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Das Stammpatent befasst sich mit einem Verfahren zum Verseilen von Verseilelementen für elektrische
Kabel oder Leitungen, insbesondere von Verseilelementen für Nachrichtenkabel, zu einer Verseileinheit mit abschnittsweise wechselnder Verdrillungsrichtung, bei dem die Verseilelemente zunächst in einem einzigen Strang vereinigt und anschliessend miteinander verseilt werden und bei dem der Strang in gestrecktem Zustand zwischen zwei Festpunkten, die eine Verdrehung des Stranges an diesen Festpunkten verhindern, mit Hilfe einer
Verdrehungsvorrichtung um ein Vielfaches von Verseilschlägen verdreht wird, wobei die Verdrehungsvorrichtung während der Verseilung der gesamten Verseileinheit mit gleichbleibender Drehrichtung umläuft und die Drehzahl der Verdrehungsvorrichtung stetig oder stufenweise in zeitlichen Abständen geändert wird, die grösser sind als die
Zeit,
die ein Längselement des Stranges zum Durchlaufen der Strecke zwischen dem Angriffspunkt der
Verdrehungsvorrichtung und dem zweiten Festpunkt benötigt, und die kleiner sind als das Dreifache der Zeit, die ein Längselement des Stranges zum Durchlaufen der Strecke zwischen dem ersten Festpunkt und dem
Angriffspunkt der Verdrehungsvorrichtung benötigt. Mit diesem Verfahren, das ein sogenanntes SZ-Verseilverfahren darstellt, werden die zu verseilenden Elemente ohne die bisher übliche Verwendung eines
Zwischenspeichers zu einer Verseileinheit mit abschnittsweise wechselnder Verdrillungsrichtung verseilt.
Die Erfindung sieht eine Verbesserung dieses den Gegenstand des Stammpatentes bildenden Verfahrens vor.
Im Stammpatent ist an sich bereits vorgesehen, zur Verseilung der Verseilelemente eine Vorrichtung zu verwenden, bei der die Verdrehungsvorrichtung während der Verseilung der gesamten Verseileinheit nur in einer
Drehrichtung umläuft. Mit einer solchen Vorrichtung lässt sich die Umsteuerung der Drehbewegung der
Verdrehungsvorrichtung leichter durchführen, da lediglich die Drehzahl, nicht aber die Drehrichtung im Laufe der Verseilung geändert wird. Ausserdem bleibt durch die Beibehaltung der Drehrichtung der
Verdrehungsvorrichtung die Verseileinheit zwischen dem ersten Festpunkt und dem Angriffspunkt der
Verdrehungsvorrichtung immer in der gleichen Richtung verseilt. Eine Änderung der Verseilrichtung ergibt sich durch Änderung der Drehzahl der Verdrehungsvorrichtung nur zwischen dem Angriffspunkt der
Verdrehungsvorrichtung und dem zweiten Festpunkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Stammpatent beschriebene Verfahren in der Weise zu verbessern, dass bessere Entkopplungen der hergestellten Verseileinheit erreicht werden. In Weiterbildung des bereits vorgeschlagenen Verfahrens wird daher gemäss der Erfindung die aus ihren Elementen zusammengesetzte
Verseileinheit in gestrecktem Zustand senkrecht zu ihrer Achse von den auf sie einwirkenden Teilen der
Verdrehungsvorrichtung auf einer Länge erfasst, die grösser ist als die grösste zwischen der
Verdrehungsvorrichtung und dem Einlaufpunkt auftretende Schlaglänge der Verseileinheit.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass eine Verseileinheit mit abschnittsweise wechselnder
Verdrillungsrichtung im Bereich des Richtungswechsels der Verdrillung durch radiale Kräfte leicht verformbar ist.
Durch diese radialen Kräfte kann die Verseileinheit plattgedrückt werden, und es können unerwünschte
Platzwechsel der einzelnen Verseilelemente der Verseileinheit stattfinden. Derartige Platzwechsel führen zu erhöhten Kopplungen der Verseileinheit.
