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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des
Produktionsablaufes bei Textilmaschinen, insbesondere bei Offenend-Spinnmaschinen,
deren Arbeitsweisen durch die Einstellung von wenigstens einem Parameter
steuerbar sind und deren Betrieb die Durchführung von Bedienmaßnahmen
erfordert sowie eine entsprechende Textilmaschine und eine Wartungseinrichtung.
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Bekannte
Textilmaschinen und Wartungseinrichtungen verfügen über Steuerungseinrichtungen, welche
anhand von Parametern unter anderem den Produktionsablauf oder die
Durchführung
von Wartungsmaßnahmen
steuern. Für
den Betrieb einer Textilmaschine oder einer Wartungseinrichtung
ist es daher erforderlich diese Parameter bereitzustellen. Dazu
ist es bekannt, den Bediener über
ein Eingabefeld dazu aufzufordern, die benötigten Parameter einzugeben.
Hierbei muß der
Bediener über
einer gewisse Erfahrung verfügen.
Einerseits muß er
den für jeden
Parameter zulässigen
Wertebereich und andererseits die für die jeweils vorliegenden
Produktionsbedingungen günstigen
Parameterkombinationen kennen. Probleme treten dabei jedoch regelmäßig auf,
wenn weniger erfahrene Bediener derartige Eingaben vornehmen müssen.
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Zur
Vermeidung von Bedienfehlern ist es im weiteren bekannt, die Anzahl
der einzugebenden Parameter möglichst
gering zu halten. Dies ist beispiels weise dadurch möglich, daß mehrere
Parameter voneinander abhängig
sind. Dabei reicht es beispielsweise aus, zwei Parameter abzufragen
und einzugeben, wobei sich der dritte abhängige Parameter zwangsläufig ergibt.
Aber auch hier ist nach wie vor eine gewisse Erfahrung des Maschinenbedieners
für die Eingabe
der ersten Parameter erforderlich. In der Praxis hat es sich gezeigt,
daß erfahrenes
Personal nicht immer in ausreichender Zahl für die Bedienung der Textilmaschinen
oder Wartungseinrichtungen zur Verfügung steht. Daraus ergeben
sich bedingt durch vermeidbare Maschinenausfälle Nachteile hinsichtlich
der Produktivität,
aber auch hinsichtlich der produzierten Qualitäten, welche durch nicht optimierte Einstellungen
schlechter ausfallen als erforderlich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zusammen mit einer Textilmaschine
und einer Wartungseinrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens bereitzustellen,
mittels denen eine gegenüber dem
bekannten Stand der Technik deutlich verbesserte Bedienbarkeit der
Textilmaschine oder Wartungseinrichtung erreicht wird.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß die
Parametereingabe in einem assistierten Modus vorgenommen wird, wobei
ein Bediener bei Bedarf von der Eingabeeinrichtung Zusatzinformationen
zu den benötigten
Parametern und/oder den erforderlichen Bedienmaßnahmen bereitgestellt werden.
So kann beispielsweise durch den assistierten Modus zum einen eine
Eingabereihenfolge der Parameter überwacht werden, soweit dies
erforderlich ist. Weiterhin kann ein Bediener bei Bedarf Zusatzinformationen
zu den jeweils benötigten
Parametern abrufen. Dies kann beispielsweise in Form eines Hilfetextes
zusammen mit einer ebenfalls an den Bediener gerichteten Eingabeaufforderung zur
Eingabe der Parameter erfolgen. Eine andere programmiertechnische
Umsetzungsmöglichkeit
besteht darin, beispielsweise eine Hilfetaste vorzusehen, nach deren
Betätigung
durch den Bediener die benötigte
Zusatzinformation angezeigt wird. Neben der Reihenfolge der Pa rameter
und schriftlichen Erläuterungen
können
dem Bediener als Hilfestellungen auch Grafiken angezeigt werden.
