DE4431794A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Eigenschaften der in einem Kraftfahrzeug eingebauten Stoßdämpfer - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Eigenschaften der in einem Kraftfahrzeug eingebauten StoßdämpferInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Eigen
schaften der in einem Kraftfahrzeug eingebauten Stoßdämpfer,
bei dem das Kraftfahrzeug auf eine Auffahrhalterung gebracht
wird, die anschließend schnell entfernt wird, damit das
Kraftfahrzeug auf eine Unterlage auffällt, deren Abstand von
der Auffahrhalterung dem durch die Konstruktion des Kraftfahr
zeuges vorgegebenen Restausfederungsweg entspricht, und der
Verlauf der beim Auftreffen auf die Unterlage wirkenden
sogenannten Radaufstandskraft bestimmt wird.
Bei der Durchführung des in der EP-Patentschrift 2 269 81 be
schriebenen Verfahrens zur Überprüfung des Fahrwerkzustandes
eines Kraftfahrzeuges ist man bereits in der Lage, aus den die
Radkraft auf die Unterlage wiedergebenden Ergebnissen durch
entsprechende Kurvenanalyse u. a. Aussagen über die Dämpfungs
eigenschaften der Achsgelenke eines Kraftfahrzeuges, über die
Güte des Stoßdämpfers und über die Federhärte des Kraftfahr
zeuges zu machen. Die Beurteilung des Schwingungsverhaltens
aus den bei der Messung der Radaufstandskräfte auf die Unter
lage erhaltenen Diagrammen liefert jedoch keine absoluten
Werte der Kenndaten eines Kraftfahrzeuges zum Prüfzeitpunkt.
Dabei können Einflüsse, die durch den Reifendruck, den
Beladungszustand des Kraftfahrzeuges und auch durch den vor
liegenden Reifentyp bedingt sind, nicht berücksichtigt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zu
entwickeln, das ermöglicht, die Eigenschaften des im Kraft
fahrzeug eingebauten Stoßdämpfers, ohne diesen ausbauen zu
müssen, unabhängig von den Größen, wie Reifendruck, Reifentyp,
Beladungszustand usw. zu bestimmen, d. h. mit anderen
Worten,ein Verfahren anzugeben, bei dem alle die Kräfte, die
bei der bekannten Meßmethode das Schwingungsverhalten des
Kraftfahrzeuges, nachdem dieses auf die Unterlage auftrifft,
mitbestimmen, eliminiert werden können.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Schwin
gungsverhalten von Karosserie und jeweils eines Rades gemessen
wird mit dem Ziel, durch Kombination der Meßergebnisse die für
das Kraftfahrzeug charakteristischen Daten, nämlich die Karos
serie- und Radmassen, die Federsteifigkeit und die Dämpfungs
konstanten, berechnen zu können.
Der durch das erfindungsgemäße Verfahren erreichbare Vorteil
gegenüber den bisher bekannten Verfahren besteht darin, daß
das erzielte Ergebnis unabhängig ist vom Reifendruck, vom Rei
fentyp und vom Beladungszustand des geprüften Kraftfahrzeuges.
Durch die Bestimmung des gesamten Schwingungsverhaltens von
Karosserie und jeweils eines Rades erhält man nicht nur einen
Wert für die Dämpfung, sondern die Dämpfungscharakteristik des
Stoßdämpfers unterteilt in Zug- und Druckbereich. Ein weiterer
Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß die gesamte
Prüfdauer sehr kurz ist und beide Seiten einer Radachse nach
Stoßanregung gleichzeitig geprüft werden können. Neben der
Dämpferkennlinie sind auch die Federsteifigkeit der
Fahrzeugfeder und die wirksamen Massen bestimmbar.
Die Möglichkeit der Gewinnung sämtlicher für die Beurteilung
des Zustandes eines Kraftfahrzeuges erforderlichen Daten im
Rahmen einer einzigen kurzzeitigen Messung macht das Verfahren
geeignet für die Durchführung von Reihenuntersuchungen,
beispielsweise beim TÜV, in der Automobilindustrie bei der
Bandendkontrolle und der Fahrwerksanalyse, aber auch zur
Diagnose der bereits in Gebrauch befindlichen Kraftfahrzeuge
in der Werkstatt.
