DE4430651B4 - Verfahren zum Anlassen eines Fahrzeug-Verbrennungsmotors - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Anlassen eines Verbrennungsmotors (1), das folgende Schritte umfaßt:
Zuführen eines Anlaßbefehls (100, 200) zu einem Anlassersystem;
vorläufiges Betreiben (103, 203) einer Anlassermotoreinrichtung (3) des Verbrennungsmotors (1) in einer Rückwärtsrichtung in einer vorbestimmten Beziehung zu dem Anlaßbefehl derart, daß ein Lastmoment der Anlassermotoreinrichtung (3) dadurch verringert wird;
Ermitteln (104, 106, 205, 206), ob die Rückwärtsdrehung der Anlassermotoreinrichtung (3) einen vorbestimmten Wert π/4, Δt, θx) erreicht hat; und
Betreiben (108) der Anlassermotoreinrichtung (3) in einer Vorwärtsrichtung, wenn die Rückwärtsdrehung den vorbestimmten Wert (π/4, Δt, θx) erreicht hat.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anlassen bzw. Starten eines Fahrzeug"verbrennungsmotors (Brennkraftmaschine, BKM). Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Anlassen eines Fahrzeug-Verbrennungsmotors, das dazu ausgelegt ist, das Lastdrehmoment beim Anlassen des Verbrennüngsmotors zu verringern.
  • In der ungeprüften japanischen Patntanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer JP 03003969 A wird vorgeschlagen, das Anlaßvermögen bzw. die Startbereitschaft eines Verbrennungsmotors dadurch zu verbessern, daß nach Empfang eines Anlaßbefehls oder dem Beginn des Anwerfens des Verbrennungsmotors für einen konstanten Zeitraum ein normales Drehmoment angelegt wird. Wenn beim Anlassen des Verbrennungsmotors aufgrund eines Wärmestaus oder dergleichen ein Fehler aufgetreten ist, wird im Ansprechen auf den Anlaßbefehl abwechselnd eine Vorwärts- und Rückwärts- bzw. Umkehrdrehung des Anlassers durchgeführt.
  • Bei einem derartigen System wird nach dem Anlegen des normalen Vorwärts-Drehmoments vom System überprüft, ob die Drehung nach einer bestimmten Zeit endet. In diesem Fall entscheidet das System erst nach Ablauf der bestimmten Zeit, daß ein Fehler beim Anlassen vorliegt. Daraufhin leitet das System die Rückwärts-Betriebsart ein. Bei diesem bekannten System tritt somit das Problem auf, daß eine beträchtliche Zeit benötigt wird, bis der Anlaßfehler erkannt ist. Selbst dann, wenn das Anlassen des Verbrennungsmotors durch die Rückwärtsdrehung nach dem Fehler in der anfänglichen Vorwärtsdrehung schließlich erfolgreich ausgeführt wird, sind daher viele Bedienungspersonen bzw. Fahrer auf grund der Schwierigkeiten, die beim Anlassen des Verbrennungsmotors unter Verwendung eines derartigen Systems auftreten, nicht zufriedengestellt.
  • Bei diesem bekannten System wird bei jedem Anlaßvorgang zunächst die Normal- oder Vorwärtsdrehung durchgeführt, und zwar unabhängig von der Richtung von Änderungen im Lastmoment, das der Anlasser unmittelbar beim Beginn der Drehung überwinden sollte. Wenn das System zunächst eine Vorwärtsdrehung durchführt und wenn diese in der gleichen Richtung verläuft wie die Zunahme des Lastmoments, dreht der Verbrennungsmotor kaum und kann sogar vollständig stoppen. Dies stellt sowohl eine Verschwendung an Zeit als auch an Aufwand dar, ganz zu schweigen vom elektrischen Energiebedarf.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Ausschaltung der vorgenannten Nachteile ein Verfahren zum Anlassen eines Fahrzeug-Verbrennungsmotors zu schaffen, mit dem sowohl die Anlaßeigenschaften verbessert werden können als auch die zum Anlassen des Verbrennungsmotors erforderliche Zeit verkürzt werden kann.
  • Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den im Anspruch 1 angegebenen Verfahrensschritten gelöst.
  • Erfindungsgemäß wird ein Anlassermotor zunächst für eine kurze Zeitdauer in einer umgekehrten Richtung betrieben, bevor er zum Anlassen des Verbrennungsmotors in einer Vorwärtsrichtung betrieben wird, in der der Anlassermotor zum Anlassen des Verbrennungsmotors normalerweise betrieben wird, so daß der Anlassermotor den Verbrennungsmotor durch seine Vorwärtsdrehung mit einem geringeren, an diesen angelegten Lastmoment anlassen kann. Die Drehung in umgekehrter Richtung kann auf verschiedene Arten eingeleitet werden.
  • Darüber hinaus beschreibt die Offenlegungsschrift US 5323743 A den Betrieb einer elektrischen Maschine als Motor und als Generator, jeweils während des Verdichtungs- und des Arbeitstaktes eines Verbrennungsmotors.
  • Die Offenlegungsschrift JP 02041689 A legt das Speichern einer Halteposition eines Motors offen, der mit einer Verbrennungsmaschine verbunden ist, wenn die Verbrennungsmaschine angehalten wird. Die Stromversorgung des Motors wird dann beim nächsten Start auf der Grundlage der gespeicherten Motorhalteposition geregelt.
  • Gemäß einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung leitet eine Steuereinrichtung zunächst die umgekehrte Drehung ein, sobald ein Start- bzw. Anlaßbefehl zugeführt wird, und prüft daraufhin unter Zugrundelegung des Kurbelwellenwinkels, ob die umgekehrte Drehung über einen gewünschten Drehwinkel durchgeführt worden ist. Daraufhin befiehlt die Steuereinrichtung die Vorwärtsdrehung in der Normalrichtung für das beabsichtigte Anlassen des Verbrennungsmotors.
  • Gemäß einem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung führt die Steuereinrichtung eine vorläufige Rückwärtsdrehung des Anlassermotors zu einer Position hin durch, bei der die Richtung des Lastmoments abnimmt, wobei dieses in Übereinstimmung mit dem gemessenen Kurbelwellenwinkel ermittelt wird. Daraufhin befiehlt das Anlassersystem bzw. die Steuereinrichtung die Vorwärtsdrehung für das beabsichtigte Anlassen des Verbrennungsmotors.
  • Dieser zweite Gesichtspunkt der Erfindung basiert auf den folgenden Überlegungen.
  • Wenn sich die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors an einer Position befindet, bei der das Lastmoment des Anlassermotors abnehmen wird, wenn die normale Drehung durchgeführt wird, kann der Anlassermotor unmittelbar nach dem Anlassen in der Richtung der Vorwärtsdrehung betrieben werden, wie dies normalerweise der Fall ist. Falls das anfängliche Anlaßdrehmoment des Anlassermotors das anfängliche Lastmoment einschließlich des an den Anlassermotor angelegten statischen Reibungswiderstands überschreiten, wird der Anlassermotor in üblicher Weise gedreht, wobei das an ihn angelegte Lastmoment normalerweise allmählich abnimmt. Wenn das an den Anlassermotor angelegte Lastmoment demgegenüber bei Durchführung der Rückwärtsdrehung abnimmt, wird der Anlassermotor unmittelbar nach dem Anlassen in Richtung der Rückwärtsdrehung betrieben. Wenn in einem solchen Fall das anfängliche Anlaßdrehmoment des Anlassermotors das anfäng liche Lastmoment einschließlich des statischen Reibungswiderstands des Verbrennungsmotors übersteigt, wird der Anlassermotor sanft bzw. gemächlich in Richtung der Rückwärtsdrehung betrieben. Da die vorstehend beschriebene Rückwärtsdrehung, d.h. die vorläufige Drehung, jede Reibungsfläche in eine quasi dynamische Reibungsfläche umwandelt, bei der der Reibungskoeffizient aufgrund der Verteilung von Öl usw. herabgesetzt ist, nimmt das Lastmoment (der Lastwiderstand) während der nachfolgenden Normaldrehung ab, was es ermöglicht, das Anlaßvermögen bzw, die Startbereitschaft im Vergleich zum Stand der Technik, bei dem die Normaldrehung unmittelbar nach Empfang des Anlaßbefehls durchgeführt wird, zu verbessern.
