DE4425137C1 - Streichrandbegrenzer für eine Kurzverweilzeit-Streicheinrichtung - Google Patents
Streichrandbegrenzer für eine Kurzverweilzeit-StreicheinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Streichrandbegrenzer
für eine Kurzverweilzeit-Streicheinrichtung
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
Eine Kurzverweilzeit-Streicheinrichtung ist
durch die US 4,250,211 bekanntgeworden.
Streichrandbegrenzer der vorgenannten Art sind
hinlänglich bekannt; sie werden hauptsächlich als
Dichtelement an den beiden Walzenenden eingesetzt,
um zu verhindern, daß die Streichmasse durch
seitliches Ausfließen aus der Beschichtungskammer
entweicht.
Es ist bereits eine Endabdichtung für eine
Kurzverweilzeit-Streicheinrichtung der im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 beschriebenen
Art aus DE 38 15 764 A1 bekannt. Die obere gegen
die Papierbahn gerichtete Außenfläche dieser
Endabdichtung weist Hohlräume auf, durch die
Wasser zwischen besagter Außenfläche und die
Materialbahn eingeführt wird, um die Dichtheit zu
verbessern und den Verschleiß der Endabdichtung zu
reduzieren. Ein Nachteil der bekannten Ausführung
besteht darin, daß die durch das eingeführte
Wasser verdünnte Streichmasse an den Rändern
weniger Streichmasse auf der Warenbahn hinterläßt,
so daß ein Übergangsbereich mit abfallendem
Strichgewicht entsteht. Entsprechend breit muß ein
Randstreifenbeschnitt ausfallen, denn visuell ist
es für den Maschinenführer nicht erkennbar, bis
wohin genau die Warenbahn ihr gefordertes
Strichgewicht aufweist. Auch verursacht die
Wasserzufuhr ein Befeuchten der trockenen
Bahnränder. Insbesondere bei leichtgewichtigen
Papierbahnen hat dies ein Flattern der Bahnränder
zur Folge. Die Laufeigenschaften der Bahn
verschlechtern sich bis hin zum Warenbahnabriß.
Mit dieser bekannten Endabdichtung ist es nicht
möglich, einen sauberen, von Streichmasse freien
Warenbahnrand, zu erhalten.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, Streichrandbegrenzer zu schaffen, mit
denen sich scharf abgegrenzte, von Streichmasse
völlig freie Warenbahnenränder erreichen lassen,
wobei ein Verschmutzen des Streichrandbegrenzers
durch verkrustete Streichmasse vermieden werden
soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei
einem Streichrandbegrenzer nach dem
Gattungsbegriff von Patentanspruch 1 die
Kombination der Merkmale a) bis d) vor. Bevorzugte
Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen 2
bis 5 angegeben.
Das mit dem Streichrandbegrenzer fest verbundene
Formatblech deckt im Randbereich der Warenbahn die
Auftragszone vollständig ab. Durch das im
Dichtspalt zwischen Formatblech und Dichtklotz
kontinuierlich zugeführte Wasser bildet sich ein
Druckpolster, das die in der Beschichtungskammer
unter Druck stehende Streichmasse am seitlichen
Ausfluß hindert und dafür sorgt, daß das
Formatblech flächig an die Warenbahn angepreßt
wird. Folglich kann dort, wo das Formatblech die
Warenbahn abdeckt, keine Streichmasse auf die
Warenbahn aufgetragen werden. Damit ist eine
scharfe Abgrenzung zwischen gestrichener Warenbahn
und abzuschneidendem Randstreifen gegeben, d. h.
die erfindungsgemäßen Streichrandbegrenzer
ermöglichen ein sehr genaues Einstellen der zu
produzierenden Warenbahnbreite.
Das vorzugsweise aus Federstahl hergestellte,
wenige Zehntel mm, vorzugsweise 0,4 mm, dicke
Formatblech paßt sich gut der gekrümmten Kontur
der Gegenwalze an. Dabei wird die Auftragszone bis
unmittelbar vor dem Rakelelement abgedeckt. Der
vorteilhaft um 5 bis 20% vom Formatblech
überlappte Dichtklotz hat dagegen eine einfache
Kontur, die einem mehr oder weniger stark
gebogenem Rakelelement nicht exakt angepaßt werden
muß. Das Austreten von Streichmasse verhindert,
wie bereits beschrieben, das in den Dichtspalt
durch Zuführen von Wasser aufgebaute Druckpolster.