Hiermit läßt sich
zum Beispiel die Anzeige eines zulässigen Wertebereichs für die Auswahl
eines Parameters besonders anschaulich darstellen. Zusätzlich zur
reinen Parametereingabe oder in Alleinstellung ist es gelegentlich
erforderlich Bedienmaßnahmen
an den Vorrichtungen durchzuführen.
Hierzu können
dem Bediener weitergehende Informationen hinsichtlich der Art der
durchzuführenden
Tätigkeit
und der zu beachtenden Besonderheiten bereitgestellt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt es damit, auch weniger erfahrene Bediener an Maschinen einzusetzen,
die bislang nur erfahrene Maschinenbediener erfolgreich bedienen
konnten. Die Erfindung führt
somit zu einem vereinfachten Anforderungsprofil für Maschinenbediener,
wodurch sich die Personalplanung und -bereitstellung erheblich vereinfacht.
Zusätzlich
lassen sich durch die Verbesserungen bei den Parametereinstellungen
und den durchgeführten Bedienmaßnahmen
Ausfallzeiten vermeiden und bessere Garnqualitäten produzieren.
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Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß neben
dem wenigstens einen assistierten Modus zusätzlich wenigstens ein nichtassistierter
Modus bereitgestellt wird. Die Bereitstellung eines nichtassistierten
Modus, der auch als Profimodus bezeichnet werden kann, wird einem
erfahrenen Maschinenbediener, wie bisher auch, die Möglichkeit
gegeben, auf besonders raschem Wege Parameter einzugeben. Ein weniger
erfahrener Bediener hingegen kann den assistierten Modus wählen und
somit ebenfalls zu einem besonders guten Einstellergebnis gelangen.
Die Implementierung der parallelen Modi gibt beiden Benutzergruppen
damit jeweils die für
sie günstigste
Bedienweise an die Hand.
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Bei
den Bedienweisen hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
daß die
Möglichkeit
bereitgestellt wird, wahlweise zwischen wenigstens einem assistierten
und einem nichtassistierten Modus umzuschalten. So kommt es beispielsweise
auch bei erfahrenen Anwendern gelegentlich vor, daß eine gewisse
Unsicherheit hinsichtlich eines oder mehrerer einzustellender Parameter
auftaucht. In diesem Fall kann der Bediener, beispielsweise durch
Betätigen einer
Hilfstaste, von dem nichtassistierten Modus in den assistierten
Modus umschalten, die benötigten Zusatzinformationen
abfragen und den betreffenden Parameter eingeben. Danach verbleibt
ihm die Wahl, weiterhin im assistierten Modus zu verbleiben oder wieder
zurück
in den nichtassistierten Modus umzuschalten.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß ein wahlweiser Wechsel zwischen
den Modi nur ausgehend vom nichtassistierten Modus angeboten wird.
Es hat sich gezeigt, daß es
aus technischen Gründen
vorteilhaft ist, erfahrenen Benutzern die Möglichkeit zu bieten, wahlweise
zwischen den Modi umzuschalten. Erfahrene Benutzer bringen ein ausreichendes
Grundwissen mit, daß diese
Vorgehensweise erlaubt. Bei weniger erfahrenen Bedienern hingegen
hat es sich gezeigt, daß diese
sinnvollennreise durchgehend im assistierten Modus verbleiben sollen,
da bei einem Wechsel in den nichtassistierten Modus ansonsten zu
häufig Fehlbedienungen
oder Fehleinstellungen auftreten.
