DE4426452C1 - Verfahren und Maschine zum Schleifen von Nocken mit konkaven Flanken - Google Patents
Verfahren und Maschine zum Schleifen von Nocken mit konkaven FlankenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Maschine zum Schleifen
von konkaven Flanken aufweisenden Nocken einer Nockenwelle nach den
Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 2.
Das im Oberbegriff des Anspruchs 1 als bekannt vorausgesetzte Verfahren
ist in der DE 41 37 924 C1 beschrieben. Bei diesem Verfahren
wird zunächst in einem ersten Schritt mit einer ersten, großen Schleifscheibe
ein Nocken von der Rohkontur auf eine Zwischenkontur vorgeschliffen.
Anschießend erfolgt im Einstechschleifverfahren ein
Ausschleifen des Nockens im Bereich seiner konkaven Flanken bei stillstehendem Nocken
durch eine zweite Schleifscheibe kleineren Durchmesser und schließlich wird mit
derselben Schleifscheibe dann der Nocken auf seinem gesamten Umfang fertiggeschnitten und
damit auf seine Endkontur gebracht. Die Verwendung einer kleinen
Schleifscheibe, die breiter als der Nocken ausgeführt ist, für das Herstellen
der modifizierten Zwischenkontur bedingt, daß eine optimale
Kühlung nicht erfolgen kann, weil die Schleifscheibe im kompletten
flächigen Bereich der konkaven Flanke im
Eingriff ist.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine
Maschine der als bekannt vorausgesetzten Art so weiterzubilden, daß
ein optimaler Schleifablauf in bezug auf Schleifscheibenbelastung und
Kühlung möglich ist. Außerdem soll sichergestellt werden, daß
zum Fertigschleifen
auf der Mantelfläche des Nockens ein möglichst gleichmäßiges Aufmaß
vorhanden ist.
Die Lösung dieser Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die im Anspruch
1 angegebenen Merkmale und vorrichtungsmäßig durch die im Anspruch 2
angegebenen Merkmale erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen der
im Anspruch 2 betriebenen Maschine sind Gegenstand der Ansprüche 3 bis 5.
Erfindungsgemäß kommt es vor allem darauf an, daß die die
modifizierte Zwischenkontur im Bereich der konkaven Flanken ausschleifende Schleifscheibe am Schleifbelag
schmaler ausgeführt ist als die Nockenbreite, wobei
im Längsvorschub dieser Schleifscheibe bei radial stillstehendem Nocken
geschliffen wird. Es erfolgt also das Ausschleifen des Nackens im Bereich der konkaven
Flanken in einer kleinstmöglichen Schleifzone zwischen der Schleifscheibe
und dem Nocken, so daß eine optimale Kühlung erreicht wird.
Die Schleifscheibe, die zum Ausschleifen der beim Vorschliff erzeugten modifizierten Zwischenkontur
im konkaven Bereich der konkaven Flanken des Nockens dient,
bietet noch weitere Vorteile.
Da der Schleifscheibendurchmesser ungefähr dem doppelten Radius der
konkaven Flanken des Nockens entspricht, ist die Größe des Schleifaufmaßes
zum Fertigschleifen des Nockens in der konkaven Flanke nahezu
konstant, wenn der Radius der am Nocken auszuschleifenden Flanke im
wesentlichen konstant ist.
Die besonders gute Kühlung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
erlaubt hohe Zerspanleistungen und damit eine geringere Bearbeitungszeit,
bedingt durch eine geringe Wärmeeinleitung in die Schleifzone des Werkstücks,
so daß unerwünschte Gefügeänderungen, Schleifrisse und damit
ein Härteverlust im Oberflächenbereich des Nockens ausgeschlossen sind.
Die zweite, nur dem Ausschleifen der zuvor erzeugten modifizierten Zwischenkontur im Bereich der konkaven Flanken dienende
Schleifscheibe kann für diesen Zweck optimal in bezug auf Schleifscheibenabmessungen
und Spezifikation ausgelegt werden und zum
Fertigschleifen dient ebenfalls eine Schleifscheibe mit optimaler Spezifikation
und mit optimalen Schleifscheibenabmessungen. Durch die Anpassung
der Schleifscheibe zum Ausschleifen der modifizierten Zwischenkontur und
der Schleifscheibe zum Fertigschleifen an ihre Aufgabe (Schruppen bzw.
Schlichten) kann der Schleifscheibenverschleiß auf ein Minimum gebracht
werden. Auch die Nebenzeiten für das Schleifscheibenabrichten werden
minimiert, weil die Abrichtintervalle größer werden. Durch die vergrößerten
Abrichtintervalle sinkt der Schleifenscheibenverbrauch und damit sinken auch
die Werkzeugkosten.
Vor dem Ausschleifen der modifizierten Zwischenkontur wird der Nocken wie beim
Stand der Technik nach der DE 41 37 924 C2 durch eine Schleifscheibe mit großem Durchmesser über seinen
ganzen Umfang vorgeschliffen.
