DE19961937A1 - Mehrkomponentige Wertstoffgemische in fester Form zur Anregung und Förderung des Wachstums von Pflanzen - Google Patents
Mehrkomponentige Wertstoffgemische in fester Form zur Anregung und Förderung des Wachstums von PflanzenInfo
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Abstract
Erfindungsgegenstand sind mehrkomponentige Wertstoffgemische zur Förderung des gesunden Pflanzenwachstums, enthaltend (a) ökologisch verträgliche Netzmittel vom O/W-Typ zusammen mit (b) lipophile gesättigte und/oder olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffreste mit Fettstruktur aufweisenden und sowohl aerob als auch anaerob abbaubaren organischen Verbindungen als zusätzliche C-Lieferanten für das Wachstum der Erdreich-Mikroorganismenflora und/oder zusammen mit (c) wenigstens anteilig lipophile Reste aufweisenden Verbindungen des P und/oder N und gewünschtenfalls weitere Makro- und/oder Mikronährstoffe für das Pflanzenwachstum enthaltenden Trägerstoffen sowie gewünschtenfalls enthaltend weitere Hilfs- und/oder Zusatzkomponenten aus den Bereichen der Pflanzenpflege und/oder des Pflanzenschutzes. Die erfindungsgemäße Lehre ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wertstoffgemische als wasserarme und dabei streu- und rieselfähige Festagglomerate ausgebildet sind, die in den Boden eingebracht werden können und dort unter Einwirkung der Bodenfeuchte ihre wachstumssteigernde und regulierende Wirkung entfalten.
Description
Die nachhaltige Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen erfordert ein gesundes Bodenökosy
stem. Gerade auf intensiv genutzten Flächen wird dabei das natürliche Bodenökosystem oft durch
enge und einseitige Fruchtfolgen, intensive Düngung und Einsatz von Agrochemikalien gestört.
Naturstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen marinen und terrestrischen Ursprungs können in Ver
bindung mit anderen Maßnahmen steuernd auf das Bodenökosystem einwirken und es verbessern,
indem sie die gesamte mikrobielle Aktivität des Bodens erhöhen und/oder spezifisch das Wachstum
antagonistischer Bodenmikroorganismen fördern. Ein gesundes Bodenökosystem wiederum fördert
Pflanzenwachstum und Pflanzengesundheit.
Mitentscheidende Bedeutung für die Entwicklung und Beschaffenheit des oberirdischen Pflanzen
teils kommt bekanntlich der Pflanzenwurzel zu. Die im nachfolgenden geschilderte Lehre der Erfin
dung geht von der Zielvorstellung aus, eine optimierte Entwicklung und Vermehrung des Wurzel
wachstums praktisch vom Beginn des jeweiligen Pflanzenlebens an sicherstellen zu können. Zu
grunde liegen hier Untersuchungen, auf die im Rahmen der Erfindungsbeschreibung noch im ein
zelnen eingegangen wird und die zeigen, daß die heute in der Praxis eingesetzten Düngemittelsy
steme diese Zielvorstellung gegebenenfalls nicht hinreichend berücksichtigen. Der Pflege des Wur
zelwachstums kommt dabei ja aber nicht nur in der Frühphase der Pflanzenaufzucht substantielle
Bedeutung zu. Auch in späteren Lebensphasen einer beispielsweise mehrjährigen Pflanze kommt
es häufig am oberirdischen Pflanzenteil zu Mangelerscheinungen, die durch konventionelle Dün
gung nicht oder nur unzureichend behoben werden können. Auch hier kann es von entscheidender
Bedeutung sein, neues Wurzelwachstum der betroffenen Pflanzen zu stimulieren und damit die
Regeneration und Wiederbelebung - z. B. Blühfähigkeit - des oberirdischen Pflanzenteiles zu ermög
lichen.
Einer Förderung und Steigerung des Wurzelwachstums kann aber auch aus ganz anderen Überle
gungen heraus wichtige Bedeutung zukommen. Erosionsgefährdete Bodenbereiche werden be
kanntlich in großtechnischem Ausmaß durch Ausbringen von Saatgut und nachfolgende Pflanzen
aufzucht verfestigt. Hanglagen, wie sie beispielsweise im Straßenbau regelmäßig vorliegen, benöti
gen zur Verfestigung gegenüber Witterungseinflüssen wie Regen, Wind bzw. Sturm, aber auch
Austrocknung durch Sonneneinwirkung, nicht nur eine dichte Pflanzenansiedlung, wichtige Bedeu
tung kann hier auch insbesondere der ausreichenden Tiefenverwurzelung zukommen. Auch über
das hier erwähnte Einsatzgebiet hinausgehend gilt bekanntlich: die in tiefere Bodenschichten rei
chende Verwurzelung erschließt hier liegende zusätzliche Nährstoffquellen für das Pflanzenwachs
tum und fördert damit die Wirtschaftlichkeit der Pflanzenaufzucht.
Zum Zwecke der Förderung des gesunden Pflanzenwachstums ist dem Fachmann die Verwendung
vielfältiger wirkungsvoller Hilfsmittel bekannt. Eine Reihe vorveröffentlichter und älterer, jedoch noch
nicht veröffentlichter, Schutzrechte bzw. Schutzrechtsanmeldungen der Anmelderin beschäftigt sich
mit der sekundären Förderung des Pflanzenwachstums durch primäre Einflußnahme auf das Bo
denökosystem und dabei insbesondere auf die Mikroorganismenflora im Pflanzenwurzelbereich. Auf
Einzelheiten hierzu wird nachfolgend noch eingegangen, vorab sei nur kurz zusammenfassend dar
gestellt: Durch Zugabe einer Reihe insbesondere Naturstoff-basierter Komponenten, die sich durch
ausgewählte Gehalte an verstoffwechselbarem C, N und P auszeichnen, kann eine primäre Förde
rung des Wachstums der Mikroorganismenflora im Pflanzenwurzelbereich ausgelöst werden, die
dann zu einer sekundären Stärkung der Wachstumsprozesse im oberirdischen Pflanzenteil führen.
Gleichzeitig wird nach den Angaben dieser technischen Lehre der Lebensprozeß der Boden-
Mikroorganismenfauna angeregt, womit u. a. eine Verbesserung der Bodenstruktur für das gesunde
Pflanzenwachstum verbunden ist.
Neben der Wirksamkeit der jeweiligen Aktivsubstanzen bzw. dem Gemisch unterschiedlicher In
haltsstoffe, spielt aber auch deren Formulierung eine entscheidende Rolle. So sollen derartige Mit
tel einfach und unkompliziert anzuwenden sein. Insbesondere in der Landwirtschaft muß häufig auf
wenig oder gar nicht qualifiziertes Hilfspersonal zurückgegriffen werden. Daher kommt bei Hilfsmit
teln zur Förderung des Pflanzenwachstums nicht nur der Wirksamkeit der Inhaltsstoffe an sich eine
große Bedeutung zu sondern auch der Art der Auftragung bzw. der leichten Handhabbarkeit. In der
Regel werden die hier angesprochenen Pflanzenfördermittel durch den Hersteller in konzentrierter
Form angeboten und dann vom Anwender zu der gewünschten Konzentration verdünnt und appli
ziert.
Die im nachfolgenden geschilderte Lehre geht von der Zielvorstellung aus, optimierte Verhältnisse
für die Anregung und Vermehrung des Pflanzenwachstums zu schaffen und dabei insbesondere
diese Zielvorstellung unmittelbar von Anfang des Lebens der jeweiligen Pflanze an sicherzustellen.
Zielvorstellung der erfindungsgemäßen Lehre ist darüber hinausgehend aber auch, Möglichkeiten
aufzuzeigen, wie bereits bestehende bodenständige Pflanzenwurzelsysteme erforderlichenfalls
revitalisiert werden können, um auf diese Weise zu einer entsprechenden Revitalisierung des ober
irdischen Pflanzenteils zu kommen. Lediglich beispielhaft sei hier etwa auf die Blütenbildung mehr
jähriger Pflanzen verwiesen, die biotischem und/oder abiotischem Stress ausgesetzt sind. Dabei soll
die optimale Pflanzenwachstumsförderung insbesondere in Bezug auf die Handhabbarkeit der jewei
ligen Mittel in einfachster Form erfolgen können.
Die im nachfolgenden geschilderte technische Lösung dieser Zielvorstellung geht von der Erkennt
nis aus, daß die in den bereits erwähnten einschlägigen vorveröffentlichten und/oder älteren Schutz
rechten und Schutzrechtsanmeldungen der Anmelderin beschriebenen Mehrkomponentensysteme,
insbesondere natürlichen Ursprungs, zur Lösung dieser Zielvorstellung beitragen können.
Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend in einer ersten Ausführungsform mehrkomponen
tige Wertstoffgemische zur Förderung des gesunden Pflanzenwachstums enthaltend
- a) ökologisch verträgliche Netzmittel vom O/W-Typ zusammen mit
- b) lipophile gesättigte und/oder olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffreste mit Fettstruktur aufweisenden und sowohl aerob als auch anaerob abbaubaren organi schen Verbindungen als zusätzliche C-Lieferanten für das Wachstum der Erdreich- Mikroorganismenflora
und/oder zusammen mit
- a) wenigstens anteilig liophile Reste aufweisenden Verbindungen des P und/oder N und gewünschtenfalls weitere Makro- und/oder Mikronährstoffe für das Pflanzen wachstums enthaltenden Trägerstoffen
sowie gewünschtenfalls weitere Hilfs- und/oder Zusatzkomponenten aus den Bereichen der Pflan
zenpflege und/oder des Pflanzenschutzes.