  • Die Rückwärtsdrehung verbessert das Anlaßvermögen eines Verbrennungsmotors wie folgt. Das Lastmoment (der Lastwiderstand) zum Zeitpunkt des Anlassens wird durch den Reibungswiderstand, den Beschleunigungswiderstand und den beispielsweise auf die Gaskompression zurückzuführenden Arbeitswiderstand hervorgerufen. Wenn diese Widerstände groß sind, bleibt die Vorwärtsdrehgeschwindigkeit klein und nimmt nicht zu. Während dieses Zeitraums ist das Antriebsdrehmoment nicht in der Lage, den Lastwiderstand zu überwinden, und zwar aufgrund der Zunahme im Arbeitswiderstand (beispielsweise aufgrund der Gaskompression), des Verbrauchs der Batterieleistung oder einer teilweisen Zunahme im Reibungswiderstand usw., wobei jede dieser Ursachen die Drehung zum Anhalten bringen würde.
  • Es ist jedoch zu beachten, daß dann, wenn vor der Normaldrehung die Rückwärtsdrehung durchgeführt worden ist, jede Reibungsfläche für die nachfolgende normale Vorwärtsdrehung zu einer Oberfläche wird, an der zuvor die Rückwärtsdrehung durchgeführt wurde. Da der Reibungszustand als ein Zustand dynamischer Reibung (bei dem die Reibung im Vergleich zu ihrem anfänglichen Wert verkleinert ist) betrachtet werden kann, kann die Vorwärtsdrehung leichter durchgeführt werden, als bei der vorstehend beschriebenen ersten Normaldrehung, wodurch es möglich wird, den Verbrennungsmotor mit Leichtigkeit anzulassen.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
  • l anhand eines Blockschaltbilds ein Steuerungssystem eines Generators/Motors für einen Verbrennungsmotor;
  • 2 ein elektrisches Schaltbild des in l gezeigten Systems;
  • 3 anhand eines Flußdiagramms einen erfindungsgemäßen Steuerungsvorgang;
  • 4 ein Signaldiagramm des zeitlichen Verlaufs von Signalen beim ersten Ausführungsbeispiel; und
  • 5 anhand eines Flußdiagramms den Steuerungsvorgang bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
  • Gemäß l weist das System zum Anlassen eines Verbrennungsmotors (Verbrennungsmotor) das allerdings nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, einen Generator/Motor 3 auf, der sowohl die Funktion eines Elektromotors als auch die eines elektrischen Stromgenerators hat und als Anlassermotor verwendet wird. Der Generator/Motor 3 empfängt aus einer Einrichtung zum Speichern elektrischer Energie, wie beispielsweise einer Batterie 8, elektrische Leistung bzw. Strom und ist mit der Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors 1 eines Fahrzeugs verbunden, um ein Drehmoment zu diesem zu übertragen bzw. von diesem aufzunehmen. Eine elektrische Leistungssteuereinheit 5 stellt einen Teil der Steuereinrichtung der Erfindung dar. Die Leistungssteuereinheit 5 bewirkt, daß der Generator/Motor 3 elektrische Energie erzeugt oder den Verbrennungsmotor 1 antreibt. Die Leistungssteuereinheit 5 steuert darüber hin aus den Feldstrom. Ein Kurbelwellenwinkelsensor 14 erfaßt einen jeweiligen Winkel der Kurbelwelle unter Verwendung eines Absolutwert-Drehcodierers. Eine Steuereinheit 4, die den übrigen Teil der Steuereinrichtung darstellt, steuerrt den, Betrieb des Generators/Motors 3 durch Steuerung der elektrischen Leistungssteuereinheit 5 in Abhängigkeit von einem Ausgangssignal des Sensors 14. Die Steuereinheit 4 enthält eine elektronische Steuereinheit bzw. ECU 13, bei der es sich um einen Computer handelt, der den Verbrennungsmotor steuert, sowie einen Festwertspeicher bzw. ein ROM 15, der verschiedene Arten von Daten bzw. Tabellen speichert, die für die Steuerung notwendig sind und nachstehend noch näher erläutert werden.