Die Verformung einer SZ-verseilten Verseileinheit und gegebenenfalls damit verbundene Platzwechsel können aber auch ausserhalb desjenigen Bereiches, in dem die Verdrillungsrichtung wechselt, erfolgen, wenn der jeweilige den radialen Kräften ausgesetzte Abschnitt der Verseileinheit eine Schlaglänge aufweist, die grösser ist als diejenige Länge, innerhalb der auf die Verseileinheit radiale Kräfte ausgeübt werden. Dementsprechend wird durch die Erfindung eine solche Länge der die Verseileinheit kraftschlüssig erfassenden und damit auf die Verseileinheit radiale Kräfte ausübenden Verdrehungsvorrichtung vorgesehen, dass die genannten Verformungen der Verseileinheit nicht auftreten können.
Ausserdem wurde als vorteilhaft erkannt, die Verseileinheit im Bereich der auf die Verseileinheit radiale Kräfte ausübenden Verdrehungsvorrichtung geradlinig zu führen, da eine Umlenkung der Verseileinheit das Plattdrücken der Verseileinheit begünstigen würde.
Als besonders geeignet hat sich daher eine Vorrichtung erwiesen, bei der die die Verseileinheit in Rotationsrichtung der Verdrehungsvorrichtung kraftschlüssig erfassenden Teile der Verdrehungsvorrichtung aus zwei gegen die Verseileinheit gepressten, über parallel zur Durchzugsrichtung der Verseileinheit gelagerte Rollen ablaufenden Bändern, insbesondere Raupenbändern, bestehen.
Hiebei ist es zweckmässig, die Bänder mit Rillen zu versehen, die gegenüber der Achse der zwischen ihnen hindurchlaufenden Verseileinheit geneigt sind und deren Rillentiefe wesentlich kleiner als der halbe Durchmesser eines Verseilelementes ist. Vorzugsweise entspricht die Neigung der Rillen der Steigung der mittleren Drillung des jeweiligen Abschnittes der Verseileinheit zwischen dem Einlaufpunkt und der Verdrehungsvorrichtung.
Die Erfindung wird an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles einer gemäss der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung näher erläutert.
Es zeigen : Fig. l schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, Fig. 2 eine erfindungsgemäss ausgebildete Vorrichtung in Ansicht und Fig. 3 eine Draufsicht auf diese Vorrichtung.
In Fig. l ist als Verseileinheit--35--beispielsweise der Sternvierer eines Nachrichtenkabels angenommen, der aus vier Verseilelementen--36--besteht. Von den schematisch angedeuteten, raumfest gelagerten Ablaufgestellen--3--laufen die vier Verseilelemente--36--auf den Einlaufpunkt--E--zu, in dem mit
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Hilfe eines Nippels --9-- die Bildung der Verseileinheit --35-- aus diesen vier Verseilelementen-36-- festgelegt wird. Die Verseileinheit--35-wird dann in gestrecktem, tordierbarem Zustand der Verdrehungsvorrichtung --37-- zugeführt, welche die Verseileinheit --35-- senkrecht zu ihrer Achse kraftschlüssig erfasst.
Anschliessend wird dann die Verseileinheit--35--, deren Abzugsrichtung durch den eingezeichneten Pfeil angedeutet ist, auf der schematisch dargestellten Aufwickeltrommel--5--aufgewickelt.
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--5-- istDie Verdrehungsvorrichtung--37--läuft mit gleichbleibender Drehrichtung, aber mit abschnittsweise wechselnder Drehzahl um. Während eines Zeitabschnittes gleichbleibender Drehzahl werden der zwischen dem Auflaufpunkt --A-- und der Verdrehungsvorrichtung--37--befindliche Teil der Verseileinheit--35--in der einen Richtung und der zwischen dem Einlaufpunkt--E--und der Verdrehungsvorrichtung--37-befindliche Teil der Verseileinheit--35--in der andern Richtung verdrillt.
Da jedoch die Verseileinheit - nicht stillsteht, sondern mit einer durch die Drehung der Aufwickeltrommel --5-- bestimmten
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eingebrachten Verdrillung durch die Verdrehungsvorrichtung--37--hindurch in den in Abzugsrichtung folgenden, mit entgegengesetzter Verseilrichtung verseilten Abschnitt der Verseileinheit zwischen der
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--37-- und- nicht konstant. Die Verdrillung steigt vielmehr innerhalb eines eine gleiche Verdrillungsrichtung aufweisenden Längenabschnittes zunächst stark zu einem Maximalwert an und fällt dann langsam ab.