Die Lehre der Erfindung ist hier dadurch gekennzeichnet, daß zur Anregung und Förderung des
Pflanzenwachstums die Wertstoffgemische als wasserarme oder wasserfreie und vorzugsweise
dabei streu- und rieselfähige Feststoffagglomerate ausgebildet sind, die in den Boden eingebracht
werden können und dort unter Einwirkung der Bodenfeuchte ihre insbesondere das Wurzelwachs
tum steigernde und regulierende Wirkung entfalten.
Die erfindungsgemäße Lehre sieht in einer weiteren Ausführungsform die Anwendung dieser Mehr
komponentengemische zeitgleich und/oder zeitlich versetzt zusammen mit weiteren - insbesondere
synthetischen - Pflanzenschutzmitteln vor, wobei es hier bevorzugt ist, die Einsatzmenge der als
Mischkomponente mitverwendeten synthetischen Pflanzenschutzmittel gegenüber ihrer Einsatz
menge bei alleiniger Verwendung substantiell zu reduzieren. Neben oder anstelle solcher syntheti
schen Pflanzenschutzmittel als zusätzliche Mischkomponenten sieht die erfindungsgemäße Lehre
die Mitverwendung weiterer die Pflanzengesundheit fördernder Hilfsstoffe vor, wobei hier insbeson
dere die Klasse der sogenannten Elicitoren betroffen ist, die bei Einwirkung auf die Pflanze und
insbesondere die Pflanzenwurzel pflanzeneigene Abwehrmechanismen stimulieren. Auf Einzelhei
ten hierzu wird nachfolgend noch eingegangen.
Zum besseren Verständnis der erfindungsgemäßen Lehre wird im nachfolgenden zunächst in kurzer
Zusammenfassung auf wesentliche Elemente des einschlägigen druckschriftlichen Standes der
Technik auf dem hier betroffenen Arbeitsgebiet eingegangen.
Die DE 44 37 313 beschreibt die Verwendung ausgewählter, Phosphor und Stickstoff enthaltender
Komponenten aus der Klasse der Phospholipide zur Verbesserung des Pflanzenwachstums. Durch
Zusatz dieser Phospholipide zum Substrat, auf dem die Pflanzen wachsen oder wachsen sollen,
läßt sich das Wachstum dieser Pflanzen verbessern. Dabei wird vermutet, daß diese Wachstums
steigerung mit einer Stimulierung der im Substrat lebenden Mikroorganismen zusammenhängt. Als
Phospholipide kommen in erster Linie Lecithin, Lecithinhydrolysate und chemisch modifizierte Lecit
hine in Betracht.
Gegenstand der deutschen Patentanmeldung DE 191 01 127 ist eine schaumarme Netzhilfe in der
Angebotsform eines hochkonzentrierten, gleichwohl fließ- und gießfähigen wäßrigen Konzentrats
auf Tensidbasis zur Intensivierung des Eindringens und Spreitens von Wasser im Bereich der Pflan
zenverwurzelung bei deren Bewässerung, enthaltend als ökologisch verträgliche Tensidkomponente
Alkyl(poly)glykosidverbindungen vom O/W-Typ - im nachfolgenden auch als "APG-Verbindungen"
bezeichnet -, olefinisch ungesättigte Alkohole als Schaumbremse/Entschäumer und niedere was
serlösliche Alkohole als Viskositätsregler.
Die technische Lehre der deutschen Patentanmeldung DE 197 48 884 der Anmelderin zur Förde
rung und Pflege des Pflanzenwachstums durch Steuerung der natürlichen Wachstumsprozesse im
Substrat geht von der Konzeption aus, primär eine Förderung, Steuerung und Sicherstellung des
Mikroorganismenwachstums im Boden durch Eintrag eines nachfolgend geschilderten Mehrkompo
nentengemisches zu bewirken. Die Offenbarung dieser Anmeldung wird hiermit auch zum Gegen
stand der Offenbarung der jetzt vorliegenden Erfindung gemacht. Die primäre Förderung des Mikro
organismenwachstums soll dabei insbesondere im Rhizosphärenbereich und damit in dem für das
Pflanzenwachstum entscheidenden Bereich des mit den Pflanzenwurzeln durchsetzten Substrats
sichergestellt werden. Die Lehre dieser Anmeldung wird dabei durch zwei übergeordnete Konzep
tionen gelenkt: Zusammen mit Phosphor (P) und Stickstoff (N) enthaltenden Trägerstoffen und ge
wünschtenfalls weiteren Pflanzen-Makro- und/oder Mikronährstoffen sollen jetzt ausgewählte Koh
lenwasserstoffreste enthaltende Verbindungen als zusätzliche C-Lieferanten für das Wachstum der
Mikroorganismenflora in den Boden eingetragen werden. Gleichzeitig soll durch die Zubereitung
dieser Wachstumshilfsstoffe und ihrer Anwendungsform deren optimierte Spreitung im Wurzelbe
reich einschließlich des Eintrages in den Rhizosphärenbereich des Substrats ermöglicht werden. Die
Lehre dieser Anmeldung ist gekennzeichnet durch den Eintrag wäßriger Zubereitungen, enthaltend
- - ökologisch verträgliche Netzmittel vom O/W-Typ zusammen mit
- - lipophile gesättigte und/oder olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffreste mit Fettstruktur aufweisenden und sowohl aerob als auch anaerob abbaubaren organischen Verbindungen als zusätzliche C-Lieferanten für das Wachstum der Mikroorganismenflora,
verbunden mit gleichzeitigem und/oder zeitlich versetztem Eintrag von
- - wenigstens anteilig lipophile Reste aufweisende und dabei bevorzugt Öl-lösliche Verbindun gen des P und/oder N sowie gewünschtenfalls weitere Makro- und/oder Mikronährstoffe für das Pflanzenwachstum enthaltenden Trägerstoffen.
Die nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße Lehre geht auf die in der DE 197 48 884 be
schriebenen Wertstoffe, dort aber nicht offenbarte Feststellung zurück, daß durch Zusatz der hier
genannten Komponenten in fester Form in den Boden eine unmittelbar wirksame und dabei nach
haltige Förderung auch und gerade des Wachstums im Pflanzenwurzelbereich ausgelöst wird. Als
Böden bzw. Substrate sind neben land- und forstwirtschaftlich genutzten Boden insbesondere auch
gärtnerische Böden oder Erden, vorzugsweise gärtnerische Anzuchtsubstrate für die Verwendung
der im nachfolgenden beschriebenen technischen Lehre geeignet.
Die Wertstoffmischungen liegen erfindungsgemäß in wasserfreiem oder, vorzugsweise, relativ troc
kenen Zustand und damit zunächst in einer inaktiven Form vor. Je nach Art der Formulierung be
deutet dies einen Wassergehalt von weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 5 Gew.-%,
insbesondere von 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das feste Wirkstoffgemisch. Erst durch die Be
wässerung/Beregnung entfalten die Inhaltsstoffe ihre volle Wirkung. Insbesondere gilt das auch für
die im erfindungsgemäßen Sinne eingearbeiteten Komponenten zu (a) bis (c). Durch ihre Mitver
wendung in landwirtschaftlich und/oder gärtnerisch genutzten Böden bzw. (Anzucht-)Substraten
wird ein gesundes Bodenmilieu geschaffen, das sich sowohl durch hervorragende bodenphysikali
sche Eigenschaften (Benetzbarkeit, Luftführung) als auch durch eine aktive Mikroorganismentätig
keit auszeichnet, wenn erst einmal durch ordnungsgemäße Bewässerung die in der Praxis üblichen
Lebens- bzw. Wachstumsbedingungen geschaffen sind. Auffallend ist dabei insbesondere der erst
nachträglich festgestellte Sachverhalt, daß nicht nur das Wachstum der Keimlinge und des sich
daraus entwickelnden oberirdischen Pflanzenteiles substantiell gefördert wird, sondern daß unmit
telbar ein verstärktes Wurzelwachstum mit ausgelöst wird. Schon aus sich heraus kann das zu einer
Stärkung der Pflanze gegenüber Schaderregern führen. Dies kann sich aber auch in einer höheren
Keimrate bzw. höheren Überlebensrate der besonders anfälligen Keimlinge, z. B. gegenüber Fäul
nis- oder Welkepilzen, bemerkbar machen.
Die Handhabbarkeit und Lagerfähigkeit des erfindungsgemäßen wasserarmen Wertstoffgemisches
wird nicht beeinträchtigt, solange der übliche Trockenzustand mit niedrigen Feuchtegehalten auf
rechterhalten bleibt.
Die Wertstoffgemische zu (a) bis (c) werden dabei zu wertvollen Aktivatoren auch und gerade des
Wurzelwachstums schon bei Zusatz geringer Mengen dieser Wertstoffgemische. Die Wertstoffge
mische werden auf die gewachsenen Böden beispielsweise in Mengen von 0,5 bis 50,0 g/m2 (Aktiv
substanz), vorzugsweise 1,0 bis 35 g/m2 und insbesondere 5 bis 25 g/m2 aufgetragen. Üblicherwei
se werden die Wertstoffgemische zu (a) bis (c) dagegen gärtnerischen Anzuchtsubstraten in
Mengen von 0,001 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von wenigstens 0,01 Gew.-% zugesetzt -
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Substrats. Dabei sind obere Grenzwerte von etwa 0,5 Gew.-%
und insbesondere von etwa 0,1 Gew.-% weiterhin bevorzugte Maßzahlen für Abmischun
gen im erfindungsgemäßen Sinne.
