DE4431810A1 - Einstellung der Parameter für optimale Ansetzvorgänge einer Ansetzvorrichtung bei Partiewechsel an einer Rotorspinnmaschine - Google Patents
Einstellung der Parameter für optimale Ansetzvorgänge einer Ansetzvorrichtung bei Partiewechsel an einer RotorspinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Einstellung der Parameter für optimale
Ansetzvorgänge einer Ansetzvorrichtung bei Partiewechsel an einer
Rotorspinnmaschine. Bei Partiewechsel macht es sich erforderlich,
die Maschinendaten der Rotorspinnmaschine für Ansetzer auf Leer
hülse und für Ansetzer nach Fadenbruch neu einzustellen.
Die Bildung eines Ansetzers ist notwendig beim Anspinnen eines
Fadens auf eine Leerhülse, d. h. beim Starten der Rotorspinnma
schine oder nach einem Spulenwechsel an einer Spinnbox. Die Bil
dung eines Ansetzers ist aber auch notwendig nach Fadenbruch an
einer Spinnstelle, um die Garnproduktion auf eine Garnspule wei
terzuführen.
Die dazu bei der Rotorspinnmaschine verwendete Ansetztechnik SYN
CRO TOP wird in Punkt 3.7 des Referats von
[1] Kriechbaum, K., Messmer, S.
Bedeutung der Ansetzerqualität beim Rotorspinnen für die Weiterverarbeitung - Vorstellung eines neuen Ansetzprozesses Seite 1-23
Referat anläßlich des 9. Spinnerei-Kolloquims am 4./5. Mai 1993 in Enningen
ausführlich beschrieben.
[1] Kriechbaum, K., Messmer, S.
Bedeutung der Ansetzerqualität beim Rotorspinnen für die Weiterverarbeitung - Vorstellung eines neuen Ansetzprozesses Seite 1-23
Referat anläßlich des 9. Spinnerei-Kolloquims am 4./5. Mai 1993 in Enningen
ausführlich beschrieben.
Bei Partiewechsel an der Rotorspinnmaschine macht es sich auf
grund einer veränderten Materialart und/oder der Garnnummer er
forderlich, u. a. die Liefergeschwindigkeit, die Einspeisege
schwindigkeit zu verändern und die bisherigen Rotoren gegen Roto
ren mit anderem Durchmesser zu tauschen. Das entspricht veränder
ten Maschinendaten. Gleichzeitig mußten bei Partiewechsel die
technologischen Parameter für den Ansetzer und Parameter für den
Spulenwechsel in die Ansetzvorrichtung manuell eingegeben werden.
Nachfolgend werden beide als Ansetzparameter zusammengefaßt. Das
war aufwendig und umständlich. In Abhängigkeit dieser Ansetzpara
meter und den Maschinendaten wurde der Ansetzer gemacht. Die An
setzparameter nehmen Einfluß auf das Aussehen des Ansetzers, wie
in [1], Seite 14, Abb. 15 dargestellt. Dabei mußte unterschieden
werden für Ansetzer auf eine Leerhülse und für Ansetzer nach Fa
denbruch, so daß im Stand der Technik jeweils eine Vielzahl un
terschiedlicher Ansetzparameter vom Bediener eingegeben werden
mußten.
Die Notwendigkeit der Eingabe einer Vielzahl von Maschinendaten
und Ansetzparameter beim Partiewechsel erforderte spezialisierte,
technologische Kenntnisse und eine hohe Konzentration des Bedie
ners zur Vermeidung von Bedienungsfehlern. In der betrieblichen
Praxis ergaben sich jedoch zahlreiche Bedienungsfehler, die auf
die mehrfache Eingabe von Daten in Verbindung mit dem Einsatz we
niger qualifizierten Bedienpersonals zurückzuführen sind. Nach
teilig war aber auch für das Bedienpersonal, daß mit der Parame
tereingabe dessen Auswirkung auf den Ansetzvorgang bekannt sein
mußte. Als nachteilig zeigte sich auch die relativ große Anzahl
von einzugebenden Parametern bei Partiewechsel an der Ansetzvor
richtung.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vereinfachung der Einstellung
der Parameter für optimale Ansetzer einer Ansetzvorrichtung zu
erreichen, so daß Bedienungsfehler reduziert werden, insbesondere
auch bei Einsatz weniger qualifizierten Bedienpersonals.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mit Partiewechsel nur noch
Ansetzparameter in reduzierter Anzahl durch den Bediener über die
Bedieneroberfläche der Ansetzvorrichtung einzugeben sind. Mit
Eingabe der geänderten Ansetzparameter erfolgt gleichzeitig die
Korrektur der bisherigen Ansetzparameter in der Ansetzvorrich
tung.
Das Ansetzprogramm ermittelt unter Einbeziehung der korrigierten
Ansetzparameter und der von der Maschinenzentrale übermittelten
Maschinendaten eine Grundeinstellung für einen optimalen Ansetz
vorgang. Dies erfolgt in Verbindung mit einem Wissensspeicher.