Vorzugsweise läßt sich das Schwingungsverhalten von Karosserie
und Rad der zu prüfenden Achse eines Kraftfahrzeuges mittels
einer Wegmessung der entstehenden Hubschwingungen von Karos
serie und Rad für jede Seite der geprüften Achse bestimmen,
wobei die Wegmessung entweder durch einzelne Bestimmung der
Schwingungsamplituden der Karosserie gegenüber der Unterlage
und des Rades gegenüber der Unterlage oder durch Bestimmung
der Amplitudendifferenz beider Schwingungen durchgeführt wird.
Man kann aber auch den Schwingungsverlauf durch eine Geschwin
digkeitsmessung der Bewegung von Karosserie und Rad oder durch
eine Beschleunigungsmessung bei der Bewegung von Karosserie
und Rad nach ihrem Auftreffen auf die Unterlagen den Vorzug
geben.
Für die Durchführung dieser Messungen ist eine Vorrichtung ge
eignet, die neben der an sich bekannten Meßeinrichtung für die
Messung des Verlaufes der auf die Unterlage wirkenden Radauf
standskraft, die eine Auffahrhalterung für das Kraftfahrzeug,
die entfernbar über einer in einem Abstand von der Auffahrhalterung,
der dem Restausfederungsweg des Kraftfahrzeugs entspricht,
befindlichen Unterlage angeordnet ist und eine Meßeinrichtung
zur Bestimmung des zeitlichen Verlaufs der nach dem Auffallen
des Kraftfahrzeuges auf die Unterlage auf diese wirkenden
sogenannten Radaufstandskraft umfaßt,noch ein weiteres
Meßsystem umfaßt, das dazu geeignet ist, den zeitlichen
Verlauf des Schwingungsverhaltens von Karosserie und Rad zu
bestimmen.
Ein solches Meßsystem kann einen induktiven Geber, einen
Geschwindigkeitsmesser, einen Beschleunigungsmesser oder einen
Laser enthalten oder mit einem ,Bildaufnahmesystem ausgestattet ist.
Einzelheiten über den Verlauf der Messung, Aufbau der hierfür
geeigneten Vorrichtungen und die Auswertung der Meßergebnisse
ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von Aus
führungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eins Prüfstandes,
bei dem mit einem Bildaufnahmesystem gearbeitet
wird,
Fig. 2 die Darstellung eines Ersatzmodelles für die in
einem bewegten Kraftfahrzeug wirkenden Kräfte,
Fig. 3 den Verlauf der Schwingungsfrequenz der Radauf
standskraft, wie sie mit dem in Fig. 1 gezeigten
Versuchsaufbau gewonnen wird,
Fig. 4 den Verlauf der bei einer Wegmessung des Schwin
gungsverhaltens von Karosserie und Rad experimen
tell erhaltenen Werte im Vergleich zu den berech
neten Werten, mit einem Versuchsaufbau nach Fig. 1,
Fig. 5 eine Aufzeichnung der Kennlinien, die bei
Wiederholungsversuchen erhalten werden,
(Versuchsaufbau nach Fig. 1),
Fig. 6 eine Darstellung von Dämpfungskennlinien, die
bei einem Kraftfahrzeug mit Stoßdämpfern
unterschiedlicher Qualität erhalten wurden
(Versuchsaufbau nach Fig. 1).
Ein für die Durchführung des neuen Meßverfahrens vorgesehe
ner Prüfstand umfaßt eine Auffahrrampe 1 mit zwei etwa im
Radabstand einer Radachse eines Kraftfahrzeuges angeordneten
Falldeckeln 2a, b, auf die ein zu prüfendes Kraftfahrzeug über
eine schräg verlaufende Auffahrt 3 mit den beiden Rädern 4
entweder seiner Vorder- oder seiner Hinterachse auffährt. Die
Oberfläche der Falldeckel 2a, b befindet sich etwa 50 mm über
einer Unterlage 5, die als Wägeeinheit 6, z. B. in Form eines
Dehnmeßstreifens oder dergleichen ausgebildet ist. Der
gewählte Abstand 7 zwischen Falldeckel 2a, b und der Unterlage
5 bestimmt sich aus dem durch die Konstruktion des
Kraftfahrzeuges vorgegebenen Restausfederungsweg, d. h. dem
Abstand zwischen Radachse und einem Pufferanschlag, um zu
vermeiden, daß nach dem Wegklappen der Falldeckel 2a, b beim
freien Fall der Radachse auf die Unterlage 5 die Achse
der Räder bereits vor dem Auftreffen auf die Unterlage 5 an
den Anschlagpuffern anschlägt und damit das Schwingungsergeb
nis verfälscht wird.
