DE4224027C2 - Silberhalogenidemulsionsherstellung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung einer Silberhalogenidemulsion mit verbesserten
Eigenschaften.
Es ist bekannt, daß tafelförmige Silberhalogenidkörnchen gegenüber kompakten
Silberhalogenidkörnchen gleicher Molmasse aufgrund ihres größeren Oberfläche-zu-
Volumen-Verhältnisses eine größere spektrale Empfindlichkeit besitzen.
Silberhalogenidemulsionen aus Silberbromidiodid mit tafelförmigen Silberhalogenid
körnchen sind z. B. aus US 5 068 173 bekannt. Sie können iodidreiche Zonen bis
40 Mol-% Iodid enthalten; tatsächlich wird aber nur eine einheitliche Iodidverteilung
mit lediglich 4 Mol-% erreicht.
Weiterhin ist bekannt, daß die Empfindlichkeit von Silberhalogenidkörnchen mit
ihrem Iodidgehalt steigt. Es ist bisher aber nicht gelungen, tafelförmige Silber
halogenidemulsionen mit großen Iodidgehalten im Inneren, d. h. im Kern des
Körnchens herzustellen, weil sich bei einer Keimfällung mit verhältnismäßig großen
Iodidmengen keine tafelförmigen Körnchen bilden. Ist aber erst einmal ein kompakter
Habitus der Körnchen durch die Keimfällung festgelegt, läßt sich dieser praktisch
nicht mehr in einen tafelförmigen verändern.
Aufgabe der Erfindung ist es, tafelförmige Silberhalogenidemulsionen mit erhöhtem
Iodidgehalt im Korninneren herzustellen.
Es wurde jetzt ein Verfahren gefunden, mit dem sich diese Schwierigkeit überwinden
läßt. Dabei wird für die Wachstumsphase mit Bromid-Iodid-Verhältnissen gearbeitet,
sei es in Form von wäßrigen, Bromid- und Iodidionen enthaltenden Lösungen oder
mit Silbermikratemulsionen entsprechender Zusammensetzung, die bereits in der Sil
berbromidiodidmischungslücke liegen. Diese Mischungslücke reicht bekanntlich von
40 ± 4 bis 90 Mol-% AgI. (H. Hirsch, J. Photogr. Sci., 10, 129 (1962); O. Stasiv und
J. Teltow, Z. anorg. chem. 259, 143 (1949); H. Chateau, M. C. Moncet und J.
Pouradier, in "Wissenschaftliche Photographie", Verlag Dr. O.Helwich, Darmstadt,
1958, Seite 20). Der innerhalb der Mischungslücke liegende Anteil an Iodid erhöht
dabei den Iodidgehalt des tafelförmigen Kerns mit verhältnismäßig niedrigem
Iodidgehalt, der dadurch aber seinen tafelförmigen Habitus nicht ändert.
Man erhält auf diese Weise tafelförmige AgBrI-Körnchen mit einem Kern, der ver
hältnismäßig viel Iodid enthält, und eine den Kern umschließenden Hülle aus AgBrI,
deren Iodidgehalt an der Grenze zur Mischungslücke liegt (etwa 40 Mol-% I⊖).
Auf diese Körnchen werden dann weitere Schichten zur Herstellung einer
fotografisch verwendbaren Emulsion aufgefällt.
Als tafelförmige Emulsionen werden dabei vorzugsweise solche Silberhalogenid
emulsionen bezeichnet, deren Aspektverhältnis 3 bis 10 beträgt.
Als Aspektverhältnis wird das Verhaltnis von Durchmesser des flächengleichen
Kreises der Projektionsfläche des tafelförmigen Kristalls zu Dicke des tafelförmigen
Kristalls bezeichnet.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung einer Silber
halogenidemulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen, die ein Aspektverhält
nis von mindestens 3 : 1 aufweisen und aus einem AgBrI-Kern, dessen Iodidgehalt
wenigstens 2,5 Mol-% beträgt und einer den Kern umgebenden ersten Hülle aus
AgBrI, deren Iodidgehalt an der unteren Grenze der AgBrI-Mischungslücke liegt und
wenigstens einer weiteren Hülle mit einem Iodidgehalt von unterhalb 20 Mol-% be
stehen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß (a) zunächst eine Keimfällung mit 2 bis
