DE2240319C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung mechanischer Eigenschaften von Werkstoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung mechanischer Eigenschaften von WerkstoffenInfo
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Description
der erforderliche Aufwand, indem nicht nur die Kraftwagen, sondern auch große Strecken ungestörter
ebener Straßenflächen erforderlich sind. Außerdem sind
die bei der Prüfung anwendbaren Geschwindigkeiten begrenzt Ein weiterer Nachteil dieser Verfahren liegt ϊ
darin, daß es zu einer Erwärmung des Reifens kommt, was zu einem Verschmieren des Reifenmatertals und zu
einer Verfälschung der M^ßergebnisse führen kann.
Ein wiederum Stahlkugeln betreffendes Prüfungsverfahren ist aus P. Bowden und D. Tab or »The
Friction and Lubrication of Solids«, Part II, Oxford 1964, bekannt, wobei die Kugel im Magnetfeld eines
Elektromagneten aufgehängt und durch ein weiteres magnetisches Drehfeld in schnelle Rotation um eine
senkrechte Achse versetzt wird
Wenn die Kugel eine hestimmte Drehzahl erreicht hat, läßt man sie auf einen unter einem Winkel von 30°
zur Senkrechten geneigten Testgegenkörper fallen, wobei die Berührungsstelle der beiden Körper in einem
gewissen Abstand der Drehachse der Kugel liegt, so daß die wirksam werdenden Reibungskräfte eine Ablenkung
der Kugelrücksprungebene bewirken, aus welcher dann wieder auf die Reibungskräfte geschlossen werden
kann.
Bei diesem Verfahren kommt es nicht zu mehreren 2ϊ
Rücksprfingen und eine individuelle Beurteilung der Haftreibung, der Gleitreibung und der Rollreibung
unter praxisnahen Bedingungen ist nicht möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, bei dem unter weitgehend frei in
und praxisnah wählbaren Bedingungen die Bestimmung der Haftreibung, Gleitreibung und Rollreibung sowie
auch der Hysteresisverluste, der Schlaghärte und des dynamischen Elastizitätsmoduls des Werkstoffs des
Testkörpers und/oder des Testgegenkörpers möglich r> ist
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art wird zur Lösung dieser Aufgabe
erfindungsgemäß die relative Bewegung zwischen Testkörper und Testgegenkörper durch Drehen des
Testkörpers mittels einer Antriebsvorrichtung um eine waagerechte Achse erzeugt
Bei einem solchen Vorgehen können die Größen der Normal- und der Tangentialgeschwindigkeit des Zusammenpralls und somit auch ihr Verhältnis zueinander frei -n
gewählt werden.
Wenn es um die Bestimmung der gesuchter. Kennwerte bei einem Fahrzeugreifen geht, so ist der
Testkörper zweckmäßigerweise ein Rad mit dem Reifen selbst >()
Die Auswertung der Ergebnisse des vorgeschlagenen Verfahrens geschieht zweckmäßigerweise derart, daß
die Haftreibungs- und Gleitreibungszahl bei vorgegebener Abwälzgeschwindigkeit für einen beliebigen Aufprall aus der Rjihe der Zusammenstöße aus dem v>
Verhältnis des Tangentialimpulses zum Normalimpuls bestimmt wird.
Die Rollreibungszahl für einen beliebigen aus der
Reihe von Zusammenstößen wird bestimmt durch Multiplikation des Rollradius des Testkörpers mit dem m>
Verhältnis des Tangentialimpulses zum Normalimpuls.
Die Hysteresisverluste im Reibungsprozeß der vorgegebenen Art und bei erforderlicher Geschwindigkeit werden anhand der Parameter der Zusammenstöße
bei elastischem Stoß ermittelt. br>
Der dynamische Elastizitätsmodul der Werkstoffe beim Reibungsprozeß der vorgegebenen Art und bei
erforderlicher Geschwindigkeit wird durch die elastische Verformung des Testkörpers anhand der Eindruckfläche und der Größthöhe des folgenden Rücksprungs
ermittelt
Die Schlaghärte des Werkstoffs des Testgegenkörpers beim Reibungsprozeß vorgegebener Art und bei
erforderlicher Geschwindigkeit bei elastischer Verformung des Testkörpers wird aufgrund des Energieaufwands für die plastische Verformung des Testgegenkörpers ermittelt
Zur Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens dient zweckmäßigerweise eine Vorrichtung mit einer
Einrichtung zum Befestigen des Testkörpers, die dessen Zusammenstoß mit der Oberfläche des Testgegenkörpers gewährleistet wobei der Testkörper und/oder der
Testgegenkörper einen Rücksprung ausführen, mit einer Antriebsvorrichtung zum Erzeugen der erforderlichen Tangentialgeschwindigkeit der Relativbewegung
sowie mit einer Meßanordnung zur Ermittlung der Rückspnmgparameter, wobei erfindungsgemäß die
Antriebsvorrichtung den Testkörper während des Meßvorgangs in eine Drehbeweg-üg um eine waagerechte Achse versetzt
Auf die vorgeschlagene Weise kann mit besonders einfachen Mitteln und ohne größeren Aufwand eine
Vielzahl von Kennwerten der Testkörper festgestellt werde.-·. Die Prüfungen können bei praktisch unbegrenzten Gleitgeschwindigkeiten durchgeführt werden.
Bei der Prüfung von Fahrzeugluftreifen ist die erreichbare Gleitgeschwindigkeit im Moment des
Zusammenstoßens nur begrenzt durch die Festigkeit des Reifens gegenüber den beim Rotieren ^wirkenden
Zentrifugalkräften und kann die im praktischen Fahrzeugbetrieb auftretenden Geschwindigkeiten um
ein Mehrfaches übersteigen. Prüfungen von Personenkraftwagenrädern können z. B. bei Umfangsgeschwindigkeiten von 300 km/h und mehr vorgenommen
werden.