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Zur
Verbesserung des Verfahrens ist es zudem vorteilhaft, wenn bereits
bekannte Parameter und/oder Maßnahmen
zur Störungsbeseitigung
in einem Wissensspeicher abgelegt werden. Ein Wissensspeicher dient
beispielsweise in Form einer computerimplementierten Datenbank zur
Hinterlegung bereits gesammelter Erfahrungen. Dieses Wissen kann
zum einen Parametereinstellungen oder Parameterkombinationen für bestimmte
Produktionsbedingungen betreffen. Als Faktoren, welche die Produktionsbedingungen
mitbestimmen, seien hier beispielsweise der Einsatz verschiedener
Faserarten, wie Naturfasern, Kunstfasern, klimatische Bedingungen
wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur etc. genannt. Ausgehend von einem
leeren Speicher oder sinnvollerweise von einem mit einem Grundwissen
ausgestatteten Wissensspeicher kann der Bediener einer Maschine
damit die sukzessiv während
des Betriebs gemachten Erfahrungen beispielsweise in Form von be sonders
günstigen
Maschineneinstellungen speichern und für eine spätere Verwendung wieder aufrufen.
Neben Maschineneinstellungen ist aber auch möglich, auftretende Fehler und
die zu deren Behebung erforderlichen Bedienmaßnahmen in einem derartigen
Wissensspeicher zu hinterlegen. Mit fortschreitendem Erfahrungsgewinn
kann somit ein Wissensspeicher mit einem immer komplexer werdenden
Erfahrungswissen angefüllt
werden. Damit lassen sich dann immer feiner und genauer abgestimmte
Maschineneinstellungen bzw. immer gezieltere Störungsbeseitigungsmaßnahmen
einleiten.
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Vorzugsweise
sieht das erfindungsgemäße Verfahren
daher vor, daß die
in dem Wissensspeicher abgelegten Daten zur Regenerierung von Parametervorschlägen und/oder
Maßnahmen
zur Störungsbeseitigung
verwendet werden. Hierzu kann vom assistierten Modus aus auf das
im Wissensspeicher abgelegte Erfahrungswissen zurückgegriffen werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der assistierte Modus zur Störungsbeseitigung bzw. Vermeidung
verwendet. Durch die unterstützten
Eingaben von Parametern und die unterstützten Bedienmaßnahmen
kann die Maschineneinstellung und -bedienung in verbesserter Weise
vorgenommen werden. Störungen
sind beispielsweise häufig
durch die im assistierten Modus vorgeschlagenen Bedienmaßnahmen
zu beseitigen. Unter Störung
ist hierbei jede Abweichung von der mit der gegebenen Einrichtung
und den gegebenen Grundstoffen bestmöglich produzierbaren Qualität bzw. Quantität zu verstehen.
Neben der Störungsbeseitigung
ist durch den assistierten Modus aufgrund der verbesserten Parametereinstellungen
gleichzeitig eine Störungsvermeidung
erzielbar. Auf die jeweiligen Arbeitsbedingungen besonders gut abgestimmte
Parameter verhindern nämlich
im vorhinein das Auftreten von Störungen bzw. die Produktion
von mangelhaften Qualitäten.
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Bei
einer anderen besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
der assistierte Modus während
eines Ansetzvorgangs bei einer Spinn maschine verwendet. Bei einem
derartigen Vorgang besteht insbesondere beim erstmaligen Anspinnen
Bedarf, die für
den Betrieb der Spinnmaschine bzw. Wartungseinrichtung erforderlichen
Parameter unter anderem auf den neu angesponnen Faserwerkstoff abzustimmen.
Gleichzeitig können
auch Bedienmaßnahmen,
wie beispielsweise Abnutzungskontrollen an Antriebsrollen oder Überprüfung des Fadenverlaufs
an der Spinnmaschine oder innerhalb der Wartungseinrichtung anfallen.
