DE4426810C1 - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung eines Grundbündels für ein Nachrichtenkabel - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung eines Grundbündels für ein NachrichtenkabelInfo
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- H01B13/0235—Stranding-up by a twisting device situated between a pay-off device and a take-up device
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Grundbündels für ein Nachrichtenkabel, wobei das Grundbündel
mehrere in getrennten Verseileinrichtungen verseilte Bündel aus
mit abschnittsweise wechselnder Schlagrichtung verseilten Verseilelementen,
enthält und wobei Maßnahmen vorgesehen sind, um ein Zusammen
treffen von Umkehrstellen bei benachbarten Bündeln zu vermei
den.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE-A-22 40 199 bekannt.
Die Verseileinrichtungen weisen dabei eine in Längsrichtung
des Kabels sich nach einer vorgegebenen festen Verteilungs
funktion ändernde Schlaglänge auf, wobei die innerhalb einer
Verseillage und die von Verseillage zu Verseillage unmittel
bar benachbarten Verseileinheiten eines Bündels eine unter
schiedliche Verteilungsfunktion der wirksamen Schlaglänge er
halten. Zusätzlich oder auch alternativ weisen die Verseil
einrichtungen auch einen sich ständig ändernden Abstand der
Umkehrstellen der Verdrillungseinrichtung auf.
Das Arbeiten mit vorgegebenen Verteilungsfunktionen bringt
gewisse Schwierigkeiten mit sich, insbesondere wenn man an
die Herstellung jeweils unterschiedlicher Grundbündel auf ein
und derselben Maschine denkt. Dabei müssen jeweils die Grund
funktionen mit umgestellt werden, wenn ein anderer Grundbün
del-Typ hergestellt werden soll. Auch ist es bei komplizier
teren Zusammensetzungen von Bündeln schwierig, Verteilungs
funktionen zu ermitteln, die es gestatten, das Zusammentref
fen von Umkehrstellen zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzei
gen, wie in einfacher Weise das Zusammenfallen von Umkehr
stellen bei der Herstellung eines Grundbündels vermieden wer
den kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß fortlaufend die Position
der jeweiligen Umkehrstellen bei den Verseileinrichtungen der
einzelnen Bündel bestimmt und daraus die künftige Position
der Umkehrstellen berechnet wird und daß bei Feststellen
eines Zusammentreffens künftiger Umkehrstellen über ein
Stellglied bei mindestens einer der betroffenen Verseilein
richtungen eine Änderung derart vorgenommen wird, daß die
zugehörige künftige Umkehrstelle räumlich derart verschoben
ist, daß sie nicht mehr mit einer weiteren Umkehrstelle
zusammenfällt.
Bei der Erfindung muß somit nicht mit fest vorgegebenen Ver
teilungsfunktionen gearbeitet werden, sondern die Verseilein
heit als solche bestimmt fortlaufend die künftigen Umkehr
stellen und vermeidet durch einen entsprechenden Nachstell
vorgang, daß derartige zusammenfallende Umkehrstellen tat
sächlich auftreten. Auf diese Weise ist z. B. bei einer Umrü
stung der Verseileinheit auf ein anderes Produkt keine großen
Umstellungsvorgänge oder dergleichen notwendig, weil sich die
Maschine selbst an die jeweiligen Betriebsbedingungen bzw.
Vorgaben anpaßt.
Eine Verseileinrichtung zur Her
stellung eines Grundbündels für ein Nachrichtenkabel, mit
mehreren getrennten Verseileinrichtungen für die Herstellung
von Bündeln ist dadurch gekennzeichnet, daß bei den
Verseileinrichtungen Meßgeber für die fortlaufende Bestimmung
der Position der jeweiligen Umkehrstellen der einzelnen Bün
del vorgesehen sind, daß eine Steuereinheit vorgesehen ist,
in der die künftige Position der Umkehrstellen berechnet
wird, daß bei zumindest einem Teil der Verseileinrichtungen
Stellglieder vorgesehen sind, daß bei Feststellen eines Zu
sammentreffens künftiger Umkehrstellen von der Steuereinheit
über ein Stellglied bei mindestens einer der betroffenen Ver
seileinrichtungen eine Änderung vorgenommen ist, die eine
Verschiebung der zugehörigen künftigen Umkehrstelle räumlich
derart bewirkt, daß diese nicht mehr mit der anderen Umkehr
stelle zusammenfällt.