Ein weiterer Vorteil des vorgeschlagenen Prüfungsverfahrens liegt darin, daß durch Luftwiderstand
praktisch keine Fehler auftreten. Systematische Fehler aufgrund der Luftreibung machen höchstens 1% der
Meßwerte aus und können durch entsprechende Berichtigungen berücksichtigt werden. Bei Durchführung der Untersuchungen im Vakuum können solche
Fehler völlig vermieden werden.
Bei der Prüfung eines Rades mit Fahrzeugluftreifen auf einer unverformbaren Fläche als Testgegenkörper
können die Hysteresisverluste aufgrund der Änderung der Höhe der Rücksprünge beurteilt werden und
hieraus wiederum indirekt Rückschlüsse über die Reifenerwärmung gezogen werden. Wenn die Hysteresisverluste eines bestimmten Rades bekannt sind, kann
durch Messung derselben Parameter umgekehrt über die Tragfähigkeit der als Testgegenkörper dienenden
Bodenfläche sowie deren Elastizitätseigenschaften geurteilt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigt
F i g. 1 das Schema der Prüfung eines Testkörpers C durch freien Fall auf einen Testgegenkörper D,
Fig.2 eine Vorrichtung zur Durchführung der Prüfung, Vorderansicht,
Fig.4 ein zu prüfendes Rad im teilweisen Schnitt,
welcher eine Vorrichtung zur Aufzeichnung der Rücksprungebene zeigt,
Testkörper, Vorderansicht,
Fig. 6 den Impulsreibungsmesser gemäß Fig. 5, Seitenansicht
Bei der vorgeschlagenen Erfindung wird die Tangentialgeschwindigkeit
der relativen Verschiebung des Testkörpers gegenüber des Testgegenkörpers beim Zusammenstoß durch die Drehung des Testkörpers um
eine waagerechte Achse erzeugt. In F i g. I ist schematisch gezeigt, wie ein Kraftwagenrad mit
Luftreifen als Testkörper C auf eine geeignete Weise in der Höhe Ao gehalten und zum Rotieren gebracht wird,
wie dies durch den Pfeil angedeutet ist. Wenn eine '■orgegebene Winkelgeschwindigkeit erreicht ist, wird
das Rad senkrecht nach unten auf eine den Testgegenkörper D darstellende waagerechte Straßenfläche
fallengelassen.
Beim Zusammenstoß wirken auf den Testkörper gleichzeitig ein senkrechter und ein tangentialer Impuls.
Der Tesikörper springi unier einem "winke! zur
Senkrechten zurück, wobei er den ersten Rücksprung
mit der Größthöhe h\ und der Länge l\ ausführt. Je nach der vorhandenen Energie führt er noch eine Reihe von
aufeinanderfolgenden Zusammenstößen aus.
Bei jedem folgenden Zusammenstoß bis zum Augenblick, in dem das reine Abwälzen anfängt, wächst
oder sinkt in der gleichen Richtung die Bewegungsgeschwindigkeit des augenblicklichen Drehpunktes des
Testkörpers in Abhängigkeit vom Verhältnis e'er jr veils
gegebenen linearen Geschwindigkeit zur Winkelgeschwindigkeit des Testkörpers im Augenblick des
Zusammenstoßes, wobei die Winkelgeschwindigkeit in bezug auf die Bewegungsgeschwindigkeit des Testkörpers
abnimmt. Auf diese Weise geht mit zunehmender Anzahl der Zusammenstöße der Wechselwirkungsprozeß
vom Gleiten bei von Aufprall zu Aufprall zunehmender Abwälzgeschwindigkeit zur horizontalen
Bewegungskomponente und weiterhin zum Abwälzen mit immer geringer werdender Geschwindigkeit über.
Durch entsprechende Wahl der Tangentialgeschwindigkeit der relativen Bewegung und der Abwurfhöhe des
Testkörpers vor dem ersten Aufprall können die entsprechenden Parameter des Zusammenstoßes bei
einem beliebigen folgenden Aufprall erhalten werden.
Die Parameter der Zusammenstöße werden beispielsweise durch Messen der Parameter der Rücksprungbahn,
insbesondere des Abstands 1 zwischen den aufeinanderfolgenden Zusammenstößen und der Größthöhe
Λ dieser Rücksprünge, aufgezeichnet
Für den ersten Aufprall kann das Verhältnis des Tangential- zum Senkrechtimpuls aus der Formel
erhalten werden, wobei bedeuten
/ι — die Rücksprunglänge nach dem ersten Aufprall,
h\ — die Größthöhe des Rücksprungs nach dem ersten
h\ — die Größthöhe des Rücksprungs nach dem ersten
Aufprall,
ho — die Fallhöhe.
ho — die Fallhöhe.
Bei einem beliebigen /-ten Aufprall ist das Verhältnis des Tangential- zum Senkrechtimpuls bei konstantem
Elastizitätsmodul gleich
f =
wobei bedeuten
(t
I, - die Rücksprunglänge nach dem /-ten Aufprall,
Λ, — die Größthöhe des Rücksprungs nach dem /-ten
Aufprall,
/;_i — die Rücksprunglänge nach dem Aufprall, wel-)
eher dem /-ten Aufprall vorausgeht,
Λ/_ι — die Größthöhe des Rücksprungs nach dem
Aufprall, welcher dem /-ten Aufprall vorausgeht.
