DE4434971A1 - Verfahren zur chemischen Reifung von Silberhalogenidemulsionen - Google Patents
Verfahren zur chemischen Reifung von SilberhalogenidemulsionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Reifung von Silberhalogenid
emulsionen mit Gold- und Schwefel- oder Selenverbindungen in Anwesenheit von
spektralen Sensibilisatoren, das zu einer Erhöhung der Empfindlichkeit im Bereich
der spektralen Sensibilisierung, zu einem verbesserten Blau-Minusblau-Abstand
und zu einer Empfindlichkeits-Schleieroptimierung führt.
Fotografische Silberhalogenid-Gelatineemulsionen sind nur für ultraviolettes und
blaues Licht empfindlich. Mit geeigneten Sensibilisatorfarbstoffen lassen sie sich
aber für Licht des gesamten sichtbaren Spektralbereiches und für infrarote Strah
lung spektral sensibilisieren. Geeignete Sensibilisatorfarbstoffe müssen an den
Oberflächen der Silberhalogenidmikrokristalle der fotografischen Emulsionen leicht
absorbierbar sein und darüber hinaus die Fähigkeit haben, die Energie der von
ihnen absorbierten Photonen auf die Silberhalogenidmikrokristalle zu übertragen,
wo sie schließlich zur Bildung des latenten Bildes führt.
Für die Herstellung chemisch und spektral sensibilisierter fotografischer Silber
halogenid-Gelatineemulsionen hat sich folgende, die vier Verfahrensschritte a) bis
d) in sich einschließende Verfahrensweise durchgesetzt. Das sind
- a) die Fällung von hochdispersen, kolloidgeschützten, in Wasser nahezu un löslichen Silberhalogeniden durch doppelte Umsetzung zwischen wäßrigen Alkali- oder Ammoniumhalogenidlösungen und wäßrigen Silber- oder Sil berdiaminnitratlösungen in Anwesenheit von Gelatinen als Schutzkolloid, wobei sich an die Fällung zwecks Herbeiführung gewünschter Dispersitäten eine sogenannte physikalische Reifung anschließen kann;
- b) die Entfernung der bei der Fällung und physikalischen Reifung in Lösung verbleibenden Agenzien, wie Nitrationen, Alkaliionen, Ammoniumionen nach dem sogenannten Flock-Waschverfahren, nach dem Nudel-Waschver fahren oder durch Ultrafiltration;
- c) die Nachreifung, auch chemische Reifung genannt, in deren Verlaufe die chemische Sensibilisierung der Emulsionen durch in Spurenmengen zu gesetzte Thiosulfate, Rhodanoaurate (I), Rhodanopallate (II) erfolgt. Dazu wird die Emulsion 30 bis 360 min. lang bei 36°C bis 60°C digeriert. Im Verlaufe dieser Digestion nimmt die Lichtempfindlichkeit der Emulsionen stark zu. Der Schleier bleibt bis zum Erreichen der maximalen Empfind lichkeit nahezu konstant niedrig, steigt jedoch danach mehr oder weniger stark an. Die chemische Reifung muß deshalb unmittelbar nach dem Er reichen des Zeitpunktes, topt, das ist derjenige Zeitpunkt, an dem die optimalen sensitometrischen Kenngrößen der Emulsionen erreicht worden sind, abgebrochen werden. Der Abbruch der chemischen Reifung wird durch Abkühlen der Emulsion und gegebenenfalls durch Zusatz von Stabilisatoren herbeigeführt. Stabilisierte Emulsionen werden zu ihrer Weiterverarbeitung zu den lichtempfindlichen Schichten der fotografischen Bildaufzeichnungsmaterialien für einige Tage bis Wochen in Kühlräumen gelagert. Im Verlauf dieser Operation haben sich auf den Silberhalo genidmikrokristallen Reifzentren gebildet, die insbesondere abhängig von ihrer Dispersität vorzugsweise als Elektronendonatoren oder Elektronen acceptoren bei den zwischen Lichtabsorption und Bildung entwickelbarer Latentbildkeime ablaufenden Prozessen dienen können;
- d) Zusatz von Sensibilisatorfarbstoffen zu den zuvor erneut aufgeschmolzenen und für den Beguß zu lichtempfindlichen Bildaufzeichnungsmaterialien konditionierten chemisch gereiften Emulsionen. Hierdurch werden die chemisch gereiften Emulsionen auch für Licht derjenigen Wellenlängen empfindlich gemacht, die von den eingebrachten Sensibilisatorfarbstoffen absorbiert werden. Die Effizienz dieser spektralen Sensibilisierung hängt nun in entscheidendem Maße davon ab, daß möglichst viele lichtangeregte Farbstoffmoleküle reduziert werden können und die dabei entstandenen Farbstoffradikale ihre überschüssigen Elektronen möglichst verlustfrei zu entwickelbaren Latentbildkeimen umsetzen können.
