DE19631888A1 - Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton - Google Patents
Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder KartonInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Auftragwerk zum
direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder
pastösen Streichmediums auf eine laufende Materialbahn,
insbesondere aus Papier oder Karton, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung ein
Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine laufende
Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 4.
Gattungsgemäße Auftragwerke werden im Rahmen von sogenannten
Streichanlagen eingesetzt, um eine laufende Materialbahn, die
beispielsweise aus Papier, Karton oder einem Textilwerkstoff
besteht, ein- oder beidseitig mit einer oder mehreren
Schichten des Streichmediums, beispielsweise Farbe, Stärke,
Imprägnierflüssigkeit oder dergleichen, zu versehen.
Beim sogenannten direkten Auftrag wird das flüssige oder
pastöse Streichmedium von einer Auftragseinrichtung direkt
auf die Oberfläche der laufenden Materialbahn aufgetragen,
die während des Auftrags auf einer umlaufenden Gegenfläche,
beispielsweise einem Endlosband oder einer Gegenwalze,
gestützt wird. Beim indirekten Auftrag des Mediums wird das
flüssige oder pastöse Auftragmedium hingegen zunächst auf
eine Trägerfläche, z. B. die Oberfläche einer als Auftragwalze
ausgestalteten Gegenwalze, aufgebracht, um von dort in einem
Walzenspalt, durch den die Materialbahn hindurchläuft, von
der Auftragwalze auf die Materialbahn übertragen zu werden.
Gattungsgemäße Auftragwerke sind aus der
DE-PS-44 25 137, DE-OS-34 38 181 und US-P-5,435,847 bekannt und
umfassen eine Auftrag- oder eine Gegenwalze, auf der beim
direkten Auftrag eine mit einem flüssigen oder pastösen
Streichmedium zu versehene Materialbahn läuft, eine der
Gegenwalze gegenüberliegende Auftrageinrichtung zum Auftragen
des Streichmedium, sowie ein der Auftrageinrichtung
nachgeschaltetes und sich über die gesamte Maschinenbreite
erstreckendes Rakelelement, zum Beispiel eine Rakelklinge,
die überschüssiges aufgetragenes Streichmedium abrakelt. Des
weiteren umfassen diese Auftragwerke wenigstens eine
verstellbare Streichrandbegrenzungseinrichtung zur
Einstellung der Strichbreite auf einer Auftrag- oder
Gegenwalze oder der laufenden Materialbahn.
Das Auftragwerk gemäß der DE-PS-44 25 137 besitzt als
Auftrageinrichtung eine zwischen einer Stauwand und dem
Rakelelement gebildete Beschichtungskammer, die seitlich
durch Dichtklötze abgedichtet ist. Als
Streichrandbegrenzungseinrichtung werden zwei den
Seitenrändern der laufenden Materialbahn zugeordnete
Formatbleche eingesetzt, die jeweils in einem mit einem
jeweiligen Dichtklotz verbundenen Formatblechhalter gehalten
sind. Ein so gebildetes Streichrandbegrenzungselement ist
mittels eines Schieberelements quer zur Laufrichtung der
Materialbahn zur Einstellung des Streichformates verschiebbar
und verbleibt während des laufenden Betriebs des Auftragwerks
in der einmal eingestellten Position.
Das Auftragwerk gemäß der DE-OS-34 38 181 ist im wesentlichen
ähnlich dem gemäß der DE-PS-44 25 137 aufgebaut, besitzt
demgegenüber jedoch als Streichrandbegrenzungseinrichtung
Streichrandbegrenzungselemente, die getrennt von den
seitlichen Dämmklötzen oder Dämmplatten der
Beschichtungskammer vorgesehen und relativ zur Gegenwalze
ein- und feststellbar sind. Bei diesen
Streichrandbegrenzungselementen handelt es sich genauer um
sogenannte Randschaber, die analog zu den Formatblechen der
DE-PS-44 25 137 während des laufenden Betriebs des Auftragwerks
in der einmal eingestellten Position verbleiben.