Die Wägeeinheit 6 dient dazu, den zeitlichen Verlauf der
Krafteinwirkung auf die Unterlage 5 zu messen, die nach dem
Auftreffen der Räder 4 auf die Unterlage 5 eine Folge des
Schwingungsverhaltens des Kraftfahrzeuges ist.
Diese Krafteinwirkung wird in der Folge als sogenannte Radauf
standskraft bezeichnet. Sie bildet eine wesentliche Komponente
für die weitere numerische Bestimmung der gesuchten Eigen
schaften des Stoßdämpfers.
In einem seitlichen Abstand von den auf dem Prüfstand befind
lichen Rädern 4 der Vorderachse des Kraftfahrzeuges befindet
sich je ein Wegmeßsystem 8a und 8b. In der Darstellung nach
Fig. 1 ist das Wegmeßsystem 8a, b als ein Bildaufnahmesystem ausgebil
det, das erlaubt, den Schwingungsverlauf von Karosserie 9 und
Rad 4 berührungslos aufzuzeichnen. Der Verlauf der Schwingungs
amplituden von Karosserie 9 und Rad 4 nach Durchfallen der
Fallstrecke 7 bildet die zweite Komponente, die für die nume
rische Bestimmung der gesuchten Eigenschaften des Stoßdämpfers
erforderlich ist. Hierzu werden sogenannte Targets an Rad- und
Karosserie angebracht und die Schwingungsvorgänge mit Hilfe eines
Bildverarbeitungssystems erfaßt. Dabei besteht das Target für die Karosserie
aus einem Balkenmuster und das Target für die Aufnahme der Rad
schwingungen aus einem rotationssymmetrischen Muster von Schwarz-
Weiß-Übergängen.
Im folgenden soll auf die Auswertung der Testergebnisse eingegan
gen werden.
Zunächst ist festzustellen, daß der nachstehenden Rechenmethode
ein vereinfachtes Modell eines Kraftfahrzeuges zugrundegelegt
wurde. Dieses ist in Fig. 2 dargestellt. Mit m₁ ist dabei die
Masse von Rad 4 und Radachse, mit m₂ die Masse des Aufbaues, also
der Karosserie 91 gegebenenfalls einschließlich einer im Prüfkraft
fahrzeug vorliegenden Beladung bezeichnet. Der Koeffizient c₁ be
zeichnet die Federkonstant, die durch die Reifenelastizität ge
geben ist. Diese Elastizität erfährt eine durch d₁ gekennzeichnete
Dämpfung.
Die Karosserie 9 ist über eine Feder 10 mit der Federkonstanten c₂
mit dem Rad 4 verbunden. Die Schwingung der Feder 10 wird durch
einen Stoßdämpfer mit der Dämpfungskonstanten d₂ gedämpft.
Die in Fig. 2 angedeutete Fahrbahn 12 weist Unebenheiten auf,
die hier maximal dem Restausfederungsweg, also der Fallhöhe 7
im Prüfstand entsprechen.
Das dargestellte Modell entspricht einem Schwingungssystem,
bei dem die Massen m₂ und m₁ über zwei hintereinandergeschal
tete gedämpfte Federn miteinander verbunden sind. Die Bewe
gungsgleichungen eines solchen sogenannten Zweimassenschwin
gungssystems lauten wie folgt, wenn man Feder- und Dämpfungs
kräfte als lineare Funktionen der Relativauslenkung bzw. der
Relativgeschwindigkeit annimmt.
1. m₂ * ₂(t) + d₂[₂(t) - ₁(t)] + c₂ * [y₂(t) - y₁(t)] = 0
2. m₁ * ₁(t) + d₂ * [₁(t) - ₂(t)] + c₂ * [y₁(t) - y₂(t)] + d₁ * [₁(t) - ₀(t)] + c₁ * [y₁(t) - y₀(t)] -= 0
Hierbei bedeuten
m₁ = bewegte Massen von Rad, Radachse und Radaufhängung,
m₂ = bewegter Anteil der Aufbaumasse des Kraft fahrzeuges,
c₁ = Reifenelastizität,
c₂ = Federsteifigkeit der Fahrzeugfeder,
d₁ = Reifendämpfung,
d₂ = Dämpfungskonstante des im Fahrzeug eingebauten Stoßdämpfers.