  • In 2 ist ein elektrisches Schaltbild dieses Steuerungssystems gezeigt.
  • Der Generator/Motor 3, bei dem es sich in diesem Fall um einen Anlaßmotor handelt, enthält einen Dreiphasen-Synchron-Elektromotor, bei dem eine Erregerspule 31 auf einem (nicht gezeigten) Rotorkern montiert ist und bei dem eine Dreiphasen-Ankerspule 32 in Sternschaltungsanordnung auf einem (ebenfalls nicht gezeigten) Statorkern vorgesehen ist.
  • Die elektrische Leistungssteuereinheit 5 weist eine Dreiphasen-Wechselrichterschaltung 51, deren Transistorschalter in Übereinstimmung mit dem Kurbelwellenwinkel gesteuert werden, sowie einen Transistor 52 auf, der der Erregerspule 31 intermittierend einen Erregerstrom zuführt. Die Dreiphasen-Wechselrichterschaltung 51 weist für jede Phase 5u, 5v bzw. 5w einen eigenen Wechselrichter auf, bei dem npn-Transistoren (oder Bipolartransistoren mit isoliertem Gate, IGBT) jeweiligen Dioden parallelgeschaltet sind. Die Ausgangsanschlüsse der Wechselrichter jeder Phase 5u, 5v und 5w sind mit einem jeweils zugeordneten Ausgangsanschluß der Dreiphasen-Ankerspule 32 verbunden. Ein Ende der Erregerspule 31 ist mit dem eine niedrige Spannung aufweisenden Anschluß bzw. dem Masseanschluß der Batterie 8 verbunden, während ihr anderes Ende über den Transistor 52 mit dem eine hohe Spannung aufweisenden Anschluß bzw. dem positiven Anschluß der Batterie 8 verbunden ist.
  • Durch Steuern des Schaltzeitpunkts des Transistors in der Dreiphasen-Wechselrichterschaltung 51 in Übereinstimmung mit Befehlen aus der ECU 13 ist es möglich, zwischen der Erzeugung elektrischer Energie (Generatorbetri ebsart) und dem Bereitstellen einer Antriebskraft (Motorbetriebsart) umzuschalten. Das Strom-Tastverhältnis des Erregerstroms wird durch Ein- und Ausschalten des Transistors 52 gesteuert. Da der obige Aufbau im Stand der Technik bekannt und dem zuständigen Fachmann geläufig ist, ist eine nähere Erläuterung an dieser Stelle entbehrlich. Der Generator/Motor 3 empfängt aus der Batterie 8 elektrische Leistung, um den Verbrennungsmotor 1 in der Motorbetriebsart anzutreiben, und nimmt über die Kurbelwelle das Drehmoment des Verbrennungsmotors 1 auf, um in seiner Generatorbetriebsart elektrische Energie zu erzeugen.
  • Die Arbeitsweise dieses ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Steuerungssystems wird nachfolgend unter Bezugnahme auf das in 3 gezeigte Flußdiagramm näher erläutert. Der entsprechende Steuerungsvorgang wird von der ECU 13 ausgeführt.
  • Gemäß 3 wird in einem Anfangsschritt 100 zunächst geprüft, ob ein (nicht gezeigter) Zündungsschalter eingeschaltet ist oder nicht, d.h., ob ein Start- bzw. Anlaßbefehl vorliegt oder nicht. Falls dies nicht der Fall ist, führt die ECU 13 andere Steuerungsabläufe durch und wiederholt den Schritt 100 nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne.