ι« Diese Werte sind leicht zu finden, wenn di»
Rücksprungbahn aufgezeichnet wird. Zum Prüfen »on
Rädern können Aufzeichnungsvorrichtungen vorgeschlagen werden, die längs der Raddrehachse einen
Farbflüssigkeitsstrahl erzeugen, der die Flugbahn au!
einem Koordinatenblatt aufzeichnet welches neben der und parallel zur Ebene der RadrUcksprünge aufgestellt
ist. Außer einer solchen Hydraulikvorrichtung können zum Festlegen der Bahn pneum?.?ische, mechanisch',
optische, fotografische, elektrische und andersartige
_'u Vorrichtungen verwendet werden, die am Rad angebracht
und mit ihm verbunden oder ortsfest aufgestellt sein können. Das Aufzeichnen der Flugbahn ermöglicht
es, zum Bestimmen der Haftreibungszahlen außer der Länge und Höhe auch andere Parameter der Rück-
2; Sprungbahn zu benutzen.
Das Bestimmen der Größthöhe der Rücksprünge ist erforderlich, um die Flugdauer des Testkörpers
zwischen Len Zusammenstößen und die Senkrechtkomponente
der Rücksprunggeschwindigkeit zu errechnen.
in Wenn jedoch statt dessen die Zeitintervalle zwischen
den aufeinanderfolgenden Zusammen·;'."fen gemessen
werden, so muß von den Parametern der Rücksprungbahn nur die Länge gemessen werden.
Die Wechselwirkung zwischen den Testkörpern beim
r> Zusammenstoß wird durch Vergleich der Ziffern werte der festzulegenden Reibungszahlen gemäß der Theorie
der beim Stoß auftretenden Reibung bestimmt
Zu den Vorteilen des vorgeschlagenen Verfahrens zum Bestimmen der Reibungs- und Festigkeitseigen-
4(i schäften eines Körpers gehört die kurze Zeitspanne,
während der sich die Versuchskörper berühren. Im Fall der Prüfung von Fahrzeugreifen kommt es nicht zu
einer Erwärmung derselben, so daß die Fehler vermindert werden, welche durch die unterschiedliche
j-, Temperatur der Körper hervorgerufen werden. Der
Bereich der praktisch auftretenden Temperaturen des Testkörpers und/oder des Testgegenkörpers ist nicht
eingeschränkt.
Zur Bestimmung der Schlaghärte und des dynami-
Vi sehen Elastizitätsmoduls unter der Wirkung einer
bestimmten Reibungsart bei einer bestimmten geschwindigkeit
dient als Testkörper eine Kugel.
Die Schlaghärte wird bei elastischer Verformung aufgrund des Energieaufwands für die plastische
Verformung des Testkörpers als das Verhältnis der Arbeit für das senkrechte Eindrücken der Kugel zum
Volumen des teilweise rückverformten Eindrucks am Testgegenkörper bestimmt
Zum Bestimmen des dynamischen Elastizitätsmoduls
ho ist das Zurückspringen der Kugel vom Testgegenkörper
heranzuziehen.
Aufgrund des Herstnerischen Gesetzes ist der elastische Teil der Eindruckänderung den Elastizitätsgesetzen
auch beim Vorhandensein einer plastischen
t>5 Verformung unterworfen. Die elastische Rückverformung
kann nach den Formeln von H. Hertz beim
Eindringen eines kugelförmigen Körpers bei plastischen Verformungen errechnet werden. Nachfolgend soll
gezeigt werden, auf welche Weise der dynamische normale Elastizitätsmodul während eines Reibungsprozesses,
bei dem es zu elastisch-plastischen Wechselwirkungen kommt und die Kugel sich nur elastisch
verformt, bestimmt werden kann.
Die Bestimmung des Llaslizitätsmoduls nach dem erfindtingsgemäOen Verfahren ist besonders wichtig für
Polymer«;, Gummi, Kompositions- und andere Werkstoffe, bei denen die Elastizitätseigenschaften weitgehend
von der Belastungsdauer abhängen oder deren Zusammensetzung aus vielen Komponenten das Bestimmen
der angeführten Eigenschaften erfordert. Wenn der Testkörper einen Überzug aufweist, oder sich
auf seiner Oberfläche ein Film, eine Grenzschicht ui ag!, befindet, so werden die dynamischen G^samteigenschaften
bestimmt.
D. Ta bor hat festgestellt (siehe D. Ta bor, »The
Hardness of Metals«, Oxford, At the Clarendon Press, ϊ95ί), dao die Eiasiiziiätsenergie, die infolge des
Z-r.ammenstoßes in den Oberflächen aufgespeichert
wird, gleich
3
IO
ist, wobei bedeuten:
P2
* max
Γη
ε, "
- »2
- Kugelmasse,
g — Erdbeschleunigung,
g — Erdbeschleunigung,
Pmtx — maximale Aufprallkraft am Ende der
Kugeleindringung,
Γα — Radius des riickverformten Eindrucks,
Ei und £2 - normale Elastizitätsmodule,
μι und μ2 - Poissonsche Zahlen des Werkstoffs von Testgegenkörper und Kugel.
μι und μ2 - Poissonsche Zahlen des Werkstoffs von Testgegenkörper und Kugel.
Wenn Pm,x gleich 7tfioH\ genommen wird, so kann die
von D. T a b ο r angegebene Gleichung folgendermaßen geschrieben werden:
wobei H\ — Schlaghärte bedeutet.
Wenn der Testgegenkörper und die Kugel aus gleichen Werkstoffen bestehen, erhalten wir
1 -
mg Uj
Wenn auf diese Weise der Wert
I -
-Λ
= L.
