DE3826196C2 - - Google Patents
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- DE3826196C2 DE3826196C2 DE19883826196 DE3826196A DE3826196C2 DE 3826196 C2 DE3826196 C2 DE 3826196C2 DE 19883826196 DE19883826196 DE 19883826196 DE 3826196 A DE3826196 A DE 3826196A DE 3826196 C2 DE3826196 C2 DE 3826196C2
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01M—TESTING STATIC OR DYNAMIC BALANCE OF MACHINES OR STRUCTURES; TESTING OF STRUCTURES OR APPARATUS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G01M17/00—Testing of vehicles
- G01M17/007—Wheeled or endless-tracked vehicles
- G01M17/04—Suspension or damping
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung des Dämpfungswertes
von in Kraftfahrzeugen eingebauten Achsstoßdämpfern, wobei
die jeweils auf einer Achse, z. B. Vorder- oder Hinterachse, angeordneten
Achsfedern durch eine zur Standebene des Fahrzeugs gerichtete
Kraft um eine definierte Wegstrecke vorgespannt werden, der
Vorspannungsdruck außer Wirkung gesetzt wird und die beim Entspannen
der Achsfedern einsetzenden Schwingungen mit Hilfe von Lichtschranken
gemessen und zur Beurteilung der Stoßdämpfertauglichkeit
herangezogen werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Die für die Federung von Kraftfahrzeugen pro Achse parallel angeordneten
Stoßdämpfer - zutreffend wäre eigentlich die Bezeichnung
"Schwingungsdämpfer" - haben vorrangig zwei Aufgaben zu erfüllen:
- 1. Sie sollen ein Aufschaukeln und zu langes Nachschwingen des Fahrzeugaufbaus verhindern.
- 2. Sie sollen alle von der Fahrbahn angeregten Schwingungen der Räder und Achsen möglichst rasch zum Abklingen bringen.
Nach Untersuchungen von Technischen Universitäten und neutralen
Instituten fährt jedes dritte bis vierte zugelassene motorisierte
Vierradfahrzeug mit mindestens einem defekten Stoßdämpfer. Insbesondere
ist ein gravierender Nachteil darin zu sehen, daß bei
schlechten, funktionsuntüchtigen Stoßdämpfern die Reifen der Räder
etwa 30% der Fahrstrecke keinen Kontakt mehr zur Fahrbahn haben,
das heißt, daß die Räder "springen" und sich vorübergehend in der
Luft befinden. Nachteilige Folgen davon sind:
- - Eine exakte Lenkung des Fahrzeugs ist nicht möglich; insbesondere ist die Kurvenfahrt unkontrollierbar.
- - Es besteht Ausbrechgefahr des Fahrzeugs beim Bremsen.
- - Die Reifen nehmen keine Seitenführungskräfte auf; Seitenwindböen führen zum Versetzen des Fahrzeugs.
- - Lang andauerndes Nachschwingen der Karosserie beeinträchtigt den Fahrkomfort.
- - Die Reifen werden durch polygonartigen Radierabrieb stark verschlissen.
- - Andere Fahrzeugteile wie Radlager, Achsgelenke, Spurstangen, Stabilisatoren usw. werden übermäßig beansprucht.
Aus der CH-PS 5 68 562 ist eine Einrichtung zum Prüfen von in Fahrzeugen
eingebauten Stoßdämpfern bekannt, bei der die Karosserie
in Schwingungen versetzt und die beim Hinaufschnellen der gefederten
Masse während der Federentspannung auftretende Beschleunigung
für die Beurteilung der Stoßdämpferqualität ausgewertet wird. Diese
Methode liefert jedoch keine hinreichend guten Auswertungsergebnisse,
da die Beschleunigungsdifferenzen so gering sind, daß sie keine
zuverlässigen Rückschlüsse auf die Dämpfungseigenschaften eines
Stoßdämpfers erlauben. Außerdem muß der Sollwert zum Erfassen der
Beschleunigung bei jedem Fahrzeug aufgrund dessen individueller
Karosseriefederung und Stoßdämpferauslegung stets gesondert eingestellt
werden.