20 Mol-% AgI bei 30 bis 50°C und pBr 1,2 bis 2,3 durch Doppeleinlauf gebildet, (b)
in der Wachstumsphase Silberionen sowie Bromid und Iodid in einem Verhältnis zu
gegeben werden, das innerhalb der AgBrI-Mischungslücke liegt, und (c) wenigstens
eine weitere Silberhalogenidschicht aufgefällt wird, deren Iodidgehalt unterhalb
20 Mol-% liegt.
Schritt (b) kann in der Weise ausgeführt werden, daß die Keimfällung,
gegebenenfalls nach physikalischer Reifung, (b1) mit wenigstens zwei Lösungen, von
denen eine Ag⁺-Ionen und die andere oder die anderen Br⊖-Ionen und I⊖-Ionen im
gewünschten Verhältnis enthalten, (b2) mit wenigstens zwei Mikratemulsionen, von
denen eine eine
AgI-Emulsion und die andere oder anderen AgBr- oder
AgBrI-Emulsionen sind, deren Iodidgehalt bis zur Mi
schungslücke reichen kann, und wobei das gesamte Bromid-
Iodid-Verhältnis wiederum das gewünschte ist, oder (b3)
mit einer beliebigen Kombination aus b1 und b2, wobei
jeweils das gewünschte Bromid-Iodidverhältnis einzuhal
ten ist, versetzt wird.
Für die Bestimmung der Halogenidverteilung des geschich
teten Kornaufbaus stehen mehrere Methoden zur Verfü
gung:
An Dünnschnitten von Silberhalogenidkristallen wird mit sehr hoher Ortsauflösung mittels STEMIEDX (Scanning Transmission Electron Microscope/Energy Dispersive X-Ray Analyser) die Elementverteilung bestimmt (M. Inoue, Int. Symp. Charac₄ Silver Halides, Japan (1989) 2).
An Dünnschnitten von Silberhalogenidkristallen wird mit sehr hoher Ortsauflösung mittels STEMIEDX (Scanning Transmission Electron Microscope/Energy Dispersive X-Ray Analyser) die Elementverteilung bestimmt (M. Inoue, Int. Symp. Charac₄ Silver Halides, Japan (1989) 2).
Insbesondere zur Bestimmung der Elementverteilung in
Plattenkristallen geeignet ist die Untersuchung mit BSEI
(Back Scattered Electron Imaging) [X. Gao et al.,
j. Imag. Sci. 33 (1989) 87].
Mit SIMS (Secondary Ion Mass Spectrometry) und High-
Resolution SIMS lassen sich Elementtiefenprofile und
-oberflächenverteilungen an Silberhalogenidkristallen
bestimmen [T. Maternaghan et al., J. Imag. Sci. 34
(1990) 58].
Als weitere aufzufällende Schicht oder Schichten werden
vorzugsweise AgCl-, AgBr-, AgClBr-, AgBrI- und AgClBrI-
Schichten gewählt, deren Iodidgehalt maximal 20 Mol-%
beträgt.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Fällung
der 1. Schale, die gleichzeitig den Iodidgehalt des
Kerns erhöht, in der Weise durchgeführt, daß der Iodid
gehalt der vereinigten Fällungslösungen bzw. der ver
einigten Mikratemulsionen während der Fällung kontinu
ierlich bis auf den Wert der unteren Grenze der Mi
schungslücke erniedrigt wird. Dadurch wird eine uner
wünschte Neukeimbildung reiner AgI-Körnchen vermieden.
Weiterhin kann diese Schale erfindungsgemäß auch dadurch
erzeugt werden, daß das Bromid-/Iodid-Verhältnis kon
stant gehalten und der pBr-Wert im Laufe der Fällung
verändert, insbesondere verringert wird.
Die Entsalzung der Emulsion erfolgt zweckmäßigerweise
sowohl nach der Fällung der ersten Schale als auch an
der fertigen Emulsion.
Die Halogenidzusammensetzung der vereinigten Fällungs
lösungen zur Herstellung der ersten Schale beträgt ins
besondere 40 bis 70 Mol-% Iodid und 60 bis 30 Mol-%
Bromid.
Der Kern macht vorzugsweise 1 bis 6 Mol-% am Gesamtkorn
aus, hat in jedem Fall einen größeren Iodidgehalt als
die Keimfällung und besteht insbesondere aus AgBrI mit
einem Iodidgehalt von 3-30 Mol-%.
Die erste Schale macht vorzugsweise 3 bis 40 Mol-% am
Gesamtkorn aus und besteht insbesondere aus AgBrI mit
einem Iodidgehalt an der unteren Grenze der Mischungs
lücke (40 ± 4 Mol-% I⊖).
Die weitere Schale, bzw. weiteren Schalen haben ins
besondere die Zusammensetzung AgBr0-100Cl0-100I0-20.
Vorzugsweise hat die äußerste Schale die Zusammensetzung
AgBr97-100I0-3.
Zwischen der ersten Schale und der nächst folgenden
Schale kann sich die Halogenidzusammensetzung kontinu
ierlich ändern. Vorzugsweise ändert sie sich diskon
tinuierlich.
Der mittlere Korndurchmesser (Volumenschwerpunkt) kann
zwischen 0,5 und 2,0 µm liegen. Die Korngrößenverteilung
kann sowohl heterodispers als auch im wesentlichen
homodispers sein.
Mit der erfindungsgemäß hergestellten Silberhalogenid
emulsion lassen sich fotografische Materialien herstel
len, die sich durch ein verbessertes Körnigkeits-/Emp
findlichkeitsverhältnis auszeichnen.
Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farb
negativfilme, Farbumkehrfilme, Farbpositivfilme, farb
fotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier,
farbempfindliche Materialien für das Farbdiffusions
transfer-Verfahren oder das Silberfarb-Bleichverfahren.
Das erfindungsgemäße Material ist vorzugsweise ein
Farbnegativfilm.
Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Ma
terialien sind z. B. Filme und Folien von halbsyntheti
schen und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat,
Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystyrol, Poly
vinylchlorid, Polyethylenterephthalat und Polycarbonat
und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymerschicht
(z. B. Polyethylen) laminiertes Papier. Diese Träger kön
nen mit Farbstoffen und Pigmenten, beispielsweise Titan
dioxid, gefärbt sein. Sie können auch zum Zwecke der Ab
schirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche
des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unter
zogen, um die Adhäsion der fotografischen Emulsions
schicht zu verbessern, beispielsweise einer Corona-Ent
ladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.
Die farbfotografischen Materialien enthalten neben
den rotempfindlichen, grünempfindlichen und blau
empfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten noch
Zwischenschichten und Schutzschichten.
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsions
schichten sind Bindemittel, Silberhalogenidkörnchen und
Farbkuppler.
Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet.
Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere
synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vor
kommende Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatine
ersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-
N-Vinylpyrrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und
deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate.
Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind bei
spielsweise andere Proteine wie Albumin oder Casein,
Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate. Halbsynthe
tische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifi
zierte Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxy
alkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalyl
cellulose sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung
mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch
Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten
worden sind, sind Beispiele hierfür.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an
funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung
mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstands
fähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktio
nellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen, aber auch
Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylen
gruppen.
Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren
oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Es kann auch
oxidierte Gelatine verwendet werden. Die Herstellung
solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science and
Technology of Gelatine, herausgegeben von A.G. Ward und
A. Courts, Academic Press 1977, Seite 295 ff beschrie
ben. Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen mög
lichst geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verun
reinigungen enthalten (Inertgelatine).
Das fotographische Material kann neben den erfindungs
gemäßen auch andere Silberhalogenidemulsionen enthalten.
Die mittlere Korngröße dieser Emulsionen liegt vorzugs
weise zwischen 0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenvertei
lung kann sowohl homo- als auch heterodispers sein. Ho
modisperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß 95% der
Körner nicht mehr als ± 30% von der mittleren Korngröße
abweichen. Die Emulsionen können neben dem Silberhalo
genid auch organische Silbersalze enthalten, z. B. Sil
berbenztriazolat oder Silberbehenat.
Diese Emulsionen sind vorzugsweise Silberbromidiodid
emulsionen mit bis zu 18 Mol-% Iodid. Sie können sowohl
kompakte als auch tafelförmige Silberhalogenidkörnchen
enthalten.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenid
emulsionen, die getrennt hergestellt werden, als Mi
schung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen
Methoden (z. B. P. Glafkides, Chimie et Physique Photo
graphique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin,
Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London
(1966), V.L. Zelikman et al, Making and Coating Photo
graphic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus
löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden herge
stellt werden.
Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung
der Silberhalogenidkörner können auch Salze oder Kom
plexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe
vorhanden sein.
Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibili
sierungsfarbstoffen erfolgen. Komplexierungsmittel
und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen
Zeitpunkt unwirksam machen, z. B. durch Änderung des
pH-Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu
einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus
der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder
durch Ionenaustauscher.
Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer
chemischen Sensibilisierung unter definierten Bedin
gungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhaloge
nid- und sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen
des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums unterworfen.
Die Verfahrensweise ist z. B. bei H. Frieser. "Die Grund
lagen der Photographischen Prozesse mit Silberhalo
geniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft
(1968) beschrieben.
Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz
von Verbindungen von Schwefel, Selen, Tellur und/oder
Verbindungen der Metalle der VIII. Nebengruppe des
Periodensystems (z. B. Gold, Platin, Palladium, Iridium)
erfolgen, weiterhin können Thiocyanatverbindungen, ober
flächenaktive Verbindungen, wie Thioether, heterocycli
sche Stickstoffverbindungen (z. B. Imidazole, Azaindene)
oder auch spektrale Sensibilisatoren (beschrieben z. B.
bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and Related Compounds",
1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie,
4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und Research Disclosure
Nr. 17643, Abschnitt IlI) zugegeben werden. Ersatzweise
oder zusätzlich kann eine Reduktionssensibilisierung
unter Zugabe von Reduktionsmitteln (Zinn-II-Salze,
Amine, Hydrazinderivate, Aminoborane, Silane, Formami
dinsulfinsäure) durch Wasserstoff, durch niedrigen pAg
(z. B. kleiner 5) und/oder hohen pH (z. B. über 8) durch
geführt werden.
Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur
Verhinderung der Schleierbildung oder zur Stabilisierung
der fotografischen Funktion während der Produktion, der
Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthal
ten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-
und Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit
Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47
(1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als
Antischleiermittel Salze von Metallen wie Quecksilber
oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen
wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, gegebenenfalls sub
stituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze einge
setzt werden. Besonders geeignet sind Mercaptogruppen
enthaltende Heterocyclen, z. B. Mercaptobenzthiazole,
Mercaptobenzimidazole, Mercaptotetrazole, Mercaptothia
diazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z. B. eine Car
boxylgruppe oder Sulfogruppe, enthalten können. Weitere
geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure Nr.
17643 (1978), Abschnitt VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen
vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden.
Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch ande
ren fotografischen Schichten, die einer Halogensilber
schicht zugeordnet sind, zusetzen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der ge
nannten Verbindungen eingesetzt werden.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydro
phile Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten
lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugs
hilfen, zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur
Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Ver
besserung der fotografischen Charakteristika (z. B. Ent
wicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisie
rung usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbin
dungen, z. B. Saponin, finden hauptsächlich synthetische
oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung:
nicht-ionische Tenside, z. B. Alkylenoxidverbindungen,
Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, katio
nische Tenside, z. B. höhere Alkylamine, quartäre Ammo
niumsalze, Pyridinverbindungen und andere hetero
cyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phos
phoniumverbindungen, anionische Tenside, enthaltend eine
Säuregruppe, z. B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phos
phorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureester
gruppe, ampholytische Tenside, z. B. Aminosäure- und
Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phos
phorsäureester eines Aminoalkohols.
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung
von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral
sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe
Merocyaninfarbstoffe.
Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren ge
eigneten Polymethinfarbstoffe, deren geeignete Kombina
tionen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen
enthält Research Disclosure 17643/1978 in Abteilung IV.
Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet
nach Spektralgebieten - geeignet:
- 1. Als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselen azol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogenatome, Methyl-, Methoxy-, Carbalkoxy- oder Arylgruppen substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selen carbocyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benzimidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen. - 2. Als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxa zol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff enthalten müssen. - 3. Als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten
werden nicht diffundierende monomere oder polymere Farb
kuppler zugeordnet, die sich in der gleichen Schicht
oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden kön
nen.
Gewöhnlich werden den rotempfindlichen Schichten Blau
grünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpur
kuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler
zugeordnet.
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarben
bildes sind in der Regel Kuppler vom Phenol-oder α-
Naphtholtyp.
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des
Indazolons oder der Pyrazoloazole.
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen
Ketomethylengruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ
des α-Acylacetamids; geeignete Beispiele hierfür sind
α-Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilid
kuppler.
Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkupp
ler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere
leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß
sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthal
ten, der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-
Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos
sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe
aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw.
durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt
wird (Maskenkuppler), und die Weißkuppler, die bei Reak
tion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentli
chen farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupp
lern sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die in der
Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der
bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in
Freiheit gesetzt wird und dabei entweder direkt oder
nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder
mehrere weitere Gruppen abgespalten worden sind (z. B.
DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026, DE-A-
33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische
Wirksamkeit entfaltet, z. B. als Entwicklungsinhibitor
oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalent
kuppler sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR-bzw.
FAR-Kuppler.
DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp,
z. B. Triazole und Benzotriazole freisetzen, sind in DE-
A-24 14 006, 26 10 546, 26 59 417, 27 54 281,28 42 063,
36 26 219, 36 30 564, 36 36 824, 36 44 416 beschrieben.
Weitere Vorteile für die Farbwiedergabe, d. h. Farbtren
nung und Farbreinheit, und für die Detailwiedergabe,
d. h. Schärfe und Körnigkeit, sind mit solchen DIR-Kupp
lern zu erzielen, die z. B. den Entwicklungsinhibitor
nicht unmittelbar als Folge der Kupplung mit einem oxi
dierten Farbentwickler abspalten, sondern erst nach
einer weiteren Folgereaktion, die beispielsweise mit
einer Zeitsteuergruppe erreicht wird. Beispiele dafür
sind in DE-A 28 55 697, 32 99 671, 38 18 231, 35 18 797,
in EP-A 0 157 146 und O 204 175, in US-A 4 146 396 und
4 438 393 sowie in GB-A 2 072 363 beschrieben.
DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen,
der im Entwicklerbad zu im wesentlichen fotografisch un
wirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispielsweise
in DE-A 32 09 486 und in EP-A 0 167 168 und 0 219 713
beschrieben. Mit dieser Maßnahme wird eine störungsfreie
Entwicklung und Verarbeitungskonstanz erreicht.
Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen,
die einen gut diffundierbaren Entwicklungsinhibitor ab
spalten, lassen sich durch geeignete Maßnahmen bei der
optischen Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwie
dergabe, z. B. eine differenziertere Farbwiedergabe, er
zielen, wie beispielsweise in EP-A 0 115 304, 0 167 173,
GB-A 2 165 058, DE-A 37 00 419 und US-A 4 707 436 be
schrieben.
Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotogra
fischen Material den unterschiedlichsten Schichten zuge
setzt werden, z. B. auch lichtunempfindlichen oder Zwi
schenschichten. Vorzugsweise werden sie jedoch den
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigenschaften
der Silberhalogenidemulsion, z. B. deren Iodidgehalt, die
Struktur der Silberhalogenidkörner oder deren Korngrö
ßenverteilung von Einfluß auf die erzielten fotografi
schen Eigenschaften sind. Der Einfluß der freigesetzten
Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau einer
Inhibitorfängerschicht gemäß DE-A 24 31 223 begrenzt
werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabilität kann
es vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzusetzen, der
in der jeweiligen Schicht, in der er eingebracht ist,
eine von der in dieser Schicht zu erzeugenden Farbe
abweichende Farbe bei der Kupplung bildet.
Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und
der maximalen Dichte können vor allem DAR-beziehungs
weise FAR-Kuppler eingesetzt werden, die einen Ent
wicklungsbeschleuniger oder ein Schleiermittel abspal
ten. Verbindungen dieser Art sind beispielsweise in DE-
A 25 34 466, 32 09 110, 33 33 355, 34 10 616, 34 29 545,
34 41 823, in EP-A 0 089 834, 0 110 511, 0 118 087,
0 147 765 und in US-A 4 618 572 und 4 656 123 be
schrieben.
Als Beispiel für den Ersatz von BAR-Kuppler (Bleach
Accelerator Releasing Coupler) wird auf EP-A 193 389
verwiesen.
Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem
Kuppler abgespaltenen fotografisch wirksamen Gruppe
dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Reak
tion dieser Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer
anderen Gruppe gemäß DE-A 35 06 805 eintritt.
Da bei den DIR-, DAR- beziehungsweise FAR-Kupplern
hauptsächtlich die Wirksamkeit des bei der Kupplung
freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf
die farbbildenden Eigenschaften dieser Kuppler ankommt,
sind auch solche DIR-, DAR- beziehungsweise FAR-Kuppler
geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose
Produkte ergeben (DE-A 15 47 640).
Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so
daß bei der Reaktion mit Farbentwickleroxidationspro
dukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffu
sionsfähig sind oder zumindest eine schwache beziehungs
weise eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-
A 4 420 556).
Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene
Verbindungen enthalten, die beispielsweise einen Ent
wicklungsbeschleuniger, einen Bleichbeschleuniger, einen
Entwickler, ein Silberhalogenidlösungsmittel, ein
Schleiermittel oder ein Antischleiermittel in Freiheit
setzen können, beispielsweise sogenannte DIR-Hydro
chinone und andere Verbindungen, wie sie beispielsweise
in US-A 4 636 546, 4 345 024, 4 684 604 und in DE-
A 31 45 640, 25 15 213, 24 47 079 und in EP-A 198 438
beschrieben sind. Diese Verbindungen erfüllen die glei
che Funktion wie die DIR-, DAR- oder FAR-Kuppler, außer
daß sie keine Kupplungsprodukte bilden.
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-
C 12 97 417, DE-A 24 07 569, DE-A 31 48 125, DE-
A 32 17 200, DE-A 33 20 079, DE-A 33 24 932, DE-
A 33 31 743, DE-A 33 40 376, EP-A 27 284, US-
A 4 080 211
beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in
der Regel durch Polymerisation von ethylenisch unge
sättigten monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können
aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation er
halten werden. Hochmolekulare Kuppler (Latex-Kuppler)
werden vorzugsweise in den Schichten mit den chlorid
reichen Emulsionen eingesetzt.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen
in Silberhalogenidemulsionsschichten kann in der Weise
erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung
eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion herge
stellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten
Lösungs- oder Dispersionsmittels hängt von der jewei
ligen Löslichkeit der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen
unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind
beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742
beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von
hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern,
in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Me
thoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-
2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0 043 037 beschrie
ben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligo
mere oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner Ver
wendung finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices
in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird
beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-
28 35 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-
0 130 115, US-A-4 291 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlösli
cher Verbindungen (z. B. von Farbstoffen) kann auch mit
Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizen
polymeren erfolgen.
Geeignete Ölbildner sind z. B. Phthalsäurealkylester,
Phosphonsäureester, Phosphorsäureester, Citronensäure
ester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trime
sinsäureester, Alkohole, Phenole, Anilinderivate und
Kohlenwasserstoffe.
Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat,
Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Decyl
phthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethyl
hexyldiphenylphosphat, Tricyclohexylphosphat, Tri-2-
ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethyl
phosphat, Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphe
nylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat, 2-
Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-
Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol, 2,4-Di-t-
amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Iso
stearyllactat, Trioctylcitrat, N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-
t-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diiso
propylnaphthalin.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht licht
empfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthal
ten, die eine unerwünschte Diffusion von Entwickler
oxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger
genannt werden, werden in Research Disclosure 17 643
(Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842 (Feb. 1979) und 18 716
(Nov. 1979), Seite 650 sowie in EP-A-0 069 070,
0 098 072, 0 124 877, 0 125 522 beschrieben.
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht ab
sorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter,
Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesse
rung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher
(Latices), Biocide und anderes enthalten.
UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits
die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches
Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarb
stoffe das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung
absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films ver
bessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben
Verbindungen unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Bei
spiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A-3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-
A-3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen (JP-
A-2784171), Zimtsäureesterverbindungen (US-A-3 705 805
und 3 707 375), Butadienverbindungen (US-A-4 045 229)
oder Benzoxazolverbindungen (US-A-3 700 455).
Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie
Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps) und ultraviolettab
sorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultravio
lettabsorbentien können durch Beizen in einer speziellen
Schicht fixiert sein.
Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen
Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe, Styrylfarb
stoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azo
farbstoffe. Von diesen Farbstoffen werden Oxonolfarb
stoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
Geeignete Weißtöner sind z. B. in Research Disclosure
17 643 (Dez. 1978), Kapitel V, in US-A-2 632 701,
3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1 319 763
beschrieben.
Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom
Träger am weitesten entfernte Schicht, aber auch ge
legentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie
während der Herstellung die vom Träger am weitesten
entfernte Schicht darstellen, können fotografisch inerte
Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthal
ten, z. B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter
(DE-A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure
17 643, (Dez. 1978), Kapitel XVI).
Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter
liegt insbesondere im Bereich von 0,2 bis 10 µm. Die Ab
standshalter sind wasserunlöslich und können alkaliun
loslich oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilös
lichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad aus
dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele
für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Co
polymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und
Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschlei
ers (Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel
VII) können den folgenden chemischen Stoffklassen an
gehören: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane, 5-Hydroxy
cumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole,
sterische gehinderte Phenole, Gallussäurederivate,
Methylendioxybenzole, Aminophenole, sterisch gehinderte
Amine, Derivate mit veresterten oder veretherten
phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.
Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-
Partialstruktur als auch eine sterisch gehinderte
Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-
A-4 268 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung
der Beeinträchtigung von gelben Farbbildern als Folge
der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und Licht. Um
die Beeinträchtigung von purpurroten Farbbildern, ins
besondere ihre Beeinträchtigung als Folge der Einwirkung
von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-
159 644181) und Chromane, die durch Hydrochinondiether
oder -monoether substituiert sind (JP-A-89 835180)
besonders wirksam.
Die Schichten des fotografischen Materials können mit
den üblichen Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete
Härtungsmittel sind z. B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion
und ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharn
stoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere
Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A-
3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und GB-A-
1 167 207), Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-di
acryloylhexahydro-1,3,5-triazin und andere Verbindungen,
die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-
3 635 718, US-A-3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxy
methylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen (US-
A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-
3 103 437); Aziridinverbindungen (US-A-3 017 280 und US-
A-2 983 611); Säurederivate (US-A-2 725 294 und US-A-
2 725 295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A-
3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A-22 25 230 und
DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-
A-24 08 814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halogen-
Bindung (JP-A-113 929183); N-Carbonyloximid-Verbindungen
(JP-A-43353181); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A-
4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen (US-A-
4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-
110 762181), Formamidiniumsalze (EP-A-0 162 308), Ver
bindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-
A-4 052 373), Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537),
Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A-3 321 313 und US-A-
3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure;
Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan;
und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkon
sulfat.
Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt wer
den, daß das Härtungsmittel der Gießlösung für die zu
härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die
zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet
wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.
Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende
und schnell wirkende Härtungsmittel sowie sogenannte
Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter
Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die ge
eignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach
Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abge
schlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungs
reaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der
Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung
wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trocken
schichtdicke bei der wäßrigen Verarbeitung des Films
verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr.
Sci. Eng. (1972), 449).
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Här
tungsmitteln handelt es sich z. B. um Carbamoylpyri
diniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Amino
gruppen der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbin
dungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherwei
se durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Wässern oder
durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren
ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen
und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zusammenge
faßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen
sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden, die die
Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes
mit Farbkupplern zu Azomethin- bzw. Indophenolfarb
stoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbin
dungen sind aromatische, mindestens eine primäre Amino
gruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp,
beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-
Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-methansulfon
amidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-
hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-Ethyl-
N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere
brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J.
Amer. Chem. Soc. 73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern
Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New
York, Seite 545 ff. beschrieben.
Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder
eine Wässerung folgen.
Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der
Farbentwicklung gebleicht und fixiert. Als Bleichmit
tel können z. B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze
wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobalt
komplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind
Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbe
sondere z. B. von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylen
diamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Alanindiessigsäure, Iminodiessig
säure, N-Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyl
iminodicarbonsäuren und von entsprechenden Phosphonsäu
ren. Geeignet als Bleichmittel sind weiterhin Persul
fate und Peroxide, z. B. Wasserstoffperoxid.
Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine
Wässerung, die als Gegenstromwässerung ausgeführt ist
oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr be
steht.
Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf
folgenden Schlußbades, das keinen oder nur wenig Formal
dehyd enthält, erhalten werden.
Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad voll
ständig ersetzt werden, das üblicherweise im Gegenstrom
geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Form
aldehydzusatz auch die Funktion eines Schlußbades.
Bei Farbumkehrmaterialien erfolgt zunächst eine Entwick
lung mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler, dessen Oxida
tionsprodukt nicht zur Reaktion mit den Farbkupplern be
fähigt ist. Es schließt sich eine diffuse Zweitbe
lichtung und dann Entwicklung mit einem Farbentwickler,
Bleichen und Fixieren an.
Es werden 3 l einer 1,5 gew.-%igen wäßrigen Gelatine
lösung vorgelegt. Zu dieser Lösung läßt man im Doppel
einlauf bei 40°C und pBr 1,3 120 ml einer 1-molaren
wäßrigen AgNO₃-Lösung und 120 ml einer 1-molaren Kalium
halogenidlösung aus 97,5 Mol-% KBr und 2,5 Mol-% KI
einlaufen. Es werden 24 ml einer 5 gew.-%igen wäßrigen
Lösung von 3,6-Dithiaoctan-1,8-diol zugegeben und die
Lösung auf 70°C erwärmt. Anschließend werden 200 ml
einer 20 gew.-%igen Gelatinelösung zugegeben und der
pBr-Wert auf 1,5 eingestellt. Die Emulsion hat einen
mittleren Durchmesser (Volumenschwerpunkt) von 0,4 µ.
Innerhalb von 105 Minuten werden im Doppeleinlauf
1080 ml 1-molare wäßrige AgNO₃-Lösung und ebensoviel ml
1-molare wäßrige Kaliumhalogenidlösung aus 60 Mol-% KBr
und 40 Mol-% KI einlaufen lassen, um den pBr-Wert auf
1,5 zu halten. Nachdem die Hälfte der AgNO₃-Lösung
eingelaufen ist, werden 500 ml einer 10 gew.-%igen
wäßrigen Gelatinelösung zugegeben.
Die Gelatine-Silberbromidiodidemulsion wird mittels
Ultrafiltration entsalzt.
Man erhält eine AgBrI-Emulsion mit einem mittleren Teil
chendurchmesser (Volumenschwerpunkt) von 0,8 µm, einem
Verteilungskoeffizienten von 25, einem Kern (12 Mol-%)
der Zusammensetzung AgBr₉₇I₃, einer Schale der Zusammen
setzung AgBr63,5I36,5, und einem tafelförmigen Habitus
mit einem Aspektverhältnis von 5.
Auf diese Emulsion wird eine zweite Schale aus AgBr
gefällt, so daß eine Silberbromidiodidemulsion mit
geschichtetem Kornaufbau, einem mittleren Durchmesser
(Volumenschwerpunkt) von 1,17 µm und einer Zusammen
setzung AgBr₉₀I₁₀ resultiert (s. Tabelle 1).
Es wird gemäß Herstellung der Emulsion 1 verfahren,
jedoch wird während der Fällung eine Kaliumhalogenid
lösung der Zusammensetzung 55 Mol-% KBr und 45 Mol-% KI
einlaufen lassen.
Man erhält eine AgBrI-Emulsion mit einem mittleren
Teilchendurchmesser (Volumenschwerpunkt) von 0,68 µm,
einem Verteilungskoeffizienten von 27, einem Kern
(15 Mol-%) der Zusammensetzung AgBr₉₃I₇, einer Schale
der Zusammensetzung AgBr60,5I39,5 und einem tafelför
migen Habitus mit einem Aspektverhältnis von 5.
Auf diese Emulsion wird eine zweite Schale aus AgBr ge
fällt, so daß eine Silberbromidiodidemulsion mit
geschichtetem Kornaufbau, einem mittleren Durchmesser
(Volumenschwerpunkt) von 0,99 µm und einer Zusammen
setzung AgBr₉₀I₁₀ resultiert (s. Tabelle 1).
Es wird gemäß Herstellung der Emulsion 1 verfahren, jedoch wird nach der Keim
fällung der pBr-Wert 1,7 eingestellt und während der Fällung kontinuierlich auf 1,4
verringert.
Der Kern hat die Zusammensetzung AgBr₉₆I₄, die erste Schale die Zusammensetzung
AgBr₆₂I₃₈.