Soweit die erfindungsgemäßen Komponenten zu (a) bis (c) nicht aus sich heraus unter Normalbe
dingungen Feststofform haben, kann die Mitverwendung von Hüll- und/oder Trägerstoffen zur Ver
wirklichung der erfindungsgemäßen festen Ausführungsform führen. Gerade aus dem Bereich der
Saatgutpillierung sind entsprechende Hüll- und Trägermaterialien bekannt, insoweit kann auf das
einschlägige Schrifttum verwiesen werden. In Betracht kommt dabei sowohl eine Agglomerierung
als auch - soweit erforderlich - eine Verkapselung, beispielsweise bei Raumtemperatur fließfähiger
Wertstoffe im erfindungsgemäßen Sinne unter Einsatz dieser bekannten Binder, Hüll- und/oder Trä
gersubstanzen. Diese Hilfsmittel können insbesondere in an sich bekannter Weise auch so ausge
staltet sein, daß eine kontrollierte Freigabe - die sogenannte controlled release - bei Feuchteeinwir
kung vorgesehen sein kann.
Die Formulierung der erfindungsgemäßen Wertstoffgemische kann beispielsweise durch Agglome
ration, Granulation oder Extrusion erfolgen. Zu Einzelheiten der Verfahren wird auf das allgemeine
Fachwissen verwiesen wie es beispielsweise in der Publikation von Ch. L. Foy, D. W. Pritchard (Ed.),
CRC Press 1996, Pesticide Formulation and Adjuvant Technology, Seiten 69 bis 92 offenbart wird.
Üblicherweise werden die Wertstoffkomponenten allein oder in Kombination mit geeigneten Binder-
oder Trägersubstanzen in der oben beschrieben Verfahrensformen zu festen Komponenten formu
liert. Geeignete Binder- oder Trägersubstanzen sind beispielsweise bei Raumtemperatur feste anor
ganische Salze, vorzugsweise Natriumcarbonate oder insbesondere Kieselgur und andere silicium
haltige Feststoffe wie z. B. feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeoli
the. Geeignet sind z. B. Zeolith X und Zeolith P und Zeolith A sowie Mischungen aus A, X und/oder
P. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung
noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Geeignete Substitute bzw. Teilsubsti
tute für Zeolithe sind kristalline, schichtförmige Natriumsilikate der allgemeinen Formel (I)
NaMSixO2x+1.yH2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für × 2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline Schichtsilikate
werden beispielsweise in der Europäischen Patentanmeldung EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevor
zugte kristalline Schichtsilikate der Formel (I) sind solche, in denen M für Natrium steht und x die
Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind Natriumdisilikate bevorzugt, die beispielsweise nach
dem Verfahren erhalten werden kann, das in der internationalen Patentanmeldung WO-A-91/08171
beschrieben ist. Geeignete Binder- oder Trägersubstanzen sind auch Schichtsilikate natürlichen und
synthetischen Ursprungs. Derartige Schichtsilikate sind beispielsweise aus den Patentanmeldungen
DE-B-23 34 899, EP-A-0 026 529 und DE-A-35 26 405 bekannt. Ihre Verwendbarkeit ist nicht auf
eine spezielle Zusammensetzung bzw. Strukturformel beschränkt. Bevorzugt sind hier jedoch
Smectite, insbesondere Bentonite. Geeignete Schichtsilikate, die zur Gruppe der mit Wasser quell
fähigen Smectite zählen, sind z. B. Montmorrilonite, Hectorite und/oder Saponite. Zusätzlich kann in
das Kristallgitter der Schichtsilikate gemäß den vorstehenden Formeln geringe Mengen an Eisen
eingebaut sein. Brauchbare Schichtsilikate sind beispielsweise aus US-A-3,966,629, EP-A-4 026 529
und EP-A-0 028 432 bekannt.
Weiterhin sind als Binder- oder Trägersubstanzen Kaolin, Magnesiumsulfat, Calciumchlorid, Magne
siumchlorid, Lactose bzw. Zucker-Stärke-Mischungen geeignet. Neben den oben beschriebenen
anorganische Trägersubstanzen sind auch organische Verbindungen, vorzugsweise pflanzlichen
Ursprungs, geeignete Verbindungen. Hier sind zu nennen: oberirdische und/oder unterirdische
Pflanzenrückstände von zur Gründüngung eingesetzten Pflanzen, z. B. Ölrettich, Raps, Lupinen,
Phacelia oder Rückstände aus der landwirtschaftlichen/industriellen Produktion wie Trester (Rück
stand aus der Weinkelterei) o. ä. sowie aus der mikrobiellen Fermentation (Heferückstände, Pilz-
Biomasse).
Das in fester Form zunächst inaktivierte, jetzt aber in feste schütt- und rieselfähige Zustandsform
umgewandelte Wertstoffgemisch im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre zu (a) bis (c), kann in ei
ner bevorzugten Ausführungsform auch mit Saatgut vor dessen Ausbringung vermischt werden.
Insbesondere gilt das bei Einsatz von pilliertem Saatgut, das in an sich bekannter Weise schon mit
weiteren Komponenten, insbesondere aus dem Bereich ausgewählter wachstumsfördernder
und/oder Schadorganismen einschränkender Wertstoffe und/oder antagonistischer Mikroorganis
men kombiniert ist. In der hier dargestellten Anwendungsform wird durch die Pillierungstechnik ein
sehr niedriger Wirkstoffverbrauch bei gleichzeitig hoher Effizienz - direkt am Wirkort - erreicht.
Auch hier gilt wie zuvor schon am Beispiel der landwirtschaftlich und/oder gärtnerisch genutzten
Böden erläutert: Die Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgemische in der festen Angebotsform werden erst im
praktischen Einsatz durch die jetzt einwirkende Bodenfeuchte freigesetzt und können dann unmit
telbar ihre Wirkung entfalten. Verständlicherweise ist diese Ausführungsform der erfindungsgemä
ßen Lehre nicht darauf eingeschränkt, das erfindungsgemäß ausgebildete streu- und rieselfähige
Feststoffgut zusammen mit dem Saatgut auszubringen. Auch die wenigstens anteilig getrennte
Ausbringung des erfindungsgemäß verfestigten Wertstoffgemisches kommt für den praktischen
Einsatz in Betracht. Grundsätzlich gilt auch hier, daß beispielsweise über eine Granulierung oder
Mikroverkapselung Einfluß auf die Freigabe der erfindungsgemäßen Wertstoffgemische genommen
werden kann und damit auch hier das Prinzip des controlled release zu verwirklichen ist.
Die nachfolgende konkrete Offenbarung zu den erfindungsgemäß definierten Komponenten zu (a),
(b) und (c) knüpft an die Offenbarung der zuvor bereits benannten DE 197 48 884 an, deren Offen
barungsgehalt bereits zum Gegenstand auch der vorliegenden Erfindungsoffenbarung gemacht
worden ist. Gleichwohl sollen - zum Zwecke der vollständigen Erfindungsoffenbarung - im nachfol
genden konkrete Aussagen zu der Beschaffenheit dieser Komponenten gemacht werden.
Die hier angesprochenen Netzmittel bzw. Tenside ordnen sich insbesondere den Klassen anioni
scher Tenside und/oder nichtionischer Tenside zu. Eine wichtige Voraussetzung ist ihre ökologische
Verträglichkeit und damit insbesondere eine hinreichende biologische Abbaubarkeit im Substrat.
Biologisch schnell und vollständig abbaubare Tensidverbindungen aus der Klasse nichtionischer
Tenside sind eine bevorzugte Stoffklasse der hier angesprochenen Hilfsstoffe.
Geeignete anionische Tenside sind beispielsweise Seifen, aber auch biologisch abbaubare Alkyl
sulfate, insbesondere Fettalkoholsulfate. Schwer bzw. nur unvollständig abbaubare Tenside auf
petrochemischer Basis, beispielsweise Alkylbenzolsulfonat oder Alkylethersulfate sind weniger ge
eignet. Geeignete Vertreter können sein die Partialester der Phosphorsäure mit Fettalkoholen und
dabei insbesondere entsprechende Partialester mit geradkettigen Fettalkoholen, bevorzugt natürli
chen Ursprungs und damit gerader Kohlenstoffzahl. Geeignet sind hier beispielsweise entsprechen
de Ester kürzerkettiger Fettalkohole, etwa solcher mit 6 bis 10 C-Atomen im Fettalkoholmolekül.
Aber auch Alkylphosphate mit längeren Fettalkoholresten mit beispielsweise 12 bis 24 C-Atomen
sind grundsätzlich geeignet. Entsprechendes gilt - wenn auch weniger bevorzugt - für die vergleich
baren Fettalkoholetherphosphate.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte biologisch abbaubare Tenside zur Stoffklasse (a) sind
entsprechende Verbindungen wenigstens überwiegend nichtionischen Charakters, die weiterhin
bevorzugt zum wenigstens überwiegenden Anteil naturstoffbasierten Ursprungs sind und dabei be
vorzugte HLB-Werte im Bereich von 10 bis 18 aufweisen.