Die Erfindung und Weiterbildungen werden nachfolgend anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung den Aufbau einer Ver
seileinheit zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 in schematischer Darstellung die Frontansicht eines
Grundbündels und
Fig. 3 in schematischer Darstellung die Zuordnung von Um
kehrstellen bei der Produktion eines Grundbündels.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Verseileinheit VE ist davon
ausgegangen, daß ein Grundbündel GB5 aus 5 einzelnen Bündeln
BD1-BD5 bestehend hergestellt werden soll. Die Frontansicht
dieses Grundbündels ist in Fig. 2 gezeichnet. Die Erfindung
ist selbstverständlich auch bei größeren oder kleineren
Anzahlen von Einzelbündeln in analoger Weise anwendbar. Wei
terhin ist bei dem vorliegende Ausführungsbeispiel vorausge
setzt, daß die einzelnen Bündel BD1-BD5 als Vierer
(Sternvierer) ausgebildet sind, d. h. jeweils vier elektrische
Adern AD1-AD4 miteinander verseilt werden. Auch hier können
andere Konfigurationen, z. B. Doppeladern (Paare) oder der
gleichen zum Aufbau jeweils eines Bündels zugrundegelegt wer
den.
Die jeweiligen Adern AD1-AD4 für ein Bündel werden, z. B.
über jeweils eine Lochscheibe LS1-LS5 zu einem Aderbündel
zusammengefaßt, das in eine Verseileinrichtung VS1-VS5 ein
läuft. Diese Verseileinrichtung arbeitet mit wechselnder
Schlagrichtung (SZ-Verseilung) und kann in beliebiger Weise
aufgebaut sein, z. B. als Twister, als Rohrspeicher oder als
sonstige SZ-Verseileinrichtung. Die so erhaltenen SZ-verseil
ten Bündel BD1-BD5 gelangen vom Ausgang der Verseileinrich
tungen VS1-VS5 zu einer Bündelverseilung VB, durch die das
Grundbündel GB5 in bekannter Weise erzeugt wird. Die Verseil
einrichtung VB kann mit Gleichschlagverseilung oder bevorzugt
auch als SZ-Verseilung arbeiten.
Bei der SZ-Verseilung soll aus mechanischen und insbesondere
aus elektrischen Gründen das Zusammenfallen von Umkehrstellen
innerhalb des Grundbündels GB5 vermieden werden, d. h. bei
spielsweise, daß das Bündel BD1 nicht etwa an der selben
Stelle, gemessen an der Längsachse des Grundbündels GB5, eine
Umkehrstelle aufweisen soll, wie eines der anderen Bündel BD2
-BD5. Hierzu ist bei der Erfindung zunächst jeder Verseil
einrichtung VS1-VS5 ein Meßgeber oder Meßfühler MG1-MG5
zugeordnet, der jeweils fortlaufend den Verseilzustand bei
der jeweiligen Verseileinrichtung VS1-VS5 bestimmt und über
Meldeleitungen ML1-ML5 zu einer Steuereinrichtung STE über
trägt. Im einfachsten Fall kann es sich bei den Meßgebern um
Winkelgeber handeln, die fortlaufend die Zahl der Umdrehungen
bzw. der Winkelgrade in der einen Drehrichtung und dann nach
einem Schlagwechsel in der anderen Drehrichtung messen. Es
ist aber auch möglich einfachere Meßfühler hierfür vorzuse
hen, z. B. einfache Umdrehungszähler, Schlaglängen-Meßeinrich
tungen (inklusive Schlagrichtung) oder dergleichen. Die so
erhaltenen Informationen über den jeweiligen Arbeitszustand
der Verseileinrichtungen VS1-VS5 werden fortlaufend einer
Steuereinrichtung STE zugeführt, die daraus jeweils fortlau
fend im voraus (bei unveränderten Bedingungen) die kommenden
Umkehrstellen für jede einzelne Verseileinrichtung bestimmt.