  • Wenn der Zündungsschalter eingeschaltet wird, wird der Kurbelwellenwinkel 0 in einem Schritt 101 aus dem Kurbelwellenwinkelsensor 14 ausgelesen. Jeder Transistor in der elektrischen Leistungssteuereinheit 5 wird unter Zugrundelegung des Kurbelwellenwinkels 0 so angesteuert, daß die Motorbetriebsart durchgeführt wird, damit der Generator/Motor 3 angetrieben wird und sein Drehmoment an dem Verbrennungsmotor 1 in umgekehrter Richtung bzw. Rückwärtsrichtung anliegt, siehe Schritt 103. Darüber hinaus wird der in der Leistungssteuereinheit 5 vorgesehene, zur. Zufuhr des Feldstroms dienende Transistor 52 (siehe 2) so angesteuert, daß er für die Motorbetriebsart einen Feldstrom mit einem Tastverhältnis von 100% zur Verfügung stellt. Daraufhin wird der Generator/Motor 3 in der Rückwärtsrichtung mit maximalem Drehmoment gedreht. In einem Schritt 104 wird daraufhin überprüft, ob der Kurbelwellenwinkel 0 dieser Umkehr- bzw. Rückwärtsdrehung gleich n/4 ist, worauf in einem Schritt 106 überprüft wird, ob seit dem Beginn der Rückwärtsdrehung eine Zeitspanne Δt vergangen ist. Ein Schritt 108 wird dann durchgeführt, wenn das in den Schritten 104 und 106 erhaltene Ergebnis positiv ist, wohingegen der Schritt 101 erneut durchgeführt wird, wenn die in den Schritten 104 und 106 erhaltenen Ergebnisse beide negativ sind. Der Schritt 101 wird solange nicht erneut durchgeführt, bis eine vorbestimmte Zeit abgelaufen ist.
  • Im Schritt 108 wird jeder Transistor in der elektrischen Leistungssteuereinheit 5 in der Motorbetriebsart in Abhängigkeit vom absoluten Kurbelwellenwinkel 0 angesteuert, um zu bewirken, daß der Generator/Motor 3 den Verbrennungsmotor 1 ausgehend von der anfänglichen Rückwärtsrichtung nunmehr in der Normalrichtung antreibt. In ähnlicher Weise wie beim vorstehend beschriebenen Schritt 103 wird der in der elektrischen Leistungssteuereinheit 5 zur Zufuhr des Feldstroms vorgesehene Transistor 52 so angesteuert, daß er einen Feldstrom mit einem Tastverhältnis von 100% liefert. Der Generator/Motor 3 wird daraufhin in der Vor wärtsrichtung oder Normalrichtung mit maximalem Drehmoment gedreht.
  • In einem Schritt 110 wird überprüft, ob seit dem Beginn der Normaldrehung eine vorgegebene Zeit Δta abgelaufen ist oder nicht. Wenn das Überprüfungsergebnis im Schritt 110 positiv ist, was anzeigt, daß die Motorbetriebsart zum Anlassen des Verbrennungsmotors über die gegebene Zeit hinaus fortgesetzt wird, wird angenommen, daß das Anlassen des Verbrennungsmotors 1 fehlgeschlagen ist, worauf der Verarbeitungsablauf zum Schritt 101 zurückkehrt, um die Umkehrdrehung erneut durchzuführen. Wenn das im Schritt 110 erhaltene Ergebnis demgegenüber negativ ist, wird die Motordrehzahl n überprüft, um festzustellen, ob die Motordrehzahl n eine Schwellenwert- bzw. Grenzdrehzahl nth überschreitet. Diese Überprüfung wird in einem Schritt 112 mittels des Kurbelwellenwinkels 0 durchgeführt. Wenn das im Schritt 112 erhaltene Ergebnis positiv ist, was einen Anstieg der Motordrehzahl anzeigt, wird angenommen, daß der Verbrennungsmotor 1 erfolgreich angelassen worden ist, worauf die Motorbetriebsart des Generators/Motors 3 in einem Schritt 114 beendet wird. Wenn das im Schritt 112 erhaltene Ergebnis demgegenüber negativ ist, was einen unzureichenden Anstieg der Motordrehzahl anzeigt, wird der Schritt 108 erneut durchgeführt, um die Normaldrehung fortzusetzen.