Der Ansetzvorgang eignet sich von daher in besonderer Weise für die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, da
ein weniger erfahrener Bediener hierbei in besonderer Weise auf
die Bereitstellung von Hilfestellungen bei der Parametereingabe
von Zusatzinformationen zu erforderlichen Bedienmaßnahmen
angewiesen ist.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, daß von
der vorliegenden Erfindung zur Störungsbeseitigung eine Fehlerbeseitigungsroutine
bereitgestellt wird, die über
den assistierten Modus hinaus Parameter und/oder Bedienmaßnahmen
bereitstellen kann. Während
der assistierte Modus dazu gedacht ist, einem Bediener im Rahmen
der üblichen
Bedienungstätigkeiten
Zusatzinformationen und Hilfestellungen zu vermitteln, so ist es
Aufgabe der Fehlerbeseitigungsroutine, auch darüber hinausgehende und somit
von den üblichen
Tätigkeiten
abweichende Störungen
zu beseitigen. Beispielhaft seien hier die Justierarbeiten an Fadenführungen
genannt, die von einem wenig erfahrenen Bediener nicht durchzuführen sind.
In der Regel ist hierzu der Einsatz von hochqualifiziertem Personal
erforderlich. Bei bisherigen Verfahren und Vorrichtungen ist bereits
für die
Lokalisierung einer Fehlerquelle erfahrenes Personal erforderlich,
da diese bei den recht komplexen Spinnmaschinen oder Wartungseinrichtungen
häufig
ohne Erfahrungswerte nicht möglich
ist. Zusammen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann jedoch auch
einem weniger erfahrenen Bediener aufgezeigt werden, welche bekannte
Fehlerquellen Ursache für
die vorliegende Störung
sein können.
Der Bediener kann dann die bekannten Störungsquellen überprüfen und gegebenenfalls
beseitigen. Neben der Angabe welche Störungsquellen vorliegen können, besteht selbstverständlich auch
die Möglichkeit
dem Bediener mitzuteilen, wie die Störungen zu beseitigen sind.
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Ferner
ist es vorteilhaft, daß zur
Störungsbeseitigung
eine Produktionsüberwachungsroutine
bereitgestellt wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn von der
Produktionsüberwachungsroutine
basierend auf ausgegebenen Fehlermeldungen Statistiken erzeugt werden.
Sinn der Produktionsüberwachungsroutine
ist es, den laufenden Betrieb zu verfolgen. Eine Produktionsüberwachungsroutine
kann dabei so ausgebildet sein, daß sie sämtliche auftretende Fehlermeldungen
zunächst
protokolliert. Anschließend
kann, beispielsweise unter Zuordnung von Fehlern zu einer Spinnstelle
oder einer Wartungseinrichtung, ermittelt werden, welcher Fehler
an welcher Stelle mit welcher Häufigkeit
auftritt. Benötigt
beispielsweise eine Wartungseinrichtung an einer bestimmten Spinnstelle
regelmäßig mehrere
Versuche für
einen Ansetzvorgang, so kann mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit
davon ausgegangen werden, daß die
Fehlerquelle an der Spinnstelle zu suchen ist. Im umgekehrten Fall,
d. h., wenn eine Wartungseinrichtung an verschiedenen Spinnstellen
regelmäßig mehrere
Ansetzversuche benötigt,
liegt die Vermutung nahe, daß der
Fehler an der Wartungseinrichtung zu suchen ist. In diesem Fall
können
Bedienmaßnahmen
an der Wartungseinrichtung veranlaßt werden. Vorteil der Protokollierung
solcher Fehlermeldungen ist, daß beispielsweise
auftretende Fehlversuche, die zu Zeitverlusten führen, rechtzeitig erkannt werden.
Andernfalls könnte
es eintreten, daß beispielsweise
eine Wartungseinrichtung regelmäßig eine
Vielzahl von erfolglosen Ansetzversuchen durchführt, bevor schließlich ein
Ansetzvorgang erfolgreich abgeschlossen ist. Dabei würden die
benötigten
Fehlversuche nicht protokolliert und mit einiger Wahrscheinlichkeit
auch vom Bediener unerkannt bleiben. Mit der vorliegenden Erfindung
kann der Bediener aber auch nach längerer Abwesenheit von der Spinnstelle
die Anzahl der Fehlversuche abrufen. Dies kann entweder in absoluten
Zahlen oder beispielsweise in Form von Prozentwerten, die den Anteil
von Fehlversuchen wiedergeben, geschehen. Erreicht nun ein bestimmter
auftretender Fehler innerhalb der Produktions überwachungsroutine einen bestimmten
Prozentsatz, so kann man dieses Ergebnis einem Bediener anzeigen
oder es direkt in einer Steuerungseinrichtung weiter verarbeiten.