Der Teil der Steuereinrichtung STE, in dem diese Bestimmung
der Umkehrstellen vorgenommen wird, ist mit UE bezeichnet und
die jeweiligen Umkehrstellen sind mit U11, U12, . . . (für das
Bündel BD1), U21, U22, . . . (für das Bündel BD2) . . . bis U51,
U52 (für das Bündel BD5) angegeben. Es handelt sich dabei bei
den Umkehrstellen U11-U51 um die jeweils aktuellen, d. h.
bereits in der Verseileinrichtung VS1-VS5 vorhandenen Um
kehrstellen, während die Umkehrstellen U12-U52 künftige
(berechnete bzw. zu erwartende) Umkehrstellen andeuten, d. h.
Umkehrstellen, die im Lauf des weiteren Verseilungsprozesses
als nächste erzeugt werden. Jeder Verseileinrichtung VS1-
VS5 ist eine (zweckmäßig konstante) Grund - Schlaglänge und
auch (zweckmäßig konstante) Grund-Schlagzahl fest zugeord
net, mit der jeweils die künftigen (nächstfolgenden) Umkehr
stellen berechnet werden können. Bei Verwendung von sich
zeitlich ändernden Grund-Schlaglängen oder Grund-Schlagzahlen
muß deren zeitliche Abfolge bekannt sein, z. B. als Änderung
nach einer vorgegebenen Gesetzmäßigkeit. Die Grund-Schlag
länge ist für die einzelnen Bündel BD1-BD5 in Fig. 3 durch
den Abstand benachbarter Schrägstriche, die Grund-Schlag
zahl durch die Anzahl der Schrägstriche zwischen aufeinander
folgenden Umkehrstellen schematisch für 5 Grundbündel BD1-
BD5 dargestellt. Die jeweils aufgrund der Grund-Schlaglängen
und Grund-Schlagzahlen berechneten kommenden Umkehrstellen
werden zweckmäßig mit einer wählbaren Toleranzbreite verse
hen, die entsprechend der kopplungserzeugenden Überdeckung
von Umkehrstellen gewählt wird. Diese Toleranzbreite kann
z. B. m Schlaglängen betragen, wobei m vorteilhaft eine belie
bige gebrochene Zahl, zweckmäßig < 1 ist, z. B. m = 1/3.
Die Vorausberechnung erfolgt für alle künftigen Umkehrstellen
U12 bis U52 entweder gleichzeitig (parallel) oder nacheinan
der (seriell) in einer zentralen Steuereinrichtung STE (Fig.
1) und zwar in einem Rechenteil UE. In dieser Steuereinrich
tung ist außerdem eine Auswerteeinrichtung UEX vorgesehen,
welche vergleicht, ob als nächstes entstehende
(vorausberechnete) Umkehrstellen, z. B. U12-U52 zusammenfal
len. Hierzu ist festzustellen, ob die Lage der Umkehrstelle
U12 = U22 = U32 = U42 = U52 ist oder nicht. In gleicher Weise
ist natürlich festzustellen, ob etwa die Umkehrstelle U22 mit
anderen Umkehrstellen zusammenfällt, also beispielsweise U22
-U32 = U42 = U52 und ebenso U32 = U42 = U52 und schließlich
U42 = U52.
Wenn aufgrund dieser Vorausbestimmung künftiger Umkehrstellen
festgestellt wird, daß irgendwo im räumlichen Verband des
Grundbündels GB5 zwei Umkehrstellen zusammenfallen (oder
innerhalb eines entsprechenden Toleranzbereiches beiderseits
des eigentlichen Umkehrpunktes liegen) würden, dann wird in
den Verseilvorgang mindestens einer der beteiligten Verseil
einrichtungen VS1-VS5 derart eingegriffen, daß es nicht zu
einem Zusammentreffen von Umkehrpunkten innerhalb der zuläs
sigen Toleranzbereiche kommt.
Die Berechnungseinheit UEX ist jeweils über Steuerleitungen
SL2-SL5 mit den Verseileinrichtungen VS1-VS5 verbunden
und dort jeweils an Stellglieder SG2-SG5 angeschlossen.