Da die Oberfläche des Formatbleches im Gegensatz
zur bewegten Warenbahnoberfläche in Ruhe verharrt,
nimmt dort die Strömungsgeschwindigkeit der
Streichmasse stark ab. Ein Durchmischen der
Streichmasse mit dem zugeführten Wasser findet nur
in einem geringen Maß statt. Als Nebeneffekt
verhindert der aus dem Dichtspalt nach außen
permanente Wasserabfluß störende Farbablagerungen,
so daß sich der Streichrandbegrenzer selber sauber
hält.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, daß der Dichtklotz aus Metall,
insbesondere rostfreiem Stahl, hergestellt ist.
Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit von Metallen
bildet sich auf der Oberfläche des Dichtklotzes,
der durch das permanente durchströmende kalte
Wasser relativ kalt ist, Kondenswasser, so daß
sich hier keine Streichmasse ablagern kann. Der
Bereich am Rakelelement ist bei bisher bekannten
Kunststoff- oder Gummidichtungen besonders von
Streichmassenablagerungen gefährdet, da dort ein
vollständiges Anliegen der Dichtung bzw. des
Dichtklotzes am Rakelelement für verschiedene hohe
Andruckkräfte mit der Folge unterschiedlicher
Krümmung des Rakelelementes nicht möglich ist.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung benetzt eine Wassersprüheinrichtung
mittels feinem Wasserstrahl die Oberfläche des
Formatbleches, die der Warenbahn zugewandt ist, um
insbesondere bei abrasivem Rohpapier die
miteinander reibenden Oberflächen zu schmieren und
damit den Verschleiß des Formatbleches zu
minimieren. Versuche zeigten, daß die dazu
erforderliche Wassermenge derart gering ist, daß
keine negativen Auswirkungen auf den Warenbahnrand
festzustellen waren. Somit kann die Standzeit des
Formatbleches von Stunden auf bis zu mehreren
Wochen ausgedehnt werden. Ein Auswechseln des
Formatbleches erfolgt über eine Klemmvorrichtung
mit geringem Zeitaufwand, ohne daß besondere
Einstellarbeiten am Streichrandbegrenzer
erforderlich sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen auf den für die Erfindung
wesentlichen Bereich beschränkten Schnitt durch
den in der Streicheinrichtung eingesetzten,
erfindungsgemäßen Streichrandbegrenzer;
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den, in der
Streicheinrichtung auf der rechten Seite
angeordneten Streichrandbegrenzer.
Einzelheiten einer Streicheinrichtung sind aus der
US 4,250,211 ersichtlich. Nachstehend werden
daher nur die sich auf die Erfindung beziehenden
Teile einer solchen Streicheinrichtung
beschrieben.
Zwischen Gegenwalze (1), um die die Warenbahn (2)
geführt ist, der Stauwand (4), dem Rakelelement
(3) und den an beiden Enden der Streicheinrichtung
angeordneten Dichtklötzen (5) bildet sich eine
nicht näher gezeichnete Beschichtungskammer, in
die Streichmasse unter Druck eingespeist wird. Das
Rakelelement (3) stützt sich am Teil (18) ab. Das
Auftragsgewicht liegt in der Größenordnung von 5
bis 16 g/m² und wird maßgeblich durch die
Andruckkraft des Rakelelementes (3) bestimmt.
Überschüssige Streichmasse wird über die Stauwand
(4) abgeführt.
Gemäß Fig. 1 deckt das Formatblech (8) die
zwischen Rakelelement (3) und Stauwand (4)
gebildete Auftragszone (12) fast vollständig ab,
so daß, wie in Fig. 2 gezeigt ist, der Randbereich
(14) der Warenbahn (2) scharf abgegrenzt ist und
völlig von Streichmasse freigehalten wird. In
jedem Dichtklotz (5) befinden sich drei
Vertiefungen (11) in Gestalt einer Einfräsung, die
im Bereich der Stauwand (4) offen ist und vor dem
Rakelelement (3) endet. Über eine zentral
angeordnete Wasserzuführung (20) im Dichtklotz (5)
sind die Vertiefungen (11) jeweils über einen
Kanal (13) verbunden. Das durch die Kanäle (13)
zugeführte Wasser bildet in den Vertiefungen (11)
ein Druckpolster, das für das Anpressen des
Formatbleches (8) an die Warenbahn (2) sorgt und
sicher verhindert, daß die in der
Beschichtungskammer unter Druck stehende
Streichmasse seitlich durch den ca. 1,5 mm breiten
Dichtspalt (15) ausfließen kann. Der
Wasserverbrauch des Streichrandbegrenzers beträgt
ca. 2 bis 5 Liter pro Minute und ist gegenüber
einem Farbdurchsatz von bis zu 1000 Liter pro
Minute vernachlässigbar gering, so daß keine
besonderen Vorkehrungen zur Wasserabfuhr nötig
sind. Das seitlich aus dem Streichrandbegrenzer
abfließende Wasser wird zusammen mit der
überschüssigen Streichmasse abgeführt.