Vorteilhaft ist es, die Sensibilisierungsfarbstoffe bereits vor oder während der che
mischen Reifung (US 5 075 209) oder vor der chemischen Reifung zusammen mit
Kaliumiodid zuzusetzen (JP 02/068540). Vorteilhaft ist ferner, die Sensibilisie
rungsfarbstoffe vor der chemischen Reifung in Gegenwart von Umlösemitteln
zuzusetzen (EP 460 800). Schließlich beschreibt DD 2 98 696 die Zugabe nur eines
Teils des Sensibilisierungsfarbstoffs vor oder während der chemischen Reifung.
Nach EP 566 075 wird 5-Brom-7-hydroxy-1,2,3-triazolo[1,5-a]pyrimidin bei der
chemischen Reifung zusammen mit Spektralsensibilisatoren eingesetzt.
Aufgabe der Erfindung war, die so erreichte Empfindlichkeit und insbesondere den
Empfindlichkeits-Schleierabstand weiter zu steigern.
Dies wird dadurch erreicht, daß vor oder während der Zugabe der Reifsubstanzen,
jedoch nach der Fällung, wenigstens 10 Gew.-% der für die Empfindlichkeit opti
malen Farbstoffmenge und zwischen 10-6 und 10-3 mol 2-halogensubstituiertes
Tetraazainden je Mol Silberhalogenid eingesetzt werden. Die für optimale
Empfindlichkeiten notwendige Farbstoffmenge wird abzüglich der vor oder
während der chemischen Reifung zugesetzten Menge im Anschluß an die
chemische Sensibilisierung zugegeben.
Insbesondere werden vor oder während der chemischen Reifung 10 bis 95 Gew.-%
der Sensibilisierungsfarbstoffmenge zugegeben.
Bevorzugt sind Sensibilisierungsfarbstoffe, deren Oxidationspotential zwischen
+1,8 und +0,5 V, vorzugsweise zwischen +1,6 und +0,7 V liegt und deren
Anregungsenergien 1,7 bis 2,7 eV, vorzugsweise 1,9 bis 2,6 eV betragen.
Die Menge an halogensubstituiertem Tetraazainden beträgt bevorzugt 5·10-5 bis
5·10-4 mol/mol Silberhalogenid. Bevorzugte halogensubstituierte Tetraazaindene
entsprechen der Formel I.
worin
Hal Halogen wie Fluor, Chlor, Brom oder Iod,
R H, Alkyl mit vorzugsweise bis zu 12 C-Atomen wie Methyl, Ethyl, Propyl, tert.-Butyl, substituiertes Alkyl wie Carboxyalkyl, Carbalkoxyalkyl, Alkoxyalkyl wie Methoxyethyl, Alkylthioalkyl wie Methylthiomethyl, (substituiertes) Aminoalkyl wie Dimethylaminoethyl, Arylalkyl wie Benzyl, Alkenyl wie Allyl, Cycloalkyl wie Cyclohexyl, Aryl wie Phenyl,
R′ H, Alkyl wie Methyl, substituiertes Alkyl wie Hydroxyalkyl, Halogenalkyl, Carboxyalkyl, Aminoalkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkylthio wie Carboxyethylthio, Amino, subst. Amino. Alkoxy, Carboxy, Carbalkoxy oder Halogen, wie Chlor oder Brom
bedeuten.