Nimmt man beispielsweise an, daß ein Zusammentreffen oder
eine unerwünschte Annäherung der Umkehrstellen U12 und U22
(vgl. Fig. 2) durch die Vergleichseinrichtung UEX herausge
funden wurde, dann geht über die Steuerleitung SL2 ein Befehl
an ein Stellglied SG2 bei der Verseileinrichtung VS2, das
dort z. B. mittels Änderung der Schlagzahl bei unveränderter
Schlaglänge) eine räumliche Verschiebung des Umkehrpunktes
U22 des Bündels BD2 in eine andere Position U22* bewirkt, die
so weit von der Position U12 der Umkehrstelle des Bündels BD1
entfernt ist, daß sie weit genug außerhalb des Umkehrstellen
bereiches von U12 liegt. Diese Änderung des Verseilvorganges
bei der Verseileinrichtung VS2 kann in beliebiger Weise
durchgeführt werden. Beispielsweise kann bevorzugt nur die
Anzahl der Schläge je Schlagrichtung bei der Verseileinrich
tung VS2 vergrößert oder verkleinert werden, derart, daß der
Verseilpunkt U22 entsprechend längs der Achse des Bündels BD2
soweit verschoben wird, daß er nicht mehr mit dem Umkehrpunkt
U12 zusammenfällt, bzw. diesem zu nahe kommt. Es kann ggf.
aber auch die Schlaglänge, z. B. bei der Verseileinrichtung
VS2 (unter Beibehaltung der Anzahl der Schläge je Schlagrich
tung je Verseilrichtung) verändert werden derart, daß der Um
kehrpunkt U22* von dem Umkehrpunkt U12 ausreichend weit weg
verschoben wird. Bei der Änderung der Schlaglängen ist jedoch
darauf zu achten, daß es zu keiner Annäherung an die Schlag
längen anderer Grundbündel kommt.
Einfacher ist es deshalb, Schlagzahlen zu vergleichen und zu
ändern, wobei zweckmäßig auch deren Änderung in der nächsten
Halbperiode eines kompletten Schlagzahlwechsels zu kompensie
ren ist. Das Vergrößern oder Verkleinern von Schlagzahlen
sollte zweckmäßig nur begrenzt vorgenommen und möglichst um
gehend wieder rückgängig gemacht werden, da sonst ggf. Rei
bungskräfte innerhalb der Verseilprodukte (Paare oder Vierer)
zu stark variieren.
Die beiden vorstehend beschriebenen Maßnahmen (Änderung der
Schlagzahl/Änderung der Schlaglänge) können ggf. auch gleich
zeitig angewendet werden, wobei zweckmäßig darauf zu achten
ist, daß sie in der gleichen Richtung wirken, d. h., daß z. B.
gleichzeitig die Schlaglänge vergrößert und die Anzahl der
Schläge je Verseilrichtung vergrößert wird oder umgekehrt.
Im allgemeinen genügen bereits relativ kleine Änderungen, um
das unerwünschte Zusammentreffen bzw. sich Annähern von Um
kehrstellen zu vermeiden. In vielen Fällen wird es auch genü
gen, z. B. nicht die Anzahl der Schläge je Verseilrichtung um
eine ganze Zahl, also z. B. um 1 zu erhöhen, sondern es kann
vielfach bereits ausreichend sein, die Anzahl der Schläge um
einen Bruchteil eines Verseilschlages zu vergrößern, bzw. zu
verkleinern.
Es ist zweckmäßig, wenn eine der Verseileinrichtungen, im
vorliegenden Beispiel die Verseileinrichtung VS1 quasi als
"führende" Verseileinrichtung dem Berechnungsvorgang in der
Steuereinrichtung STE zugrundegelegt wird. Hierzu werden alle
weiteren Meßwerte aus den Meßgebern MG2-MG5 auf die Infor
mationen des Meßgebers MG1 bezogen (gemeinsamer Null-Punkt-
Abgleich oder dergleichen). Die Meßgeber MG1-MG5 sind
zweckmäßig fest und vorteilhaft am Eingang der Verseilein
richtungen VS1-VS5 angeordnet und zwar bevorzugt (im Gegen
satz zur zeichnerischen Darstellung) an dem gleichen Ort der
jeweiligen Verseileinrichtungen VS1-VS5. Dadurch sind
"Phasenunterschiede" bei den jeweils ermittelten Meßwerten
nicht eigens zu berücksichtigen. Es ist aber auch möglich,
die verschiedenen Meßgeber oder Meßfühler MG1-MG5 an unter
schiedlichen Stellen längs der Verseileinrichtungen VS1-VS5
anzuordnen und den sich ergebenden "Phasenfehler" hinsicht
lich der Verseilschläge rechnerisch in der Steuereinrichtung
STE mit zu berücksichtigen.