Die mit der Grundeinstellung eingestellten Ansetzparameter werden
vor Startbeginn eines Ansetzvorganges angezeigt und sind über die
Bedieneroberfläche durch den Bediener innerhalb festgelegter
Grenzen manuell korrigierbar. Der Bediener muß nicht selbst die
optimale Maschineneinstellung ermitteln, sondern dies erfolgt
durch den Mikrorechner der Ansetzvorrichtung.
Der Vorteil der Reduzierung der Anzahl der Ansetzparameter wird
dadurch erreicht, daß der Mikrorechner der Ansetzvorrichtung eine
Wissensbasis hat, das sind einprogrammierte Funktionstabellen zum
Ansetzvorgang und zum Ansetzer. Diese in einem Wissensspeicher
einprogrammierten Funktionstabellen werden dahingehend geändert,
daß aufgrund funktioneller Abhängigkeiten einzelne Parameter in
andere Parameter mit größerer Wichte überführt werden. Somit wird
es möglich, die bisherige relativ hohe Anzahl der anzeigbaren und
korrigierbaren Ansetzparameter zu reduzieren. Die erfindungsgemäß
reduzierte Anzahl der Ansetzparameter umfaßt die Ansetzerdicke,
die Garnendenüberlappung beim Ansetzer, die Garnendenpräparation,
die Ansetzerrotordrehzahl und die Garnanspannung. Auf einem Dis
play der Bedieneroberfläche des Mikrorechners wird die Grundein
stellung dieser Ansetzparameter in einer optischen Skala ange
zeigt und durch manuelle Eingabe an der Bedieneroberfläche ist
die Grundeinstellung durch den Bediener parameterweise innerhalb
der optischen Skala vorgegebenen Grenzen korrigierbar.
Die Erfindung und deren Merkmale werden nachfolgend an einem Aus
führungsbeispiel erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte, funktionale Struktur des Zusammenwir
kens zwischen Anspinnvorrichtung und Maschinenzentrale
einer Rotorspinnmaschine.
Fig. 1 zeigt mit dem Endgestell 17, dem Sektionsgestell 19, 20,
21 und dem Antriebsgestell 18 die äußeren Umrisse einer Rotor
spinnmaschine. Üblicherweise existieren mehr Sektionsgestelle als
dargestellt. Im Endgestell 17 ist beispielsweise die Maschinen
zentrale 1 installiert. Die auszugsweise dargestellten Sektions
gestelle 19, 20, 21 tragen eine Vielzahl von nicht dargestellten
Arbeitsorganen für die einzelnen Spinnstellen. Zum Verständnis
der Erfindung ist wesentlich, daß in den einzelnen Sektionsge
stellen 19, 20, 21 jeweils eine Sektionselektronik 12, 13, 14 in
stalliert ist, die die Steuerung aller Arbeitsorgane innerhalb
eines Sektionsgestells organisiert. Im Antriebsgestell 18 ist in
der Regel der Antrieb für die Arbeitsorgane installiert.
Die Rotorspinnmaschine besitzt außerdem ein hier nicht darge
stelltes Schienensystem für eine Ansetzvorrichtung 11. Die An
setzvorrichtung 11 kann somit um die Rotorspinnmaschine patrouil
lieren und kann sich vor jeder Spinnstelle positionieren, um Kon
trolltätigkeiten und Handlungen im Zusammenhang mit einem Ansetz
vorgang vorzunehmen.
Die Maschinenzentrale 1 enthält mindestens einen zentralen Pro
zessor CPU 3, einen Datenspeicher 4 für Maschinendaten, eine
Schnittstelle 5 und eine Bedieneroberfläche 2. Über die Schnitt
stelle 5 ist die Maschinenzentrale 1 auf einer Datenleitung 15
mit jeder einzelnen Sektionselektronik 12, 13, 14 verbunden. Die
Sektionselektronik ist im wesentlichen ein Rechner, der Aufgaben
der Datenerfassung, Steuerung und Kommunikation im Bereich eines
Sektionsgestells übernimmt. Die Kommunikation der einzelnen
Spinnstelle erfolgt zur Sektionselektronik und die Sektionselek
tronik kommuniziert dann mit der Maschinenzentrale.
Die Maschinenzentrale 1 ist weiterhin über eine Datenleitung 16
mit einem Mikrorechner 6 einer Ansetzvorrichtung 11 verbunden.
Der Mikrorechner 6 hat mindestens einen Prozessor CPU 8, einen
Arbeitsspeicher 9 mit Ansetzprogramm, einen Wissensspeicher 19,
eine Schnittstelle 7 und eine Bedieneroberfläche 10.