Die Drehzahl der Verdrehungsvorrichtung --37-- muss daher jeweils rechtzeitig vor Erreichen des eingeschwungenen Zustandes, bei dem die Verseileinheit nicht mehr verdrillt wäre, geändert werden.
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Abhängigkeit von der Drehzahl der Verdrehungsvorrichtung--37--, von der Länge des Abschnittes--a-zwischen dem Einlaufpunkt--E--und der Verdrehungsvorrichtung -37-- und von der Abzugsgeschwindigkeit der Verseileinheit--35--zwischen einem Maximal- und einem Minimalwert. Hiebei ist nun darauf zu achten, dass bei Vorliegen des Minimalwertes der Verdrillung die Verseileinheit--35--beim Durchlaufen der Verdrehungsvorrichtung--37--durch die auf die Verseileinheit einwirkenden radialen Kräfte nicht derart verformt wird, dass Platzwechsel der einzelnen Adern der Verseileinheit erfolgen.
Dies kann einmal dadurch unterbunden werden, dass die Verseileinheit--35--die Verdrehungsvorrichtung--37--in gestrecktem Zustand durchläuft und dass zum andern die Länge, auf der die Verseileinheit--35--von der Verdrehungsvorrichtung --37-- kraftschlüssig erfasst wird, grösser ist als die der minimalen Verdrillung entsprechende grösste zwischen der Verdrehungsvorrichtung und dem Einlaufpunkt--E--auftretende Schlaglänge.
Eine entsprechend ausgebildete Verdrehungsvorrichtung ist in den Fig. 2 und 3 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Verdrehungsvorrichtung --37-- besteht im wesentlichen aus den beiden als Raupenbänder ausgebildeten Bändern --21,22--, die über Rollen-19, 20-laufen. Wie insbesondere Fig. 3 erkennen lässt,
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verdreht werden können. Zu diesem Zweck kann mit der Zahnradscheibe--14--ein nicht dargestelltes Gegenzahnrad, das von einem ebenfalls nicht dargestellten Motor angetrieben wird, in Eingriff stehen.
Statt der Zahnradscheibe--14--kann der Flansch--13--zum Antrieb der drehbaren Teile der Verdrehungsvorrichtung aber auch mit einem Kettenrad oder mit einem Treibriemen versehen werden. über Winkelbleche--15--sind die beiden Halterungen--16 und 17-- mit Hilfe von Stellschrauben
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--18-- mit dem drehbaren Flansch --13-- verschraubt. In den Halterungen-16, 17- sind die Rollen --19, 20--jeweils parallel zur Durchzugsrichtung der Verseileinheit --35-- gelagert. Da die Stellschrauben --18--, mit denen die Halterungen --16, 17- mit den Winkelblechen--15--verschraubt sind, durch Langlöcher der Winkelbleche--15--hindurchgreifen,
lässt sich die Befestigung der beiden Halterungen - 16, 17-- im Rahmen --12-- der Verdrehungsvorrichtung entsprechend dem Durchmesser der Verseileinheit--35--einstellen. Durch diese Einstellung der beiden Halterungen--16, 17--sowie durch die Wahl eines geeigneten elastischen Belages mit hohem Reibungskoeffizienten gegenüber dem Material der Verseileinheit --35-- sowie einer geeigneten Rillung--23-lässt sich der Anpressdruck, der durch die Bänder-21, 22--auf die Verseileinheit-35-ausgeübt wird, optimal einstellen.
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zwischen ihnen hindurchlaufenden Verseileinheit geneigt sind und deren Rillentiefe wesentlich kleiner als der halbe Durchmesser eines Verseilelementes ist.
Die Neigung dieser Rillen --38-- entspricht vorzugsweise der Steigung der mittleren Drillung der Verseileinheit--35--vor dem Einlaufen in die Verdrehungsvorrichtung.