DE4436651A1 - Einrichtung zum Bebändern von langgestrecktem Gut - Google Patents
Einrichtung zum Bebändern von langgestrecktem GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Bebändern von langgestrecktem Gut in Form eines
um seine Achse rotierenden Bandwicklers, durch welchen langgestrecktes Gut, insbesondere
Kabel, axial hindurchläuft und mit einem oder mehreren Wickelbändern bewickelt wird.
Bandwickler kommen in der kabelherstellenden Industrie in unterschiedlichen Ausführungen
zum Aufbringen von Bandlagen auf Kabel zum Einsatz.
Allen Ausführungen ist gemeinsam, daß ein oder mehrere Wickelbänder, die auf Bandrollen
bevorratet sind, durch Rotation des Bandwickelkopfes um das durch das Drehzentrum des
Bandwickelkopfes axial hindurchgeführte Kabel herumgewickelt werden.
Je nach Art, wie die Bandrollen im rotierenden Bandwickelkopf aufgenommen sind, unterscheidet
man zwischen Radial-, Tangential-, Schräg- und Zentralbandwickler. Bedingt durch
die differenzierte Bandrollenanordnung in den einzelnen Bandwicklertypen, sind die Bandführungssysteme
der Wickelbänder zum zu umwickelnden Kabel unterschiedlich gestaltet.
Diese Bandführungssysteme bestehen in der Regel aus Führungsrollen und/oder Führungsstangen.
Führungsstangen kommen häufig an den Stellen zum Einsatz, wo systembedingte
Winkelbewegungen der Wickelbänder auftreten, oder wo durch die Gleitreibungseinflüsse eine
Beruhigung des Bandlaufes erzielt werden soll. So bilden parallel zum durchlaufenden Kabel
angeordnete Führungsstangen des öfteren die letzten Bandführungselemente zwischen
Wickelkopf und Kabel.
Eine solche Lösung ist durch die DE 15 10 102 offenbart worden und stellt seit langem, bei
begrenzten Qualitätsanforderungen, bewährten Stand der Technik dar.
Der Ablaufwinkel α des jeweiligen Wickelbandes während der Führung von einem derartigen
letzten Führungselement in Form einer Führungsstange zum zu umbändernden Kabel ist
abhängig von Randbedingungen, wie Kabeldurchmesser, Durchlaufgeschwindigkeit des Kabels
durch den Wickelkopf und Wickelkopfdrehzahl.
Da sich der Kabeldurchmesser infolge der Elastizität des Kabelverbandes nach der Wickelkraft
des oder der auflaufenden Wickelbänder automatisch einstellt, sind beim Bebänderungsprozeß
bandkraftabhängige Winkelbewegungen optisch zu erkennen. Diese machen sich insbesondere
durch unterschiedlichen Überdeckungsgrad der Wicklungen bemerkbar. Der exakte und
einstellbare Überdeckungsgrad der Wicklungen stellt jedoch derzeit ein wesentliches Qualitätsmerkmal
dar. Besonders störend hat sich dieses gezeigt, wenn mehrere Wickelbänder gleichzeitig
und mit genauen Lagevorgaben (Überdeckungsgrad) aufgebracht werden müssen.
In der Praxis wird eine Stabilisierung der Wicklungen erzielt, indem die Wickelköpfe mit
reduzierten Leistungsparametern gefahren werden, wodurch zwar die von der kabelherstellenden
und verarbeitenden Industrie geforderten hohen Qualitätsparameter erfüllt, jedoch
nicht die Leistungsparameter der kabelherstellenden Maschinen erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, die sowohl den hohen Qualitätsanforderungen an die Bebänderung als auch den
hohen Leistungsparametern der vor- und nachgeschalteten Anlagen zur Herstellung von langgestrecktem
Gut, insbesondere Kabeln, gerecht wird, d. h. eine Stabilisierung des Bebänderungsprozesses
auch bei hohen Wickelgeschwindigkeiten gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein oder mehrere, jedem Wickelband
zugeordnete, ortsfest am Wickelkopf angeordnete Führungselemente jeweils ein oder mehrere,
eine erhöhte Randspannung im Wickelband erzeugende, sich verjüngende Konturen aufweisen,
die in einen zylindrischen Teil übergehen und die Randspannung jeweils in dem Randbereich
des Wickelbandes erzeugt wird, der über die sich verjüngende Kontur geführt wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die sich verjüngende Kontur so angeordnet, daß die
Randspannung in dem Randbereich des Wickelbandes erzeugt wird, der während des eigentlichen
Wickelvorganges entgegengesetzt zur Durchlaufrichtung des Kabels weist.
