DE4432257C1

DE4432257C1 - Schienenbefestigung

Info

Publication number: DE4432257C1
Application number: DE19944432257
Authority: DE
Original assignee: Ed Zueblin AG
Current assignee: Ed Zueblin AG
Priority date: 1994-09-10
Filing date: 1994-09-10
Publication date: 1996-03-07
Anticipated expiration: 2014-09-11

Description

Der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsverbindungen im Bahnverkehr bringt es mit sich, daß alle Bahnverwaltungen nach preiswerten Lösungen für schotterlosen Oberbau suchen. Dabei sind die Vorteile des schotterlosen Oberbaus mit seinem unterhaltsarmen bzw. unterhaltsfreien Fahrweg mit hoher Verfügbarkeit unbestritten.

Eine wichtige Funktion sowohl beim konventionellen Schotteroberbau als auch beim schotterlosen Oberbau erfüllt die Schienenbefestigung, die die Schiene entweder an einer Schwelle oder direkt bei schwellenlosen Oberbauten an der Fahrbahn fixiert. Bisher gibt es zwei unterschiedliche Methoden der Schienenbefestigung.

Bei der ersten Methode wird eine Rippenplatte zur Schienenbefestigung eingesetzt, deren Rippen die seitliche Fixierung der Schienen sicherstellen. Die Befestigung der Schiene auf einer solchen Rippenplatte, wie sie z. B. in der DE-OS 35 26 653 beschrieben wird, erfolgt mit Spannklemmen über eine Schraubverbindung. Die horizontal wirkenden Kräfte auf die Schiene werden über den Schienenfuß auf die Rippen der Rippenplatte übertragen. Der Nachteil einer solchen Konstruktion ist die feste Seitenlage der Schiene, da der Schienenfuß direkt an der Rippe anliegt.

Bei der zweiten Methode wie sie in der DE-OS 39 18 091 dargestellt wird, erfolgt die Schienenbefestigung über Winkelführungsplatten, deren spezielle Form es ermöglicht, die Schiene in ihrer seitlichen Lage zu fixieren. Die Winkelführungsplatten werden dabei von Widerlagern abgestützt, welche in der Anlageflächen die Negativkontur der Winkelführungsplatte aufweisen und durch den Betonkörper der Schwelle gebildet wird. Die Befestigung erfolgt auch bei diesem Verfahren mit Spannklemmen über Schraubverbindungen.

Negativ wirkt sich bei einer Befestigung mit einer Winkelplatte aus, daß die Struktur in der Schwelle hergestellt werden muß. Damit ist es nicht möglich diese Befestigungsmethode z. B. bei einem schwellenlosen Verfahren zu verwenden.

Beide bisher bekannten Methoden machen eine Einstellung der Seiten und Höhenlage der Schiene nicht einfach.

Bekannt sind aus der DE-Z: Pichlmaier, Rudolf, "Höhen- und seitenverstellbare Schienenbefestigung für schotterlosen Oberbau", in Eisenbahningenieur 34 (1983), 8, 446-453 verschiedene gattungsgleiche Befestigungen, die mit Hilfe von Stellschrauben und Unterlegplatten justiert werden können. Diese Methode hat den Nachteil, daß nur geringe Verstellwege erreicht werden und zudem die Stellschrauben hohen Belastungen ausgesetzt sind.

In der älteren Anmeldung DE-PS 44 19 877 wird eine Rippenplatte vorgeschlagen, die eine Kraftübertragung auf einen mittig eingreifenden Stahldollen ermöglicht.

Diese Konstruktion macht bereits eine Einstellung von Höhe und seitliche Lage der Schiene über die Positionierung der Rippenplatte möglich, aber nicht in einem Umfang wie er oftmals wünschenswert erscheint. Unsere Erfindung entwickelt die Rippenplatte mit Stahldollenfixierung nach DE-PS 44 19 877 weiter zu einer Form der Schienenbefestigung, die eine seitliche und vertikale Einstellung der Schienenposition in einem weiten Rahmen ermöglicht.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine gattungsgleiche Schienenbefestigung derart weiter zu entwickeln, daß eine vereinfachte Einstellmöglichkeit der Lage der Schiene und eine sichere Weiterleitung der auftretenden Horizontialkräfte gegeben ist.

Der erfindungsgemäße Gedanke geht davon aus, daß die Rippen der Rippenplatte nicht mehr direkt neben der Schiene angeordnet werden, sondern soweit nach außen gerückt sind, daß zwischen Rippen und Schiene Winkelführungsplatten Platz finden. Dabei wirken die Rippen als Widerlage für die Winkelführungsplatten. Durch die spezielle Gestaltung der Oberflächenkontur der Rippen ist eine Befestigung der Schienen mit gebräuchlichen Spannklemmen über Schraubverbindungen möglich. Um die seitliche Position einzustellen werden Winkelführungsplatten unterschiedlicher Abmessung zur Regulierung eingesetzt. Die Höhenposition kann durch verschieden starke Zwischenlagen zwischen Schiene und Rippenplatte korrigiert werden, ohne daß die Rippenplatte demontiert werden muß. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Rippenplatten unterschiedlicher Stärke und/oder bei Anordnung von Höhenausgleichsplatten unter der Rippenplatte sind auch größere Korrekturen der Höhenlage der Schiene möglich.