  • Bei diesem Ausführungsbeispiel wird der Zyklus zum Anlassen des Verbrennungsmotors 1, d.h. der sowohl die Umkehr- als auch die Normaldrehung enthaltene Zyklus durchgeführt, wann immer die vorgegebene Zeit abläuft, bis bzw. bevor die gewünschte Drehzahl erreicht ist. Da die gleiche Reibungsfläche verwendet worden ist, bis das Anlassen erfolgreich abgeschlossen ist, nimmt der Reibungswiderstand aufgrund des Motorgleitöls usw. allmählich ab, was es ermöglicht, die Anlaßfähigkeit des Verbrennungsmotors 1 zu verbessern und einen übermäßigen elektrischen Stromverbrauch zu vermeiden.
  • In 4 ist die Arbeitsweise dieses ersten Ausführungsbeispiels anhand von Signalverläufen näher erläutert, wobei mit den gestrichelten Linien der Betriebsfall angedeutet ist, bei dem der Rückwärts- und Normal-Drehungszyklus zweimal durchgeführt wird.
  • Da sich das Lastmoment, d.h. der Lastwiderstand, in Abhängigkeit von einer Änderung im Kurbelwellenwinkel (0 bis 2n) ändert, ist es bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel möglich, bei dem erwähnten Rückwärts- und Normal-Drehungszyklus die Zeit für die Rückwärtsdrehung und/oder den Winkel der Rückwärtsdrehung in Übereinstimmung mit derartigen Änderungen einzustellen. Beispielsweise ist das Anlassen in dem Bereich nicht leicht, in dem das Lastmoment nahe bei seinem Maximalwert liegt und bei der Durchführung der Normaldrehung zunimmt. Daher kann eine mehrmalige Wiederholung des Rückwärts- und Normal-Drehungszyklus notwendig sein, um eine gute Drehbarkeit herbeizuführen. Wenn das Lastmoment nahe bei seinem möglichen Minimalwert und innerhalb desjenigen Bereichs liegt, in dem das Lastmoment bei der Durchführung der Normaldrehung zunimmt, wird der Anlaßvorgang leichter. Der Rückwärts- und Normal-Drehungszyklus braucht in diesem Fall daher nur einmal durchgeführt zu werden, um eine leichte Drehbarkeit herbeizuführen. Da das Anlassen innerhalb desjenigen Bereichs, in dem das Lastmoment bei der Durchführung der Normaldrehung abnimmt, sehr leicht durchgeführt werden kann, kann die Normaldrehung in diesem Fall sofort durchgeführt werden. Dies ermöglicht es, die Anlaßfähigkeit bzw. Startbereitschaft zu verbessern und die Verschwendung elektrischer Energie zu vermeiden.
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf das in 5 gezeigte Flußdiagramm ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
  • Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Schritte 101 bis 108 des ersten Ausführungsbeispiels modifiziert. In einem Anfangsschritt 200 wird zunächst überprüft, ob der Zündungsschalter aktiviert worden ist, d.h., ob ein Anlaßkbefehl gegeben worden ist. Wenn kein Anlaßbefehl erfaßt wird, führt die ECU 13 weitere Steuerungsroutinen für eine vorbestimmte Zeitdauer durch, bevor sie erneut überprüft, ob ein Anlaßbefehl vorliegt.