Erfindungsgemäß ist es besonders bevorzugt, als Komponente (a) wenigstens anteilsweise und
dabei insbesondere wenigstens überwiegend Alkyl(oligo)glukosid-Verbindungen einzusetzen, deren
Alkylrest sich wenigstens überwiegend von geradkettigen Fettalkoholen ableitet. Verbindungen die
ser Art - nach heutigem Sprachgebrauch auch als APG-Komponenten bzw. -Verbindungen bezeich
net - sind tensidische Hilfsstoffe eines breiten Einsatzbereiches. Für ihren heute im großtechnischen
Maßstab stattfindenden Einsatz in der Praxis sind eine Mehrzahl von Faktoren wichtig: Netzmittel
auf APG-Basis können bekanntlich voll Naturstoff-basiert sein. Sie fallen als Reaktionsprodukte
durch Umsetzung von Fettalkoholen mit Glukose, Oligoglukosen oder auch - bei gleichzeitigem Ab
bau der Kettenlänge - mit Polyglykosiden wie Stärke als Reaktionsprodukte der allgemeinen Formel
R-O-(G)x an, in der R einen primären, bevorzugt geradkettigen und aliphatischen Kohlenwasser
stoffrest mit wenigstens 6 C-Atomen, vorzugsweise mit 8 bis 24 C-Atomen und insbesondere 8 bis
18 C-Atomen, bedeutet und G für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für
Glukose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x - und damit der DP-Wert - der die Verteilung von Mo
noglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist in der hier betroffenen Tensidklasse üblicherweise ein
Wert zwischen 1 und 10 und liegt beispielsweise im Bereich von etwa 1,2 bis 5, vorzugsweise im
Bereich von etwa 1,2 bis 4 und insbesondere im Bereich von 1,2 bis 2. Auf das umfangreiche Fach
wissen und Schrifttum zur Herstellung und Beschaffenheit von APG-Verbindungen der hier betroffe
nen Art kann verwiesen werden, siehe beispielsweise die in Buchform erschienene Veröffentlichung
von Hill et. al. "Alkyl Polyglykosides", VCH-Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1997.
Wenn auch die hier angesprochene Klasse der APG-Verbindungen vom O/W-Typ die bevorzugten
Vertreter für die erfindungsgemäß einzusetzenden Netzmittel der Klasse (a) sind, so gilt gleichwohl,
daß auch andere biologisch abbaubare und verträgliche Komponenten mit vergleichbaren Eigen
schaften im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre verwendet bzw. mitverwendet werden können.
Beispiele sind hier Zuckerpartialester von Monocarbonsäuren mit insbesondere 8 bis 24 C-Atomen,
Sorbitanester, etwa von der Art des Sorbitanmonostearat oder Sorbitanmonoleat oder aber auch
Tenside biologischen Ursprungs. Als Beispiele seien hier benannt Sophorose-Lipid, Trehalose-Lipid
oder Lipopeptide, wie sie als Stoffwechselprodukte oder Membranbestandteile einer Mehrzahl von
Mikroorganismenstämmen bekannt sind.
Ein wichtiges Charakteristikum für diese Zusatzkomponenten (b) ist der Bestimmungsparameter,
daß sie durch natürliche Abbauprozesse sowohl aerob als auch anaerob abbaubar und damit ver
stoffwechselbar sind. Die für das organotrophe Wachstum erfindungsgemäß wesentliche C-Quelle
sind die in dieser Komponente vorliegenden lipophilen Kohlenwasserstoffreste mit Fettstruktur und
damit die vergleichsweise erhöhte Konzentration der energieliefernden C-H-Gruppierungen. Wie
schon zuvor ausgeführt, können diese Kohlenwasserstoffreste mit Fettstruktur gesättigt und/oder
auch wenigstens anteilsweise olefinisch ungesättigt sein. Weiterführende Überlegungen zur physi
kalisch-chemischen Beschaffenheit dieser Komponente, auf die im nachfolgenden noch eingegan
gen wird, können hier mitbestimmend sein.
Bevorzugte Komponenten zu (b) sind Öl-lösliche, dabei jedoch biologisch verträgliche organische
Verbindungen mit Fettresten der angegebenen Art, die wenigstens 6 C-Atome und insbesondere
wenigstens 8 C-Atome, aufweisen. Dabei ist der Einsatz entsprechender Komponenten auf Basis
geradkettiger Kohlenwasserstoffreste bzw. KW-Verbindungen bevorzugt. Insbesondere Bedeutung
haben entsprechende Komponenten, die wenigstens überwiegend Naturstoff-basiert sind.
Besonders wichtige Vertreter der hier angesprochenen Stoffklasse zu (b) sind entsprechende Koh
lenwasserstoffverbindungen, die wenigstens anteilsweise mit Sauerstoff als Heteroatom funktionali
siert sind. Typische Beispiele für Komponenten dieser Art sind Fettalkohole und/oder Fettsäuren
bzw. ihre Derivate und/oder Salze. Geeignete Fettalkohol- bzw. Fettsäurederivate sind deren Ester,
Ether und/oder Amide. Besondere Bedeutung kommt im Rahmen der Erfindung den Fettalkoholen
und den Estern von Fettsäuren mit einfunktionellen und/oder mehrfunktionellen Alkoholen zu. Der
Begriff der Fettsäureester umfaßt dabei beim Einsatz mehrfunktioneller Alkohole sowohl die Volle
ster wie die Partialester. Welche speziellen Komponenten im jeweilig konkreten Einzelfall die bevor
zugten Vertreter sind, wird gegebenenfalls durch Sekundäreffekte und damit durch das Vorliegen
von gegebenenfalls gewünschten Synergismen innerhalb des Gesamtsystems bestimmt.
Für den Transport der Kohlenstofflieferanten zur Mischungskomponente (b) im Sinne der erfin
dungsgemäßen Definition im Erdreichsubstrat kann es wichtig sein, solche Komponenten zu (b)
auszuwählen, die wenigstens anteilsweise Stockpunkte gleich/kleiner 25 bis 30°C und insbesondere
gleich/kleiner 10 bis 15°C, aufweisen. Geeignete Komponenten sind hier beispielsweise olefinisch
ungesättigte C12-24-Fettalkohole natürlichen Ursprungs, insbesondere wenigstens überwiegend C16-18-Fettalkohole mit hohem Grad olefinischer Doppelbindungen und Erstarrungsbereichen
gleich/kleiner 20°C, vorzugsweise gleich/kleiner 10 bis 15°C. Bevorzugte Mehrkomponentengemi
sche zu diesem Bestandteil (b) im Sinne der erfindungsgemäßen Definition sind Abmischungen von
Fettalkoholen mit Partialestern von gesättigten und insbesondere wenigstens anteilsweise olefinisch
ungesättigten Fettsäuren mit mehrfunktionellen Alkoholen mit 2 bis 6 C-Atomen und insbesondere 3
bis 5 C-Atomen. So können insbesondere Glycerinpartialester von Fettsäuren natürlichen Ursprungs
wichtige Mischungskomponenten für die Abmischung mit entsprechenden Fettalkoholen sein, wobei
etwa gleiche Mengen an Fettalkohol und Fettsäurepartialester oder aber entsprechende Stoffgemi
sche mit einem mehrfachen des Partialesters, bezogen auf den Fettalkohol, bevorzugte Stoffgemi
sche sind. Geeignete Abmischungen von Fettalkohol zu Fettsäurepartialglycerid liegen beispielswei
se im Bereich von etwa 1 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 5 und insbesondere von etwa 1 : 1 bis
1 : 3 Gewichtsteilen. Wie zuvor angegeben, können aber solche Fettsäurepartialester auch alleine als
Komponente(n) zu (b) zum Einsatz kommen. Bevorzugt sind auch hier entsprechende Vertreter mit
Stockpunkten in den zuvor genannten Bereichen.
Auf ein weiteres im erfindungsgemäßen Sinne wesentliches Bestimmungselement für das neue
technische Handeln - nämlich auf die jeweils einzusetzenden Mindestmengen der C-Lieferanten für
das Mikroorganismenwachstum im Rahmen der erfindungsgemäß insgesamt aufzubringenden
Mehrkomponentengemische - wird im einzelnen zu einem späteren Zeitpunkt eingegangen. Hier sei
nur vorab das Folgende klargestellt: Die erfindungsgemäße Lehre sieht als ein wesentliches Ele
ment die Mengenabstimmung der Komponente zu (b) auf die durch die Mischungskomponente zu
(c) eingetragenen Mengen an P und gegebenenfalls weiteren Makro- und/oder Mikronährstoffen vor.