Das Formatblech (8) ist mit der Klemmvorrichtung
(19) auf dem Formatblechhalter (7) befestigt. Der
Formatblechhalter (7) wiederum ist fest mit dem
Dichtklotz (5) verbunden und ragt über die
Stauwand (4), ohne diese zu berühren, nach außen.
Am äußeren Ende des Formatblechhalters (7) ist
eine Wassersprüheinrichtung (9) angeordnet. Durch
die Nadeldüse (10), die einen Durchmesser von 0,5 mm
aufweist, wird mit einem Druck von ca. 0,5 bis
1 bar ein feiner Wasserstrahl (16) auf das
Formatblech (8) gesprüht.
Mit dem Schiebeelement (6) ist der
Streichrandbegrenzer als Einheit quer zur
Bahnlaufrichtung verschiebbar angeordnet.
Claims (5)
1. Streichrandbegrenzer für eine Kurzverweilzeit
streicheinrichtung mit
- - einer Gegenwalze (1), deren Mantelfläche zum Tragen einer Warenbahn (2), insbesondere einer Papierbahn, bestimmt ist,
- - einem Rakelelement (3), welches sich über die gesamte Breite der Warenbahn (2) erstreckt und zum Auftragen der Streichfarbe vorgesehen ist,
- - einer Stauwand (4), die parallel zum Rakelelement (3) ausgerichtet ist und eine Auftragszone (12) zwischen Stauwand (4) und Rakelelement (3) bildet, und
- - zwei Streichrandbegrenzer, die je einen
Dichtklotz (5) und ein Schiebeelement (6)
aufweisen und im Randbereich (14) quer zur
Bahnrichtung verschiebbar angeordnet sind,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale: - a) mit dem Dichtklotz (5) ist ein Formatblech halter (7), der über die Stauwand (4) nach außen ragt, fest verbunden;
- b) auf dem Formatblechhalter (7) ist ein dünnes Formatblech (8) derart angeordnet, daß es sich von außen über die Stauwand (4) in den Raum zwischen Stauwand (4) und Rakelelement (3) erstreckt, um die Auftragszone (12) im Randbereich (14) der Warenbahn (2) vollständig abzudecken;
- c) der Dichtklotz (5) hat auf der zum Formatblech (8) gewandten Seite wenigstens eine Vertiefung (11), die sich parallel zur Bahnlaufrichtung erstreckt und durch einen Kanal (13) mit einer Wasserzufuhr (20) verbunden ist;
- d) zwischen Formatblech (8) und Dichtklotz (5) ist ein schmaler Dichtspalt (15) von 1 bis 3 mm Breite ausgebildet, wobei das durch die Vertiefung (11) in den Dichtspalt (15) eingeführte Wasser ein Druckpolster erzeugt und das Formatblech (8) flächig an die Warenbahn (2) anpreßt.
2. Streichrandbegrenzer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Formatblech (8) eine Dicke
von 0,4 mm aufweist, aus Federstahl hergestellt
ist und mittels Klemmung am Formatblechhalter (7)
befestigt ist.
3. Streichrandbegrenzer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formatblech (8)
quer zur Bahnlaufrichtung eine Breite hat, die die
Breite des Dichtklotzes (5) um 5 bis 20%
überlappt.
4. Streichrandbegrenzer nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtklotz
(5) aus metallischem Material hergestellt ist.
5. Streichrandbegrenzer nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Wassersprüheinrichtung (9) am freien Ende des
Formatblechhalters (7) angeordnet ist, daß die
Wassersprüheinrichtung (9) eine Nadeldüse (10)
aufweist, durch die ein feiner Wasserstrahl (16)
auf das Formatblech (8) gesprüht wird.
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