Bei der Prüfeinrichtung gemäß der CH-PS 6 10 661 erfolgt gleichfalls
eine Auswertung der Beschleunigung, wobei zusätzlich die Anzahl
der Nulldurchgänge der Karosserieschwingungen erfaßt wird. Angeblich
habe sich diese Methode insbesondere zur Erkennung sogenannter
"schlagender" Stoßdämpfer bewährt. In dieser Schrift wird aber zugleich
stark einschränkend ausgesagt, daß Stoßdämpferdefekte, die
lediglich ein starkes Nachwippen der Karosserieteile ohne stärkere
Beschleunigung zur Folge haben, an sich ebenfalls erkennbar seien,
jedoch eine erhöhte Empfindlichkeit der Einrichtung bzw. umfangreiche
Justiermittel erfordern würden. Solche starken Karosserieschwingungen
ohne nennenswerte Beschleunigungen würden z. B. bei
schlecht wirkenden "weichen" oder wirkungslosen Stoßdämpfern,
aber auch bei weich gefederten Fahrzeugtypen auftreten. Mithin können
mittels dieser bekannten Einrichtung keineswegs alle in der
Praxis vorkommenden Stoßdämpfer geprüft und deren eventuelle Defekte
erfaßt werden, da sich mittels dieser Einrichtung "weich"
gefederte Fahrzeuge mit entsprechend schwächer ausgelegten Dämpfern
nicht von "härter" gefederten Fahrzeugen mit defekten Dämpfern
unterscheiden lassen; vielmehr können praktisch auswertbare Messungen
nur beim Auftreten besonders starker Beschleunigungen
vorgenommen werden.
Überdies enthält die CH-PS 6 10 661 einen Hinweis auf die Stoßdämpferprüfung
mittels Auswertung des Schwingungsverlaufs. Dabei
wird zwar die physikalisch zutreffende Aussage gemacht, daß die
Anzahl der Schwingungsmaxima sowie deren Amplitude ein direktes
Maß für die Stoßdämpfergüte liefert. Die Einrichtung selbst kann
jedoch diese physikalischen Zusammenhänge nicht umsetzen, sondern
vermag lediglich die Anzahl der Schwingungen zu registrieren.
Die weiterhin bekannte Prüfeinrichtung gemäß der CH-PS 6 04 152
bedient sich eines zusätzlichen Schwingsystems, das Aufschluß über
den Wirkungsgrad eines Stoßdämpfers geben soll. Dieses gesonderte
Schwingsystem weist jedoch eine Eigenfrequenz auf, so daß dessen
Schwingverhalten mit dem der Fahrzeugfedern nicht gleichzusetzen
ist (gekoppelte Pendel). Überdies werden hierfür ebenfalls nur die
Nulldurchgänge der Dämpfungsschwingungen erfaßt. Anhand der Nulldurchgänge
aber läßt sich keine Qualitätsaussage treffen, da bei
einem weichen Stoßdämpfer, der in Ordnung ist, genauso viele Nulldurchgänge
gemessen werden wie bei einem hart gefederten Stoßdämpfer,
der nicht mehr in Ordnung ist.
Bei dem Stoßdämpferprüfgerät gemäß DE-OS 21 31 997 wird lediglich
die Anzahl der Amplituden registriert. Wie aus der grafischen
Darstellung gemäß Fig. 1 und 2 dieser Schrift selbst ablesbar ist,
vermittelt die Amplitudenanzahl allein keine Aussage über die
Dämpfungseigenschaft eines Stoßdämpfers, da zu deren Beurteilung
der Verlauf der Dämpfungsschwingung herangezogen werden müßte, der
mittels dieses Prüfergerätes jedoch nicht erfaßt wird.
Bei der aus der DE-OS 27 23 527 bekanntgewordenen Stoßdämpferprüfvorrichtung
wird das Integral des Skalarproduktes aus Kraft und
Verschiebung errechnet, also das Arbeitsvermögen des Stoßdämpfers
ermittelt, und zwar bei zwangsweise eingeleiteter periodischer
Schwingung. Dabei gilt:
T = f (c, m)
T ≠ f (β)
T ≠ f (β)
T = Schwingungsperiode
c = Federkonstante
m = gefederte Masse
β = Dämpfungsbeiwert
c = Federkonstante
m = gefederte Masse
β = Dämpfungsbeiwert
Daraus ist erkennbar, daß die Geschwindigkeiten keine Beurteilungsgrundlage
für die Dämpfung bilden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der
Nachteile der bekannten Stoßdämpferprüfgeräte ein praktizierbares
Verfahren zur Ermittlung des Dämpfungswertes eingebauter Achsstoßdämpfer
zu entwickeln sowie zur Durchführung eines solchen Verfahrens
ein im Aufbau einfaches Testgerät zu schaffen, welches
eine zuverlässige Aussage über die achsweise gegebene Funktionsfähigkeit
eingebauter Stoßdämpfer herbeizuführen vermag, eine einfache
Handhabung gewährleistet, geringen Platzbedarf erfordert
sowie preiswert und für jede Kraftfahrzeug-Fachwerkstatt erschwinglich
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens
nach dem Gegenstand des Hauptanspruches unter konsequenter Anwendung
der Differentialgleichungen für gedämpfte Schwingungen und
hinsichtlich der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
dem Gegenstand des Anspruches 10 gelöst. Das Verfahren beruht
also auf der rechnerischen Auswertung einer nach e- δ t abklingenden
gedämpften Schwingung, wobei δ den Dämpfungsfaktor und t die Zeit
bedeuten.