Die erfindungsgemäße Schienenbefestigung kann sowohl bei einem Schotteroberbau als auch bei einem schotterlosen Oberbau eingesetzt werden, wobei sie sich auf Schwellen, Einzelblockschwellen, Fahrbahnplatten oder Trägern montieren läßt.

Eine Ausbildung der erfindungsgemäßen Schienenbefestigung wird in Bild 1 gezeigt. Als Basis dient die Schwelle oder Tragplatte (1), auf der zunächst die Isolierplatte (14) aufliegt. Auf diese Platte wird die Rippenplatte (2) aufgelegt und über den Stahldollen (12) und dessen Isolierbuchse (13) fixiert. Die Rippenplatte weist im Bereich des Schienenfußes eine geneigte Oberfläche (16) für die Schienenneigung, in diesem Fall 1 : 40, auf. Die Rippenplatte besitzt für die spätere Verankerung der Schiene mit einer Spannklemme (8) einen Auflagesattel (3). Zur Höheneinstellung und Lagerung der Schiene (4) dienen die Zwischenplatte (9) aus elastischem Material, die Grundplatte (10) und eine Zwischenlage (11) aus elastischem und isolierendem Material. Die seitliche Positionierung der Schiene erfolgt über die Winkelführungsplatte (5), die sich an die Rippe der Rippenplatte (2) als Widerlager anlehnt.

Die Fixierung der Schiene erfolgt über die Spannklemme (8), die mit einer Schwellenschraube über eine Isolierkragenbuchse (15) in den Dübel (7) der Schwelle oder Tragplatte (1) eingreifen.

In unserem Beispiel ist die Schraubverbindung als Schwellenschraube dargestellt, aber eine Befestigung ist auch mit Gewindebolzen oder Ankerschrauben mit Muttern möglich.

Durch den Einsatz von Isolierplatten, Isolierzwischenlagen, Isoliermanschetten, Isolierbuchsen und -hülsen ist eine erdfreie Schienenbefestigung möglich. Die Rippenplatte kann gegossen, geschmiedet oder gewalzt sein.

Bezugszeichenliste

1 Schwelle, Einzelblock oder Tragplatte
2 Rippenplatte
3 Auflagesattel für Spannklemmen
4 Schiene (hier dargestellt UIC 60)
5 Winkelführungsplatte
6 Schraubverbindung hier Schwellenschraube
7 Dübel
8 Spannklemme
9 Zwischenplattegrundplatte
10 Zwischenlagegrundplatte
11 Zwischenlage
12 Stahldollen
13 Isolierbuchse
14 Isolierplatte
15 Isolierkragenbuchse
16 Geneigte Oberfläche der Rippenplatte

Claims

1. Schienenbefestigung auf beliebigem Untergrund bestehend aus einer Rippenplatte (2), die Horizontalkräfte über einen mittig eingreifenden Stahldollen (12) überträgt, mit schienenaußenseitigen Rippen, mit Zwischenplatten zwischen Schiene (4) und Rippenplatte (2) und einer Befestigungsvorrichtung für die Schiene mit einer Spannklemme (8), die über eine Schraubverbindung fixiert wird, die Rippen der Rippenplatte (2) sind in einem deutlichen Abstand vom Schienenfuß angeordnet und dieser Abstand bestimmt mit dem Einsatz von Winkelführungsplatten (5) unterschiedlicher Abmessungen, wobei die Rippen der Rippenplatte (2) das Widerlager für die Winkelführungsplatten bilden, die horizontale Schienenposition.

2. Schienenbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippenplatte (2) einen Auflagesattel (3) für Spannklemmen in ihrer Oberflächenkontur aufweist.

3. Schienenbefestigung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Position der Schiene durch Austausch der Winkelführungsplatten (5) nachträglich eingestellt werden kann.

4. Schienenbefestigung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektur der Höhenlage der Schiene durch den Austausch der Zwischenlagen (11) zwischen Schiene und Rippenplatte erfolgt.

5. Schienenbefestigung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektur der Höhenlage der Schiene mittels unterschiedlich dicker Rippenplatten und/oder Höhenausgleichsplatten (9) unter der Rippenplatte (2) erfolgt.

6. Schienenbefestigung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubverbindungen zwischen der Rippenplatte und der Basis mittels Schwellenschrauben und/oder Gewindebolzen bzw. Gewindeankerbolzen mit Muttern erfolgt.