Gleiches gilt im übrigen
auch für
die Ergebnisse für
die Fehlerbeseitigungsroutine. Wird eine Störungsmeldung einem Bediener
angezeigt, so kann dieser Störungsbeseitigungsmaßnahmen
einleiten. Wird das Ergebnis direkt von der Steuerungseinrichtung
empfangen, so können
durch sie Störungsbeseitigungsmaßnahmen im
automatischen Betrieb veranlaßt
werden.
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Dazu
ist es besonders vorteilhaft, wenn der assistierte Modus, die Fehlerbeseitigungsroutine
und die Produktionsüberwachungsroutine
jeweils wahlweise manuell vom Bediener oder automatisch durch eine
Steuerungseinrichtung aufgerufen und ausgeführt werden. Hierdurch besteht
die Möglichkeit,
die Steuerungseinrichtung in einem vollautomatischen, einem teilautomatischen
oder einem manuellen Betrieb zu bedienen. Der manuelle Betrieb würde dabei vorsehen,
daß ein
Bediener die angezeigten Informationen des assistierten Modus, der
Fehlerbeseitigungsroutine und der Produktionsüberwachungsroutine jeweils
zur Kenntnis nimmt und daraufhin entsprechende Maßnahmen
manuell auslöst.
Im vollautomatischen Betrieb hingegen können diese Informationen direkt
von einer Steuerungseinrichtung empfangen und weiterverarbeitet
werden, so daß eine Zwischenschaltung
des Bedieners nicht erforderlich ist. Zudem ist es auch denkbar,
das Verfahren teilweise zu automatisieren.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Textilmaschine, insbesondere eine Spinnmaschine
sowie eine Wartungseinrichtung für
Spinnmaschinen, deren Arbeitsweisen durch die Einstellung von wenigstens einem
Parameter steuerbar sind und deren Betrieb die Durchführung von
Bedienmaßnahmen
erfordert und die eine elektronische Steuerungseinrichtung, eine
Eingabeeinrichtung sowie eine Ausgabeeinrichtung für einen
Bediener aufweisen und dadurch gekennzeichnet sind, daß die Steuerungseinrichtung eine
Parametereingabe mit einem assistierten Modus aufweist, der einem
Benutzer bei Bedarf Zusatzinformationen zu den benötigten Parametern und/oder
den erforderlichen Bedienmaßnahmen
bereitstellt. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
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Zusätzliche
Vorteile der Erfindung werden im Zusammenhang mit dem nachfolgenden
Ausführungsbeispiel
und der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
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1 einen
schematischen Verfahrensablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist
ein schematischer Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Das gezeigte Verfahren ist grundsätzlich auf sämtliche Bedientätigkeiten
anzuwenden, die die Eingabe von Parametern oder die Vornahme von
Bedienmaßnahmen
an Spinnmaschinen oder Wartungseinrichtungen erfordert. Beispielhaft
sei hier auf einen Ansetzvorgang einer Offenend-Spinnmaschine mit
einer zugehörigen
Wartungseinrichtung eingegangen. Der Bediener beginnt dabei am Startpunkt 1.
Dort hat er die Auswahl zwischen einer Eingabe im nichtassistierten
Modus 2, die auch als Profimodus bezeichnet werden kann
und einer Eingabe im assistierten Modus 3, die als Assistenteneingabe
bezeichnet werden kann.
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Zwischen
dem nichtassistierten Modus 2 und dem assistierten Modus 3 ist
eine mit Doppelpfeilen dargestellte Umschaltmöglichkeit 4 vorgesehen.