Da die Poissonsche Zahl ein relativer Wert ist, ändert
sie sich wenig in Abhängigkeit von der Verformungsgeschwindigkeit Außerdem ist sie immer !deiner als '/2
und wird in der zweiten Potenz eingesetzt Dies erlaubt es, beim Bestimmen des dynamischen Elastizitätsmoduls
E2
für den Kugelwerkstoff bestimmt ist, kann dieselbe
Größe für den Testgegenkörperwerkstoff gefunden werden:
den aus statischen Prüfungen bekannten Wert μ zu verwenden. Aus dem letzten Ausdruck kann jetzt der
dynamische normale Elastizitätsmodul des Testgegenkörperwerkstoffs beim Vorhandensein von Reibung
bestimmt werden:
Der Gültigkeitsbereich der angeführten Formeln, welche darauf beruhen, diß der Eindruck die Form eines
sphärischen Segments besitzt, wird beim Errechnen des dynamischen Elastizitätsmoduls bei Vorhandensein der
Reibung durch die Differenz der Eindruckdurchmesser beim Messen längs und quer zur Kugelfortbewegungsrichtung
begrenzt, wobei sich diese Differenz in Abhängigkeit von der relativen Fortbewegungsgeschwindigkeit
des Testkörpers und des Testgegenkörpers ändern kann.
Beim Durchführen von Prüfungen im Gebiet der elastisch-plastischen Wechselwirkung auf dem noch zu
beschreibenden Impulsreibungsmesser wird die Bedingung einer zulässigen Durchmesserdifferenz in allen
Fällen beim ersten Aufprall eingehalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen der Reibungs- und Festigkeitseigenschaften von Werkstoffen
kann mit Hilfe von unterschiedlich gebauten Vorrichtungen durchgeführt werden. In Fi g. 2, 3 und 4
ist eine einfache Vorrichtung zum Untersuchen der Wechselwirkung zwischen einem Fahrzeugrad und
einer Fahrbahnoberfläche abgebildet
Die Vorrichtung besitzt zwei Stützen 1, an denen mit Hilfe von Kragarmen 2 ein Querträger 3 mit
Aufhängungen befestigt ist. Letztere bestehen aus federnden Zugstäben 4 mit an diesen angebrachten
Haltern 5 für die Radachse. Jeder Halter stellt eine in der Senkrechtebene in zwei Hälften geteilte Buchse dar.
Zur Befestigung der Radachse werden die Buchsenhälften durch Riegel 6 miteinander verbunden, wie dies aus
Fig.3 ersichtlich ist, und bilden in dieser Lage fast
vollkommen geschlossene Buchsen, deren Innendurchmesser gleich dem Radachsendurchmesser ist
Die Schenkel jedes Zugstabs 4 sind derart federnd vorgespannt, daß sie sich beim Abnehmen des Riegels 6
auseinanderbewegen, so daß die Buchsenhälften die Radachse freigeben. Zur Erleichterung des Aufsetzens
des Riegels können die Schenkel jedes Zugstabs am unteren Ende zueinander hin gebogen sein.
Die Kragarme 2 sind so gebaut, daß der Querträger 3 längs den Stützen 1 verschoben werden kann. Letztere
besitzen eine Skala, um die erforderliche Fallhöhe des Rads einstellen zu können.
Durch Ändern der Fallhöhe des Rads kann die Größe der senkrechten Gegenkraft beim Zusammenstoß des
Reifens mit der Fahrbahnoberfläche gewählt und eine Berührungsfläche des Reifens vorbestimmt werden, die
realistischen Betriebsbedingungen des Reifens entspricht
Auf die Radachse 7 ist mit Hilfe von zwei Wälzlagern 8 eine Nabe 9 mit an ihr befestigter Scheibe 10 und zu
prüfendem Reifen 11 aufgesetzt Die Lager werden mittels Muttern 12 festgelegt Arretierscheiben 13
verhindern ein Lösen dieser Muttern. Auf der Außenseite sind die Lager durch Kappen 14 abgedeckt
Auf der Nabe ist mittels Schrauben 16 ein Schaufelrad 15 befestigt, welches durch Beaufschlagung mit einem
Druckluftstrahl den Reifen bis zum Erreichen der
erforderlichen Winkelgeschwindigkeit beschleunigt.
Das Rad kann auch durch ein Reibrad, das seinerseits z. B. elektrisch angetrieben ist, beschleunigt werden. Die
Drehzahl wird mit Hilfe eines Tachometers gemessen, welcher an die Protektorlauffläche oder an die
Reifenseitenfläche in einem bestimmten Abstand von der Radmitte angedrückt wird.
Die zum Pi "fen bestimmten Räder werden statisch und dynamiscli ausgewuchtet.
Ein Stift 17 verhindert ein Drehen und Verschieben der Radachse im Halter.
Innerhalb der Achse befindet sich die Vorrichtung zum Aufzeichnen der Radrücksprungbahn. Sie besteht
aus einem Zylinder 18, dessen eine Stirnfläche eine in der Achse liegende kalibrierte Bohrung mit kleinem
Durchmesser besitzt, aus einem Kolben 19, einer Feder 20, einer Kolbenstange 21, einem Sperrstift 22 und einer
am Querträger 3 befestigten Zugstange 23.
Vor dem Einsetzen der Bahnaufzeichnungsvorrichtung ins Rad wird der Kolben weitmöglichst im Zylinder
18 zurückgezogen und der vor dem Kolben gelegene Zylinderraum über die Bohrung in der Stirnfläche mit
einer Farbflüssigkeit gefüllt. Hierbei ist die Feder 20 zusammengedrückt und der Kolben wird in dieser Lage
durch den Sperrstift 22 festgehalten, welcher durch die Kolbenstange 21 gesteckt ist. Der mit Farbflüssigkeit
gefüllte Zylinder wird in die Radachse eingesetzt und mittels einer Mutter 24 angepreßt.
Die Kraft der Feder 20 ist so gewählt, daß der durch sie innerhalb des Zylinders erzeugte Druck der so
Flüssigkeit deren Ausströmen mit einem kräftigen Strahl bewirkt. Der Rauminhalt des Zylinders ist
ausreichend, um die gesamte Radrücksprungbahn aufzuzeichnen. Bei einem Spritzdüsendurchmesser von
0,2 bis 03 mm genügt ein Rauminhalt des Zylinders von r>
ca. 30 ml.