In weiterer Ausgestaltung ist das jeweilige Führungselement kegelförmig ausgeführt, wobei der
Kegel konkav oder konvex ausgebildet sein kann.
Mit den erfindungsgemäßen Führungselementen wird eine Stabilisierung des Bandlaufes erzielt,
der auf folgenden Effekt beruht:
Während das jeweilige ablaufende Wickelband mit seinem Randbereich gemäß obiger
Erläuterung über die sich verjüngende Kontur geführt wird, wird dieser Bereich des Wickelbandes
gegenüber dem Bereich des Wickelbandes, der über den zylindrischen Teil geführt wird,
geringfügig vorgespannt. Damit erhöht sich die Anpreßkraft dieses entsprechenden Randbereiches
auf das Kabel. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß kurzzeitige Störungen in
der Bandzugkraft, die üblicherweise eine Abweichung der Bandlage auf dem zu bebändernden
Kabel bewirkt hätten, infolge der Anpreßkrafterhöhung durch die vorbeschriebene Randzone
des Wickelbandes keine nachteiligen Lageveränderungen hervorrufen. Durch eine konkave oder
konvexe Ausbildung des Kegels besteht die Möglichkeit, in Abhängigkeit vom jeweiligen Bandmaterial
eine dem Material angepaßte und damit feinere Abstimmung der Zugkräfte im Wickelband zu erzielen.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die sich verjüngende Kontur in Form des Kegels axial
verschiebbar, jedoch arretierbar und drehfest auf dem zylindrischen Teil des Führungselementes
angeordnet und beide sind mit einer Oberfläche mit geringem Reibungskoeffizienten
versehen und/oder frei drehbar gelagert.
Als besonders wirkungsvoll hat sich erwiesen, wenn z. B. gleichzeitig zwei Wickelbänder derart
auf das Kabel gewickelt werden, daß jeweils eine Wicklung sich auf der bereits aufgelegten
Wicklung abstützt.
Bei dieser Bebänderungskonstruktion wird jeweils der Rand der nachfolgenden Wirkung auf
dem Rand der in Abzugsrichtung des Kabels vorgelagerten Wicklung um einen um die Bandstärke
vergrößerten Kabeldurchmesser gewickelt, was bekanntermaßen die Stabilität der
Bebänderungslagen mindert, jedoch infolge der Vorspannung des vorbeschriebenen Randbereiches
der Wickelbänder gelingt es, insbesondere bei Metallbebänderungen, stabile
Verhältnisse zu erzielen.
Bei einer weiteren bekannten Bebänderungskonstruktion ist es vorgesehen, ein Wickelband auf
Lücke zu wickeln und mit einem weiteren Wickelband diese Lücke abzudecken, wobei sich die
Randbereiche des abdeckenden Wickelbandes jeweils auf der Vor- und Nachwicklung des
ersten Wickelbandes abstützen. Es hat sich insbesondere bei Verwendung von Metallbändern
gezeigt, daß auch hier Winkelbewegungen zu verzeichnen sind.
Um diese auszuschließen, ist es mittels einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Einrichtung beabsichtigt, beide Randbereiche, mindestens des abdeckenden
Wickelbandes, mit einer Randspannung zu versehen.
Diese beidseitige Erhöhung der Randspannungen wird erzielt, indem beide Randbereiche des
jeweiligen Wickelbandes über spiegelbildlich zueinander angeordnete, sich verjüngende
Konturen, zwischen denen sich ein zylindrischer Teil befindet, geführt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der nachstehenden Erläuterung eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles zu entnehmen.