Im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Stand der Technik wird
gemäß der vorliegenden Erfindung die Hüllkurve der ausfedernden
Schwingungsamplituden ermittelt und ausgewertet. Dabei wird die
erste positive Halbwelle (≧ 0) als Referenzwert zur Aussage über
"weiche" oder "harte" Fahrzeugeinstellung abgespeichert und das
weitere Abklingen der Schwingung damit verglichen. Das Messen der
Ausfederungsamplituden bietet gegenüber dem grundsätzlich ebenfalls
möglichen Erfassen der Einfederungsamplituden - wie bei anderen
Verfahren, z. B. gemäß DE-OS 27 23 527 - den gravierenden Vorteil,
daß die Ausfederungsamplituden erheblich aussagefähiger sind, weil
während der Ausfederung die Stoßdämpfer auf Zug beansprucht werden
und die Stoßdämpferkräfte dabei in der Praxis drei- bis fünfmal
so groß sind wie die beim Einfedern der Karosserie wirksam werdenden
Druckkräfte der Stoßdämpfer, die in bezug auf die Fahrsicherheit
eine sekundäre Rolle spielen und deshalb beim Stoßdämpfertest vernachlässigt
werden dürfen.
Die Erfindung macht sich den Umstand zunutze, daß die Fahrzeugfedern,
wenn sie achsweise über das normale, konstruktiv vorgegebene
Maß hinaus künstlich weiter vorgespannt und abrupt freigegeben
werden, bestrebt sind, den Fahrzeugaufbau wieder in die
Ursprungslage zurückschnellen zu lassen. Auf diesen Rückfederungsvorgang
üben die beteiligten Stoßdämpfer einen entscheidenden Einfluß
aus. Rückstellkraft und somit Rückfederungsweg ändern sich
nämlich in dem meßtechnisch erfaßbaren Maße, in welchem sich das
Dämpfungsvermögen bzw. der Wirkungsgrad der Stoßdämpfer ändert.
Die Rückfederungskraft auf die Karosserie zur Rückschwingung in
die Ausgangslage ist ebenso wie der Rückfederungsweg dann am
größten, wenn die Stoßdämpfer ohne jede Wirkung, das heißt völlig
defekt sind. In diesem Falle können die künstlich vorgespannten
Achsfedern den Fahrzeugaufbau ungebremst in die Ausgangsposition
zurückbefördern. Bei ordnungsgemäß funktionierenden Stoßdämpfern
dagegen werden die Kräfte der vorgespannten Achsfedern gebremst,
das heißt die wirksam werdenden Stoßdämpferkräfte reduzieren die
Achsfederkräfte so spürbar, daß die Beschleunigung des Fahrzeugaufbaus
kleiner ausfällt und die Rückfederungsamplituden deutlich
meßbar kleiner werden. Zwischen den jeweiligen Grenzwerten von
intakten Stoßdämpfern einerseits und total wirkungslosen Stoßdämpfern
andererseits ergeben sich rechnerisch wie meßtechnisch
Schwingungsunterschiede für den einzelnen Ausfederungsvorgang bis
zu 90%, je nach Fahrwerkkonstruktion und Stoßdämpferabstimmung.
Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich auch
Teilverschleißzustände von Stoßdämpfern zuverlässig ermitteln, wonach
entschieden werden kann, ob das achsweise Auswechseln der Stoßdämpfer
mit Rücksicht auf die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs
zwingend geboten erscheint.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren
erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 das erfindungsgemäße Testgerät mit einem Prüffahrzeug
in Seitenansicht und
Fig. 2 das Prüffahrzeug im Schnitt C-C gemäß Fig. 1.