Hal Halogen wie Fluor, Chlor, Brom oder Iod,
R H, Alkyl mit vorzugsweise bis zu 12 C-Atomen wie Methyl, Ethyl, Propyl, tert.-Butyl, substituiertes Alkyl wie Carboxyalkyl, Carbalkoxyalkyl, Alkoxyalkyl wie Methoxyethyl, Alkylthioalkyl wie Methylthiomethyl, (substituiertes) Aminoalkyl wie Dimethylaminoethyl, Arylalkyl wie Benzyl, Alkenyl wie Allyl, Cycloalkyl wie Cyclohexyl, Aryl wie Phenyl,
R′ H, Alkyl wie Methyl, substituiertes Alkyl wie Hydroxyalkyl, Halogenalkyl, Carboxyalkyl, Aminoalkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkylthio wie Carboxyethylthio, Amino, subst. Amino. Alkoxy, Carboxy, Carbalkoxy oder Halogen, wie Chlor oder Brom
bedeuten.
Die neuen 2-Halogen-7-hydroxy-1,2,3-triazolo[1,5-a]pyrimidine (Tetraazaindene)
der Formel I lassen sich durch Diazotierung der entsprechenden 2-
Aminoverbindungen und Ersatz der Diazoniumgruppe durch ein Halogenatom
herstellen. Im folgenden ist die Herstellung der Verbindung T1 beschrieben;
andere Verbindungen der Formel I lassen sich auf gleiche Weise herstellen.
Zu einer Suspension von 24,75 g 2-Amino-7-hydroxy-5-methyl-1,2,4-triazolo[1,5-
a]pyrimidin in 120 ml 40 gew.-%iger Bromwasserstoffsäure wird bei 5°C unter
Rühren eine Lösung von 11,4 g Natriumnitrit in 30 ml Wasser innerhalb von
30 Min. zugetropft. Es werden 0,51 g Kupferpulver zugesetzt und die Mischung
innerhalb von 30 Min. auf 55 bis 60°C erhitzt und bei dieser Temperatur noch
30 Min. nachgerührt. Das ausgefallene Produkt wird abgesaugt, in 450 ml
5 gew.-%iger Natronlauge auf dem Dampfbad gelöst, mit Aktivkohle geklärt, und
die Lösung mit konz. Salzsäure auf pH 1 angesäuert. Das Produkt wird
abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei 60°C getrocknet. Ausbeute
15 g, entsprechend 44% der Theorie.
Es können auch Mischungen von zwei oder mehr Tetraazaindenen eingesetzt
werden. Die Verbindungen der Formel I werden ganz oder teilweise zusammen
mit den spektralen Sensibilisatoren vor oder während der chemischen Reifung
zugegeben.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden der Emulsion vor oder während der
chemischen Reifung zusätzlich mehrwertige Metallionen zugesetzt, wobei
insbesondere Verbindungen folgender Metalle in Betracht kommen.
Mg, Al, Ca, Sc, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Ga, Ge, Sr, Y, Zr, Nb, Mo,
Tc, Ru, Rh, Pd, Cd, Sn, Ba, Ce, Eu, W, Re, Os, Ir, Pt, Hg, TI, Pb.
Es können auch Mischungen von zwei oder mehr mehrwertigen Metallen verwen
det werden. Folgende Metalle sind besonders geeignet:
Mg, Ca, Mn, Fe, Ni, Cu, Zn, Cd, Pb, Ir, Pd und Pt.
Mg, Ca, Mn, Fe, Ni, Cu, Zn, Cd, Pb, Ir, Pd und Pt.
Die Metallverbindungen werden insbesondere in einer Menge von 10-8 bis 10-1
Mol/Mol Silberhalogenid, vorzugsweise 10-6 bis 10-5 Mol/Mol Silberhalogenid
eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Reifungsverfahren ist besonders bei Silberbromidiodidemul
sionen erfolgreich, vorzugsweise bei solchen, deren Silberiodidgehalt 5 bis
15 Mol-% beträgt.
Der mittlere Durchmesser der volumengleichen Kugel der Emulsionskörner beträgt
vorzugsweise 0,3 bis 2,0 µm, insbesondere 0,5 bis 1,5 µm.