y₀(t)= zeitlicher Verlauf der Hubschwingung der Unterlage,
₀(t)= zeitlicher Verlauf der Geschwindigkeit der Unterlage,
y₁(t) = zeitlicher Verlauf der Hubschwingung des Rades,
₁(t)= zeitlicher Verlauf der Radgeschwindigkeit,
₁(t)= zeitlicher Verlauf der Radbeschleunigung
y₂(t)= zeitlicher Verlauf der Hubschwingungen der Karosserie,
₂(t)= zeitlicher Verlauf der Geschwindigkeit der Karosserie,
₂(t)= zeitlicher Verlauf der Beschleunigung der Karosserie.
m₁ = bewegte Massen von Rad, Radachse und Radaufhängung,
m₂ = bewegter Anteil der Aufbaumasse des Kraft fahrzeuges,
c₁ = Reifenelastizität,
c₂ = Federsteifigkeit der Fahrzeugfeder,
d₁ = Reifendämpfung,
d₂ = Dämpfungskonstante des im Fahrzeug eingebauten Stoßdämpfers.
y₀(t)= zeitlicher Verlauf der Hubschwingung der Unterlage,
₀(t)= zeitlicher Verlauf der Geschwindigkeit der Unterlage,
y₁(t) = zeitlicher Verlauf der Hubschwingung des Rades,
₁(t)= zeitlicher Verlauf der Radgeschwindigkeit,
₁(t)= zeitlicher Verlauf der Radbeschleunigung
y₂(t)= zeitlicher Verlauf der Hubschwingungen der Karosserie,
₂(t)= zeitlicher Verlauf der Geschwindigkeit der Karosserie,
₂(t)= zeitlicher Verlauf der Beschleunigung der Karosserie.
Beide Bewegungsgleichungen können in eine Differentialglei
chung zusammengefaßt werden, indem man anstelle der Schwin
gungsamplituden von Rad und Karosserie deren Bewegungsdiffe
renz einführt. Man erhält dann
3. m₁ * (t) + d₂ * A * (t) + c₂ * A * x(t) = f(t)
Hierbei bedeuten:
- a) x(t) = y₂(t)-y₁(t), wobei x(t) y₂(t) und y₁(t) Meßgrößen sind, nämlich der zeitlichen Verlauf des Weges, der Karosserie und des Rades (Wegdifferenz wird errechnet!) sind Meßgrößen von Rad und Karosserie
- c) f(t) = -d₁ * [₀(t) - ₁(t)] - c₁ * [y₀(t) - y₁(t)] ist eben falls eine Meßgröße, nämlich der zeitliche Verlauf der Rad aufstandskräfte (dynamische Radlast).
Das Fourierspektrum der Radaufstandskraft über der Frequenz
ist zwar bekannt, doch ist es nochmals in Fig. 3 aufgezeich
net.
In dem Diagramm ist die Frequenz in logarithmischem Maßstab
auf der Abszisse von 10-1 bis 10³ Hz aufgetragen, auf der
Ordinate ist die Radaufstandskraft in f(t) von 100 bis
aufgetragen. Bei ca. 1,25 Hz erhält man ein erstes Maximum,
das der Karosserieschwingung entspricht. Bei ca. 9,8 Hz erhält
man das zweite Maximum, das der Radfrequenz entspricht.
Bevor man sich zu der vorstehend beschriebenen Methode zur
Bestimmung der einzelnen Parameter entschloß, wurde überprüft,
ob das der Methode zugrunde liegende idealisierte Modell über
haupt anwendbar ist, da z. B. auch die nicht geprüfte Radachse
bei dem Auffall des Fahrzeugs auf die Unterlage zu Schwin
gungen angeregt wird.
Zunächst bestückte man daher die Testfahrzeuge mit insgesamt 8
Meßaufnehmern, die in Abständen voneinander an Karosserie- und
Radachsen angebracht wurden.
Die Ergebnisse zeigten aber, daß kaum Drehbewegungen um die
Fahrzeuglängsachse auftreten und daher wenig Schwingungsener
gie auf die jeweils andere Fahrzeugseite übertragen wird. Auch
ist der Einfluß der nicht geprüften Radachse auf die geprüfte
Radachse gering. Es wird wenig Schwingungsenergie auf diese
Achse übertragen.