Die Meßfühler oder Meßgeber MG1-MG5 sind zweckmäßig als
eine Kombination aus Drehzahl-, Drehwinkel- und Geschwindig
keitsmesser ausgebildet. Da die Geschwindigkeit für alle
Paare oder Vierer zweckmäßig gleich gewählt ist, muß sie nur
hinreichend stabilisiert werden. Die Drehzahl wird direkt an
den Twistern oder Verseilscheiben gemessen und kann im Prin
zip für alle Antriebe fest eingestellt werden. Verändert wird
durch die Steuereinrichtung STE zweckmäßig nur der Drehwin
kel. Auch der kann direkt am Twister oder an der Verseil
scheibe gemessen werden, so daß getrennte Meßfühler wohl
denkbar, aber weniger zweckmäßig sind. Die optische oder
mechanische Erfassung von Schlägen ist weniger einfach. Vor
aussetzung für die Steuerung (nicht Regelung) der Twister
oder Verseilscheiben ist die Formstabilität der erzeugten
Paare oder Vierer.
Wenn ein Zusammenfallen oder eine unerwünschte Annäherung von
Umkehrstellen ermittelt wird, werden über die Stellglieder
SG2-SG5 im Bereich des Antriebssystems die entsprechenden
Korrekturen durchgeführt, wobei es im allgemeinen ausreichend
ist, wenn vier derartige Stellglieder SG2-SG5 vorgesehen
sind, weil die erste Verseileinrichtung VS1 als Bezugsein
richtung zugrundegelegt ist und deshalb nicht eigens nachge
stellt werden braucht. Es ist aber bei Bedarf oder Wunsch
natürlich auch möglich, diese Verseileinrichtung zusätzlich
mit in den jeweiligen Nachsteuervorgang einzubeziehen. Die
Stellglieder SG2-SG5 wirken zweckmäßig auf die entsprechen
den Antriebsmotoren der Verseileinrichtungen VS2-VS5 entwe
der direkt (elektrisch) oder mechanisch (z. B. durch Betäti
gung von Kupplungen oder dergleichen) ein.
Die Zusatzschläge, die aufgrund der Stellglieder durchgeführt
werden, gelten zweckmäßig nur für jeweils zwei Umkehrstellen-
Abstände, um die Null-Position des Speichers zu erhalten. Es
sollten sich nicht mehr als vier Umkehrstellenverschiebungen
aufaddieren. Wenn z. B. die Schlagzahl je Schlagrichtung von
30 auf 31 verändert wird, sollte auch die auf die S-Schläge
folgende Z-Schlagzahl 31 haben. Integrale Verschiebungen des
Neutralpunktes sind bevorzugt durch späteres Verringern der
Schlagzahlen möglichst zu vermeiden. Beispielsweise können
also sind die Schlagzählen z. B. folgendermaßen gewählt werden
(ausgehend von Grund-Schlagzahl 30), wobei S die eine und Z
die andere Schlagrichtung bedeutet:
S30/Z30, S31/Z31, S32/Z32,; S30/Z30, S29/Z29, S30/Z30, S31/Z31, S28/Z28 usw.
S30/Z30, S31/Z31, S32/Z32,; S30/Z30, S29/Z29, S30/Z30, S31/Z31, S28/Z28 usw.
Es kommt somit AUF DIESE Art zumindest zu einer teilweisen
"Kompensation" der Schlagzahlvariation, weil auf eine Ver
größerung eine Verkleinerung folgt und umgekehrt und zwar um
den Mittelwert (Grund-Schlagzahl).