Nachdem das Rad in schnelle Drehung versetzt ist und die erforderliche Winkelgeschwindigkeit erreicht
hat, werden die Zugstäbe von Hand paarweise etwas zusammengedrückt so daß die Riegel 6 locker werden
und die Zugstäbe freigeben, so daß sie sich voneinander entfernen können. Unter dem Einfluß des Radgewichts
und der Federwirkung der Zugstäbe werden die Halterhälften 5 auseinanderbewegt und das Rad fällt
zusammen mit seiner Achse auf die Fahrbahn. 4
Beim Fallen des Rads zieht die Zugstange 23 den Sperrstift 22 heraus, der Kolben 19 wird frei und spritzt
unter der Wirkung der Feder 20 die Farbflüssigkeit durch die stirnseitige Bohrung.
Der in Richtung der Achse des Rades ausströmende 5η
Flüssigkeitsstrahl zeichnet auf Koordinatenblättern 25, welche an Böcken 26 befestigt sind, die Bahn beim
Fallen und Rückspringen des Rads auf. Die infolge der Raddrehung vorhandene Kreiselwirkung verhindert das
Schrägstellen des Rads beim Fallen und Rückspringen desselben.
Mit der beschriebenen Vorrichtung können nicht nur luftbereifte Räder und deren Wechselwirkung mit einer
Straßendecke geprüft werden. Sie dient auch zum Studium der Reibung bei der Wechselwirkung von e>o
unverformbaren Rädern mit Fahrbahnen, die eine geringe Tragfähigkeit haben, wie z. B. mit Sumpf- und
Sandböden, mit Schnee bedeckten Flächen u.dgl. Die Radarten, welche sich beim Zusammenstoß nicht unter
Speicherung eines Vorrats an potentieller Energie elastisch verformen, die zum Erzeugen einer entsprechenden senkrechten Rücksprunggeschwindigkeitskomponente verbraucht wird, sind mit eingebauten
Vorrichtungen zu verschen, welche ihren Rücksprung gewährleisten.
Das Auftreten eines Rücksprungs vereinfacht das Durchführen der Prüfungen. Es können jedoch die
Reibungseigenschaften der Fahrbahn und des Rads auch beurteilt werden, wenn die senkrechte Rücksprunggeschwindigkeitskomponente gleich Null ist. Hierbei
können Schlußfolgerungen über die Reibungs- und Haftreibungszahl aufgrund der Größe der Radbeschleunigung in Fortbewegungsrichtung gezogen werden.
Zum Prüfen des Werkstoffs von kleinen Testkörpern wird ein Tischgerät verwendet, welches Impulsreibungsmesser genannt wird. Mit diesem Gerät können als
Testkörper Kugeln und Scheiben geprüft werden. Außerdem können mit ihm der Drehkörperform
nahekommende Erzeugnisse, beispielsweise Rädermndelle, geprüft werden.
dienendes Oerät hesrhriehen. Anrlprp Artpn vnn
Der in F i g. 5 und 6 abgebildete Impulsreibungsmesser besteht aus einer Grundplatte, einem die Kugel Λ/in
schnelle Drehung versetzenden und sie dann abwerfenden Werk sowie aus einer Vorrichtung zum Messen der
Länge und der Größthöhe des Kugelrücksprungs.
Auf der massiven Grundplatte 27, deren Lage durch justierbare Stützschrauben 55 einreguliert werden kann,
erhebt sich eine Säule 28, an der die weiteren Baugruppen angebracht sind. Auf der Oberfläche der
Grundplatte wird der Testgegenkörper befestigt. Er kann direkt an der Grundplatte mit Hilfe von Klemmen
befestigt werden.
Bei Verwendung eines Standard-Testgegenkörpers 29 zum Durchführen der Prüfungen wird dieser mittels
drei gleichmäßig auf dem Umfang verteilter Halter 31 befestigt Ein solcher Halter braucht wegen seiner
eigenen ausreichenden Masse nicht an der Grundplatte 27 befestigt zu werden. Er kann deshalb nach jedem
Aufprall der Kugel verschoben werden, um einen genügenden Abstand zwischen den Eindrücken zu
erhalten und um den Testgegenkörper nicht zu schwächen, wie dies bei seiner direkten Befestigung an
der Gerätegrundplatte notwendig wäre.
Das beschriebene Gerät kann eingerichtet sein zur Durchführung der Prüfungen bei hohen und niedrigen
Temperaturen sowie in gasförmigen Medien. Im letzteren Fall wird durch einen nicht gezeigten Deckel
ein geschlossener Raum zustande gebracht Beim Erwärmen und Abkühlen des Testgegenkörpers wird
das Gerät auf einen wärmedämmenden Untersatz gestellt Am Deckel sind Heizelemente angebracht Der
Deckel wird für den Augenblick, in dem die Kugel aufprallt, entfernt Beim Durchführen von Prüfungen bei
niedrigen Temperaturen wird in den Halter 31 des Testgegenkörpers Kühlflüssigkeit z. B. flüssiger Stickstoff, eingegossen. Diese Prüfungen werden ebenso wie
bei hohen Temperaturen durchgeführt
Die Temperaturen werden mit Hilfe eines Thermoelements gemessen, welches am Testgegenkörper 29 mit
Hilfe einer der Klemmen 30 befestigt ist Wenn der Testgegenkörper 29 in einem gasförmigen Medium
erwärmt werden muß, wird über einen Stutzen im Boden des Halters 31 das Gas in die Heizvorrichtung
unter geringem Oberdruck eingeleitet
Ein Standard-Testgegenkörper hat eine zylindrische Form mit 58 mm Durchmesser und 35 mm Höhe. Die
stirnseitige Arbeitsfläche besitzt einen Absatz zum Befestigen mittels der Klemmen. Das Gerät ist so
gebaut, daß Testgegenkörper mit einem maximalen Arbeitsflächenmaß von bis zu 140 mm verwendet
werden können. Zu diesem Zweck sind in der Platte eine Reihe von öffnungen vorgesehen.