Die Emulsionen können zusätzlich mit Metallverbindungen dotiert sein, d. h. in
Anwesenheit von Metallverbindungen gefällt werden. Bevorzugt werden für die
Dotierung Verbindungen des Iridiums, Rhodiums, Gold, Osmiums, Palladiums
oder des Platins verwendet.
Zur spektralen Sensibilisierung sind insbesondere alle gängigen Sensibilisator
farbstoffe geeignet, die jeweils aufgrund des Absorptionsmaximums, das sie dem
Silberhalogenidkorn verleihen, ausgewählt werden und ein Oxidationspotential auf
weisen, daß im vorstehend angegebenen Bereich liegt.
Als Reifsubstanzen werden die bekannten Gold-, Schwefel- und Selenverbindun
gen eingesetzt.
Geeignete Tetraazaindene sind z. B.:
Die erfindungsgemäß gereiften Silberhalogenidemulsionen eignen sich für alle
lichtempfindlichen Silberhalogenidmaterialien, insbesondere aber für farbfoto
grafische Aufzeichnungsmaterialien.
Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farbnegativfilme, Farbumkehr
filme, Farbpositivfilme, farbfotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier,
farbempfindliche Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren oder das
Silberfarb-Bleichverfahren.
Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Materialien sind z. B. Filme
und Folien von halb synthetischen und synthetischen Polymeren, wie Cellulose
nitrat, Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylen
terephthalat und Polycarbonat und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymer
schicht (z. B. Polyethylen) laminiertes Papier. Diese Träger können mit Farbstoffen
und Pigmenten, beispielsweise Titandioxid, gefärbt sein. Sie können auch zum
Zwecke der Abschirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche des
Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unterzogen, um die Adhäsion der
fotografischen Emulsionsschicht zu verbessern, beispielsweise einer Corona-Ent
ladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.
Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicherweise mindestens je eine rot
empfindliche, grünempfindliche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsions
schicht sowie gegebenenfalls Zwischenschichten und Schützschichten.
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler.
Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz
oder teilweise durch andere synthetische, halb synthetische oder auch natürliche
vorkommende Polymere ersetzt werden.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen
verfügen, so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend
widerstandsfähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen
sind insbesondere Aminogruppen, aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen
und aktive Methylengruppen.
Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen Material befindliche
Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen
davon enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht
zu 0 bis 15 mol-% aus Iodid, zu 0 bis 100 mol-% aus Chlorid und zu 0 bis
100 mol-% aus Bromid bestehen. Im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehr
filmen werden üblicherweise Silberbromidiodidemulsionen, im Falle von Farbne
gativ- und Farbumkehrpapier üblicherweise Silberchloridbromidemulsionen mit ho
hem Chloridanteil bis zu reinen Silberchloridemulsionen verwendet. Es kann sich
um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die z. B. regulär kubisch oder oktae
drisch sind oder Übergangsformen aufweisen können. Vorzugsweise können aber
auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von
Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei der Durchmesser eines
Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt ent
sprechend der projizierten Fläche des Kornes.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau
aufweisen, im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich
(core/shell), wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizie
rungen, wie z. B. Dotierungen der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die
mittlere Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen 0,2 m und 2,0 m,
die Korngrößenverteilung kann sowohl homo- als auch heterodispers sein. Homo
disperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß 95% der Körner nicht mehr als
±30% von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen können neben
dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z. B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt
hergestellt werden, als Mischung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z. B. P.
Glafkides, Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F.
Duffin, Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L.
Zelikman et al., Making and Coating Photographic Emulsion, The Focal Press,
London (1966) aus löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden hergestellt
werden.
Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in Gegenwart des Bindemittels,
z. B. der Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich
durchgeführt werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkomplexbildner zusätz
lich verwendet werden. Zu letzteren gehören z. B. Ammoniak, Thioether, Imidazol,
Ammoniumthiocyanat oder überschüssiges Halogenid. Die Zusammenführung der
wasserlöslichen Silbersalze und der Halogenide erfolgt wahlweise nacheinander
nach dem single-jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren oder nach
beliebiger Kombination beider Verfahren. Bevorzugt wird die Dosierung mit
steigenden Zuflußraten, wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der
gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten werden sollte. Der
pAg-Bereich kann während der Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise
wird das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem ein bestimmter
pAg-Wert konstant gehalten oder ein definiertes pAg-Profil während der Fällung
durchfahren wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halogenidüberschuß ist aber
auch die sogenannte inverse Fällung bei Silberionenüberschluß möglich. Außer
durch Fällung können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische Rei
fung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von überschüssigem Halogenid und/oder
Silberhalogenidkomplexierungsmittel wachsen. Das Wachstum der Emulsions
körner kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung erfolgen, wobei vorzugs
weise eine feinkörnige, sogenannte Lippmann-Emulsion, mit einer schwerer lös
lichen Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren
Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln
und Waschen, durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch
Ionenaustauscher.
Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der
Schleierbildung oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der
Produktion, der Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra- und Pentaazaindene,
insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind.
Derartige Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47 (1952), S. 2-58
beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze von Metallen wie
Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie Benzol
sulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitro
indazol, gegebenenfalls substituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze einge
setzt werden. Besonders geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen,
z. B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole, Mercaptotetrazole, Mercapto
thiadiazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole auch eine wasser
löslichmachende Gruppe, z. B. eine Carboxylgruppe oder Sulfogruppe, enthalten
können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure 17643 (Dez.
1978), Kapitel VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach
deren Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen
auch anderen fotografischen Schichten, die einer Silberhalogenschicht zugeordnet
sind, zu setzen.
Wenn solche Stabilisatoren eingesetzt werden, werden sie zusätzlich zu den
Verbindungen der Formel I verwendet.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen
eingesetzt werden.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten
des erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflä
chenaktive Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen, zur
Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaf
ten, zum Emulgieren der Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Ver
besserung der fotografischen Charakteristika (z. B. Entwicklungsbeschleunigung,
hoher Kontrast, Sensibilisierung usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven
Verbindungen, z. B. Saponin, finden hauptsächlich synthetische oberflächenaktive
Verbindungen (Tenside) Verwendung: nicht-ionische Tenside, z. B. Alkylenoxid
verbindungen, Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, kationische Ten
side, z. B. höhere Alkylamine, quartäre Ammoniumsalze, Pyridinverbindungen und
andere heterocyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phosphonium
verbindungen, anionische Tenside, enthaltend eine Säuregruppe, z. B. Carbonsäure-,
Sulfonsäure-, eine Phosphorsäure-, Schwefel säureester- oder Phosphorsäureester
gruppe, ampholytische Tenside, z. B. Aminosäure- und Aminosulfonsäureverbin
dungen sowie Schwefel- oder Phosphorsäureester eines Aminoalkohols.
Als Sensibilisierungsfarbstoffe sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und
komplexe Merocyaninfarbstoffe besonders geeignet.
Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren geeigneten Polymethinfarb
stoffe, deren geeignete Kombinationen und supersensibilisierend wirkenden Kom
binationen enthält Research Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel IV.
Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten -
geeignet:
- 1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy, Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl naphthoxathia- bzw. -selencarbocyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benzimidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen. - 2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazo carbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff enthalten müssen. - 3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selena cyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stick stoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
Den unterschiedlich sensibilisierten Silberhalogenidemulsionsschichten werden in
üblicher Weise nicht diffundierende monomere oder polymere Farbkuppler zuge
ordnet, und zwar den rotempfindlichen Schichten Blaugrünkuppler, den grünem
pfindlichen Schichten Purpurkuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelb
kuppler.
