DE3624572A1 - Farbkasten fuer offset- oder hochdruckmaschinen mit farbdosiereinrichtung - Google Patents
Farbkasten fuer offset- oder hochdruckmaschinen mit farbdosiereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Farbkasten für Offset- oder
Hochdruckmaschinen mit Farbdosiereinrichtung, die mit einer
Farbkastenwalze zusammenwirkt.
Bekannt sind Farbkästen, bei denen die Seitenteile mit dem
Farbkastenrumpf verschraubt oder verstiftet sind.
Sinn und Zweck dieser Maßnahme ist es, das unerwünschte
Austreten von Farbe im Zusammenfügungsbereich zwischen
Farbmesser und dem jeweiligen Farbkastenseitenteil zu
verhindern.
Das Austreten der Farbe im Zusammenfügungsbereich von
Seitenteil und Farbkastenwalze wird in bekannter Weise
verhindert, in dem das Seitenteil an die Stirnfläche der
Farbkastenwalze angestellt wird.
Wird beispielsweise ein zu langes Farbmesser verwendet, so
tritt Farbe im Bereich der Farbkastenwalzenstirnfläche aus,
denn das Farbkastenseitenteil - welches unmittelbar am Ende
des Farbmessers und damit in unmittelbarer Abhängigkeit von
diesem angebracht ist - kann den Farbaustritt nicht mehr
verhindern, da die notwendige Anstellung an die
Farbkastenwalzenstirnfläche, welche zur Abdichtung
erforderlich ist, aufgrund des zu großen Freiraumes
zwischen Farbkastenwalzenstirnfläche und
Farbkastenseitenteil nicht mehr gewährleistet ist.
Im umgekehrten Falle, bei zu kurzem Farbmesser, ist ein
Farbaustritt im Bereich des Farbkastenwalzenendes ebenfalls
unvermeidlich, da zwischen Farbkastenseitenteil und
Farbmesser zwangsläufig ein Spalt entsteht. Zudem kommt
noch der Umstand hinzu, daß infolge des zu kurzen
Farbmessers, das Farbkastenseitenteil zu stark an die Kante
von Farbkastenwalzenoberfläche und
Farbkastenwalzenstirnfläche gepreßt wird, was zu
Beschädigungen (Fressern) führt.
In gleicher Weise treten diese Unzulänglichkeiten bei einer
Nichtbeachtung der Wärmeausdehnung auf.
Ferner ist es auch üblich, die zur Farbkastenwalze
gerichtete Stirnfläche des Seitenteiles mit einer, der
Oberflächenkrümmung der Farbkastenwalze entsprechenden
Ausnehmung zu versehen, und diese Stirnfläche an die
Mantelfläche der Farbkastenwalze anzustellen.
Bei dieser Ausgestaltungsform hat sich als nachteilig
erwiesen, daß ein Abschwenken des Farbkastens um einen sehr
geringen Winkel von der Farbkastenwalze zum Farbaustritt an
der Kontaktfläche, zwischen der Stirnfläche des
Farbkastenseitenteils und der Oberfläche der
Farbkastenwalze führt, da das Farbkastenseitenteil, infolge
seiner starren Verbindung mit dem Farbkasten, zwangsläufig
der Abschwenkbewegung des Farbkastens unterliegt.
Die Möglichkeit der Gesamtfarbverstellung mittels
Abschwenken des Farbkastens scheidet demnach aus.
Die bekannten Ausführungsformen erfordern daher
- a) eine hohe Präzision bei der Teilefertigung, d.h. sehr kleine Toleranzvorgaben,
- b) erhöhter Aufwand bei der Materialauswahl, d.h. bei der Farbkastenkonstruktion muß der Wärmeausdehnungskoeffizient der verwendeten Materialien berücksichtigt werden,
- c) erhöhter Aufwand bei der Farbkastenmontage, d.h. Sortierung einzelner Farbkastenkomponenten nach kombinierbaren Toleranzbereichen.
- d) Zugeständnisse an die Verstellmöglichkeiten d.h. Gesamtfarbverstellung mittels Farbkastenabschwenkung ist nur bei der Ausführung möglich, bei der die Farbkastenseitenteile an der Stirnfläche der Farbkastenwalze anliegen.
Aufgabe des Anmeldungsgegenstandes ist eine Optimierung in
den Bereichen Verstellmöglichkeit, Abdichtung und
Herstellungs- bzw. Montagekosten zu erzielen.
Die Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Anspruches 1 gelöst.
Die mit dem Anmeldungsgegenstand erzielbaren Vorteile
bestehen, neben der Steigerung der Farbkastenabdichtung in
erster Linie darin, daß der Fertigungsaufwand für die
jeweiligen Einzelkomponenten verringert wird, und daß die
Zeit zur Komplettierung des Farbkastens ebenfalls reduziert
wird, ohne daß dabei Einschränkungen bei der
Abdichtungsfähigkeit entstehen. Ein weiterer Vorteil ergibt
sich aus der fast gänzlichen Vernachlässigbarkeit des
Wärmekoeffizienten, wodurch sich neue Perspektiven für die
Materialauswahl ergeben. Ferner erlaubt der
Anmeldungsgegenstand die leichte Demontage der
Farbkastenseitenteile, was nicht zuletzt auch bei der
Farbkastenreinigung von Bedeutung ist. Ein weiterer Vorteil
ist darin zu sehen, daß durch die mit Federkraft bewirkte
Anstellung des Farbkastenseitenteiles ein geringes
Abschwenken des Farbkastens zur Verstellung des
Gesamtfarbprofiles ohne Funktionsbeeinträchtigung
ermöglicht wird.
