tenside allein, wobei biologisch schnell und vollständig abbaubare Tenside in jedem Falle bevorzugt werden.
  • Als geeignete anionische Tenside sind in erster Linie Seifen zu nennen, aber auch Alkylsulfate, insbesondere Fettalkoholsulfate sind einsetzbar. Weniger geeignet sind anionische Tenside auf petrochemischer Basis, wie beispielsweise Alkylbenzolsulfonat oder Alkylethersulfate. Ebenfalls geeignet sind Partialester der Phosphorsäure mit Fettalkoholen und dabei insbesondere entsprechende Partialester mit geradkettigen Fettalkoholen. Besonders geeignet sind hier die Ester kürzerkettiger Fettalkohole, also beispielsweise solcher mit C6–C10-Alkoholen. Eingesetzt werden können jedoch auch Alkylphosphate mit längeren Fettalkoholresten, also C12 bis C24. Weiterhin eingesetzt werden können auch Fettalkoholetherphosphate. Es sind dies Phosphorsäurepartialester ethoxylierter Fettalkohole, wobei die Fettalkohole 8 bis 24 C-Atome aufweisen und mit 1 bis 10 Mol, vorzugsweise 4 bis 6 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol ethoxyliert sind.
  • Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkylglykosidverbindungen, die bevorzugt hergestellt worden sind aus geradkettigen Fettalkoholen mit wenigstens 8 C-Atomen. Geeignete Alkylglykosidverbindungen enthalten beispielsweise Fettalkoholreste des Bereichs C8 bis C18, insbesondere C10 bis C18 und weisen einen durchschnittlichen Polymerisationsgrad der Oligoglykosidreste im Bereich von etwa 1,2 bis 5 auf. Entsprechende Alkylglykosidverbindungen mit einem DP-Wert von etwa 1,5 bis 5 können insbesondere im Bereich der HLB-Werte von etwa 10 bis 18 nicht nur als wirkungsvolle tensidische Zusatzstoffe vom 0/W-Typ angesehen werden, sie zeichnen sich darüberhinaus durch eine besondere Bioverträglichkeit aus, die unter anderem durch ihre vergleichsweise rasche Abbaubarkeit mitbedingt ist. Neben oder anstelle der genannten nichtionischen Tenside können auch Sorbitanester eingesetzt werden, so beispielsweise Sorbitanmonostearat oder Sorbitanmonooleat. Gleichfalls einsetzbar, aber weniger zu empfehlen sind ethoxylierte Sorbitanester und ethoxylierte langkettige C12–C18-Alkohole.
  • Neben oder anstelle solcher Tenside können aber auch Biotenside biologischen Ursprungs mitverwendet werden, als Beispiele seien benannt Sophoroselipid, Trehaloselipid oder Lipopeptide, wie sie als Stoffwechselprodukte oder Membranbestandteile einer Mehrzahl von Mikroorganismenstämmen bekannt sind. Prinzipiell sind aber auch alle anderen Tenside für die erfindungsgemäßen Zwecke einsetzbar, soweit die damit gegebenenfalls verbundenen Nachteile in Kauf genommen werden können.
  • In den Phospholipidkonzentraten, wie sie zur Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden wäßrigen Zubereitung dienen, liegt die Konzentration an Tensiden vorzugsweise zwischen etwa 0,5 und etwa 5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des gesamten Konzentrats. Bevorzugt werden Tensidkonzentrationen zwischen etwa 1 und etwa 3 Gew.-%.
  • Sofern nötig, können den wäßrigen Phospholipidzubereitungen neben den Tensiden auch noch weiter Konfektionierungshilfsmittel, beispielsweise Quellmittel und Viskositätsregulatoren, wie etwa Stärke, Xanthan, Carboxymethylcellulose, Methylcellulose und Bentonit zugesetzt werden, um die Lagerstabilität und die Handhabbarkeit zu verbessern und die Freisetzungsgeschwindigkeit des Wirkstoffs zu beeinflussen.