Auch das Auftragwerk gemäß der US-P-5,435,847 entspricht im
wesentlichen denen gemäß der DE-OS-34 38 181 und DE-PS-44 25 137,
es besitzt jedoch als Streichrandbegrenzungseinrichtung zwei
Formatschieber, die jeweils einem Seitenrand der laufenden
Materialbahn zugeordnet sind und einen zwischen zwei
gegenüberliegenden Wänden gebildeten Spalt seitlich
verschließen. Ein jeweiliger Formatschieber ist zur
Einstellung der Strichbreite auf der laufenden Materialbahn
in einer quer zur laufenden Materialbahn liegenden Richtung
im Spalt verschiebbar und fixierbar und verbleibt während des
laufenden Betriebs des Auftragwerks in der einmal
eingestellten Position.
Bei diesen bekannten Auftragwerken bestehen indes diverse
Nachteile, die nun unter Bezugnahme auf die beiliegende
Fig. 3 näher erläutert werden. Die Fig. 3 zeigt eine
schematische Draufsicht auf ein Auftragwerk gemäß dem Stand
der Technik im Bereich des Rakelelements und des
Materialbahnrands, wobei das Rakelelement, hier: eine
Rakelklinge 14, zur besseren Veranschaulichung in die
Materialbahnebene geklappt ist. Die bereits mittels einer
nicht dargestellten Auftrageinrichtung mit einem flüssigen
oder pastösen Streichmedium 4 beschichtete Materialbahn 6 mit
der Breite BM läuft auf einer mit der Bezugsziffer 2
gekennzeichneten Gegenwalze mit der Breite BW. Die mit dem
pastösen Streichmedium 4 beschichteten Bereiche der
Materialbahn 6 sind in der Fig. 3 punktiert dargestellt. Wie
in dieser Zeichnung skizziert, stellt sich bei einem
Auftragwerk gemäß dem zuvor genannten Stand der Technik bei
einem vorgegebenen Streichformat, d. h. einer vorgegebenen
Strichbreite Bg, an der Übergangsstelle zwischen dem
gestrichenen Bg und ungestrichenen (Rand-)Bereich BR ein
schnellerer und größerer örtlichen Verschleiß 24 des
Rakelelements 14 und eine Art Einschleifeffekt ein. Dies
reduziert die Standzeit des Rakelelements 14 erheblich und
erfordert ein Austauschen dieses Bauteils in vergleichsweise
kürzeren Intervallen, woraus wiederum längere
Stillstandszeiten des Auftragwerks und demzufolge höhere
Betriebskosten resultieren. Aufgrund der zuvor genannten
Verschleißstelle 24 ist das Rakelelement 14 in der Regel auch
nicht mehr zur Anwendung bei einer gegenüber der
ursprünglichen Einstellung geänderten Formateinstellung, d. h.
einer geänderten Strichbreite Bg, verwendbar, da die
Verschleißstelle 24 nun zu einer unerwünschten
Unregelmäßigkeit des Strichs und einer Qualitätsminderung des
gefertigten Produktes führen kann, so daß das Rakelelement 14
in der Regel gegen ein anderes ausgetauscht werden muß.
Sofern die Übergangsstelle zwischen dem gestrichenen Bg und
ungestrichenen Randbereich BR nicht auf der Auftrag- oder
Gegenwalze 2 sondern auf der Materialbahn 4 selbst liegt,
können aufgrund des sich daraus ergebenden abrupten
Dickenunterschieds der Materialbahn 4, d. h. dem
Dickenunterschied zwischen dem gestrichenen Bg und
ungestrichenen BR Materialbahnabschnitt, zudem nicht
unerhebliche Probleme beim Aufrollen, Abrollen oder Umrollen
der Materialbahn 4 auftreten.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde
ein einfaches und effektives gattungsgemäßes Auftragwerk
sowie ein geeignetes Verfahren zum direkten oder indirekten
Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine
laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton,
zu schaffen, das die dem oben genannten Stand der Technik
anhaftenden technischen Probleme möglichst weitgehend
vermeidet und die Herstellung eines qualitativ hochwertigen
Endprodukts ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes
Auftragwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Demgemäß umfaßt das erfindungsgemäße Auftragwerk zum direkten
oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere
aus Papier oder Karton, wenigstens eine verstellbare
Streichrandbegrenzungseinrichtung zur Einstellung der
Strichbreite auf einer Auftrag- oder Gegenwalze und/oder der
laufenden Materialbahn, wobei die
Streichrandbegrenzungseinrichtung in einer im wesentlichen
quer zur laufenden Materialbahn liegenden Richtung
schrittweise und/oder oszillierend beweglich angeordnet ist.