Es wird wiederum eine Schale aus AgBr aufgefällt. Es resultiert eine Emulsion mit
geschichtetem Kornaufbau, einem mittleren Durchmesser (Volumenschwerpunkt) von
1,18 µm und einer Zusammensetzung AgBr₉₀I₁₀ (siehe Tabelle 1).
Mit den Emulsionen 1 bis 3 wird eine hochempfindliche Emulsion verglichen, die
gemäß DE 28 28 112 hergestellt wurde:
Die Emulsion wird in 2 Schritten hergestellt. Im ersten Schritt erhält man den Kern mit 40 Mol-% AgI und 60 Mol-% AgBr und einem mittleren Durchmesser (Volumenschwerpunkt) von 0,86 µm. Im zweiten Schritt erfolgt die Ostwald-Reifung einer AgBr-Mikratemulsion bei 65°C und pBr 0,9. Die so hergestellte Emulsion hat einen mittleren Durchmesser (Volumenschwerpunkt) von 1,45 µm, ein Aspektverhältnis 4 und einen mittleren Iodidgehalt von 10 Mol-%.
Die Emulsion wird in 2 Schritten hergestellt. Im ersten Schritt erhält man den Kern mit 40 Mol-% AgI und 60 Mol-% AgBr und einem mittleren Durchmesser (Volumenschwerpunkt) von 0,86 µm. Im zweiten Schritt erfolgt die Ostwald-Reifung einer AgBr-Mikratemulsion bei 65°C und pBr 0,9. Die so hergestellte Emulsion hat einen mittleren Durchmesser (Volumenschwerpunkt) von 1,45 µm, ein Aspektverhältnis 4 und einen mittleren Iodidgehalt von 10 Mol-%.
Die Emulsionen 1 bis 4 werden mit dem Rotsensibilisator der Formel
versetzt (0,25 mMol/Mol AgX) und bis zur optimalen Em
pfindlichkeit einer Schwefel-Goldreifung unterworfen.
Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäße Emulsion 2 bei
gleichen sensitometrischen Eigenschaften Vorteile in der
Korngröße und damit verbesserte Körnigkeit und Schärfe
und die erfindungsgemäße Emulsion 3 bei sehr guter Kör
nigkeit Vorteile in der Empfindlichkeit hat.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Silberhalogenidemulsion mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnchen, die ein Aspektverhältnis von mindestens 3 : 1 auf
weisen und aus einem AgBrI-Kern, dessen Iodidgehalt wenigstens 2,5 Mol-%
beträgt, einer den Kern umgebenden ersten Hülle aus AgBrI, deren Iodidge
halt an der unteren Grenze der AgBrI-Mischungslücke liegt, und wenigstens
einer weiteren Hülle mit einem Iodidgehalt von unterhalb 20 Mol-% bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß (a) zunächst eine Keimfällung mit 2 bis 20
Mol-% AgI bei 30 bis 50°C und pBr 1,2 bis 2,3 durch Doppeleinlauf ge
bildet, (b) in der Wachstumsphase Silberionen sowie Bromid und Iodid in
einem Verhältnis zugegeben werden, das innerhalb der AgBrI-Mischungs
lücke liegt, und (c) wenigstens eine weitere Silberhalogenidschicht aufgefällt
wird, deren Iodidgehalt unterhalb 20 Mol-% liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (b) mit
40 bis 70 Mol-% Iodid und 60 bis 30 Mol-% Bromid versetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern 1 bis
6 Mol-% und die erste Schale 3 bis 40 Mol-% am Gesamtsilberhalogenid der
tafelförmigen Silberhalogenidemulsion ausmachen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt (b) mit
wenigstens zwei Lösungen ausgeführt wird, von denen eine Ag⁺-Ionen und
die andere oder die anderen Br⊖-Ionen und I⊖-Ionen enthalten.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt (b) mit
wenigstens zwei Mikratemulsionen ausgeführt wird, von denen eine eine AgI-
und die andere oder anderen AgBr- oder AgBrI-Emulsionen sind, deren
Iodidgehalt bis zur Mischungslücke reichen kann.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224027A DE4224027C2 (de) | 1992-03-20 | 1992-07-21 | Silberhalogenidemulsionsherstellung |
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US08/366,404 US5550015A (en) | 1992-03-20 | 1994-12-29 | Production of silver halide emulsions comprising tabular grains |
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DE4209023 | 1992-03-20 | ||
DE4224027A DE4224027C2 (de) | 1992-03-20 | 1992-07-21 | Silberhalogenidemulsionsherstellung |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4224027A1 DE4224027A1 (en) | 1993-09-23 |
DE4224027C2 true DE4224027C2 (de) | 1996-05-30 |
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DE (1) | DE4224027C2 (de) |
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DE19516351A1 (de) * | 1995-05-04 | 1996-11-07 | Du Pont Deutschland | Photographische Silber bromidiodidemulsion und Verfahren zu deren Herstellung |
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Family Cites Families (1)
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1992
- 1992-07-21 DE DE4224027A patent/DE4224027C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
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