Im übrigen kann der Schleifbelag der Schleifscheibe
zum Ausschleifen der modifizierten Zwischenkontur mit einem
geringen Freiwinkel zwischen Werkstück und Mantelfläche der Schleifscheibe
ausgestattet sein, wie dies prinzipiell an sich bekannt ist, vgl. die DE 34 35 313 C2.
Durch den Freiwinkel entsteht während des Ausschleifens
der modifizierten Zwischenkontur, bei dem relativ viel Material im
Vergleich zum Fertigschleifen der konkaven Flanken zerspant wird,
zwischen der Nockenoberfläche
und der Schleifscheibe eine im wesentlichen linienförmige Berührung.
Der Freiwinkel kann dabei derart hergestellt
werden, daß die Schleifscheibe horizontal geschwenkt wird oder daß die
Schleifscheibe an ihrer Mantelfläche auf den Wert des Freiwinkels
kegelig abgerichtet ist. Hierdurch wird die erwünschte Verbesserung der
Kühlung weiter gefördert.
Mit der Maschine nach Anspruch 2 wird erreicht, daß die Schleifscheiben
gut in die Einsatzposition an der Nockenwelle gebracht werden
können. Die Anordnung der Schleifspindeln auf den Spindelstock hat
den Vorteil, daß beide Spindeln auf der gleichen Führung (X-Achse)
aufgebaut sind. Durch diese Anordnung , bei der nicht zwei Linearführungen
übereinandergesetzt werden müssen, können sehr hohe Steifigkeitswerte
am Schleifschlitten realisiert werden. Da die hohe Steifigkeit des
Schleifspindelstockes und des Führungssystems sich positiv auf die Genauigkeit
des zu erzeugenden Werkstücks auswirken, können so optimale
Maß- und Formgenauigkeiten am fertiggeschliffenen Nocken erzielt
werden. Diese hohen Steifigkeitswerte des Führungssystems erhöhen die
Prozeßsicherheit des Verfahrens und haben damit auch einen verminderten
Schleifscheibenverschleiß zur Folge.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den ersten Verfahrensschritt,
Fig. 2 den zweiten Verfahrensschritt zum Herstellen der modifizierten
Zwischenkontur,
Fig. 2A die in Fig. 2 dargestellte Einrichtung in der Draufsicht,
Fig. 3 den dritten Verfahrensschritt zum Herstellen der Fertigkontur,
Fig. 4 die Draufsicht auf eine zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehene Maschine bei Verwendung von
drei Schleifscheiben und
Fig. 5 die in Fig. 4 dargestellte Maschine nach Schwenken des
Spindelstockes.
An einer Nockenwelle 2 sind in Abständen Nocken 1 angeordnet. Die
Nocken 1 müssen sehr genau auf ihre Fertigkontur geschliffen werden, was
besonders dann schwierig ist, wenn - wie im vorliegenden Fall - die
Nocken 1 mit konkaven Flanken versehen sind.
In den Fig. 1 bis 5 ist gezeigt, daß mit drei Schleifscheiben 7, 8, 9 gearbeitet
wird, nämlich mit einer Schleifscheibe 7 zum Vorschleifen, mit einer
Schleifscheibe 8 zum Ausschleifen der beim Vorschleifen erzeugten modifizierten Zwischenkontur 4 und mit
einer Schleifscheibe 9 zum Fertigschleifen.
In Fig. 1 ist der erste Verfahrensschritt gezeigt. Mit der Vorschleifscheibe
7 werden die Nocken 1 von ihrer Rohkontur 3 auf die Zwischenkontur
4 vorgeschliffen. Die Vorschleifscheibe 7 hat einen relativ
großen Durchmesser, beispielsweise etwa 400 mm, und wegen der damit
zusammenhängenden flachen Krümmung der Vorschleifscheibe 7 ist es nicht
möglich, die konkaven Flanken auszuschleifen.
Der zweite Verfahrensschritt zum Ausschleifen der konkaven Flanken ausgehend
von der im ersten Verfahrensschritt erzeugten modifizierten Zwischenkontur 4 ist in den Fig. 2 und 2a dargestellt. Das
Herstellen dieser der Konkavität der Flanken entsprechenden
und noch ein Fertigschleifaufmaß enthaltenden Kontur 6 erfolgt durch die Schleifscheibe 8.
Diese Schleifscheibe 8 ist insbesondere in bezug auf ihren Schleifbelag
wesentlich schmaler als die Breite des zu schleifenden Nockens 1; beim
Ausführungsbeispiel hat die Schleifscheibe 8 eine Schleifbelagsbreite
von beispielsweise 4 mm, wobei die Nockenbreite bei PKW-Nockenwellen
üblicherweise ca. 10 bis 20 mm beträgt. Das Schleifen der
Kontur 6 wird mit der Schleifscheibe 8
derart durchgeführt, daß bei radial stillstehendem Nocken 1 die Kontur
in dem durch den Pfeil A gekennzeichneten Längsvorschub ausgeschliffen
wird. Es findet also kein Einstechschleifen zum Ausschleifen der
modifizierten Zwischenkontur 4 statt.
Die Schleifrichtung zum Ausschleifen der modifizierten Zwischenkontur 4
mit der Schleifscheibe 8 kann durch die CNC-Steuerung an der Maschine
vorgewählt werden.