Die Streichrandbegrenzungseinrichtung umfaßt in der Regel
mindestens zwei Streichrandbegrenzungselemente, nämlich für
jedem Rand der Materialbahn bzw. der Auftrag- und/oder
Gegenwalze des Auftragwerks eines, wobei es sich bei diesen
Elementen etwa um Formatbleche, Randschaber oder
Formatschieber handelt. Formatschieber können zum Beispiel in
dem Dosierspalt einer als Freistrahldüse ausgestalteten
Auftrageinrichtung angeordnet sind und den Dosierspalt an den
Seitenrändern abschließen, wobei ein jeweiliger
Formatschieber parallel zur Längserstreckung des Dosierspalts
schrittweise und/oder oszillierend beweglich ist. Im Rahmen
der Erfindung sind natürlich auch andere Bauformen der
Streichrandbegrenzungseinrichtung möglich.
Das erfindungsgemäße Auftragwerk gestattet auf einfache und
effektive Art und Weise eine beträchtliche Reduzierung und
Vergleichmäßigung des örtlichen Verschleißes beziehungsweise
Einschleifeffektes des Rakelelements an den Übergangsstellen
zwischen dem gestrichenen und ungestrichenen Rand und damit
eine Erhöhung der Standzeit des Rakelelements. Dies
ermöglicht gegenüber dem bekannten Stand der Technik längere
Wartungsintervalle bis zum erforderlichen Austauschen des
Rakelelements, wodurch wiederum längere Stillstandszeiten des
Auftragwerks vermieden und geringere Gesamtbetriebskosten
erzielt werden. Da bei dem erfindungsgemäßen Auftragwerk
keine ausgeprägte örtliche Verschleißstelle an dem
Rakelelement auftritt, ist dieses für eine gegenüber einer
ursprünglichen Einstellung geänderte Formateinstellung, d. h.
Strichbreite, verwendbar, ohne daß ein Austauschen des
Rakelelements notwendig ist oder eine Qualitätsminderung des
gefertigten Produktes eintritt. Auch kann in dem Fall, in dem
die Übergangsstellen zwischen dem gestrichenen und
ungestrichenen Rand nicht auf der Auftrag- oder Gegenwalze
sondern auf der Materialbahn selbst liegen, ein abrupter
Dickenunterschied zwischen einem gestrichenen und
ungestrichenen Abschnitt der Materialbahn wirksam vermieden
werden. Das erfindungsgemäße Auftragwerk schafft vielmehr
einen weichen oder "verwischten" Übergang zwischen dem
gestrichenen und ungestrichenen Abschnitt der Materialbahn,
was die eingangs geschilderten Komplikationen beim Aufrollen,
Abrollen oder Umrollen der Materialbahn weitgehend eliminiert
und die Handhabung des fertigen Erzeugnisses erleichtert. Die
schrittweise und/oder oszillierend bewegliche Anordnung der
Streichrandbegrenzungseinrichtung des erfindungsgemäßen
Auftragwerks ist konstruktiv einfach zu verwirklichen.
Schließlich können auch bereits bestehende Auftragwerke auf
einfache Weise zu einem erfindungsgemäßen Auftragwerk
umgerüstet und somit mit geringem Aufwand verbessert werden.
Gemäß einem vorteilhaften Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung
ist mindestens eine mit der Streichrandbegrenzungseinrichtung
verbundene Antriebseinrichtung vorgesehen, welche die
Streichrandbegrenzungseinrichtung schrittweise und/oder
oszillierend antreibt und/oder bei Bedarf zur Einstellung der
Strichbreite bewegt. Bei der Antriebseinrichtung handelt es
sich generell um wenigstens eine beliebige, manuell oder
maschinell getriebene Einrichtung, so etwa um wenigstens ein
elektrisches, pneumatisches, hydraulisches, magnetisches,
elektromagnetisches Stellglied bzw. einen entsprechenden
Motor usw., oder Mischformen daraus. Die Antriebseinrichtung
kann im Sinne der Erfindung je nach Ausführungsform
selbstverständlich geeignete Getriebemittel,
Übertragungselemente, Verbindungselemente und ähnliches
aufweisen. Da die Streichrandbegrenzungseinrichtung, wie oben
bereits erwähnt, üblicherweise mindestens zwei
Streichrandbegrenzungselemente umfaßt, nämlich an jedem Rand
der Materialbahn bzw. Auftrag- und/oder Gegenwalze eine, ist
zweckmäßigerweise jedem Streichrandbegrenzungselemente eine
eigene Antriebseinrichtung zugeordnet. Ebenso ist natürlich
eine gemeinsame Antriebseinrichtung denkbar.