Das erfindungsgemäße Stoßdämpfer-Testgerät besteht aus einem
rahmenartigen Gestell 1, das in am Boden befestigten Schienen
2 verfahrbar ist. An dem Gestell 1 ist eine vertikal verlaufende
Führungschiene 22 angebracht, in welcher mittels
Führungsbüchsen 19 und 21 ein Druckstößel 3 verschiebbar
gelagert ist, der an seinem unteren Ende zwei rechtwinklig
angeordnete Auflegearme 6 trägt. Mit dem oberen Ende des
Druckstößels 3 steht eine von einem Elektromotor 20 über ein
Untersetzungsgetriebe angetriebene Kurvenscheibe 4 in Wirkverbindung.
Parallel zur Führungsschiene 22 ist ein Impulsgeber 9
in Form einer Hell-Dunkel-Markierung angeordnet. Auf einer
Trägerplatte 24 sind zwei Lichtschranken 7 und 8 installiert,
mittels welcher die für den Test erzeugten Schwingungen erfaßt
werden. Schließlich ist an dem Gestell 1 ein die Schwingungen
auswertender und anzeigender Microcomputer 18 angeordnet.
Der Testvorgang wird dadurch eingeleitet, daß das Prüffahrzeug
17 mit einer seiner beiden Stoßstangen 15 und 23, im
dargestellten Fall gemäß Fig. 1 mit seiner vorderen Stoßstange
15 vor dem Prüfgerät positioniert wird. Das Prüfgerät
wird dann auf den Führungsschienen 2 so weit verschoben, bis
die vordere Stoßstange 15 unter den Auslegearmen 6 des Druckstößels
3 steht. Nach Einschalten des Elektromotors 20 dreht
sich die Kurvenscheibe 4 in Pfeilrichtung D und bewegt über
einen Nocken 5 den Druckstößel 3 gleichmäßig und zügig nach
unten in Richtung auf die Standebene. Dabei federt die Karosserie
17 zwangsweise aus der Lage A in die Lage B ein, und
zwar um den Einfederungsweg s. Diese Zwangseinfederung entspricht
der erlaubten statischen Zuladungseinfederung zuzüglich
der dynamischen Einfederung, die sich aus dem praktischen
Fahrbetrieb ergibt. Die Vorderachsfedern 10 werden solange
durch die Wirkung des Druckstößels 3, der über seine Auflegearme
6 auch formschlüssig mit der Stoßstange 15 verbunden
sein kann, zusätzlich vorgespannt, bis der Nocken 5 der Kurvenscheibe
4 den tiefsten Punkt, wie in Fig. 1 gezeichnet,
verläßt. In diesem Augenblick wird der Druckstößel 3 plötzlich
freigegeben, so daß er sich nach oben in seine Ausgangsposition
zurückbewegen und zugleich die Karosserie 17 aus der Lage B
in die Lage A zurückschwingen kann. Dabei entspannen sich
die Vorderachsfedern 10 auf den Normalwert des Fahrzeugs im
unbelasteten Zustand, den z. B. die Hinterachsfedern 11 einnehmen.
Beim Zurückfedern des Druckstößels 3 schaltet dieser mit der
Lichtschranke 8 den Eingang im Microcomputer 18 zum Zählen
der Wegimpulse über die Lichtschranke 7 und den Impulsgeber 9
ein und nach Passieren der Lichtschranke 8 wieder aus. Auf
diese Weise wird die Größe der ersten beiden positiven Halbwellen
oder bei aperiodischer Dämpfung die asymptotische
Annäherung des Federweges an die Null-Lage erfaßt.
Das Meßverfahren beruht auf der Zählung von Impulsen, die
eine mit dem Druckstößel 3 verbundene Meßschiene als Hell-
Dunkel-Markierungen an eine Lichtschranke übermittelt. Die
Impulszahlen werden in Registern des Microcomputers 18 gespeichert
und daraus dann der Dämpfungswert errechnet, der
etwa dem Dämpfungsfaktor entspricht.
Das Verhältnis von erster zu zweiter positiver Amplitude ist
am größten, wenn die in Fig. 2 dargestellten Stoßdämpfer 12
voll intakt, das heißt neuwertig sind. Die Stoßdämpfer 12
sind an ihrem oberen Kolbenstangenende 13 mit der Karosserie
17 und am unteren Zylinderende 14 mit der Starrachse 16
verbunden. Die Bremskräfte der Stoßdämpfer 12 wirken dem Entspannungsstreben
der Achsfedern 10 und 11 geschwindigkeitsabhängig
spürbar entgegen. Bei Teilverschleiß oder gänzlichem
Druckausfall der Stoßdämpfer 12 verschwinden die Bremskräfte,
so daß die Rückfederungsschwingungen meßbar größer werden.