Es zeigt
Fig. 1 Bandwickelkopf eines Radialbandwicklers in der Seitenansicht,
Fig. 2 Einzelheit Z nach Fig. 1 (erfindungsgemäßes Führungselement).
Gemäß den Fig. 1 und 2 besteht der Bandwickler 1 aus dem antreibbaren Wickelkopf 2, einer
oder mehreren frei drehbaren oder ebenfalls antreibbaren Bandrollen 3, die jeweils mit einem
oder mehreren Wickelbändern 5 bevorratet sind sowie einen oder mehreren fest am
Wickelkopf 2 angeordneten Führungselementen 4, 4′, die geeignet sind, das jeweilige Wickelband
5 von der Bandrolle 3 zum zu bebändernden langgestreckten Gut, hier einem Kabel 8, zu
führen.
Die Führungselemente 4 können bekanntermaßen als Führungsrollen oder als Führungsstangen
ausgeführt sein oder erfindungsgemäß aus einer sich verjüngenden Kontur 6 mit sich
anschließendem zylindrischen Teil 7 bestehen.
Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist lediglich das letzte Führungselement 4′
zwischen Wickelkopf 2 und Kabel 8 erfindungsgemäß gestaltet. Dieses Führungselement 4′
besteht, wie oben schon beschrieben, aus einer sich verjüngenden Kontur 6, an die sich ein
zylindrischer Teil 7 anschließt und ist jeweils parallel zum durchlaufenden Kabel 8 und fest am
Wickelkopf 2 angeordnet.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung wird wie folgt beschrieben:
Das jeweilige Wickelband 5 wird in bekannter Weise über Führungselemente 4, hier
Führungsrollen, in Ablaufrichtung des Kabels 8 zum Kabel 8 geführt. Zwischen Wickelkopf 2
und Kabel 8 ist das erfindungsgemäße Führungselement 4′ parallel zum Kabel 8 angeordnet
und derart ausgeführt, daß während des Führens des Wickelbandes über dieses Führungselement
4′ am Wickelband 5 eine erhöhte Randspannung erzeugt wird, und zwar in dem
Randbereich, der während des eigentlichen Wickelvorganges entgegengesetzt zur Durchlaufrichtung
des Kabels 8 weist.
Diese erhöhte Randspannung wird erzielt, indem das Wickelband 5 mit seinem oben beschriebenen
Randbereich über die sich verjüngende Kontur 6 geführt wird. Die restliche Bandbreite
läuft über den erwähnten zylindrischen Teil 7 des Führungselementes 4′. Damit erhöht sich die
Anpreßkraft dieses über die Kontur 6 geführten Randbereiches auf das zu umwickelnde
Kabel 8.
In bevorzugter Ausführungsform ist die sich verjüngende Kontur 6 als Kegel ausgeführt, der in
einer Weiterbildung axial verschiebbar, jedoch arretierbar und drehfest, auf dem zylindrischen
Teil 7 des Führungselementes 4′, beispielsweise in Form einer Stange, angeordnet ist. Kontur 6
und zylindrischer Teil 7 sind vorteilhafterweise mit einer Oberfläche mit geringem Reibungskoeffizienten
versehen und/oder frei drehbar gelagert. Um im jeweiligen Bandmaterial eine
Feinabstimmung der Zugkräfte erzielen zu können, kann der erwähnte Kegel konkav oder
konvex ausgebildet sein.
In sinnvoller Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird bei Neueinrichtung oder
Umrüstung der Anlage der axial verschiebbare Kegel während des Anlaufens des Bandwicklers
1 und Auflaufen des Wickelbandes 5 auf den zylindrischen Teil 7 aus diesem Auflaufbereich
genommen. Sobald sich der Ablaufwinkel α des Wickelbandes 5 entsprechend der
vorliegenden und im Stand der Technik beschriebenen Randbedingungen selbständig eingestellt
hat, wird, bei sehr geringer Drehzahl des Bandwicklers 1, durch den Maschinenbediener der
Kegel axial unter den Randbereich des Wickelbandes 5 geschoben und mittels einer Schnellspanneinrichtung
9, hier in Form einer Klemmutter, arretiert. Dadurch besteht die Möglichkeit,
auch während des eigentlichen Wickelvorganges, natürlich unter Herabsetzung der Drehgeschwindigkeit
oder Stillsetzung des Bandwicklers 1, korrigierende Veränderungen vorzunehmen.