Es erscheint somit möglich, linke und rechte Fahrzeugseite im
Bereich der Prüfachse getrennt voneinander und ohne Berück
sichtigung der nicht geprüften Radachse zu betrachten. Mit
anderen Worten, das vorstehend beschriebene Ersatzmodell eines
Zweimassenschwingers kann angewendet werden, ohne eine Verfäl
schung der Ergebnisse befürchten zu müssen.
Mit Hilfe des in Fig. 1 gezeigten Meßsystems können daher der
zeitliche Verlauf der Radaufstandskräfte f(t) mittels der
Wägeeinrichtung 6 und x(t) mittels des Wegmeßsystems 8a bzw.
8b gemessen werden. Eine entsprechende Programmierung eines
Rechensystems (Computer), dem die große Anzahl der gemessenen
Signale der Wägeeinrichtung 6 und des Wegemeßsystems 8a, 8b,
eingespeist wurden, erlaubt es, die gesuchten Modellparameter
m, d und c nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate zu be
rechnen.
In Fig. 4 sind die berechneten und die gemessenen Werte mit
Hilfe der induktiven Meßmethode für den Differenzweg über der
Zeit in Sekunden aufgetragen. Die gute Übereinstimmung beider
Kurvenzüge ist deutlich erkennbar.
Hieraus kann die Zweckmäßigkeit der gewählten Rechenmethode
erkannt werden.
Nach Bestimmung der Modellparameter in, c und d lassen sich
aber jetzt auch die wirksamen Größen der Radmasse m₁, der Ka
rosseriemasse m₂, der Federsteifigkeit c₂ und der Dämpfungs
konstante d₂ berechnen, da der statische Anteil der Radauf
standskraft fst eine Beziehung dieser Größen zueinander lie
fert. Es gilt nämlich fst = m₁ + m₂ + g, wobei g die Erdbe
schleunigung = 9,8065 m/ ist. Ferner gelten folgende Zusammen
hänge der gewählten Modellparameter m, c und d zu m₁, m₂, d₂,
c₂.
m₁ = m
m₂ = fst/g-m₁
d₂ = d·m₂·g/fst
c₂ = c·m₂·g/fst
Die vorstehenden Überlegungen ermöglichen es, eine symme
trische (Zug:Druck = 1 : 1) lineare Dämpfungslinie bezogen auf
den Radaufstandspunkt eines im Kraftfahrzeug eingebauten Stoß
dämpfers darzustellen. Im allgemeinen haben aber die zum Ein
satz gelangenden Stoßdämpfer eine unsymmetrische Dämpfungs
kennlinie.
Hier führt entweder ein bereichsweise linearer Ansatz für die
Dämpfungskraft oder ein quadratischer Ansatz mit unterschied
lich großen linearen und quadratischen Gliedern im Zug- und
Druckbereich zum Ziel.
In Fig. 5 sind die Prüfergebnisse von fünf Versuchen mit einem
Kraftfahrzeug der Marke Mercedes dargestellt. Wie aus dem
Kurvenverlauf in Fig. 5 hervorgeht, zeigen sich kaum Unter
schiede zwischen den Einzelergebnissen. Die berechneten Werte
der Parameter zeigen von den gemessenen Werten Abweichungen
zwischen 1 und 2%.
Der Versuchsaufbau für diese letztgenannten Messungen ent
sprach der Fig. 1. Als Meßsystem wurde ein induktives
Meßsystem eingesetzt.
Als Meßmethode wurde die Differenzwegbestimmung gewählt. Die
Meßwerte des Wegemeßsystems und der Wägeeinheit wurden einem
Computer eingespeist, dessen Software entsprechend den mathe
matischen Schwingungsgleichungen programmiert wurde.
Bei gleichem Versuchsaufbau können auch die einzelnen Ampli
tuden von Karosserie und Rädern mittels des Wegmeßsystems be
stimmt werden. Am Prinzip der Berechnungsmethode ändert sich
hierdurch aber nichts.
Zur Erläuterung der Leistungsfähigkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens sei auf die Fig. 6 verwiesen.
In diesem Diagramm sind die Dämpfungskennlinien von unter
schiedlichen Versuchsreihen dargestellt, die mit dem gleichen
Testfahrzeug durchgeführt wurden. Zur Ermittlung dieser
Kennlinien wurde zunächst das Testfahrzeug ohne Veränderung
geprüft. Nachfolgend wurde hinten rechts der neue Stoßdämpfer
gegen einen 40%igen ersetzt und das Fahrzeug nochmals geprüft.