  • Wenn der Zündungsschalter eingeschaltet ist, wird der Kurbelwellenwinkel 0 in einem Schritt 201 aus dem Kurbelwellenwinkelsensor 14 ausgelesen. In einem Schritt 202 wird daraufhin überprüft, ob die Richtung der Normaldrehung bei dem momentanen Wert des im Schritt 201 gelesenen Kurbelwellenwinkels 0 in Richtung einer Zunahme des Lastmoments verläuft. Da sich das Lastmoment, d.h. der Lastwiderstand des Verbrennungsmotors 1, in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel 0 ändert, kann derjenige Bereich von Winkeln, bei denen sich das Lastmoment bei der Durchführung der Normaldrehung erhöht, in einem Speicher wie beispielsweise dem ROM 15 gespeichert werden. Wenn der im Schritt 201 gelesene Kurbelwellenwinkel 0 innerhalb dieses Bereichs liegt, kann auf einfache Weise festgestellt werden, daß das Lastmoment bei der Durchführung der Normaldrehung zunimmt. Falls dies nicht der Fall ist, kann auf einfache Weise festgestellt werden, daß das Lastmoment bei der Durchführung der Rückwärtsdrehung zunimmt.
  • Wenn die Richtung der Normaldrehung derjenigen Richtung entspricht, in der das Lastmoment zunimmt, wird der Generator/Motor 3 in einem Schritt 203 mit maximalem Drehmoment, d.h. mit einem Feldstrom von 100, in Richtung der Rückwärtsdrehung angetrieben. Dieser Schritt ist dem Schritt 103 des ersten Ausführungsbeispiels ähnlich. Der ECU 13 ist es dadurch möglich, in einem Schritt 205 festzustellen, ob der Kurbelwellenwinkel Θx ein klein wenig größer als der minimale Wert des Lastmoments ist, d.h., ungefähr 20% der Differenz zwischen dem Maximum und dem Minimum des Lastmoments beträgt; weiterhin kann die ECU 13 dadurch feststellen, daß der Winkel Θx derjenige Winkel ist, bei dem das Lastmoment bei der Durchführung der Normaldrehung abnimmt. Ein Schritt 206 entspricht dem Schritt 106 des ersten Ausführungsbeispiels darin, daß ermittelt wird, ob eine Zeit Δ t abgelaufen ist.
  • Im Falle einer auf dem Kurbelwellenwinkel Θx basierenden Ansteuerung in Richtung der Normaldrehung nimmt das Lastmoment bis zum Erreichen des Minimalwerts des Lastmoments ab und der Reibungswiderstand nimmt aufgrund der Rückwärtsdrehung ab, was eine sehr glatte bzw. leichtgängige Beschleunigung ermöglicht. Obgleich das Lastmoment im Anschluß daran in Richtung der Normaldrehung zunimmt, ist das Lastmoment gleichwohl klein genug, um eine fortgesetzte Beschleunigung zu ermöglichen, wodurch es möglich wird, den Maximalwert des Lastmoments unter Verwendung der während der Beschleunigung anfänglich erzeugten Energie zu überschreiten.
  • Wenn das im Schritt 202 erhaltene Ergebnis negativ ist, wird der Schritt 108 der 3 unmittelbar ausgeführt, um die Normaldrehung durchzuführen, da in diesem Fall festgestellt wird, daß das Lastmoment bei der Durchführung der Normaldrehung abnimmt.