Die verstoffwechselbare Kohlenstoff für das Mikroorganismenwachstum liefernde Quelle zu (b) wird
in solchen Mindestmengen eingesetzt, daß - bezogen auf den über die Mischungskomponente (c)
eingetragenen Phosphor P - das Gewichtsverhältnis von C : P wenigstens im Bereich von etwa 5 bis
10 : 1 und vorzugsweise bei wenigstens etwa 20 bis 25 : 1 liegt. Je nach Bodenbeschaffenheit und
dabei insbesondere je nach Art und Menge des im Bodenbereich vorliegenden organisch gebunde
nen Kohlenstoffs können allerdings Ausführungsformen bevorzugt sein, in denen wesentlich höhere
C : P-Verhältnisse sichergestellt sind. So liegen wichtige untere Grenzwerte hier bei 40 : 1 und vor
zugsweise im Bereich von wenigstens 50 : 1. Ein sehr viel größerer Überschuß des C-Lieferanten ist
dabei in der Regel weiterhin möglich, so daß hier C : P-Gewichtsverhältnisse von 100 : 1 bis zu 500 : 1
oder auch noch darüber im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre liegen. Durch optimierte Sprei
tung dieses dem Mikroorganismen-Wachstum gut zugänglichen C-Lieferanten im Erdboden und
durch seinen Transport bis in den Bereich der Rhizosphere wird damit die Anregung und Unterstüt
zung des organotrophen Mikroorganismenwachstums im Sinne der erfindungsgemäßen Aufgaben
stellung verwirklicht.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Wertstoffe zu (b) mit ihren lipophilen Resten vom Fettcharakter
und der aeroben als auch der anaeroben Abbaubarkeit sind in wichtigen Ausführungsformen voll
ständig zu CO2, H2O und Biomasse abbaubar. Als Ergebnis ist sichergestellt, daß sich bei ihrem
Einsatz keine inerten oder ökotoxikologisch bedenklichen Abbauprodukte im Boden anreichern. Die
lipophile Reste enthaltenden Komponenten zu (b) wandern im Boden nur langsam, sie tendieren
dazu sich an liophile bzw. oleophile Oberflächen und damit insbesondere auch an Wurzeloberflä
chen anzulagern. Sie werden praktisch nicht in das Grundwasser ausgewaschen und sind nicht
toxisch, so daß ihre Anwendung auch aus diesem Grunde unbedenklich ist. Der zuletzt angespro
chenen Interaktion zwischen den lipophilen Resten der erfindungsgemäß eingesetzten Mischungs
komponenten zu (b) und weiteren Bestandteilen des Substrats bzw. des erfindungsgemäß zuge
setzten Mehrkomponentengemisches kann besondere Bedeutung bei Auswahl geeigneter und op
timierte Komponenten zur im nachfolgenden diskutierten Stoffklasse zu (c) zukommen.
Die Lehre der Erfindung sieht schließlich vor, in das zu behandelnde Substrat ausgewählte Wert
stoffe bzw. Wertstoffgemische aus dem Bereich der Düngemittel einzutragen, die sowohl Phosphor
als auch Stickstoff enthalten. Gewünschtenfalls können in diesem Zusammenhang - d. h. als anteili
ge Bestandteile der Komponente (c) - weitere Makro- und/oder Mikronährstoffe für das Pflanzen
wachstum enthaltende Trägerstoffe zum Einsatz kommen.
In einer besonders wichtigen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, als wenigstens anteilig
lipophile Reste aufweisende Komponente (c) Öl-lösliche Verbindungen des P und/oder N einzuset
zen. Besonders bevorzugte Vertreter dieser Hilfsstoffe sind damit die in der eingangs zitierten
druckschriftlichen Veröffentlichung DE 44 37 313 beschriebenen Phospholipide und/oder deren
Abkömmlinge als wesentliche Vertreter dieser Komponenten zu (c). Der Gegenstand der Offenba
rung dieser DE 44 37 313 wird hiermit ebenfalls ausdrücklich zum Gegenstand der Offenbarung im
Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre gemacht, so daß nachfolgend nur noch auszugsweise we
sentliche Gesichtspunkte besonders herausgestellt werden. Bereits in dieser Druckschrift wird her
ausgestellt, daß sich die Wirkung der zugesetzten Phospholipide auf die mikrobielle Bodenflora
unter anderem darin äußert, daß im Boden vorhandene organische Verbindungen und Pflanzenre
ste schneller abgebaut werden, wobei es zu einer Zunahme an Bodenbakterien kommt. Im Sinne
der erfindungsgemäßen Lehre sind jetzt als Kohlenstofflieferanten für das Mikroorganismenwachs
tum zusätzlich die lipophilen und fließfähigen Komponenten zu (b) zur Verfügung gestellt. Lipophile
Molekülanteile der Komponenten gem. (c) assoziieren sich mit den lipophilen Resten vom Kohlen
wasserstofftyp aus den C-Lieferanten zu (b) im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre. In nicht vor
hersehbarer Weise findet dabei eine Mobilisierung und Stärkung gerade der Mikroorganismen
stämme der vielgestaltigen im Boden lebenden Populationen statt, die - im Austausch mit der Pflan
zenwurzel - zur nachhaltigen Stärkung und Steigerung des Pflanzenwachstums führen. Es leuchtet
ein, daß hierdurch die Wachstumsbeschleunigung wenigstens in ihren Anfangsphasen unabhängig
von den im Boden vorliegenden organischen Verbindungen wie Pflanzen- bzw. Wurzelresten und
dergleichen wirkt. Gleichwohl wird im weiteren Verlauf auch hier der im Boden ablaufende Kompo
stierungsprozeß (Mineralisierung) beschleunigt und abgestorbenes Pflanzenmaterial schneller dem
biologischen Kreislauf wiederzugeführt. Im Substrat festgelegte Pflanzennährstoffe werden wieder
pflanzenverfügbar. Die Durchlüftung des Bodens bzw. des Substrats, auf dem die Pflanzen wach
sen, wird verbessert, der Wasserhaushalt wird gleichmäßiger gestaltet.
Bevorzugte Komponenten zu (c) sind Lecithin, Lecithin-Hydrolysate und/oder chemisch modifizierte
Lecithine, die bevorzugt in Abmischung mit weiteren N-haltigen Trägerstoffen eingesetzt werden.
Besonders geeignet sind hier Harnstoff und Harnstoffderivate. Als besonders leicht zugänglich für
die Steuerung und Begünstigung des Mikroorganismenwachstums durch diese Komponente (c) hat
sich Harnstoff als N-Lieferant erwiesen, der gleichzeitig einen Konservierungseffekt gegen nicht
gewünschten mikrobiellen Befall im Nährstoffkonzentrat erzielt, so daß entsprechende Konzentrate
eine hohe Lagerstabilität aufweisen. Zur Auswahl von Harnstoffderivaten, die als N-Quelle zur
Pflanzenaufzucht eingesetzt werden können, wird auf das allgemeine Fachwissen verwiesen. Le
diglich beispielhaft sei hier benannt die DE 196 13 794.
Wie zuvor angegeben sind die hier im einzelnen benannten Vertreter für P und/oder N liefernde
Komponenten im Sinne der Wertstoffklasse zu (c) besonders bevorzugte Vertreter. Die erfindungs
gemäße Lehre ist darauf nicht eingeschränkt. Grundsätzlich können im hier betroffenen Zusam
menhang auch bekannte Wasser- und/oder Öl-lösliche Verbindungen des P und/oder des N mitver
wendet werden, wie sie aus der konventionellen Düngemitteltechnologie bekannt sind.
Das Mengenverhältnis der im erfindungsgemäßen Sinne bevorzugt aufzubringenden Komponenten
zu (b) wird durch die im jeweiligen Einzelfall eingesetzte Menge der Komponente(n) zu (c) entschei
dend mitbestimmt: Die den Kohlenstoffbedarf der Mikroorganismen abdeckenden Komponenten zu
(b) werden in solchen Mengenverhältnissen zu den Komponenten (c) eingesetzt, daß - wie zuvor
schon erläutert - Gewichtsverhältnisse von C : P wenigstens im Bereich von etwa 10 bis 50 : 1 und
vorzugsweise wenigstens im Bereich von 80 bis 150 : 1 sichergestellt sind. Dabei kann der Einsatz
wesentlich höherer Mengen der Komponenten zu (b) sinnvoll sein, so daß beispielsweise das Ge
wichtsverhältnis von C : P Werte im Bereich von 500 : 1 oder auch noch darüber erreicht. In diese
Berechnung können in der tensidischen Komponente zu (a) gegebenenfalls vorliegende Kohlen
wasserstoffreste mit Fettcharakter einbezogen werden, eine vergleichbar rasche Abbaubarkeit die
ser tensidischen Komponenten zu (a) vorausgesetzt. Als weiterführende bevorzugte Arbeitsregel
der in den erfindungsgemäßen Mehrstoffmischungen einzusetzenden Anteile von Phosphor, Stick
stoff und abbaubarem Kohlenwasserstoffresten im erfindungsgemäßen Sinne gilt, daß wenigstens
Gewichtsverhältnisse von P : N : C im Bereich von etwa 1 : 10 : 10 bis etwa 1 : 10 : 100 sichergestellt wer
den sollten. Zu bevorzugten Gewichtsverhältnissen von N : P gilt, daß hier der Bereich von 10 : 1 bis
10 : 5 bevorzugt ist. Besonders geeignet kann der Bereich von 10 : 1 bis 10 : 3 sein.
Zeitlich getrennt und/oder gemeinsam mit den erfindungsgemäß eingetragenen Wertstoffgemischen
der Komponenten zu (a) bis (c) können weitere übliche Makro- und/oder Mikronährstoffe für die
Pflanzenaufzucht in die zu behandelnden Substratbereiche eingetragen werden. Auch in diesem
Zusammenhang kann auf das umfangreiche allgemeine Fachwissen zur Pflanzendüngung verwie
sen werden. Als Beispiel hierzu wird verwiesen auf das Landwirtschaftliche Lehrbuch K.-U. Heyland
"Allgemeiner Pflanzenbau", Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 7. Auflage, Seite 255. Makronährstoffe
sind bekanntlich neben den bereits genannten Elementen insbesondere Kalium, Magnesium, Kalk
und Schwefel. Zu den Mikronährstoffen oder auch Spurenelementen gehören Bor, Kupfer, Eisen,
Mangan und zahlreiche weitere der Fachwelt bekannte Komponenten.