Eine genauere Betrachtung der Dämpfungskennlinien zeigt, daß
die Werte für die Restdämpferleistung für den Zug- und Druck
bereich unterschiedlich groß sind. Während sich für den Druck
bereich eine Restdämpferleistung von ca. 13% ergibt, beträgt
diese im Zugbereich 53%.
Mit Hilfe einer solchen Auswertung kann möglicherweise aus der
Art der Veränderung der Kennlinie auf die Art des Stoßdämpfers
schadens geschlossen werden.
Aus dem vorstehend Gesagten läßt sich deutlich erkennen, daß
das erfindungsgemäße Verfahren zur Stoßdämpferprüfung neue
Maßstäbe für die Beurteilung des Zustandes der Fahrzeugkenn
linien setzt.
Claims (12)
1. Verfahren zur Bestimmung der Eigenschaften der in einem
Kraftfahrzeug eingebauten Stoßdämpfer, bei dem das Kraft
fahrzeug auf eine Auffahrhalterung gebracht wird, die an
schließend schnell entfernt wird,damit das Kraftfahrzeug
auf eine Unterlage auffällt, deren Abstand von der Auffahr
halterung dem durch die Konstruktion des Kraftfahrzeuges
vorgegebenen Restausfederungsweg entspricht und der
Verlauf der beim Auftreffen auf die Unterlage wirkenden so
genannten Radaufstandskraft bestimmt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schwingungsverhalten
von Karosserie und jeweils eines Rades gemessen wird mit
dem Ziel, durch Kombination der Meßergebnisse die für das
Fahrwerk eines Kraftfahrzeugs charakteristischen Daten,
nämlich die Karosserie- und Radmassen, die Federsteifig
keit und die Dämpfungskonstanten berechnen zu können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schwingungsverhalten von Karos
serie und Rad der zu prüfenden Achse eines Kraftfahrzeuges
mittels einer Wegmessung der entstehenden Hubschwingungen
von Karosserie und Rad für jede Seite der geprüften Achse
bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wegmessung entweder durch
einzelne Bestimmung der Schwingungsamplituden der Karos
serie gegenüber der Unterlage und des Rades gegenüber der
Unterlage oder durch Bestimmung der Amplitudendifferenz
beider Schwingungen durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Schwin
gungsverlauf durch eine Geschwindigkeitsmessung der Bewe
gung von Karosserie und Rad erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Schwin
gungsverlauf durch eine Beschleunigungsmessung bei der Be
wegung von Karosserie und Rad nach ihrem Auftreffen auf die
Unterlage erfolgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 mit einer Auffahrhalterung für das Kraft
fahrzeug, die entfernbar über einer in einem Abstand von der Auf
fahrhalterung, der dem Restausfederungsweg des Kraftfahr
zeuges entspricht, befindlichen Unterlage angeordnet ist
und mit einer Meßeinrichtung zur Bestimmung des zeitlichen
Verlaufes der nach dem Auffallen des Kraftfahrzeuges auf
die Unterlage auf diese wirkende sogenannte Radaufstands
kraft, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Meßsystem (8a) vorgesehen ist, mit dem der zeitliche
Verlauf des Schwingungsverhaltens von Karosserie (9) und
Rad (4) bestimmbar ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet, daß das Meß
system einen induktiven Geber enthält.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßsystem einen Geschwindigkeitsmesser enthält.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßsystem einen Beschleunigungsmesser ent
hält.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Meßsystem einen Laser enthält.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Meßsystem mit einem Bildaufnahmesystem aus
gestattet ist.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßwerte des Meßsystems für die Bestimmung
des Schwingungsverhaltens von Karosserie und Rad und die
Meßwerte über den zeitlichen Verlauf der Radaufstandskräfte
eines elektronischen Rechner eingespeist werden, der aus
den Meßwerten die dem Fahrwerk eines Kraftfahrzeug zuge
hörigen Kenndaten, wie Massen von Karosserie und Rad sowie
die Federsteifigkeiten und Dampfungskonstanten numerisch
berechnet.
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DK95930481T DK0756701T3 (da) | 1994-09-06 | 1995-08-17 | Fremgangsmåde til bestemmelse af egenskaberne for den i et motorkøretøj indbyggede støddæmper |
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