Das farbfotografische Material kann weiterhin Verbindungen enthalten, die mit
dem Entwickleroxidationsprodukt reagieren und dabei eine fotografisch wirksame
Gruppe, beispielsweise einen Entwicklungsinhibitor, abspalten, sogenannte DIR-
Kuppler.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogenidemul
sionsschichten kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden
Verbindung eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann
der Gießlösung für die betreffende Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des
geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittels hängt von der jeweiligen Löslichkeit
der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbin
dungen durch Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und
DE-A-26 09 742 beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden
Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden.
Entsprechende Methoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027,
US-A-2 801170, US-A-2 801171 und EP-A-0 043 037 beschrieben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, so
genannte polymere Ölbildner Verwendung finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung ein
gebracht werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230,
DE-A-25 41 274, DE-A-28 35 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-0 130 115,
US-A-4291 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z. B.
von Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten
Beizenpolymeren erfolgen.
Geeignete Ölbildner sind z. B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phos
phorsäureester, Citronensäureester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Tri
mesinsäureester, Alkohole, Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfindlichen Schichten kann aus
einer einzigen Schicht bestehen oder auch zwei oder mehr Silberhalogenid
emulsionsteilschichten umfassen (DE-C-11 21 470). Dabei sind rotempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger häufig näher angeordnet als
grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese wiederum näher als
blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schich
ten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filter
schicht befindet.
Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün-bzw. rotempfindlichen
Schichten kann man unter Verzicht auf die Gelbfilterschicht andere Schichtan
ordnungen wählen, bei denen auf den Träger z. B. die blauempfindlichen, dann die
rotempfindlichen und schließlich die grünempfindlichen Schichten folgen.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
angeordneten nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer
lichtempfindlichen in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge
der Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die
Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als
die Teilschicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler
Sensibilisierung können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z. B.
durch Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z. B.
alle hochempfindlichen und alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem
Schichtpaket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645,
DE-A-26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen,
Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kupp
ler- und Weißenstabilisierung sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weich
macher (Latices), Biocide und anderes enthalten.
Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungs
mitteln gehärtet werden.
Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden, daß das Här
tungsmittel der Gießlösung für die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder
dadurch, daß die zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein
diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.
Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende
Härtungsmittel sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter
Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so ver
netzen, daß unmittelbar nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abgeschlossen ist, daß keine
weitere durch die Vernetzungsreaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und
der Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung wird die Differenz von
Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke bei der wäßrigen Verarbeitung des
Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr. Sci. Eng. (1972),
449).
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z. B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine
unter Ausbildung von Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherweise durch Entwickeln,
Bleichen, Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und
Stabilisieren ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und
Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zusammengefaßt sein können. Als Farb
entwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden,
die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern zu
Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwickler
verbindungen sind aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe enthaltende
Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylen
diamine wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-methansulfonamido
ethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hydroxyethyl)-3-methyl-p-pheny
lendiamin und 1-(N-Ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere
brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J. Amer. Chem. Soc. 73, 3106
(1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and
Sons, New York, Seite 545 ff. beschrieben.
Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.
Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht
und fixiert. Als Bleichmittel können z. B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze
wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe verwendet werden.
Besonders bevorzugt sind Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, ins
besondere z. B. von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylendiamintetraessigsäure,
Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-
Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren und von ent
sprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate
und Peroxide, z. B. Wasserstoffperoxid.
Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegen
stromwässerung ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr
besteht.
Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades,
das keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.
Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig ersetzt werden, das
üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei
Formaldehydzusatz auch die Funktion eines Schlußbades.
Bei Farbumkehrmaterialien erfolgt zunächst eine Entwicklung mit einem Schwarz-
Weiß-Entwickler, dessen Oxidationsprodukt nicht zur Reaktion mit den Farb
kupplern befähigt ist. Es schließt sich eine diffuse Zweitbelichtung und dann Ent
wicklung mit einem Farbentwickler, Bleichen und Fixieren an.
Für die chemischen Reifungen wurden in allen Fällen die optimale Gold/Schwefel
bzw. Selenmenge eingesetzt. Die angegebenen Empfindlichkeiten wurden nach
jeweils voll ständiger Sensibilisierung bestimmt.