Ein weiteres vorteilhaftes Ausgestaltungsmerkmal des
erfindungsgemäßen Auftragwerks sieht vor, daß dieses
wenigstens eine mit der Antriebseinrichtung korrespondierende
Kontroll- und/oder Regeleinrichtung umfaßt. Über die
Kontroll- und/oder Regeleinrichtung kann auf einfache Art und
Weise nicht nur bei Bedarf eine automatische Einstellung der
gestrichenen Formatbreite vorgenommen sondern zum Beispiel
auch die genaue Bewegungsform der schrittweisen und/oder
oszillierenden Bewegung der Streichrandbegrenzungseinrichtung
vorgegeben und/oder kontrolliert und/oder an sich ändernde
Betriebsbedingungen angepaßt werden.
Die oben genannte Aufgabe wird des weiteren gelöst durch ein
erfindungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
4. Das erfindungsgemäße Verfahren zum direkten oder
indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere
aus Papier oder Karton, mittels eines Auftragwerks, das
wenigstens eine verstellbare Streichrandbegrenzungsein
richtung zur Einstellung der Strichbreite auf einer Auftrag- oder
Gegenwalze und/oder der laufenden Materialbahn umfaßt,
ist hierbei gekennzeichnet durch schrittweises und/oder
oszillierendes Bewegen der Streichrandbegrenzungseinrichtung
in einer im wesentlichen quer zur laufenden Materialbahn
liegenden Richtung.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die bereits im
Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Detail
erläuterten Vorteile.
Für die oszillierende Bewegung der
Streichrandbegrenzungseinrichtung, die natürlich mit einer
Schrittbewegung überlagert werden kann, stehen dem Fachmann
eine Vielzahl von Schwingungsformen zur Verfügung, so etwa
harmonische, anharmonische, periodische oder aperiodische
Schwingungen. Insbesondere kann die Amplitude und/oder die
Wellenlänge der oszillierenden Bewegung im laufenden Betrieb
variieren. Auch kann die oszillierende Bewegung
intervallartig ausgeführt werden, d. h. die
Streichrandbegrenzungseinrichtung hält für eine bestimmte,
Zeitspanne (bei Bedarf durchaus eine längere Zeitspanne)
eine erste Einstellung im wesentlichen konstant und wechselt
dann langsam oder rasch zu einer zweiten Einstellung, die
dann wiederum für eine bestimmte Zeitspanne im wesentlichen
konstant gehalten wird. Ebenso kann bei einer schrittweisen
Bewegung die Schrittweite konstant sein oder variieren.
Bei üblichen Auftragwerkdimensionen hat sich besonders eine
Verfahrensvariante als vorteilhaft erwiesen, bei der die
oszillierende Bewegung mit einer Amplitude von etwa 10 mm
erfolgt. Die Erfindung ist jedoch selbstverständlich nicht
auf diesen Wert beschränkt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit
zusätzlichen Ausgestaltsdetails und weiteren Vorteilen sind
nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Unteransicht eines
erfindungsgemäßen Auftragwerks,
Fig. 2a-e schematische Diagramme verschiedener Bewegungs- bzw.
Oszillationsformen der Streichrandbegrenzungs
einrichtung des erfindungsgemäßen Auftragwerks, und
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf ein Auftragwerk
gemäß dem Stand der Technik im Bereich des
Rakelelements und des Materialbahnrands.
In der nachfolgenden Beschreibung und in den Figuren werden
zur Vermeidung von Wiederholungen gleiche Bauteile und
Komponenten auch mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet,
sofern keine weitere Differenzierung erforderlich ist.