  • Mit der erfindungsgemäßen Verwendung der Phospholipide wird eine Verbesserung der Bodenqualität und damit eine Verbesserung des Pflanzenwachstums unabhängig davon erreicht, ob zusätzlich auch noch andere Maßnahmen mit gleicher oder ähnlicher Zielrichtung durchgeführt werden. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Phospholipide nicht allein anzuwenden, sondern das erfindungsgemäße Verfahren im Zusammenhang mit anderen Verfahren zur Verbesserung des Pflanzenwachstums und/oder der Bodenqualität anzuwenden. So können beispielsweise zusätzlich Düngemaßnahmen ergriffen werden, die sowohl vor als auch nach Behandlung mit den Phospholipiden, aber auch gleichzeitig mit der Phospholipidbehandlung durchgeführt werden können. Im letzteren Falle kann es zweckmäßig sein, der wäßrigen Zubereitung, die die Phospholipide enthält, die Düngerwirkstoffe in der gewünschten Konzentration zuzusetzen, so daß nur ein Arbeitsgang für die Ausbringung erforderlich ist.
  • Als Düngerwirkstoffe eignen sich anorganische und organische Substanzen, die entweder unmittelbar oder nach chemischer Zersetzung im Substrat, auf dem die Pflanzen wachsen, die von den Pflanzen benötigten Elemente, insbesondere Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium aber auch Spurenelemente wie Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Molybdän und Bor in einer von den Pflanzen aufnehmbaren Form zur Verfügung stellen. So werden beispielsweise als schnellwirkende Stickstoffdünger Ammoniumsalze, Nitrate und Harnstoff eingesetzt, während bestimmte organische Stickstoffverbindungen, beispielsweise Cyclodiharnstoff den Stickstoff nur langsam freisetzen und als Depotwirkstoffe anzusehen sind. In ähnlicher Weise werden die anderen Elemente üblicherweise in Form von mehr oder weniger wasserlöslichen Salzen eingesetzt. Beispiele dafür sind Ammonium-, Kalium-, Magnesium- und Calciumphosphate, Kaliumsulfat, Kaliumchlorid, Kalium-Magnesiumsulfat, Magnesiumsulfat, Ammoniummolybdat, Zinksulfat sowie Borsäure. In den erfindungsgemäß verwendeten wäßrigen Zubereitungen der Phospholipide werden vorzugsweise als Düngewirkstoffe, Harnstoff, Ammoniumnitrat und Kaliumnitrat eingesetzt.
  • Die Menge an Düngewirkstoffen richtet sich nach dem Bedarf der jeweiligen Pflanzen, deren Wachstum verbessert werden soll, und wird gegebenenfalls nach den in der Landwirtschaft üblichen Berechnungsmethoden ermittelt. Das gleiche gilt für den Gehalt der Düngewirkstoffe in den zur Herstellung der wäßrigen Zubereitungen verwendeten Phospholipidkonzentraten unter Berücksichtigung des Verdünnungsfaktors. So hat beispielsweise ein bevorzugtes flüssiges Konzentrat folgende Zusammensetzung:
    10 bis 30 Gew.-% Lecithin und/oder Lecithinhydrolysat
    10 bis 30 Gew.-% Harnstoff
    1 bis 3 Gew.-% Tensid
    zu 100 Gew.-% Wasser und ggf. weitere Hilfsstoffe.
  • Es wird vor der Ausbringung auf das Substrat vorzugsweise im Verhältnis 1:20 bis 1:100 mit Wasser verdünnt.
  • In ähnlicher Weise können der Phospholipidzubereitung aber auch andere Wirkstoffe zugesetzt werden, die die Wirkung der Phospholipide unterstützen oder aber unabhängig ihre Wirkung auf die Pflanzen entfalten sollen. Hier seien beispielsweise Vitamine und Pflanzenhormone, wie etwa Gibbereline, Auxine und Indolessigsäure genannt. Auch für diese Wirkstoffe gilt selbstverständlich, daß ihre Konzentration in den Phospholipidzubereitungen entsprechend der gewünschten Wirkung gewählt wird.