Die Umschaltmöglichkeit 4 ist
dabei, ausgehend vom assistierten Modus 3 in den nichtassistierten
Modus 2 und wieder zurück,
blockiert. Hierdurch sollen weniger erfahrene Bediener dazu angehalten
werden, durchgehend den assistierten Modus 3 zu verwenden.
In umgekehrter Richtung ist mit Doppelpfeilen eine zweite Umschaltmöglichkeit 5 dargestellt.
Hierbei kann ein Bediener, ausgehend vom nichtassistierten Modus 2,
wahlweise in den assistierten Modus 3 und wieder zurück, wechseln.
Auf diese Weise kann auch ein er fahrener Bediener bei Bedarf den assistierten
Modus verwenden und evtl. auftretende Unsicherheiten bei der Eingabe
der Parameter und der Bedienung der Vorrichtung mit der bereitgestellten
Hilfestellung überwinden.
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So
ist es bei dem nichtassistierten Modus 2 unter Umständen notwendig,
die Eingabe der Parameter unter Beachtung zwingender Erfordernisse vorzunehmen.
Solche zwingende Erfordernisse können
beispielsweise eine bestimmte erforderliche Eingabenreihenfolge
sein. Mitunter kommt es aber auch vor, daß mehrere Parameter voneinander
abhängig sind,
so daß schließlich jeder
einzelne der abhängigen
Parametenrwerte nur in einem ganz bestimmten Wertebereich liegen
darf. Diese Voraussetzungen sind von dem Bediener bei dieser Eingabeart
selbständig
zu beachten.
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Dem
gegenüber
muß im
assistierten Modus 3 der Bediener über dieses Vorwissen nicht
verfügen. Statt
dessen wird, soweit dies erforderlich ist, die zwingende Reihenfolge
vom assistierten Modus 3 vorgegeben und bei Bedarf werden
Hilfestellungen in Form von Wertebereichsvorschlägen für Parameter oder Erläuterungen
für den
Bediener bereitgestellt. Im assistierten Modus 3 kann einem
Bediener über Anweisungen
auch mitgeteilt werden, welche Maßnahmen beispielsweise für den weiteren
Betrieb einer Wartungseinrichtung erforderlich sind. Solche Maßnahmen
sehen unter anderem vor, den Verschleiß an Antriebsrollen oder Schabern
für die
Rotorkopfreinigung zu kontrollieren.
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Hat
der Bediener nun die erforderlichen Einstellungen und Bedienmaßnahmen,
die für
einen Betrieb 6 der Vorrichtung erforderlich sind, eingegeben, so
kann der Betrieb 6 gestartet werden. Im folgenden wird
der Betrieb 6 solange fortgesetzt, bis eine Störung 7 eintritt.
Als Störung 7 ist
dabei jede Abweichung von der im Sinne der Maschinenanwender bestmöglich produzierbaren
Qualität
bzw. Quantität zu
verstehen. Bei jedem technischen System, welches über mehrere
Parameter verfügt,
besteht die Möglichkeit
zur Optimierung. Die mathematische Betrachtung solcher Systeme mit
mehreren Parametern ergibt, daß die
Anzahl der möglichen
Optima mit wachsender Anzahl der Parameter ansteigt. Für den konkreten
Fall der vorliegenden Spinnmaschinen bedeutet dies beispielsweise,
daß die
Arbeitsweise im Hinblick auf unterschiedliche Aspekte optimierbar
ist. Am häufigsten
wird die Abwägung
zwischen produzierter Garnmenge und produzierter Garnqualität im Vordergrund
stehen. So wird in der Regel mit steigender Produktionsmenge die
Garnqualität
abnehmen und umgekehrt. Unter diesem Gesichtspunkt kann eine Störung 7 folglich
in einer Abweichung von der maximal möglichen Produktionsgeschwindigkeit
liegen, sofern diese gewünscht
ist, während
gleichzeitig eine Abweichung von der bestmöglichen Garnqualität nicht
als Störung 7 betrachtet
wird. Im umgekehrten Fall, d. h. eine bestmögliche Garnqualität wird gewünscht, stellt
eine Abweichung von der bestmöglichen
Produktionsgeschwindigkeit keine Störung 7 dar, wohingegen
eine Abweichung von der bestmöglichen
Garnqualität
unter dieser Zielsetzung als Störung 7 verstanden
wird.