Claims (10)
1. Verfahren zur chemischen Reifung von Silberhalgenidemulsionen mit (a)
Gold- und (b) Schwefel- oder Selenverbindungen in Anwesenheit von
spektralen Sensibilisatoren, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder während
der Zugabe der Reifsubstanzen, jedoch nach der Fällung, wenigstens
10 Gew.-% der für die Empfindlichkeit optimalen Farbstoffmenge und
zwischen 10-6 und 10-3 mol halogensubstituiertes Tetraazainden je Mol
Silberhalogenid eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder
während der chemischen Reifung 10 bis 95 Gew.-% der
Sensibilisatormenge zugegeben werden.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Sensibilisatorfarbstoffe verwendet werden, deren Oxidationspontential
zwischen +1,8 und +0,5 V und deren Anregungsenergie zwischen 1,7 und
27 eV liegen.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge
an halogensubstituierten Tetraazaniden 5·10-5 bis 5·10-4 mol/mol Silber
halogenid beträgt.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
halogensubstituierte Tetraazainden der Formel (I) entspricht:
worin
Hal Halogen,
R H, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl oder Aryl, und
R′ H, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkylthio, Amino, subst. Amino, Alkoxy, Carboxy, Carbalkoxy oder Halogen
bedeuten.
Hal Halogen,
R H, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl oder Aryl, und
R′ H, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkylthio, Amino, subst. Amino, Alkoxy, Carboxy, Carbalkoxy oder Halogen
bedeuten.
6. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sil
berhalogenidemulsion vor oder während der chemischen Reifung zusätzlich
mehrwertige Metallionen aus der Reihe der folgenden Metalle zugesetzt
werden:
Mg, Al, Ca, Sc, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Ga, Ge, Sr, Y, Zr, Nb, Mo, Tc, Ru, Rh, Pd, Cde, Sn, Ba, Ce, Eu, W, Re, Os, Ir, Pt, Hg, TI, Pb.
Mg, Al, Ca, Sc, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Ga, Ge, Sr, Y, Zr, Nb, Mo, Tc, Ru, Rh, Pd, Cde, Sn, Ba, Ce, Eu, W, Re, Os, Ir, Pt, Hg, TI, Pb.
7. Verfahren nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als
mehrwertige Metallionen Ionen der Metalle Mg, Ca, Mg, Fe, Ni, Cu, Zn,
Cd, Pb, Ir, Pd und Pt eingesetzt werden.
8. Verfahren nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß 10-8 bis
10-1 Mol Metallverbindung pro Mol Silberhalogenid eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß 10-6 bis
10-5 Mol Metallverbindung pro Mol Silberhalogenid eingesetzt werden.
10. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silber
halogenidemulsion eine Silberbromidiodidemulsion mit 5 bis 15 Mol-%
Silberiodid ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944434971 DE4434971A1 (de) | 1994-09-30 | 1994-09-30 | Verfahren zur chemischen Reifung von Silberhalogenidemulsionen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944434971 DE4434971A1 (de) | 1994-09-30 | 1994-09-30 | Verfahren zur chemischen Reifung von Silberhalogenidemulsionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4434971A1 true DE4434971A1 (de) | 1996-04-04 |
Family
ID=6529606
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944434971 Withdrawn DE4434971A1 (de) | 1994-09-30 | 1994-09-30 | Verfahren zur chemischen Reifung von Silberhalogenidemulsionen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4434971A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006092428A2 (de) * | 2005-03-02 | 2006-09-08 | Basf Aktiengesellschaft | 2-substituierte 7-amino-azolopyrimidine, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur bekämpfung von schadpilzen sowie sie enthaltende mittel |
-
1994
- 1994-09-30 DE DE19944434971 patent/DE4434971A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006092428A2 (de) * | 2005-03-02 | 2006-09-08 | Basf Aktiengesellschaft | 2-substituierte 7-amino-azolopyrimidine, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur bekämpfung von schadpilzen sowie sie enthaltende mittel |
WO2006092428A3 (de) * | 2005-03-02 | 2006-11-30 | Basf Ag | 2-substituierte 7-amino-azolopyrimidine, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur bekämpfung von schadpilzen sowie sie enthaltende mittel |
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