  • Die Ausbringung der wäßrigen Zubereitungen geschieht vorzugsweise so, daß die Flüssigkeit unmittelbar auf das Substrat, auf dem die Pflanzen wachsen, aufgebracht wird. Dabei wird üblicherweise die gesamte Substratfläche behandelt, die den Wurzeln der Zielpflanzen zugänglich ist. Die Phospholipidzubereitungen dringen schnell in den Boden ein und entwickeln dann un mittelbar ihre Wirkung. Bei dichtstehenden Kulturen, beispielsweise auch bei Rasenflächen, ist es aber auch ohne weiteres möglich, die Phospholipidzubereitungen im Beregnungsverfahren so auszubringen, daß zwischenzeitlich auch eine Benetzung von Pflanzenoberflächen stattfindet, sofern die Zubereitungen so zusammengesetzt sind, daß eine Schädigung der Pflanzen, beispielsweise auch beim Antrocknen der Zubereitung, ausgeschlossen ist. Unter Berücksichtigung der geschilderten Gegebenheiten sind für die Ausbringung der wäßrigen Zubereitungen alle die Geräte geeignet, wie sie auch zur Ausbringung anderer wäßriger Flüssigkeiten, beispielsweise von Flüssigdüngern, auf die Substrate oder auf die Kulturen verwendet werden. So können die Phospholipidzubereitungen beispielsweise auch dem Wasser von Bewässerungsanlagen in geeigneter Konzentration zugesetzt und auf diese Weise dem Substrat, auf dem die Pflanzen wachsen, zugeführt werden.
  • Die Wirkung der erfindungsgemäß eingesetzten Phospholipide wurde an Einzelpflanzen der Gattung Impatiens (Fleißiges Lieschen) geprüft, die zu je drei Stück in Balkonkästen auf nährstofffreier Erde gezogen wurden. Die Kästen wurden im Freien aufgestellt und eine Wachstumsperiode lang (Mai bis September) neben der normalen Bewässerung einmal wöchentlich mit den Prüflösungen behandelt. Je drei Kästen wurden mit einer erfindungsgemäßen Lösung und mit einer Vergleichslösung mit gleichem Gehalt an Stickstoff und Phosphor behandelt. Die erfindungsgemäße Behandlungslösung wurde durch Verdünnen eines wäßrigen Konzentrats mit Wasser in Verhältnis 1 : 70 hergestellt, wobei das Konzentrat folgende Zusammensetzung hatte:
    teilhydrolisiertes Lecithin 200g
    Harnstoff 200g
    Alkylpolyglucosid, 50 %ig (APG 600 CSUP, Henkel) 20g
    Wasser 580g.
  • Die als Vergleich verwendete Lösung wurde ebenfalls durch Verdünnen mit Wasser im Verhältnis 1 : 70 aus einem Konzentrat hergestellt, daß jedoch kein Phospholipid enthielt, sondern bei gleichem Gehalt an Phosphor und Stickstoff nur aus Monoammoniumphosphat, Harnstoff und Wasser bestand. Die Aufwandmenge betrug in beiden Fällen 600 ml pro Kasten einmal wöchentlich, so daß pro Woche jedem Kasten 882 mg N und 203 mg P2O5 zur Verfügung gestellt wurde.
  • Die Bonitur der Versuchspflanzen erfolgte wöchentlich. Nahezu über den gesamten Versuchszeitraum zeigten die Pflanzen in den erfindungsgemäß behandelten Kästen einen kräftigeren Wuchs, eine intensivere Blattfärbung und eine stärkere Blühwilligkeit als die Pflanzen in den Vergleichskästen.

Claims (7)

  1. Verwendung von Phospholipiden zur Verbesserung des Pflanzenwachstums, dadurch gekennzeichnet, dass dem Substrat, auf dem die Pflanzen wachsen oder wachsen sollen, Phospholipide zugesetzt werden und dadurch die im Substrat lebenden Mikroorganismen stimuliert werden.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Phospholipide Lecithin, Lecithinhydrolysate oder chemisch modifizierte Lecithine eingesetzt werden.
  3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass pro Quadratmeter Substratoberfläche 0,5 bis 30 g, vorzugsweise 1 bis 20 g Phospholipid in verdünnter wässriger Zubereitung ausgebracht werden.
  4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verdünnte wässrige Zubereitung 1 bis 20 g, vorzugsweise 2 bis 9 g Phospholipid pro Liter enthält.
  5. Verwendung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Phospholipid in der wässrigen Zubereitung mittels geeigneter Hilfsstoffe, vorzugsweise oberflächenaktiver Substanzen, stabil emulgiert ist.
  6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Substrat gleichzeitig mit dem Phospholipid übliche anorganische oder organische Düngerstoffe für Pflanzen zugesetzt werden.
  7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Phospholipidkonzentrat folgende Zusammensetzung hat: 10 bis 30 Gew.-% Lecithin und/oder Lecithinhydrolysat 10 bis 30 Gew.-% Harnstoff 1 bis 3 Gew.-% Tensid zu 100 Gew.-% Wasser und ggf. weiter Hilfsstoffe.
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