Die Lehre des Patentanspruchs 1 offenbart, daß gewünschtenfalls zusätzlich zu diesen Wertstoff
kombinationen aus Vertretern zu den Unterklassen (a) bis (c) weitere Hilfs- und/oder Zusatzkompo
nenten aus den Bereichen der Pflanzenpflege und/oder des Pflanzenschutzes mit zum Einsatz
kommen können. Hier sind insbesondere einerseits das allgemeine Fachwissen, andererseits aber
auch die im nachfolgenden zitierten technischen Lehren einer Reihe älterer Patentanmeldungen der
Anmelderin betroffen, auf die im nachfolgenden im einzelnen eingegangen wird. Unter Berücksichti
gung des allgemeinen Fachwissens ist zunächst die nachfolgende Variationsmöglichkeit für eine
Erweiterung der erfindungsgemäß einzusetzenden Mehrkomponentengemische gegeben:
Eine wichtige Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre sieht die Mitverwendung ausge wählter und das gesunde Pflanzenwachstum fördernder Mikroorganismenstarterkulturen vor, die insbesondere aus den Bereichen entsprechender Bakterien- und/oder Pilz-Stämme ausgewählt sein können. Als Beispiele für geeignete Pilzstämme seien hier die Gattungsbegriffe Hirsutella und Verti cillium benannt. Weitere Starterkulturen können aus dem Bereich der Mykorrhirza-Pilze gewonnen werden, wie sie z. B. Glomus sclerocystis, Glomus gigasporum, Paxillus involutus, Pisolithus tinctori us oder Ceneccocum graniforme darstellen. Geeignete Bakterienstämme sind z. B. Xanthomonas- Arten. Durch den Einsatz solcher ausgewählter Starterkulturen und der erfindungsgemäßen Stär kungsmittel zur raschen Entwicklung solcher ausgewählten Mikroorganismenstämme kann eine Optimierung ausgewählter Mikroorganismenpopulationen im Substrat erzielt und damit die ange strebte sekundäre Förderung des Pflanzenwachstums optimiert werden.
Eine wichtige Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre sieht die Mitverwendung ausge wählter und das gesunde Pflanzenwachstum fördernder Mikroorganismenstarterkulturen vor, die insbesondere aus den Bereichen entsprechender Bakterien- und/oder Pilz-Stämme ausgewählt sein können. Als Beispiele für geeignete Pilzstämme seien hier die Gattungsbegriffe Hirsutella und Verti cillium benannt. Weitere Starterkulturen können aus dem Bereich der Mykorrhirza-Pilze gewonnen werden, wie sie z. B. Glomus sclerocystis, Glomus gigasporum, Paxillus involutus, Pisolithus tinctori us oder Ceneccocum graniforme darstellen. Geeignete Bakterienstämme sind z. B. Xanthomonas- Arten. Durch den Einsatz solcher ausgewählter Starterkulturen und der erfindungsgemäßen Stär kungsmittel zur raschen Entwicklung solcher ausgewählten Mikroorganismenstämme kann eine Optimierung ausgewählter Mikroorganismenpopulationen im Substrat erzielt und damit die ange strebte sekundäre Förderung des Pflanzenwachstums optimiert werden.
Die erfindungsgemäße Lehre sieht in einer weiteren Ausführungsform vor, die zuvor definierten
erfindungsgemäßen Mehrkomponentengemische zeitgleich und/oder zeitversetzt zusammen mit
weiteren, insbesondere synthetischen Pflanzenschutzmitteln zum Einsatz zu bringen. In Betracht
kommt hier z. B. eine Kombination mit Nematiziden, Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden und der
gleichen. Ein wesentliches Element der erfindungsgemäßen Lehre ist in diesem Zusammenhang
aber in der nachfolgenden bevorzugten zusätzlichen Lehre zu sehen: Bei der Abmischung der erfin
dungsgemäßen Wertstoffgemische mit konventionellen Pflanzenschutzmitteln können diese kon
ventionellen Komponenten in substantiell verringerter Menge eingesetzt werden.
Auf eine interessante zusätzliche Wertstoffkomponente, die in diesem Zusammenhang mitverwen
det werden kann, sei hier besonders eingegangen. Hierbei handelt es sich um Wertstoffkomponen
ten mit Chitin und/oder Chitosan-Struktur, wobei hier sowohl Verbindungen mit Polymerstruktur,
insbesondere aber entsprechende Verbindungen mit Oligomerstruktur in Betracht kommen.
Die Verwendung von mehrkomponentigen Wertstoffgemischen, wenigstens überwiegend organi
schen Ursprungs zur Aufzucht und Pflege von Nutz- und Zierpflanzen unter gleichzeitiger Förderung
sowohl des Pflanzenwachstums als auch der Pflanzengesundheit, gegenüber Schaderregern insbe
sondere aus den Bereichen der Pilzkrankheiten, Bakteriosen und/oder Virosen, unter Mitverwen
dung solcher Wertstoffkomponenten mit Chitin und/oder Chitosan-Struktur und gleichzeitig mit Oli-
gomer- und/oder Polymerstruktur in Kombination mit gleichzeitigem und/oder zeitversetztem Auftrag
von erfindungsgemäß definierten Tensidkomponenten zur zuvor geschilderten Unterklasse (a) und
lipophile gesättigte und/oder olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffreste mit Fettstruktur aufwei
senden und dabei aerob als auch anaerob abbaubaren organischen Verbindungen im Sinne der
vorher gebrachten Definition zu Komponenten gem. (b) ist Gegenstand der älteren Anmeldung gem.
DE 198 49 253 der Anmelderin. Die Offenbarung dieser älteren Anmeldung wird hiermit ausdrück
lich auch zum Gegenstand der Offenbarung der hier diskutierten weiteren Ausgestaltung der erfin
dungsgemäßen technischen Lehre gemacht. Insbesondere wird auf die ausführlichen Angaben
dieser älteren Anmeldung zu dem druckschriftlichen Stand der Technik zum Einsatz von Chi
tin/Chitosan-basierten Derivaten im Gebiet des Pflanzenschutzes verwiesen. Hier sei nur kurz zu
sammenfassend wiederholt:
Aus dem einschlägigen druckschriftlichen Stand der Technik ist bekannt, daß durch Mitverwendung von Chitin und Chitin-basierten Derivaten - hier insbesondere Chitosanen - im Agrikulturbereich substantielle Verbesserungen erzielt werden können, die sich einerseits als gesteigerte Pflanzenge sundheit, insbesondere aber auch als Steigerung des Ernteertrags kennzeichnen. Aus der umfang reichen Literatur sei beispielsweise verwiesen auf die Veröffentlichung Zbigniew S. Karnicki et al., "CHITIN WORLD", Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, D, Bremerhaven, 1994. Verwiesen sei hier beispielsweise auf die Veröffentlichung Henryk Pospieszny et al. "NEW APPLICATIONS OF CHITOSAN IN AGRICULTURE" a. a. O., Seiten 246 bis 254 und die dort zitierte Literatur. Verwiesen sei weiterhin auf die Veröffentlichung "Applications of Chitin and Chitosan", M. F. A. Goosen ed., Technomic Publishing Company lne. Lancaster, USA, Chapter 8, Donald Free pons "Enhancing Food Production with Chitosan Seed-Coating Technology" sowie auf die weiteren Veröffentlichungen der gleichen Literaturstelle Chapter 1, Q. Li et al. "Applications and Properties of Chitosan"; Chapter 2, Shigehiro Hirano "Applications of Chitin and Chitosan in the Ecological and Environmental Fields" sowie Chapter 11, Henryk Struszczyk et al. "New Applications of Chitin and Its Derivatives in Plant Protection". Verwiesen sei schließlich auf die Veröffentlichung in Academic Press. Inc. 1984, Seiten 291 ff, Lee A. Hadwiger et al. "CHITOSAN, A NATURAL REGULATOR IN PLANT-FUNGAL PATHOGEN INTERACTIONS, INCREASES CROP YIELDS", sowie auf die druck schriftliche Veröffentlichung in "Biotechnology Annual Review Volume 2", Elsevier Science B. V. 1996, "Chitin biotechnology applications", Verfasser SHIGEHIRO HIRANO a. a. O. Seiten 237 bis 258.
Aus dem einschlägigen druckschriftlichen Stand der Technik ist bekannt, daß durch Mitverwendung von Chitin und Chitin-basierten Derivaten - hier insbesondere Chitosanen - im Agrikulturbereich substantielle Verbesserungen erzielt werden können, die sich einerseits als gesteigerte Pflanzenge sundheit, insbesondere aber auch als Steigerung des Ernteertrags kennzeichnen. Aus der umfang reichen Literatur sei beispielsweise verwiesen auf die Veröffentlichung Zbigniew S. Karnicki et al., "CHITIN WORLD", Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, D, Bremerhaven, 1994. Verwiesen sei hier beispielsweise auf die Veröffentlichung Henryk Pospieszny et al. "NEW APPLICATIONS OF CHITOSAN IN AGRICULTURE" a. a. O., Seiten 246 bis 254 und die dort zitierte Literatur. Verwiesen sei weiterhin auf die Veröffentlichung "Applications of Chitin and Chitosan", M. F. A. Goosen ed., Technomic Publishing Company lne. Lancaster, USA, Chapter 8, Donald Free pons "Enhancing Food Production with Chitosan Seed-Coating Technology" sowie auf die weiteren Veröffentlichungen der gleichen Literaturstelle Chapter 1, Q. Li et al. "Applications and Properties of Chitosan"; Chapter 2, Shigehiro Hirano "Applications of Chitin and Chitosan in the Ecological and Environmental Fields" sowie Chapter 11, Henryk Struszczyk et al. "New Applications of Chitin and Its Derivatives in Plant Protection". Verwiesen sei schließlich auf die Veröffentlichung in Academic Press. Inc. 1984, Seiten 291 ff, Lee A. Hadwiger et al. "CHITOSAN, A NATURAL REGULATOR IN PLANT-FUNGAL PATHOGEN INTERACTIONS, INCREASES CROP YIELDS", sowie auf die druck schriftliche Veröffentlichung in "Biotechnology Annual Review Volume 2", Elsevier Science B. V. 1996, "Chitin biotechnology applications", Verfasser SHIGEHIRO HIRANO a. a. O. Seiten 237 bis 258.