Falls die Mitten von zwei oder mehr Umkehrstellen exakt
zusammenfallen, dann muß eine feste Vereinbarung für die Ver
schiebung getroffen werden. Beispielsweise wird jeweils ent
sprechend der Numerierung von Fig. 1 diejenige Verseilein
richtung betätigt (verändert), welche die höhere Nummer auf
weist. Fallen z. B. die Umkehrstellen U32 und U42 zusammen,
dann erfolgt ein Einwirken auf die Verseileinrichtung VS4
(und nicht auf die Verseileinrichtung VS3).
Die Verschiebung von Umkehrstellen soll möglichst eine volle
Schlaglänge nicht überschreiten, so daß die Toleranzbreite
mit insgesamt zwei Schlaglängen auskommt. Einmal stattgefun
dene Verschiebungen bleiben im System erhalten, (aber nicht
in der Schlagzahl). Daraus folgt, daß mit zunehmender Grund
bündel-Fertigungslänge ein fast stochastisches Umkehrstellen-
Positionierungs-System, das systematische Restkopplungen aus
den Verseilabschnitten unwahrscheinlich macht. Gegenüber
festen, entsprechend gegeneinander versetzten Umkehrstellen-
Grundfunktionen wie beim Stand der Technik läßt also den Ein
satz des erfindungsgemäßen Verfahrens wegen dieser Verbesse
rung der Kopplungsverhältnisse in einer stochastisch schwan
kenden Verteilung infolge der Verschiebung der Umkehrstellen
günstigere Kopplungsverhältnisse beim fertigen Grundbündel
erzielen. Die Grund-Schlagzahl, für welche die einzelnen
Verseileinrichtungen VS1-VS5 ausgelegt sind, werden zweck
mäßig so gewählt, daß die erforderlichen Zusatzschläge
(zwecks Verschiebung der Umkehrpunkte) noch keine gefährli
chen Vergrößerungen der Reibkraft auf den jeweiligen Speicher
bewirken. Den einzelnen Verseileinrichtungen VS1-VS5 können
unterschiedliche Grundschemata hinsichtlich der Schlagzahl
(unterschiedliche Schlagzahlen) und/oder unterschiedliche
Schlaglängen zugeordnet sein. Es ist zweckmäßig, wenn die
Verseileinrichtungen VS1-VS5 mit (im Mittel) etwa gleichen
Abzugsgeschwindigkeiten arbeiten. Auf diese Weise kann die
Berechnung für jeden künftigen Umkehrpunkt exakt durchgeführt
werden. Wenn die beiden Umkehrpunkte nicht exakt zusammenfal
len, sondern sich nur in unerwünschter Weise (innerhalb eines
Toleranzbereiches) anzunähern drohen, dann ist es zweckmäßig,
durch zusätzliche Schläge bei derjenigen Verseileinrichtung
eine Verschiebung vorzunehmen, bei der der Umkehrpunkt ohne
hin weiter draußen liegt, weil dann mit einer geringeren Zu
satz-Schlaglänge gearbeitet werden kann. Ahnliches gilt, wenn
vorzeitig eine Schlagzahl verringert bzw. abgebrochen werden
soll. In diesem Fall wird die Schlagzahl verringert bzw. im
Schlag abgebrochen bei derjenigen Verseileinrichtung, bei der
der Umkehrpunkt in Durchlaufrichtung gesehen vor dem uner
wünscht benachbarten Umkehrpunkt eines benachbarten Bündels
liegt.
Es ist zweckmäßig, wenn die Schlagzahlen je Verseilrichtung
zwischen 20 und 50, vorzugsweise um 30 gewählt werden. Außer
dem sollten die Schlaglängen vorteilhaft im Bereich üblicher
Vierer-Schlaglängen liegen. Insgesamt sinkt auf eine große
Kabellänge gesehen bei einer Vergrößerung der Abstände (d. h.