Die wichtigste an die Testgegenkörper gestellte Forderung besteht darin, daß ihre Arbeitsfläche parallel
zu ihrer Auflagefläche ist und daß die Abmessungen, insbesondere die Höhe, ausreichend groß sind, so daß
sich eine ausreichende Masse ergibt.
Beim Durchführen von Prüfungen wird üblicherweise eine polierte Arbeitsfläche verwendet. Wenn die
Aufgabe gestellt wird, auch den Einfluß von Oberflächenrauhigkeiten auf die Reibungseigenschaften zu
berücksichtigen, können andere Güteklassen der Arbeitsfläche verwendet werden. Zum Bestimmen der
Festigkeitseigenschaften der Werkstoffe werden der Durchmesser des Eindrucks und seine Tiefe durch
Aufzeichnen der Profilkurve mit Hilfe eines Profilmes-
ist um so geri.iger, je niedriger die Oberflächengüte ist.
An der SLJe 28 ist ein oberer Kragarm 32 mit an ihm befestigter Platte 33 angebracht. Auf letzterer sind
Kragarme 34 und 35 aufgesetzt, die die Vorrichtung tragen, durch welche die Kugel in schnelle Drehung
versetzt und herabgeworfen wird. Ebenfalls an der Säule sind ein mittlerer Kragarm 36 mit der Vorrichtung
zum Messen der Kugelrücksprunghöhe und ein unterer Kragarm 37 mit der Vorrichtung zum Messen der
Kugelrücksprunglänge befestigt Alle drei Kragarme können längs der Säule 28, an der eine Skala befestigt
ist, verschoben werden.
Die Vorrichtung, durch weiche die Kugel in schnelle Drehung versetzt und herabgeworfen wird, hat einen
Gleichstrommotor 38, der an zwei flachparallelen Federn 39 aufgehängt ist, die im Kragarm 35 befestigt
sind. Außerdem hat die Vorrichtung einen Elektromagneten 40 und einen feststehenden Anschlag 41, der am
Kragarm 34 angebracht ist
Die zu prüfende Kugel wird zwischen der Ausgangswelle des Motors und dem feststehenden Anschlag 41,
an dessen Ende sich ein Kunststoff-Endstück 42 mit flacher Stirnfläche befindet, eingeklemmt An der
Stirnfläche der Motorwelle befindet sich eine kegelige Vertiefung. Der Motor selbst ist gut ausgewuchtet
Die Anpreßkraft der Kugel an den feststehenden Anschlag wird so gewählt, daß die Kugel nicht auf der
Welle rutscht Diese Kraft wird durch eine entsprechende Durchbiegung der Federn 39 beim Einsetzen der
Kugel erzeugt Die Federdurchbiegung wird durch Verschieben des feststehenden Anschlags 41 in der
Bohrung des Kragarms 34 eingestellt Hiernach wird der Anschlag mit Hilfe der Schraube 43 befestigt
Durch entsprechende Befestigung der Kragarme 34 und 35 und die entsprechende Stellung des feststehenden
Anschlags 41 erfolgt das Einrichten für Kugeln mit unterschiedlichem Durchmesser (von 5 bis 16 mm) und
das Einstellen der Kugelfallachse.
Der Motor erteilt der Kugel eine bestimmte Drehzahl, die im Bereich bis 15 000 U/min liegt Die
Drehzahl wird mittels eines Tachometers gemessen. Zum Eichen des Tachometers wird eine stroboskopische
Vorrichtung verwendet
An der Stirnseite des Motors ist eine Stahlscheibe 44
befestigt Beim Einschalten des Elektromagneten wird der Motor an diese herangezogen, wobei die in schnelle
Drehung versetzte Kugel ohne Änderung der Winkelgeschwindigkeit der Motordrehung herabfällt Die zwei
flachparallelen Federn 39 gewährleisten das Verschieben des Motors parallel zu seiner Anfangsstellung und
verhindern, daß der Kugel eine Anfangsbeschleunigung erteilt wird.
Durch Verschieben des Kragarms 32 längs der Säule 28 wi.-d die erforderliche Abwurfhöhe eingestellt, die im
Bereich von 0 bis 1000 mm geändert werden kann.
Zum Messen der Kugelrücksprunglänge wird ein
Tisch verwendet, der aus einer Platte 45 aus organischem Glas besteht. Auf dieser Platte ist mit Hilfe
ίο von Klammern 46 ein Meßpapier 47 befestigt, auf dem
ein Kohlepapier 48 liegt. Die Platte 45 ist auf den Kragarm 37 gelegt, wobei durch Verschieben desselben
längs der Säule 28 die Tischhöhe in bezug auf die Höhenlage der Arbeitsfläche des Testgegenkörpers 29
r> eingestellt wird. Der Kragarm 37 wird mit Hilfe einer
Flügelmutter 49 befestigt.
Auf der Platte 45 befindet sich ein Gleitstück 50, welches zum Ablesen der Kugelrücksprunglänge unter
f wi TTwifuuiig WIIiWi wiittspi wviiwivivii ■ wiuitg uui uwi
2« Platte 45 dient
Die Kugel N fällt nach dem Zusammenstoß mit dem
Testgegenkörper auf den beschriebenen Tisch. Nach Entfernen des Kohlepapiers wird auf dem Meßpapier
die RUcksprunglänge als der Abstand zwischen dem
2i Eindruck auf dem Testgegenkörper und dem Abdruck
auf dem Meßpapier gemessen.