Die hier zitierte Literatur zeigt, daß dem Naturstoff-gebundenen Chitin bzw. daraus abgeleiteten
Derivaten und dabei insbesondere dem durch Deacetylierung gewonnenen Chitosan sowohl in Oli
gomer- als auch in Polymerform ausgesprochene Aktivität im Geschehen der Pflanzenaufzucht im
Sinne ausgeprägter Aktivität gegen Schaderreger, insbesondere aus den Bereichen der Pilzkrank
heiten, der Bakteriosen und/oder Virosen zukommt.
Werden Chitine und/oder insbesondere Chitosane in Abmischung mit und/oder zusätzlich zu den
erfindungsgemäß definierten Komponenten eingesetzt, dann kommen hier Mengen von wenigstens
0,05 Gew.-% und insbesondere Mengen von wenigstens 0,1 bis 1 Gew.-% - jeweils bezogen auf
das wasserfreie Mehrkomponentengemisch - zum Einsatz. Entscheidend ist, daß auch schon derart
geringe Einsatzmengen der Chitin- bzw. Chitosan-basierten Komponenten den Ablauf der Le
bensprozesse im Boden und in der Pflanze substantiell beeinflussen können, wobei insbesondere
das Wachstum der gesunden Mikroorganismenflora und damit das Pflanzenwachstum gefördert und
das Wachstum von Schädlingen unterdrückt wird.
Auch die technische Lehre der älteren Anmeldung gem. DE 199 18 692 kann als Modifikation in die
erfindungsgemäße Lehre miteinbezogen werden. Beschrieben wird in diesem älteren Schutzrecht,
dessen Offenbarung hiermit ausdrücklich auch zum Gegenstand der vorliegenden Erfindungsoffen
barung gemacht wird, Mehrkomponentengemischen im Sinne der erfindungsgemäßen Komponen
ten zu (a) bis (c) zur Verbesserung der Pflanzenstärkung gegen Schaleinwirkungen wie mechani
sche Beanspruchung, Trockenstreß und/oder Pathogenbefall zeitgleich und/oder zeitversetzt was
serlösliche und/oder weitgehend wasserunlösliche, dabei jedoch pflanzenverfügbare Verbindungen
des Siliciums in den Erdboden einzutragen. Wertstoffkomponenten dieser Art können mit den erfin
dungsgemäß zuvor definierten Komponenten unmittelbar kombiniert und damit zeitgleich zum Ein
satz kommen, ebenso ist aber auch ein zeitversetzter Eintrag möglich.
Eine weiterführende wichtige Modifikation des Zusatzes von Silicium-basierten Komponenten auch
gerade durch Zuführung zum Wurzelbereich ist Gegenstand der älteren Anmeldung DE 199 19 219,
deren Offenbarung ebenfalls hiermit ausdrücklich auch zur Offenbarung der erfindungsgemäßen
Lehre gemacht wird. Beschrieben wird hier die Verwendung von monomeren und/oder oligomeren
und dabei Lipoid-löslichen Estern der Kieselsäure mit wenigstens anteilsweise lipophile Kohlenwas
serstoffreste aufweisenden Alkoholen - im einzelnen auch als "Lipoide Kieselsäureester" benannt
zur Stärkung des gesunden Pflanzenwachstums gegen Befall durch Schaderreger sowie gegen
abiotischen Stress durch Eintrag der lipoiden Kieselsäureester in den Bereich der Pflanzenwurzel
oder aber auch durch ihren Auftrag auf den oberirdischen Pflanzenteil. Wie zuvor schon gesagt,
bietet sich diese Variante als eine wichtige Ausführungsform zur weiterführenden Konkretisierung
der zuvor geschilderten technischen Lehre im erfindungsgemäßen Sinne an.
Verwiesen sei schließlich auch auf die Offenbarung der älteren Anmeldung gem. DE 198 49 254,
deren Offenbarung hiermit ebenfalls ausdrücklich zum Gegenstand auch der erfindungsgemäßen
technischen Lehre gemacht wird. Beschrieben ist in diesem älteren Schutzrecht die Verwendung
von (a) wenigstens anteilig lipophile organische Reste aufweisenden Verbindungen des Phosphors
zusammen mit (b) Harnstoff und/oder Harnstoffderivaten in solchen Mengenverhältnissen von
(a) : (b), daß das Gewichtsverhältnis von C : N den Zahlenwert von 6 und bevorzugt von 5 nicht über
schreitet. Verbunden ist dabei diese Lehre insbesondere mit dem zeitgleichen und/oder zeitver
setztem Eintrag von oligomeren und/oder polymeren Chitosanen als Bodenzusatzmittel bei der
Pflanzenaufzucht in Kulturböden, die von pflanzenparasitären Nematoden befallen sind und/oder in
denen das angestrebte Ziel der Optimierung des Ergebnisses der Pflanzenaufzucht durch entspre
chenden Nematodenbefall gefährdet ist.
Es leuchtet sofort ein, daß gerade auch für die erfindungsgemäß formulierten mehrkomponentigen
Wertstoffgemische bei der Vorgabe entsprechender Problembereiche Gebrauch von dieser techni
schen Lehre gemacht werden kann. Zu Einzelheiten wird auf die Offenbarung dieser älteren Anmel
dung verwiesen, deren Gegenstand wie zuvor schon ausgeführt, ausdrücklich auch Gegenstand der
erfindungsgemäßen technischen Lehre ist. Auch schon ohne die Mitverwendung der Chitosane
können Wertstoffgemische der angegebenen Art mit geregeltem Verhältnis von C : N nicht größer als
6 und bevorzugt nicht größer als 5 wertvolle Hilfsmittel bei der Abwehr von Nematodenschäden
sein, s. hierzu im einzelnen die Offenbarung der Lehre zu DE 198 24 358, deren Offenbarung
ebenfalls hiermit auch zum Gegenstand der Erfindungsoffenbarung der zuvor geschilderten techni
schen Lehre im Sinne der jetzt betroffenen Weiterentwicklung ist.
Die hier vorgestellten Wertstoffgemische in fester Form zeigen im praktischen Einsatz eine Vielzahl
von Vorteilen. So vereinfacht sich durch die feste, schütt- und rieselfähige Formulierung die Anwen
dung und Handhabbarkeit. Es müssen nicht, wie bei flüssig formulierten Mitteln, vor der Anwendung
in aufwendiger Art und Weise Spritzbrühen angesetzt werden. Die Aufbringung kann durch einfa
ches Verteilen, mechanisch oder manuelle, ohne Einsatz aufwendiger Spritzapparaturen erfolgen.
Weiterhin kann die Aufwandmenge beim Einsatz fester Formulierungen reduziert werden, da zielge
richtet nur die Fläche jeweils behandelt werden kann. Bei Auftragen in flüssiger Form werden teil
weise Flächen, die nicht behandelt werden, ebenfalls mit Mitteln beaufschlagt. Dies wird bei der
Applikation in fester Form, wie hier vorgeschlagen, vermieden. Weiterhin erlaubt die erfindungsge
mäße Verwendung fester Wirkstoffe einen witterungsunabhängigen Einsatz, insbesondere bei star
ker Sonnenbestrahlung oder Frost.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Anwendung der Mehrkomponenten
gemische zu (a) zusammen mit (b) und/oder (c) als Bodenzusatz zur Anregung und Förderung des
Wurzelwachstums bodenständiger Pflanzen insbesondere in der Frühphase der Pflanzenausbil
dung, aber auch zur Revitalisierung des bodenständigen Wurzelwachstums älterer, insbesondere
mehrjähriger Pflanzen. Dabei ist der kombinierte Einsatz von konventionellen Pflanzendüngern mi
neralischen und/oder organischen Ursprungs und den Mehrkomponentengemischen zu (a) gemein
sam mit (b) und/oder (c) besonders bevorzugt. Es ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung, bei
kombiniertem Einsatz von erfindungsgemäßen Wertstoffgemischen und konventionellen Dünger
sowohl zeitversetzt als auch zeitgleich konventionellen Dünger und den Mehrkomponentengemi
schen zu (a) zusammen mit (b) und/oder (c) einzusetzen. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
betrifft die Anwendung der erfindungsgemäßen Mehrkomponentengemische bei zeitgleichem
und/oder zeitlich versetztem Einsatz zusammen mit weiteren, insbesondere synthetischen Pflanzen
schutzmitteln und/oder zusammen mit Elicitoren zur Stärkung der pflanzeneigenen Abwehrsysteme,
wobei hier weiterhin bevorzugt ist die Einsatzmenge der synthetischen Pflanzenschutzmittel gegen
über ihrer Einsatzmenge bei alleiniger Verwendung substantiell zu reduzieren.