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Tritt
nun eine Störung 7 in
dem beschriebenen Sinne auf, so bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten,
wie diese erkannt werden. Zum einen kann eine Erkennung 8 durch
die Vorrichtung selbst geschehen. Die Vorrichtung kann beispielsweise über Sensoren
der Spinnmaschine oder der Wartungseinrichtung Ungleichmäßigkeiten
des produzierten Fadens erkennen. Andere Erkennungen 8 können Fadenabrisse
sowie Ausfälle
von Wartungseinrichtungen oder Spinnstellen betreffen. Die weitere
Verfahrensweise der Vorrichtung kann dann darin bestehen, einem
Bediener das Vorliegen einer Störung 7 beispielsweise über eine
Anzeige 9 in Form eines Ausdrucks, einer Bildschirmanzeige
oder sonstiger Signaleinrichtungen anzuzeigen. Auf diese Art informiert
kann ein Bediener dann Störungsbeseitigungsmaßnahmen
ergriffen. Die zweite Möglichkeit bei
einer Erkennung 8 durch die Maschine besteht darin, die
erkannte Störung
mittels einer direkten Weiterleitung 11 an eine Fehlerbeseitigungsroutine 10 auszugeben.
Von der Fehlerbeseitigungsroutine 10 aus wird dann die
Störungsbeseitigung
direkt oder über
den assistierten Modus 3 veranlaßt. Neben dem im assistierten
Modus verfügbaren Wissen
stehen in der Fehlerbeseitigungsroutine 10 noch zusätzliche Hilfestellungen
für die
Fehlerbeseitigung zur Verfügung.
Vorteilhafterweise wird der Unterschied darin bestehen, daß Parametervorschläge und einfache Bedienmaßnahmen
bereits im assistierten Modus 3 zur Verfügung stehen.
Beim Auftreten von Störungen 7 können dann
aber, soweit erforderlich, weitergehende und kompliziertere Maßnahmen,
wie beispielsweise Einstellmaßnahmen
an Wartungseinrichtungen und Spinnstellen, die von der Fehlerbeseitigungsroutine 10 aufrufbar
gespeichert sind, zusätzlich
hinzugezogen werden.
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Im
weiteren kann eine Erkennung 12 einer Störung 7 auch
direkt durch einen Bediener geschehen. In diesem Fall bestehen dann
grundsätzlich
drei Möglichkeiten
für einen
Bediener, die oben bereits erwähnten
Maßnahmen
zu ergreifen. Eine erste Maßnahme 13 besteht
darin, die Maschine zurückzusetzen
und zum Startpunkt 1 zurückzukehren. Hierbei würde er dann
den bisher beschriebenen Ablauf der Parametereingabe im assistierten
Modus 3 oder im nichtassistierten Modus 2 erneut
durchlaufen. Die zweite Maßnahme 14 gibt
dem Bediener die Möglichkeit
an die Hand, die Fehlerbeseitigungsroutine 10 aufzurufen.
In dieser Routine kann er die zur vorliegenden Störung 7 abrufbar
gespeicherten Erfahrungswerte und Hilfestellungen abrufen und umsetzen.
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Die
dritte dem Bediener zur Verfügung
stehende Maßnahme 15 besteht
darin, einen Produktionsüberwachungsroutine 16 aufzurufen.