Beim Übergang von einem Testgegenkörperwerkstoff zu einem anderen kann die Rücksprunglänge sich
wesentlich ändern. Durch entsprechendes Verschieben
so der Platte 45 längs des Kragarms 37 wirb! der Abstand
zwischen dem Tisch und dem Testgegenkörper in der Waagerechtebene geändert.
Die Vorrichtung zum Messen der Rücksprunghöhe besteht aus einem Kragarm 51 mit einer an ihm
r, angebrachten Lamelle 52, die ähnlich der beschriebenen Weise Meß- und Kohlepapier trägt Die Lamelle 52 wird
mit Hilfe einer Führung53 und einer Mutter54 in einem
Abstand befestigt welcher gleich der halben Kugelrücksprunglänge plus dem Ku«;elhalbmesser ist Auf diese
4i) Weise kann die Größthöhe des Rücksprungs gemessen
werden. Nach dem Aufprallen der Kugel auf dem Testgegenkörper und dem darauffolgenden Zurückspringen
derselben läßt sie am Meßpapie- einen Abdruck zurück, der dazu dient mit Hüte eines
v-, Parallelreißers die Rücksprunghöhe zu bestimmen.
Der Kragarm 36 kann ebenfalls längs der Säule 28 beim Ändern der Kugelabwurfhöhe verschoben werden.
Das Messen der Rücksprunglänge und -höhe wird
in anhand von folgenden Beispielen beschrieben:
Zunächst sei die Prüfung der Wechselwirkung zwischen Rädern und Fahrbahn mittels der Vorrichtung
nach F i g. 2 bis 4 betrachtet Es seien die Gleitreibungszahlen von luftbereiften Rädern auf zwei verschiedenen
v> Straßendecken A und B zu vergleichen, um den
Haftungseffekt bei im übrigen gleichen Bedingungen beurteilen zu können, was für die Wahl des Typs einer
herzustellenden Straßendecke ausschlaggebend sein kann. Es sei angenommen, daß früher keiner dieser
bo Typen industriell hergestellt wurde. Für diesen Zweck
ist die analysierende Betrachtung der Parameter eines Zusammenstoßes ausreichend.
Aus dem Material der beiden zu vergleichenden Straßendecken wird je ein ungefähr IxIxO1Im großer
Block für ein Personenkraftwagenrad und ein etwas größerer für die Prüfung mit einem Lastkraftwagenrad
hergestellt Die anfänglichen Gleitgeschwindigkeiten des Rads sollen gleich und seine Fallhöhe unveränder-
lieh sein. Die Abmessungen der Blöckr werden so
gewählt, daß ihre Masse ausreichend ist, damit sie
während des Zusammenstoßes unbeweglich bleiben.
Beim Verwenden von unverformbaren Straßendekken ist die Radrücksprunghöhe auf den Straßendecken
A und B praktisch gleich und es muß nur die Rücksprunglänge ohne Messen derselben verglichen
werden, da die Stelle des Zusammenstoßes des Rads mit der Oberfläche nach dem Rücksprung auf dieser Fläche
dank des Rutschens des Rads gut sichtbar ist Zu diesem Zweck müssen in der Vorrichtung nur die Straßendekkentestkörper gewechselt werden. Die Straßendecke,
bei der die Rücksprungweite des Rads größer ist, besitzt die größere HaftreibungszahL Der Versuch wird, um
Zufallsfehler zu vermeiden, vielfach wiederholt.
Das folgende Beispiel betrifft die Verwendung des Impulsreibungsmessers gemäß Fig.5 und 6 zur
Demonstration von Reibungscrschcir.ur.ger., z.B. ir.
Lehranstalten.
Das Demonstrieren der Reibungserscheinung beruht auf dem Vergleich des Aufpralls einer Kugel oder eines
anderen Drehkörpers auf einen feststehenden Gegenstand, wenn Reibung und wenn keine Reibung
vorhanden ist Am anschaulichsten kann Reibung beirr senkrechten Aufprall demonstriert werden.
In einem ersten Versuch wird der reibungslose Aufprall dadurch demonstriert, daß die sich nich
drehende Kugel frei auf die Fläche des Testgegenkör pers fallen gelassen wird. Von dieser Fläche springt die
Kugel senkrecht zurück.
In einem zweiten Versuch wird der Aufprall mi!
Reibung demonstriert, bei dem die Kugel mit einei bestimmten Winkelgeschwindigkeit um ihre Waage
rechtachse senkrecht auf die Fläche des Testgegenkör pers fallengelassen wird. Von dieser Fläche springt die
Kugel infolge des Einflusses der Reibungskräfte untei einem Winkel zur Senkrechten zurück. Die Rücksprung
länge wird geringer, wenn auf die geprüfte Fläche eine Schmierschicht oder Wasser aufgebracht wird, was vor
der Verminderung der Reibungszahl zeugt
wählen, daß hohe Reibungszahlen bei elastischen-Zusammenstoß erhalten werden. Es kann z. B. eine
Stahikugei auf eine flache Gummipiatte abgeworfer werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bestimmung mechanischer Eigenschaften von Werkstoffen durch Aufprallenlassen eines Testkörpers auf die waagerechte
Oberfläche eines Testgegenkörpers bei vorgegebener Tangentialgeschwindigkeit ihrer relativen Bewegung, wobei man den Testkörper und/oder den
Testgegenkörper einen oder mehrere aufeinanderfolgende Rücksprünge ausführen läßt und die
Parameter der Zusammenstöße bei den Rücksprüngen mißt, um die Haftreibung, Gleitreibung und
Rollreibung zu bestimmen, dadurch gekennzeichnet, daß die relative Bewegung zwischen
Testkörper und Testgegenkörper durch Drehen des Testkörpers mittels einer Antriebsvorrichtung um
eine waagerechte Achse erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Rad (E) als Testkörper.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftreibungs- und Gleitreibungszahl bei vorgegebener Abwälzgeschwindigkeit für
einen beliebigen Aufprall aus der Reihe der Zusammenstöße aus dem Verhältnis des Tangentialimpulses zum Normalimpuls bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollreibungszahl für einen
beliebigen aus der Reihe von Zusammenstößen bestimmt wird durch Multiplikation des Rollradius
des Testkörpers mit dem Verhältnis des Tangentialimpulses ZUUi Normalimpuls.