Bei Partiewechsel werden die Maschinendaten über die Bediener
oberfläche 2 der Maschinenzentrale des Mikrorechners 6 eingegeben
und im Datenspeicher 4 für Maschinendaten gespeichert. Mit Star
ten des Ansetzprogramms des Mikrorechners 6 der Ansetzvorrichtung
11 werden die veränderten Maschinendaten aus dem Datenspeicher 4
der Maschinenzentrale 1 über die Datenleitung 16 in das Ansetz
programm des Mikrorechners 6 transportiert. Dort werden die ent
sprechenden Maschinendaten korrigiert. Anhand der Maschinendaten
über Liefergeschwindigkeit, Einspeisegeschwindigkeit und Rotor
durchmesser sowie der Garnnummer, die die Ansetzvorrichtung 11
von der Maschinenzentrale 1 über die Datenleitung 16 erhält und
der Eingabe der Materialart an der Bedienoberfläche 10 der An
setzvorrichtung ermittelt der Mikrorechner 6 mit seinem Ansetz
programm im Arbeitsspeicher 9 eine Grundeinstellung der Ansetzpa
rameter für die Ansetzvorrichtung 11.
Der Mikrorechner 6 der Ansetzvorrichtung 11 hat einen Wissens
speicher 19, das sind einprogrammierte Funktionstabellen zum An
setzvorgang und zum Ansetzer. Diese einprogrammierten Funktions
tabellen zum Ansetzvorgang und Ansetzer des Wissensspeichers 19
wurden derart verändert, daß aufgrund funktioneller Abhängigkei
ten einzelne Parameter, die bisher angezeigt wurden, in andere
Parameter mit größerer Wichte überführt wurden, so daß die Anzahl
der zur Anzeige zu bringenden Ansetzparameter reduziert werden
konnte. Ansetzparameter, die beispielsweise aufgrund funktionaler
Abhängigkeiten in andere Ansetzparameter überführt wurden, sind
beispielsweise der Ansetzparameter Verweildauer im Rotor, der An
setzparameter Spulenhochlauf oder Ansetzparameter Anspinn-Spei
sung vor Fadenabzug. Es wurde erreicht, daß die relativ hohe An
zahl der am Display der Bedieneroberfläche 10 angezeigten Ansetz
parameter reduziert werden konnte. Es erfolgte eine Reduzierung
auf die anzeigbaren und korrigierbaren Ansetzparameter wie Anset
zerdicke, Garnendenüberlappung beim Ansetzer, Garnendenpräparati
on, Ansetzerrotordrehzahl und Garnanspannung. Weiterhin befinden
sich in der Anzeige Materialart und Anzahl der Ansetzversuche.
Ein weiteres Merkmal ist, daß auf dem Display der Bedienerober
fläche 10 des Mikrorechners 6 eine Grundeinstellung der Ansetzpa
rameter in einer optischen Skala angezeigt wird und durch manuel
le Eingabe an der Bedieneroberfläche 10 diese Grundeinstellung
parameterweise innerhalb der Grenzen der optischen Skala korri
gierbar ist.
Claims (3)
1. Einstellung der Parameter für optimale Ansetzvorgänge einer
Ansetzvorrichtung bei Partiewechsel an einer Rotorspinnma
schine, wobei die mit Partiewechsel veränderten Maschinenda
ten manuell in den Datenspeicher einer Maschinenzentrale ein
gegeben werden, der Programmspeicher eines Mikrorechners ei
ner Ansetzvorrichtung ein Ansetzprogramm hat, der Mikrorech
ner der Ansetzvorrichtung einen Wissensspeicher hat, der Mi
krorechner der Ansetzvorrichtung im Datenaustausch mit der
Maschinenzentrale der Rotorspinnmaschine steht, Ansetzparame
ter für einen Ansetzvorgang der Ansetzvorrichtung anzeigbar
und einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikro
rechner (6) der Ansetzvorrichtung (11) eine Grundeinstellung
für einen optimalen Ansetzvorgang ermittelt und die mit der
Grundeinstellung eingestellten Ansetzparameter vor Startbe
ginn eines Ansetzvorganges anzeigt.
2. Einstellung der Parameter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch Verknüpfung der Funktionstabellen des
Wissensspeichers (19) die an der Bedieneroberfläche (10) an
zeigbaren Ansetzparameter des Ansetzprogramms reduzierbar
sind auf Ansetzerdicke, Garnendenüberlappung beim Ansetzer,
Garnendenpräparation, Ansetzerrotordrehzahl und Garnanspan
nung, sowie Materialart und Anzahl der Ansetzversuche.
3. Einstellung der Parameter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf einem Display der Bedieneroberfläche (10)
des Mikrorechners (6) die Grundeinstellung der Ansetzparame
ter in einer optischen Skala angezeigt wird und durch manuel
le Eingabe an der Bedieneroberfläche (10) die Grundeinstel
lung parameterweise innerhalb vorgegebenen Grenzen der opti
schen Skala korrigierbar ist.
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Owner name: RIETER INGOLSTADT GMBH, 85055 INGOLSTADT, DE |
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