Bei einer weiteren bekannten Bebänderungskonstruktion wird ein Wickelband 5 auf Lücke
gewickelt und ein weiteres Wickelband 5 deckt diese Lücke ab, wobei sich die Randbereiche
des abzudeckenden Wickelbandes 5 jeweils auf der Vor- und Nachwicklung des ersten
Wickelbandes 5 abstützen.
Zur Erzielung einer erhöhten Randspannung in beiden Randbereichen eines Wickelbandes 5,
vorzugsweise des abdeckenden Wickelbandes 5, ist vorgesehen, daß, in einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, das Führungselement 4′ über zwei spiegelbildlich
zueinander angeordnete Konturen 6 verfügt, zwischen denen der zylindrische Teil 7 angeordnet
ist. Der Abstand zwischen beiden Konturen 6 ist so einzustellen, daß beide Randbereiche des
Wickelbandes 5 auf der jeweils zugehörigen Kontur 6 geführt sind.
Claims (7)
1. Einrichtung zum Bebändern von langgestrecktem Gut mit einem oder mehreren
Wickelbändern in Form eines Bandwicklers, bestehend aus einem angetriebenen,
drehbaren Wickelkopf, einer oder mehreren Bandrollen und jeweils einem oder
mehreren jedem Wickelband zugeordneten, ortsfest am Wickelkopf angeordneten
Führungselementen, über die das jeweilige Wickelband geführt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Führungselemente (4′) jeden Wickelbandes (5)
ein oder mehrere, eine erhöhte Randspannung im Wickelband (5) erzeugende, sich
verjüngende Konturen (6) aufweisen, die in einen zylindrischen Teil (7) übergehen und
die Randspannung jeweils in dem Randbereich des Wickelbandes (5) erzeugt wird, der
über die sich verjüngende Kontur (6) geführt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich verjüngende
Kontur (6) so angeordnet ist, daß die Randspannung in dem Randbereich des
Wickelbandes (5) erzeugt wird, der während des eigentlichen Wickelvorganges
entgegengesetzt zur Durchlaufrichtung des Kabels (8) weist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Teil (7)
zwischen zwei spiegelbildlich zueinander angeordneten, sich verjüngenden Konturren (6)
angeordnet ist und der Abstand zwischen beiden Konturen (6) so eingestellt ist, daß
beide Randbereiche des jeweiligen Wickelbandes (5) zur Erzeugung je einer Randspannung
auf der jeweils zugehörigen Kontur (6) geführt sind.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die sich verjüngende Kontur (6) des Führungselementes (4′) als Kegel ausgeführt
ist.
5. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kegel eine konkav ausgebildete Oberfläche aufweist.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kegel eine konvex ausgebildete Oberfläche aufweist.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die sich verjüngende Kontur (6) in Form des Kegels axial verschiebbar, jedoch
arretierbar und drehfest auf dem zylindrischen Teil (7) des Führungselementes (4′)
angeordnet ist und sowohl Kontur (6) als auch zylindrischer Teil (7) mit einer Oberfläche
mit geringem Reibungskoeffizienten versehen und/oder frei drehbar
ausgeführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944436651 DE4436651C2 (de) | 1994-10-14 | 1994-10-14 | Einrichtung zum Bewickeln von langgestrecktem Gut |
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DE19944436651 DE4436651C2 (de) | 1994-10-14 | 1994-10-14 | Einrichtung zum Bewickeln von langgestrecktem Gut |
Publications (2)
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DE4436651A1 true DE4436651A1 (de) | 1996-04-18 |
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ID=6530711
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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D2 | Grant after examination | ||
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