bei einem Hinausschieben der Umkehrpunkte) die Anzahl der Um
kehrstellen, so daß bei einer entsprechenden Auslegung auch
Verbesserungen in K9-12-Werte zu erwarten sind. Restkopplun
gen zwischen (idealen, ungestörten) Vierern nehmen proportio
nal der Umkehrstellenzahl je Länge zu und zwar zunächst unab
hängig von der Güte/Länge der Umkehrstellen. Durch das erfin
dungsgemäße Verfahren ist auch das mechanische Versetzen von
Umkehrstellen überflüssig und die einzelnen Verseilachsen
können damit auf den kleinstmöglichen Abstand gebracht wer
den, d. h. die Vierer können also auf kürzesten Abstand zum
Grundbündel verseilt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Grundbündels (GB5) für ein
Nachrichtenkabel, wobei das Grundbündel mehrere in getrennten
Verseileinrichtungen (VS1-VS5) hergestellte Bündel (BD1-
BD5) aus mit abschnittsweise wechselnder Schlagrichtung verseilten
Verseilelementen enthält und wobei Maßnahmen vorgesehen sind, um ein
Zusammentreffen von Umkehrstellen (U21-U25) bei benachbar
ten Bündeln (BD1-BD5) zu vermeiden,
dadurch gekennzeichnet,
daß fortlaufend die Position der jeweiligen Umkehrstellen bei
den Verseileinrichtungen (VS1-VS5) der einzelnen Bündel
(BD1-BD5) bestimmt und daraus die künftige Position der Um
kehrstellen berechnet wird und daß bei Feststellen eines
Zusammentreffens künftiger Umkehrstellen (U12, U22) über ein
Stellglied (z. B. SG2) bei mindestens einer der betroffenen
Verseileinrichtungen (VS2) eine Änderung derart vorgenommen
wird, daß die zugehörige künftige Umkehrstelle (U22) räumlich
derart verschoben ist (U22*), daß sie nicht mehr mit einer
Umkehrstelle (U12) zusammenfällt.
2. Verfahren nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Bündel (BD1-BD5) Paare oder Vierer verwendet wer
den.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Vermeidung des Zusammenfallens von Umkehrstellen nur
jeweils die Schlagzahl je Verseilrichtung verändert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Änderung der Schlagzahl (z. B. Vergrößerung) durch
eine nachfolgende weitere Änderung der Schlagzahl in entge
gengesetzter Richtung (z. B. Verkleinerung) ganz oder teil
weise kompensiert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einer festen Grund-Schlagzahl und/oder Grund
Schlaglänge gearbeitet wird, so lange kein Zusammenfallen von
Umkehrstellen auftritt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Änderung der Schlagzahl in einer Schlagrichtung
(z. B. S) nachfolgend eine gleiche Änderung in der anderen
Schlagrichtung (z. B. Z) vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlagzahl zwischen 30 und 50 gewählt wird.
8. Verseileinrichtung zur Herstellung eines Grundbündels (GB5)
für ein Nachrichtenkabel, mit mehreren getrennten Verseilein
richtungen (VS1-VS5) für die Herstellung von Bündeln (BD1-
BD5), nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei den Verseileinrichtungen (VS1-VS5) Meßgeber (MG1-
MG5) für die fortlaufende Bestimmung der Position der jewei
ligen Umkehrstellen (U11-U51) der einzelnen Bündel (BD1-
BD5) vorgesehen sind, daß eine Steuereinheit (STE) vorgesehen
ist, in der die künftige Position der Umkehrstellen (U12-
U52) berechnet wird, daß bei zumindest einem Teil der Versei
leinrichtungen (VS2-VS5) Stellglieder (SG2-SG5) vorgese
hen sind, daß bei Feststellen eines Zusammentreffens künfti
ger Umkehrstellen (U12, U22) von der Steuereinheit (STE) über
ein Stellglied (SG2-SG5) bei mindestens einer der betroffe
nen Verseileinrichtungen (VS1-VS5) eine Änderung vorgenom
men ist, die eine Verschiebung der zugehörigen künftigen Um
kehrstelle (U22) räumlich derart bewirkt (U22*), daß diese
nicht mehr mit der anderen Umkehrstelle (U12) zusammenfällt.
9. Verseileinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellglieder (z. B. SG1) im Bereich des Antriebs
systems angeordnet sind.
10. Verseileinrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Meßgeber (MG1-MG5) Winkelgeber vorgesehen sind.
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