Somit wird das Größenverhältnis der gemessenen Amplituden
für die Rückfederung der Karosserie 17 in die Ausgangslage A
zu einem verwert- wie reproduzierbaren Maßstab für den Wirkungsgrad
der Dämpfung. Über eine in Reihenversuchen und
durch Computersimulation erstellte Eichkurve wird dieser Maßstab
in eine Aussage über die Funktionstüchtigkeit der geprüften
Stoßdämpfer umgesetzt.
Diese durch Testpraxis erhärtete Feststellung läßt sich auf
folgende physikalischen Gesetzmäßigkeiten zurückführen:
Besteht eine heute gebräuchliche Fahrzeugfederung, wie in
Fig. 2 dargestellt, aus einem Flüssigkeitsdämpfer zuzüglich
Feder pro Rad, so ist die Dämpfung im wesentlichen proportional
der Schwingungsgeschwindigkeit. Es gilt die allgemeine Differentialgleichung
für eine freie Schwingung:
Dabei bedeuten:
r = Dämpfungskonstante
c = Federkonstante
m = schwingende Masse
x = Auslenkung zum Zeitpunkt t.
c = Federkonstante
m = schwingende Masse
x = Auslenkung zum Zeitpunkt t.
Die Schwingungsausschläge x folgen bei Geschwindigkeitsdämpfung
der Lösung vorgenannter Differentialgleichung nach folgender
Gleichung:
x = A · e- β t sin (ω d t + ϕ)
Sucht man nach dieser Gleichung zwei aufeinanderfolgende
Größtausschläge x n und x n +1 und vergleicht sie, so ergibt
sich:
wobei
die Schwingungsdauer ist; d. h. der Quotient
zweier aufeinanderfolgender Ausschläge ist konstant.
In der Zeit sinkt die Amplitude auf das -fache ab.
Dementsprechend ist
ein Maß für die Dämpfung.
Bei der geschwindigkeitsproportionalen Dämpfung gilt die
Beziehung
wobei l₀ die ungedämpfte Eigenfrequenz ist.
Auf diese Weise läßt sich die Dämpfung β aus zwei aufeinanderfolgenden
Schwingungsausschlägen rechnerisch bestimmen.
Sollte, was ebenfalls möglich ist, eine aperiodische Dämpfung
auftreten, bei der die Schwingung nur nach einer e-Funktion
asymptotisch in die Ruhelage zurückkriecht, so wird meßtechnisch
ermittelt, ob ein solcher Fall vorliegt, und danach
der Dämpfungswert berechnet.
Claims (12)
1. Verfahren zur Ermittlung des Dämpfungswertes von in Kraftfahrzeugen
eingebauten Achsstoßdämpfern, wobei die jeweils auf
einer Achse, z. B. Vorder- oder Hinterachse, angeordneten Achsfedern
durch eine zur Standebene des Fahrzeugs gerichtete Kraft
um eine definierte Wegstrecke vorgespannt werden, der Vorspannungsdruck
außer Wirkung gesetzt wird und die beim Entspannen
der Achsfedern einsetzenden Schwingungen mit Hilfe von Lichtschranken
gemessen und zur Beurteilung der Stoßdämpfertauglichkeit
herangezogen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels einer Lichtschranken-Impulsmessung die beim Entspannen
der Achsfedern (10, 11) einsetzenden Schwingungen der
Karosserie in ihren jeweiligen Amplitudenhöhen erfaßt werden,
wobei die erste positive Ausfederungsamplitude als Referenzwert
zur Aussage über weiche oder harte Fahrzeugeinstellung abgespeichert
und das weitere Abklingen der Schwingung damit verglichen
wird, und der sich daraus ergebende Verlauf der Hüllkurve
dieser Schwingungen in einem Auswertecomputer (18)
registriert wird, welcher aus dieser Hüllkurve äquivalente
Dämpfungswerte dadurch errechnet, daß die Wegimpulszahl (x) pro
Zeiteinheit (t) ermittelt und aus dem Integral ∫ x dt durch Vergleich
der Flächeninhalte der abklingenden Dämpfungskurven
der Dämpfungswert festgestellt wird, und diese einer vom Fahrzeugtyp
unabhängigen Eichkurve zuführt, aus welcher die Funktionstüchtigkeit
bzw. der Verschleißgrad der Achsstoßdämpfer (12)
ablesbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Auswertecomputer (18) jeweils zwei aufeinanderfolgende
positive Ausfederungsamplituden, vorzugsweise die beiden
ersten positiven Ausfederungsamplituden, herangezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der beim Entspannen der Achsfedern (10, 11)
einsetzenden Schwingungen durch einen induktiv wirkenden
Wegaufnehmer gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der beim Entspannen der Achsfedern (10, 11)
einsetzenden Schwingungen durch einen kapazitiv wirkenden
Wegaufnehmer gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der beim Entspannen der Achsfedern (10, 11)