Versuchsaufbau:
5 l-Lödige Mischer
Ansatzgröße:
700 g Celite 545 (Diatomeenerde)
131 g APG 220 (C8-10-Alkyl-1.5-glucosid)
42 g Edenor GMO (Monoglyceride C14-18 + C16-18- unges., teilweise Di-, und Triglyceride)
Versuchsparameter:
Mischerdrehzahl: 100%
Vormischzeit: 2 min
Dosierzeit APG 220 : 6 min
Dosierzeit Edenor GMO: 2 min
Nachmischzeit: 0,5 min
Temperatur Flüssigkomponenten: 50°C
Versuchsdurchführung:
1. Das Celite im Mischer vorlegen und 2 min vormischen.
2. Das APG und anschließend das Edenor GMO zudosieren
3. Nach beendeter Flüssigkeitsdosierung 0,5 min nachmischen.
4. Mischer entleeren.
5 l-Lödige Mischer
Ansatzgröße:
700 g Celite 545 (Diatomeenerde)
131 g APG 220 (C8-10-Alkyl-1.5-glucosid)
42 g Edenor GMO (Monoglyceride C14-18 + C16-18- unges., teilweise Di-, und Triglyceride)
Versuchsparameter:
Mischerdrehzahl: 100%
Vormischzeit: 2 min
Dosierzeit APG 220 : 6 min
Dosierzeit Edenor GMO: 2 min
Nachmischzeit: 0,5 min
Temperatur Flüssigkomponenten: 50°C
Versuchsdurchführung:
1. Das Celite im Mischer vorlegen und 2 min vormischen.
2. Das APG und anschließend das Edenor GMO zudosieren
3. Nach beendeter Flüssigkeitsdosierung 0,5 min nachmischen.
4. Mischer entleeren.
Weitere erfindungsgemäße Granulate wurde nach dem obigen Verfahren hergestellt und wiesen die
in Tabellen 1 und 2 angegebene Zusammensetzung auf:
Claims (18)
1. Mehrkomponentige Wertstoffgemische zur Förderung des gesunden Pflanzenwachstums
enthaltend
dadurch gekennzeichnet, daß die Wertstoffgemische als wasserarme oder wasserfreie und dabei streu- und rieselfähige Festagglomerate ausgebildet sind, die unter Einwirkung der Bodenfeuchte ihre wachstumssteigernde und regulierende Wirkung entfalten.
- a) ökologisch verträgliche Netzmittel vom O/W-Typ zusammen mit
- b) lipophile gesättigte und/oder olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffreste mit Fettstruktur aufweisenden und sowohl aerob als auch anaerob abbaubaren organi schen Verbindungen als zusätzliche C-Lieferanten für das Wachstum der Erdreich- Mikroorganismenflora
- 1. wenigstens anteilig lipophile Reste aufweisenden Verbindungen des P und/oder N und gewünschtenfalls weitere Makro- und/oder Mikronährstoffe für das Pflanzen wachstums enthaltenden Trägerstoffen
dadurch gekennzeichnet, daß die Wertstoffgemische als wasserarme oder wasserfreie und dabei streu- und rieselfähige Festagglomerate ausgebildet sind, die unter Einwirkung der Bodenfeuchte ihre wachstumssteigernde und regulierende Wirkung entfalten.
2. Mehrkomponentengemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Agglomerle
rung und/oder Verkapselung der Wertstoffe zu (a) bis (c) bekannte Binder, Hüll- und/oder Trä
gersubstanzen aus dem Bereich der Saatgutpillierung vorliegen, die auch eine kontrollierte Frei
gabe (controlled release) bei Feuchteeinwirkung vorsehen können.
3. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wert
stoffgemische zu (a) bis (c) in Abmischung mit pilliertem Saatgut vorliegen.
4. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kom
ponente (a) biologisch abbaubare Tenside wenigstens überwiegend nichtionischen Charakters
vorliegen, die weiterhin bevorzugt zum wenigstens überwiegenden Anteil Naturstoffbasierten
Ursprungs sind und dabei bevorzugte HLB-Werte im Bereich von 10 bis 18 aufweisen.
5. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kom
ponente (a) wenigstens anteilsweise, bevorzugt wenigstens überwiegend Alkyl(oligo)glukosid-
Verbindungen (APG-Verbindungen) vorliegen, deren Alkylrest sich wenigstens überwiegend von
geradkettigen Fettalkoholen ableitet.
6. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß APG-
Verbindungen aus Glukose und insbesondere Naturstoffbasierten Fettalkoholen mit wenigstens
6 C-Atomen, vorzugsweise mit 8 bis 24 C-Atomen und DP-Werten im Bereich von 1,2 bis 5 vor
liegen.
7. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Kom
ponente (b) Öl-lösliche, dabei jedoch biologisch verträgliche organische Verbindungen mit ali
phatischen und/oder olefinisch ungesättigten, bevorzugt wenigstens überwiegend geradkettigen
Kohlenwasserstoffresten mit wenigstens 6 C-Atomen und insbesondere mit wenigstens 8 C-
Atomen vorliegen.
8. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kom
ponenten zu (b) wenigstens anteilsweise mit Sauerstoff als Heteroatom funktionalisiert sind,
wobei entsprechende Fettalkohole und/oder Fettsäuren bzw. ihre Derivate, wie die entspre
chenden Ester bzw. Partialester, Ether und/oder Amide bevorzugt sein können, und wobei wei
terhin bevorzugt diese Komponente(n) zu (b) wenigstens überwiegend Naturstoff-basiert sind.
9. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kom
ponenten zu (b) wenigstens anteilsweise Stockpunkte gleich/kleiner 25 bis 30°C und insbeson
dere gleich/kleiner 10 bis 15°C aufweisen.
10. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als wenig
stens anteilig lipophile Reste aufweisende Verbindungen der Komponente zu (c) Öl-lösliche
Verbindungen des P und/oder N vorliegen, wobei hier Lecithin, Lecithin-Hydrolysate und/oder
chemisch modifizierte Lecithine bevorzugt sind, die weiterhin in einer bevorzugten Ausfüh
rungsform mit weiteren Mikro- und/oder Makronährstoffen und dabei insbesondere zusammen
mit Harnstoff und/oder Harnstoffderivaten, abgemischt sind.
11. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponenten zu (b) und - bei biologischer Abbaubarkeit der Komponenten zu (a) - die Ab
mischungen der Komponenten zu (b) und (a) in solchen Mengenverhältnissen zu den Kompo
nenten (c) vorliegen, das Gewichtsverhältnisse von C : P wenigstens im Bereich von 10 bis 50 : 1,
vorzugsweise wenigstens im Bereich von 80 bis 150 : 1 sichergestellt sind, dabei aber auch
Werte bis zu 500 : 1 und darüber erreichen können.
12. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im prak
tischen Einsatz über die Mengenabstimmung der in das Substrat eingetragenen Komponenten
(a)/(b) und (c) Gewichtsverhältnisse von P : N : C im Bereich von wenigstens etwa 1 : 10 : 10 bis
1 : 10 : 100 eingestellt sind.
13. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
zusätzliche Hilfskomponenten das gesunde Pflanzenwachstum fördernde Mikroorganismen
starterkulturen, insbesondere aus den Bereichen entsprechender Bakterien- und/oder Pilz-
Stämme enthalten.
14. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
zusätzliche Hilfsstoffe oligomere und/oder polymere Chitine und/oder entsprechende Chitosane
enthalten, wobei die Mitverwendung wenigstens anteilig wasserlöslicher Chitosane bevorzugt
ist, die insbesondere durch wenigstens weitgehende Deacetylierung von Chitin und Absenkung
des mittleren Molekulargewichts durch Kettenspaltung der Aminosaccharid-Polymeren gewon
nen worden sind.
15. Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur
Verbesserung der Pflanzenstärkung gegen biotischen und/oder abiotischen Stress zusätzlich
wasserlösliche und/oder weitgehend wasserunlösliche, dabei jedoch pflanzenverfügbare Ver
bindungen des Siliciums als Mischkomponente(n) enthalten.
16. Anwendung der Mehrkomponentengemische zu (a) zusammen mit (b) und/oder (c) gemäß An
sprüchen 1 bis 15 als Bodenzusatz zur Anregung und Förderung des Wurzelwachstums boden
ständiger Pflanzen insbesondere in der Frühphase der Pflanzenausbildung, aber auch zur Re
vitalisierung des bodenständigen Wurzelwachstums älterer, insbesondere mehrjähriger Pflan
zen.
17. Anwendung nach Anspruch 16 gekennzeichnet durch den kombinierten Einsatz von konventio
nellen Pflanzendüngern mineralischen und/oder organischen Ursprungs und den Mehrkompo
nentengemischen zu (a) gemeinsam mit (b) und/oder (c), wobei der zeitversetzte Einsatz sol
cher konventionellen Dünger und den Mehrkomponentengemischen zu (a) zusammen mit (b)
und/oder (c) bevorzugt ist.
18. Anwendung der Mehrkomponentengemische nach Ansprüchen 1 bis 17 bei zeitgleichem
und/oder zeitlich versetztem Einsatz zusammen mit weiteren, insbesondere synthetischen
Pflanzenschutzmitteln und/oder zusammen mit Elicitoren zur Stärkung der pflanzeneigenen Ab
wehrsysteme, wobei hier weiterhin bevorzugt ist die Einsatzmenge der synthetischen Pflanzen
schutzmittel gegenüber ihrer Einsatzmenge bei alleiniger Verwendung substantiell zu reduzie
ren.
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