Der Fig. 1 ist in einer schematischen Unteransicht eine
bevorzugte Ausführungsform des für einen direkten Auftrag
ausgelegten erfindungsgemäßen Auftragwerks zu entnehmen. Das
Auftragwerk umfaßt eine Gegenwalze 2 mit der Breite Bw, auf
der eine mit einem Auftrag, d. h. mit einem flüssigen oder
pastösen Streichmedium 4, zu versehene Materialbahn 6 läuft,
die während des Auftragvorgangs von der Gegenwalze 2 gestützt
wird. Die Materialbahn besitzt die Breite BM. Das pastöse
Streichmedium 4 sowie die mit dem pastösen Streichmedium 4
beschichteten Bereiche sind in der Zeichnung punktiert
dargestellt. Die Laufrichtung der Materialbahn 6 ist in der
Figur durch einen Pfeil gekennzeichnet. Eine als
Freistrahldüse ausgestaltete Auftrageinrichtung A, die sich
quer über die laufende Materialbahn 6 erstreckt, liegt der
Gegenwalze 2 gegenüber. Die Freistrahldüse der
Auftrageinrichtung A ist durch einen von zwei Lippen 8, 10
begrenzten Dosierspalt 12 gebildet. Dem Auftragwerk A ist in
Laufrichtung der Materialbahn 4 ein sich über die gesamte
Maschinenbreite erstreckendes Rakelelement, hier eine
Rakelklinge 14, nachgeschaltet, das überschüssiges
aufgetragenes Streichmedium 4 auf ein geeignetes Profil
abrakelt.
Das Auftragwerk umfaßt des weiteren eine der
Auftrageinrichtung A zugeordnete verstellbare
Streichrandbegrenzungseinrichtung 16, 18, die den Dosierspalt
12 an seinen beiden Seitenrändern verschließt und somit eine
bestimmte Strichbreite des Auftrags 4 auf der Gegenwalze 2
und der auf dieser laufenden Materialbahn 6 vorgibt. Die
Streichrandbegrenzungseinrichtung umfaßt zwei
Streichrandbegrenzungselemente, im nachfolgenden
Formatschieber 16, 18 genannt, wobei jeweils ein
Formatschieber 16, 18 einem Seitenrand der laufenden
Materialbahn 6 zugeordnet ist. Wie in der Zeichnung
dargestellt, sind die Formatschieber 16, 18 jeweils beweglich
innerhalb eines seitlichen Randbereichs des Dosierspalts 12
positioniert. Die bewegliche Anordnung eines jeweiligen
Formatschiebers 16, 18 ist hierbei derart, daß der
Formatschieber 16, 18 sowohl zur Einstellung der Strichbreite
Bg parallel zur Längserstreckung des Dosierspalts 12, das
heißt quer zur laufenden Materialbahn 6, einfach verschiebbar
als auch für eine Streichrandmanipulation oszillierend
beweglich ist. Die oszillierende Beweglichkeit des
Formatschiebers 16, 18 ist in der Figur durch einen
Doppelpfeil und die einfache Verschiebbarkeit durch zwei
getrennte, einander gegenüberliegende Pfeile von
entgegengesetzter Richtung angedeutet.
Ein jeweiliger Formatschieber 16, 18 ist über geeignete
Verbindungsmittel an eine Antriebseinrichtung, im
vorliegenden Fall ein elektrisches Stellglied 20, gekoppelt,
und von diesem in der zuvor beschriebenen Art und Weise
bewegbar. Die Stellglieder 20 beider Formatschieber 16, 18
sind in einen Regelkreis R und eine Steuerschaltung S einer
gemeinsamen Steuer-/Regel- und Kontrolleinrichtung 22
eingebunden, mittels der eine Bedienperson eine mittlere
Strichbreite BgM für eine gegebene Materialbahnbreite BM bzw.
eine gegebene Breite Bw der Gegenwalze 2 einstellen und bei
Bedarf die genaue Form der oszillierenden Bewegung der
Formatschieber 16, 18 vorgeben kann.
Wie bereits oben angedeutet, werden die beiden Formatschieber
1, 18 im laufenden Betrieb des Auftragwerks mittels der
Stellglieder 20 in einer quer zur laufenden Materialbahn 6
liegenden Richtung oszillierend bewegt. Im vorliegenden
führen die Formatschieber 16, 18 in der besagten Richtung
eine langsame harmonische Schwingung mit einer Amplitude von
etwa 10 mm aus.