einsetzenden Schwingungen durch einen Laser-Entfernungsmesser
ermittelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der beim Entspannen der Achsfedern (10, 11)
einsetzenden Schwingungen mittels eines Drehwinkelgebers
gemessen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der beim Entspannen der Achsfedern (10, 11)
einsetzenden Schwingungen mittels eines Dehnungsmeßstreifens
ermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Vorspannen der der Achsfedern (10, 11) erforderliche
Kraft über den Druckstößel (3) auf einen kraftaufnahmefähigen
Teil der Karosserie (17) übertragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Vorspannen der Achsfedern (10, 11) erforderliche
Kraft auf die vordere oder hintere Stoßstange
(15, 23) der Karosserie (17) übertragen wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch
ein rahmenartiges Gestell (1), an welchem einerseits
in einer vertikal verlaufenden Führungsschiene (22)
ein elektromotorisch, elektromagnetisch, hydraulisch
oder pneumatisch angetriebener Druckstößel (3) verschiebbar
gelagert ist, dessen unteres Ende mit einem kraftaufnahmefähigen
Teil der Karosserie (17), vorzugsweise
der vorderen oder hinteren Stoßstange (15, 23), in kraft-
oder formschlüssigen Eingriff bringbar ist und den zum
Vorspannen der Achsfedern (10, 11) erforderlichen Druck
auf die Karosserie (17) überträgt, und an welchem andererseits
parallel zu der Führungsschiene (22) ein Impulsgeber
(9) in Form einer Hell-Dunkel-Markierung sowie
auf einer Trägerplatte (24) die zur Erfassung der Schwingungen
bestimmten Lichtschranken (7, 8) angeordnet sind,
deren Informationen der ebenfalls am Gestell (1) befestigte
Microcomputer (18) zur Auswertung und Sichtanzeige
aufnimmt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch
eine mit einem Antriebsaggregat, vorzugsweise einem
mit Untersetzungsgetriebe versehenen Elektromotor (20),
gekoppelte Kurvenscheibe (4), die in der Arbeitsphase
mittels ihres auf den Druckstößel (3) einwirkenden Nockens
(5) einen gegen die Wirkung der Achsfedern (10, 11)
gerichteten Druck auf einen kraftaufnahmefähigen Teil
der Karosserie (17), vorzugsweise die vordere oder
hintere Stoßstange (15, 23), ausübt, wobei die Karosserie
(17) um die Einfederungsstrecke (s) aus ihrer
Ruhelage (A) vorübergehend in die Vorspannungslage (B)
bewegt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwangseinfederungsweg (s) in seiner Größe der
erlaubten statischen Zuladungseinfederung zuzüglich
der dynamischen Einfederung beim Fahrbetrieb entspricht.
Priority Applications (1)
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DE19883826196 DE3826196A1 (de) | 1988-08-02 | 1988-08-02 | Verfahren zur ermittlung des daempfungswertes von in kraftfahrzeugen eingebauten achsstossdaempfern sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883826196 DE3826196A1 (de) | 1988-08-02 | 1988-08-02 | Verfahren zur ermittlung des daempfungswertes von in kraftfahrzeugen eingebauten achsstossdaempfern sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
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DE3826196A1 DE3826196A1 (de) | 1990-02-08 |
DE3826196C2 true DE3826196C2 (de) | 1990-07-26 |
Family
ID=6360067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883826196 Granted DE3826196A1 (de) | 1988-08-02 | 1988-08-02 | Verfahren zur ermittlung des daempfungswertes von in kraftfahrzeugen eingebauten achsstossdaempfern sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
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US11951792B2 (en) * | 2020-02-24 | 2024-04-09 | Ford Global Technologies, Llc | Suspension component damage detection with marker |
CN116773229B (zh) * | 2023-08-15 | 2023-11-21 | 山东金彭新能源科技有限公司 | 一种汽车减震器耐久检测装置 |
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-
1988
- 1988-08-02 DE DE19883826196 patent/DE3826196A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Owner name: SCHARBRODT, PAUL, DIPL.-ING., 5000 KOELN, DE |
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