  • Vorstehend wurden ein System und ein Verfahren zum Anlassen eines Fahrzeug-Verbrennungsmotors offenbart, die es ermöglichen, die Anlaßfähigkeit des Verbrennungsmotors zu verbessern. Das Anlassersystem enthält einen Anlassermotor, eine Einrichtung zum Messen eines Kurbelwellenwinkels des Verbrennungsmotors und eine Steuerungseinrichtung, die das gesamte System steuert. Das System wird von einem ihm zugeführten Anlaßbefehl in Gang gesetzt. Das System bzw. die Steuerungseinrichtung treibt daraufhin den Anlassermotor vorläufig in einer Rückwärtsrichtung in vor bestimmter Beziehung zu dem Anlaßbefehl derart an, daß ein Lastmoment des Anlassermotors verringert wird. Daraufhin überprüft die Steuerungseinrichtung des Systems, ob die Rückwärtsdrehung des Anlassermotors einen vorbestimmten Wert erreicht hat. Daraufhin wird der Anlassermotor in Vorwärtsrichtung betrieben, falls die Rückwärtsdrehung den vorbestimmten Wert erreicht hat.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Anlassen eines Verbrennungsmotors (1), das folgende Schritte umfaßt: Zuführen eines Anlaßbefehls (100, 200) zu einem Anlassersystem; vorläufiges Betreiben (103, 203) einer Anlassermotoreinrichtung (3) des Verbrennungsmotors (1) in einer Rückwärtsrichtung in einer vorbestimmten Beziehung zu dem Anlaßbefehl derart, daß ein Lastmoment der Anlassermotoreinrichtung (3) dadurch verringert wird; Ermitteln (104, 106, 205, 206), ob die Rückwärtsdrehung der Anlassermotoreinrichtung (3) einen vorbestimmten Wert π/4, Δt, θx) erreicht hat; und Betreiben (108) der Anlassermotoreinrichtung (3) in einer Vorwärtsrichtung, wenn die Rückwärtsdrehung den vorbestimmten Wert (π/4, Δt, θx) erreicht hat.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlassermotoreinrichtung (3) bei dem vorläufigen Betreiben unmittelbar im Ansprechen auf den Anlaßbefehl in der Rückwärtsrichtung betrieben wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ermittlungsschritt folgende Schritte umfaßt: während der Rückwärtsdrehung durchgeführtes Messen (104, 106) eines Werts, der ein Kurbelwellenwinkelintervall einer Kurbelwelle des Verbrennungsmotors (1) und/oder einen Zeitablauf angibt; und Vergleichen (104, 106) des gemessenen Werts mit dem vorbestimmten Wert (π/4, Δt, θt).
  4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch folgende Schritte: Messen des Zeitablaufs (110) der Vorwärtsdrehung der Anlassermotoreinrichtung (3); Beenden (110) der Vorwärtsdrehung der Anlassermotoreinrichtung (3), wenn der gemessene Zeitablauf eine vorbestimmte Zeit (Δt) überschreitet; und Wiederholen der Schritte ausgehend von dem Schritt (103) des vorläufigen Betreibens im Anschluß an den Beendigungsschritt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der vorbestimmte Wert auf ungefähr einen viertelten Einheitswinkel (π/4) im Kurbelwellendrehwinkel eingestellt ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt des vorläufigen Betreibens folgende Schritte umfaßt: Messen (202) einer ersten Kurbelwellenwinkelposition θ) des Verbrennungsmotors (1) auf den Empfang des Anlaßbefehls hin; Ermitteln, ob die gemessene erste Kurbelwellenwinkelposition (θ) einer Richtung der Zunahme im Lastmoment der Anlassermotoreinrichtung (3) entspricht, falls eine Vorwärtsdrehung der Anlassermotoreinrichtung (3) vorliegt; und Betreiben der Anlassermotoreinrichtung (3) in der Rückwärtsrichtung, wenn ermittelt wird, daß die gemessene erste Kurbelwellenwinkelposition (Θ) einer Zunahme des Lastmoments entspricht.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt des vorläufigen Betreibens weiterhin folgende Schritte umfaßt: während der Rückwärtsdrehung durchgeführtes Messen (205) einer zweiten Kurbelwellenwinkelposition (θ) der Kurbelwelle; und Vergleichen (205) der gemessenen zweiten Kurbelwellenwinkelposition (θ) mit dem vorbestimmten Wert, der eine Kurbelwellenposition (θx) angibt, die einer Abnahme im Lastmoment entspricht.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch folgende Schritte: Messen (110) des Zeitablaufs der Vorwärtsdrehung der Anlassermotoreinrichtung (3); Beenden (110) der Vorwärtsdrehung der Anlassermotoreinrichtung (3), wenn der gemessene Zeitablauf eine vorbestimmte Zeit (Δta) übersteigt; und Wiederholen der Schritte ausgehend vom Schritt (203) des vorläufigen Betreibens im Anschluß an den Schritt des Beendens.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der vorbestimmte Wert auf eine Kurbelwellenwinkelposition (θx) eingestellt ist, bei der das Lastmoment nahe bei einem minimalen Lastmoment liegt und größer als dieses ist.
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