In der Fig. 1 ist zu erkennen, daß die mittlere Strichbreite
BgM im vorliegenden Fall so gewählt ist, daß auf der
Materialbahn 6 ein ungestrichener Rand 6.2 frei bleibt. Aus
der oszillierenden Bewegung der Formatschieber resultiert ein
wellenförmiger Randverlauf 4.2 (der die harmonische
oszillierende Bewegung der Formatschieber 16, 18 anschaulich
wiedergibt) des aufgetragenen flüssigen oder pastösen
Streichmediums 4 ohne einen abrupten Übergang zwischen einem
gestrichenen und ungestrichenen Bereich 6.2. Demzufolge
variiert vor dem Durchlauf der beschichteten Materialbahn 6
durch die Rakelklinge 14 auch die jeweilige örtliche Breite
des ungestrichenen Randes 6.2, für den ähnlich wie bei der
Strichbreite zweckmäßigerweise eine mittlere Randbreite BRM
zu definieren ist. Beim Durchtritt der beschichteten
Materialbahn 6 durch die Rakelklinge 14 wird der
wellenförmige Randverlauf 4.2 dann durch die Einwirkung der
Rakelklinge 14 zu einem einheitlichen ungestrichenen Rand 6.4
von im wesentlichen konstanter Breite BR verwischt, ohne daß
hierbei die dem Stand der Technik anhaftenden technischen
Probleme in bezug auf den ausgeprägten örtlichen Verschleiß
der Rakelklinge 14 auftreten.
Fig. 2a-e zeigen schematische Diagramme verschiedener
Bewegungs- bzw. Oszillationsformen der
Streichrandbegrenzungseinrichtung, d. h. der jeweiligen
Formatschieber 16, 18 des erfindungsgemäßen Auftragwerks,
wobei die Abszisse eines jeweiligen Diagramms die Zeitachse
und die Ordinate die Amplitudenachse darstellt. Die gezeigten
Bewegungs- bzw. Schwingungsformen sind ausschließlich
beispielhafter Natur. Die Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf diese Schwingungsformen fixiert. Die oszillierenden
Bewegungen der einzelnen Formatschieber 16, 18 können des
weiteren grundsätzlich in Phase oder außer Phase erfolgen,
wie in der Fig. 2a durch die gestrichelte Kurve angedeutet.
Des weiteren können die Schwingungsformen der einzelnen
Formatschieber 16, 18 gleichartig oder voneinander
verschieden sein. Bei der Fig. 2e ist eine oszillierende
Grundbewegungsform der jeweiligen Formatschieber 16, 18
erkennbar mit einer schrittweisen Bewegung überlagert. Die
Diagramme sind darüber hinaus selbsterklärend, so daß sich
weitere Ausführungen hierzu erübrigen.
Die Erfindung ist nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele,
die lediglich der allgemeinen Erläuterung des Grundgedankens
der Erfindung dienen, beschränkt. Im Rahmen des Schutzumfangs
kann das erfindungsgemäße Auftragwerk vielmehr auch andere
als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen.
Insbesondere muß der Übergangsbereich zwischen dem
gestrichenen und ungestrichenen Rand nicht zwingenderweise
wie im obigen Ausführungsbeispiel auf der Materialbahn selbst
liegen, sondern kann auch durchaus über den Materialbahnrand
hinausgehen und sich teilweise oder ausschließlich auf der
Gegenwalze befinden. Die genaue Form der oszillierenden
Bewegung der Streichrandbegrenzungseinrichtung kann
grundsätzlich eine beliebige geeignete Schwingungsform
annehmen, insbesondere kann auch die Amplitude und/oder
Wellenlänge und/oder Frequenz der Schwingung variieren. Des
weiteren ist grundsätzlich eine andere
Streichrandbegrenzungseinrichtung als die oben beschriebene
denkbar; ebenso andere geeignete Antriebseinrichtungen für
die Streichrandbegrenzungseinrichtung. Ferner sind für die
Einstellung der Strichbreite mittels der
Streichrandbegrenzungseinrichtung und die Ausführung der
schrittweisen und/oder oszillierenden Bewegung der
Streichrandbegrenzungseinrichtung voneinander getrennte
Antriebseinrichtungen einsetzbar. Schließlich ist es im Sinne
der Erfindung nicht unbedingt erforderlich, daß die
Streichrandbegrenzungseinrichtung eine durch die
Antriebseinrichtung erzwungene oszillierende Bewegung
ausführt; ebenso kann die Streichrandbegrenzungseinrichtung
auf geeignete Weise zu Eigenschwingungen angeregt werden.