Beim Ausführungsbeispiel hat die Schleifscheibe 8 einen Durchmesser,
der etwa dem doppelten konkaven Radius der konkaven Flanken
des Nockens 1 entspricht.
Das Ausschleifen der Kontur 6 kann unter Anwendung
eines Freiwinkels erfolgen, wodurch eine im wesentlich linienförmige
Berührung zwischen der Mantellinie der Schleifscheibe 8 und dem
Nocken 1 erreicht wird.
Auf derselben Schleifspindel 13 wie die Schleifscheibe 8 ist auch
die zum Fertigschleifen verwendete Schleifscheibe 9 montiert, die im Durchmesser immer kleiner
als die Schleifscheibe 8 ist. Mit der Fertigschleifscheibe 9 wird der
Nocken von der Kontur 6 auf die Fertigkontur 5
abgeschliffen, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Bei dem kleinen
Durchmesser der Fertigschleifscheibe 9 kann man mit ihr ohne Schwierigkeit
die komplette Nockenaußenkontur mit den konkaven Flanken des
Nockens 1 auf Fertigmaß schleifen.
In den Fig. 4 und 5 ist die verwendete Schleifmaschine schematisch dargestellt.
Die Nockenwelle 2 ist zwischen einem Werkstückspindelstock 14 und
einem Reitstock 15 eingespannt und an den Lagerstellen der Nockenwelle
2 durch Lünetten 16 abgestützt.
Die beiden in einem gemeinsamen Spindelstock 10 gelagerten Schleifspindeln 12 und 13 sind um eine
quer zur Nockenwelle 2 verlaufende Achse 11 schwenkbar, wie dies durch die Pfeillinie B angedeutet
ist. Das Schwenken erfolgt um einen Winkel von beispielsweise 60°
entsprechend der Anordnung der Schleifspindeln 12, 13 im Spindelstock 10.
An der Schleifspindel 12 ist
die Vorschleifscheibe 7 montiert, die ein Fig. 4 in Schleifposition
gezeigt ist, während der an der zweiten Schleifspindel 13 montierte, aus
den Schleifscheiben 8 und 9 bestehende Schleifscheibensatz
vom Werkstück weggeschwenkt ist.
Fig. 5 zeigt die Maschine nach dem Verschwenken des Spindelstockes
10. Jetzt sind die Schleifscheiben 8 und 9 in Schleifposition, während die
Vorschleifscheibe 7 weggeschwenkt ist.
Unter dem Spindelstock 10 befindet sich ein Schleifschlitten 17 mit einer
Führung und in Verlängerung der Führung ein numerisch gesteuerter
Antrieb zur Erzeugung der Schleifscheibenzustellung in Richtung der X-Achse in
Abhängigkeit von der Drehbewegung des Nockens 1 um die C-Achse. Der Längsvorschub der
Nockenwelle 2 erfolgt über die Z-Achse. Die Achsen der Schleifmaschine
sind CNC-gesteuert.
Claims (5)
1. Verfahren zum Schleifen von konkave Flanken aufweisenden Nocken
einer Nockenwelle unter Verwendung einer ersten (7) und einer
zweiten Schleifscheibe (9) zum Vor- und Fertigschleifen des Nockens (1),
wobei mit dem Vorschliff an dem Nocken (1) eine modifizierte Zwischenkontur
(4) angeschliffen wird,
gekennzeichnet durch
die Verwendung einer dritten Schleifscheibe (8), deren Durchmesser
etwa dem doppelten Radius der konkaven Flanken entspricht, wobei
mit dieser Schleifscheibe (8) die konkaven Flanken bei stillstehendem
Nocken (1) im Längsvorschub vorgeschliffen werden.
2. Maschine zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
einem auf dem Bett der Maschine radial zu der zu schleifenden
Nockenwelle (2) verfahrbaren Schlitten (17), auf dem zwei Schleifspindeln
(12; 12) mit einer Vor- und einer Fertigschleifscheibe (7; 9) gelagert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schleifspindeln (12; 13)
in einem gemeinsamen Spindelstock (10) derart gelagert sind, daß
die Spindelachsen sich unter einem Winkel schneiden oder parallel
zueinander verlaufen, daß der Spindelstock (10) um eine quer zur
Nockenwelle (2) verlaufende Achse (11) schwenkbar ist und daß
eine dritte Schleifscheibe (8), deren Durchmesser etwa dem doppelten
Radius der konkaven Flanken der an der Nockenwelle (2) zu
schleifenden Nocken (1) entspricht, neben der Fertigschleifscheibe (9)
auf deren Schleifspindel (13) angeordnet ist.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der dritten Schleifscheibe (8) kleiner als die Breite des zu schleifenden
Nockens (1) ist.
4. Maschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arbeitsfläche der dritten Schleifscheibe (8) konisch ausgebildet ist.
5. Maschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achse der die dritte Schleifscheibe (8) tragenden Schleifspindel (13)
beim Einsatz dieser Schleifscheibe (8) unter einem von 0° verschiedenen
Winkel zur Achse der Nockenwelle (2) angeordnet ist.
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