5. Verfahren nach Ansprv-\h 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hysi^resisverluste im Reibungsprozeß der vorgegebenen Art ί vd bei erforderlicher
Geschindigkeit anhand der Parameter der Zusammenstöße bei elastischem Stoß ermittelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dynamische Elastizitätsmodul der
Werkstoffe beim Reibungsprozeß der vorgegebenen Art und bei erforderlicher Geschwindigkeit
durch die elastische Verformung des Testkörpers anhand der Eindruckfläche und der Größthöhe des
folgenden Rücksprungs ermittelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaghärte des Werkstoffs des
Testgegenkörpers beim Reibungsprozeß vorgegebener Art und bei erforderlicher Geschwindigkeit
bei elastischer Verformung des Testkörpers aufgrund des Energieaufwands für die plastische
Verformung des Testgegenkörpers ermittelt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer
Einrichtung zum Befestigen des Testkörpers, die dessen Zusammenstoß mit der Oberfläche des
Testgegenkörpers gewährleistet, wobei der Testkörper und/oder der Testgegenkörper einen Rücksprung ausführen, einer Antriebsvorrichtung zum
Erzeugen der erforderlichen Tangentialgeschwindigkeit der Relativbewegung und einer Meßanordnung zur Ermittlung der Rüekspnjngparameter,
gekennzeichnet durch eine Antriebsvorrichtung, die den Testkörper während des Meßvorgangs in eine
Drehbewegung um eine waagerechte Achse versetzt.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung mechanischer Eigenschaften von Werkstoffen durch Aufprallenlassen eines
Testkörpers auf die waagerechte Oberfläche eines ϊ Testgegenkörpers bei vorgegebener Tangentialgeschwindigkeit ihrer relativen Bewegung, wobei man den
Testkörper und/oder den Testgegenkörper einen oder mehrere aufeinanderfolgende Rücksprünge ausführen
läßt und die Parameter der Zusammenstöße bei den
in Rücksprüngen mißt, um die Haftreibung, Gleitreibung
und Rollreibung zu bestimmen, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Aus der deutschen Patentschrift 3 87 094 ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Härte einer Kugel
ι -, dadurch geprüft wird, daß diese als Testkörper unter
einem von der Normalen abweichenden Winkel auf eine ebene Fläche als Testgegenkörper fallengelassen wird
und die Weite eines Rücksprungs gemessen wird. Das schiefe Auftreffen der Kugel auf den Testgegenkörper
wird dadurch erzielt, daß entweder die Kugel zwar senkrecht fallengelassen wird, dabei aber die Ebene des
Testgegenkörpers geneigt ist, oder daß die Kugel schräg auf eine waagerechte Testgegenkörperebene
fallengelassen wird. Bei diesem Verfahren geht es nicht
2r> um die Bestimmung von Reibungskoeffizienten und es
wäre hierzu auch ungeeignet
Ähnliches gilt für die aus der deutschen Patentschrift
89 231 und der deutschen Patentschrift 7 40 573 bekannten Verfahren, bei denen es in prinzipiell
ίο gleichartiger Weise um die Prüfung der Härte von
Kugellagerkugeln geht Auch das aus der deutschen Patentschrift 3 04 098 bekannte Verfahren ist ähnlich,
wobei hier die zu prüfende Kugel mehrere Rücksprünge ausführt Die genannten Verfahren unterscheiden sich
r> lediglich dadurch, wie die den Anforderungen nicht entsprechenden Kugeln festgestellt bzw. ausgesondert
werden.
Aus der deutschen Patentschrift 1187 394 ist
schließlich noch ein Rückspiting-Härtepriifgerät be-
4i) kannt, bei dem beim Aufprall keine Tangentialgeschwindigkeit zwischen Testkörper und Testgegenkörper
vorhanden ist, sondern die Zeitdauer zwischen zwei aufeinanderfolgenden Aufschlägen gemessen wird.
Alle die vorstehend genannten Verfahren dienen zur
•r, Prüfung der Härte bzw. Elastizität der Testkörper,
wobei die Horizontalkomponente der Bewegung des Rücksprungs entweder dadurch zustande kommt, daß
der Testkörper bereits schon vor dem ersten Aufpral! diese Bewegungskomponente hat, oder daß die
-ο Aufprallfläche entsprechend geneigt ist In keinem Falle findet eine Relativbewegung der beim Aufprall zusammenstoßenden Oberflächen so statt, daß durch die
iiierbei entstehenden, in Horizontalrichtung wirkenden Reibungskräfte dem Testkörper ein Impuls gegeben
T> wird, der die Horizontalkomponente der Rückprallbewegung hervorruft, so daß die Parameter der Rücksprünge eine Aussage über die wirksamen Reibungskoeffizienten zuließen.
Bei der vorliegenden Erfindung soll es dagegen um
M) die Bestimmung der Haftreibung, der Gleitreibung und
der Rollreibung gehen, und zwar insbesondere von Fahrzeugluftreifen.
Bisher werden diese Untersuchungen an Fahrzeugluftreifen gewöhnlich in der Weise durchgeführt, daß ein
br, mit den zu prüfenden Fahrzeugluftreifen ausgerüsteter
Kraftwagen oder Meßanhänger mit entsprechenden Meßgeräten Fahr- und Bremsversuchen unterworfen
wird. Zu den Nachteilen dieser Verfahren gehört schon
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