Bezugszeichen in den Patentansprüchen, der Beschreibung und
den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der
Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
2 Auftrag-/Gegenwalze
4 Streichmedium
4.2 wellenförmiger Randverlauf
6 Materialbahn
6.2 ungestrichener Rand von 6
6.4 ungestrichenen Rand von 6 nach Durchlauf durch das Rakelelement 14
8 Lippe
10 Lippe
12 Dosierspalt
14 Rakelelement/Rakelklinge
16 Streichrandbegrenzungseinrichtung/Formatschieber
18 Streichrandbegrenzungseinrichtung/Formatschieber
20 Antriebseinrichtung, Stellglied
22 Steuer-/Regel- und Kontrolleinrichtung
24 Verschleißstelle
A Auftrageinrichtung
Bg Strichbreite/gestrichene Materialbahnbreite
BgM mittlere Strichbreite
BM Breite der Materialbahn
BR Breite des ungestrichenen Rands
BRM mittlere Breite des ungestrichenen Rands
Bw Breite der Auftrag- bzw. Gegenwalze
R Regelkreis
S Steuerschaltung
4 Streichmedium
4.2 wellenförmiger Randverlauf
6 Materialbahn
6.2 ungestrichener Rand von 6
6.4 ungestrichenen Rand von 6 nach Durchlauf durch das Rakelelement 14
8 Lippe
10 Lippe
12 Dosierspalt
14 Rakelelement/Rakelklinge
16 Streichrandbegrenzungseinrichtung/Formatschieber
18 Streichrandbegrenzungseinrichtung/Formatschieber
20 Antriebseinrichtung, Stellglied
22 Steuer-/Regel- und Kontrolleinrichtung
24 Verschleißstelle
A Auftrageinrichtung
Bg Strichbreite/gestrichene Materialbahnbreite
BgM mittlere Strichbreite
BM Breite der Materialbahn
BR Breite des ungestrichenen Rands
BRM mittlere Breite des ungestrichenen Rands
Bw Breite der Auftrag- bzw. Gegenwalze
R Regelkreis
S Steuerschaltung
Claims (5)
1. Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Streichmediums (4) auf eine
laufende Materialbahn (6), insbesondere aus Papier oder
Karton, umfassend
wenigstens eine verstellbare
Streichrandbegrenzungseinrichtung (16, 18) zur
Einstellung einer Strichbreite auf einer Auftrag- oder
Gegenwalze (2) und/oder der laufenden Materialbahn (6),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Streichrandbegrenzungseinrichtung (16, 18) in einer
im wesentlichen quer zur laufenden Materialbahn (6)
liegenden Richtung schrittweise und/oder oszillierend
beweglich angeordnet ist.
2. Auftragwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine mit der
Streichrandbegrenzungseinrichtung (16, 18) verbundene
Antriebseinrichtung (20) vorgesehen ist, welche die
Streichrandbegrenzungseinrichtung (16, 18) schrittweise
und/oder oszillierend antreibt und/oder bei Bedarf zur
Einstellung der Strichbreite (BgM) bewegt.
3. Auftragwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieses wenigstens eine mit der Antriebseinrichtung (20)
korrespondierende Kontroll- und/oder Regeleinrichtung
(22) umfaßt.
4. Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Streichmediums (4) auf eine
laufende Materialbahn (6), insbesondere aus Papier oder
Karton, mittels eines Auftragwerks, das wenigstens eine
verstellbare Streichrandbegrenzungseinrichtung (16, 18)
zur Einstellung der Strichbreite auf einer Auftrag- oder
Gegenwalze (2) und/oder der laufenden Materialbahn (6)
umfaßt,
gekennzeichnet durch
schrittweises und/oder oszillierendes Bewegen der
Streichrandbegrenzungseinrichtung (16, 18) in einer im
wesentlichen quer zur laufenden Materialbahn (6)
liegenden Richtung.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die oszillierende Bewegung mit einer Amplitude von etwa
10 mm erfolgt.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19631888A DE19631888A1 (de) | 1996-08-07 | 1996-08-07 | Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton |
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