Aufgabe der Produktionsüberwachungsroutine 16 ist
es, während
der Produktion auftretende Störungen 7 zu
erkennen, zu erfassen und auszuwerten. Vor allem ist es für den Bediener
dabei von Interesse zu erfahren, welche Arten von Störungen 7 an
welchen Stellen mit welcher Häufigkeit
auftreten. Die Angabe der Häufigkeiten
kann beispielsweise in absoluten Zahlen oder in Prozentwerten erfolgen.
Die Angabe der Fehlerorte kann beispielsweise durch die Angabe der
betroffenen Wartungseinrichtung, Spinnstellen oder Baueinheiten
gesehen. Hierdurch ist eine effektive Eingrenzung einer Störung 7 mög lich. Ausgehend
von der durch die Produktionsüberwachungsroutine 16 festgestellten
und angezeigten Störung 7 kann
der Bediener dann manuell oder automatisch in die Fehlerbeseitigungsroutine 10 gelangen
und von dort aus geeignete Maßnahmen
zur Störungsbeseitigung
einleiten. Sowohl die assistierte Eingabe 3 als auch die Fehlerbeseitigungsroutine 10 greifen
dabei auf eine Wissensdatenbank 17 zurück. Grundsätzlich dient die Wissensdatenbank 17 als
Hinterlegungsort für Erfahrungswissen über den
Betrieb der Spinnmaschine samt der zugehörigen Wartungseinrichtung. Der
Wissensspeicher kann bei einer neu installierten Maschine leer sein
oder aber auch schon mit einem gewissen Grundwissen vorbelegt sein.
Dies wird in der Regel davon abhängig
zu machen sein, ob es sich um einen bekannten Maschinentyp oder
eine neuartige und unbekannte Vorrichtung handelt für deren
Betrieb noch keine Erfahrungswerte vorliegen. Im weiteren Verlauf
des Maschinenlebens werden dann durch den einzelnen Betreiber oder
eine Mehrzahl von Betreibern Erfahrungen gesammelt, die beispielsweise
in Form von Parameterkombinationen und als Wissen über mögliche Fehlerarten
und deren Beseitigung speicherbar sind. Sofern es gewünscht wird,
lassen sich derart gespeicherte Erfahrungswerte dann besonders einfach
an andere weitervermitteln bzw. können getauscht werden. Durch
fortwährendes
Hinterlegen dieses Wissens in der Wissensdatenbank kann so im Laufe
der Zeit ein immer vollständigeres
Betreiberwissen akkumuliert werden. Im Ergebnis erlaubt dieses gesammelte
Wissen dann auch einem weniger erfahrenen Bediener einen besonders
störungsfreien
Betrieb der Spinnmaschine zu erreichen. Darüberhinaus hat das erfindungsgemäße Verfahren
auch für
erfahrene Bediener Vorteile. Sie können beispielsweise eine erfindungsgemäß gestaltete
Spinnmaschine im Vergleich zu bekannten Spinnmaschinen mit deutlich
weniger Störungen 7 betreiben.
Dies äußert sich
dann beispielsweise in einer gegenüber bisherigen Produktionsergebnissen gesteigerten
Qualität
bzw. Quantität
der erzeugten Produkte und damit letztendlich einem gesteigerten Maschinenwirkungsgrad.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Es sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen der Erfindung im Rahmen
der Patentansprüche
möglich.
So ist es beispielsweise denkbar, ohne die Zwischenschaltung einer
Erkennung 12 durch den Bediener Störungen direkt an die Steuerungseinrichtung
weiterzuleiten und soweit möglich
Fehlerbeseitigungsmaßnahmen
von einer Wartungseinrichtung ausführen zu lassen. Dies würde einem
vollautomatischen Betrieb entsprechen. Weiterhin ist es möglich, derartige
Abläufe
auch in teilautomatisierten Betrieb auszugestalten. Aber auch der
Einsatz der Erfindung an Streckwerken zur Vergleichmäßigung des
Faserbands ist denkbar.