In einer weiteren Ausgestaltung des Anmeldungsgegenstandes
ist die Stirnseite des Farbkastenseitenteils mit einer der
Oberflächenkrümmung der Farbkastenwalze entsprechenden
Ausnehmung versehen, so daß die gesamte Stirnseite an die
Farbkastenwalze angestellt werden kann, womit ein Auslaufen
der Farbe im ganzen Höhenbereich des Farbkastenseitenteils
verhindert wird.
Zur Verminderung des Reibschlußes zwischen der Stirnfläche
des Farbkastenseitenteiles und der Mantelfläche der
Farbkastenwalze, ist in einer weiteren Ausgestaltung des
Anmeldungsgegenstandes die Stirnfläche des
Farbkastenseitenteiles aus einem schmierstoffabsondernden
Material (Kunststoff) gebildet.
Zur Aufrechterhaltung der Kontaktierung zwischen
Farbkastenseitenteil, Farbmesser und Farbkastenwalze sind
in einer Ausbildungsform des Anmeldungsgegenstandes
Federelemente vorgesehen, die einerseits eine zur
Farbkastenwalze gerichtete Kraft - die insbesondere auf den
Bereich unterhalb der Farbkastenwalzenachse zielt - und
andererseits eine auf das Farbmesser gerichtete Kraft auf
das Seitenteil ausüben und somit das Auslaufen der Farbe
verhindern.
Bei einer weiteren Ausbildungsform des
Anmeldungsgegenstandes ist ein Führungselement vorgesehen,
welches eine rechtwinklig zum Farbmesser verlaufende
Führungsnut aufweist. In der Bodenfläche der Führungsnut
ist ein Bolzen eingelassen, dessen ballenförmiger Kopf
erhaben zur Bodenfläche ist. Dieses ballenförmige
Bolzenende bildet den einzigen Auflagepunkt für das
Farbkastenseitenteil, wodurch auch ein Kippen des
Seitenteiles um diesen Auflagepunkt ermöglicht wird.
Fig. 2 näher beschrieben.
Der in Fig. 1 dargestellten Farbkastenwalze 1 ist ein
Farbkasten 2 zugeordnet, der über einen Drehpunkt 3 von der
Farbkastenwalze 1 abschwenkbar angeordnet ist.
Die Begrenzung des Farbkastens 2 an den beiden Stirnseiten
erfolgt durch jeweils ein Farbkastenseitenteil 4.
Die Stirnfläche 12 des Farbkastenseitenteiles 4 ist mit
einer der Oberflächenkrümmung der Farbkastenwalze 1
entsprechenden Ausnehmung versehen, wodurch ein Auslaufen
der Farbe in diesem Kontaktierungsbereich verhindert wird.
Die Feder 6, welche an ihrem einen Ende durch die
Schraube 7 mit dem Farbkasten 2 verbunden ist, übt eine auf
den Bereich unterhalb der Farbkastenwalzenachse zielende
Kraftwirkung auf das Farbkastenseitenteil 4 derart aus, daß
dieses Farbkastenseitenteil 4 mit seiner Stirnfläche 12 an
die Farbkastenwalze 1 angepreßt wird; wodurch die
Abdichtung zwischen der Oberfläche der Farbkastenwalze 1
und der Stirnfläche 12 des Farbkastenseitenteiles 4
erhalten bleibt.
Ein leichtes Abschwenken des Farbkastens 2 um den
Drehpunkt 3, zur Gesamtfarbverstellung, beeinträchtigt die
Abdichtung im Bereich der Stirnfläche 12 des Seitenteiles 4
und der Oberfläche der Farbkastenwalze 1 nicht, da das
Farbkastenseitenteil 4, durch die Kraftwirkung der Feder 6,
nachgeführt wird und angestellt bleibt. Die dazu notwendige
Beweglichkeit des Farbkastenseitenteiles 4 wird erzielt,
indem das Farbkastenseitenteil 4 beweglich zum Farbkasten 2
und zur Farbkastenwalze 1 angeordnet ist. Zur Erzielung
dieser Beweglichkeit ist eine in Fig. 2 verdeutlichte, an
das Farbmesser 11 angrenzende Führungsnut 13 vorgesehen,
die der Aufnahme des Farbkastenseitenteiles 4 dient.
Das Farbkastenseitenteil 4 liegt planflächig an seiner zum
Farbkasteninneren gerichteten Seite am Farbmesser 11 an,
wodurch die Abdichtung des Farbkastens 2 in diesem
Stirnbereich des Farbkastens 2 erzielt wird.
Die Außenseite der Führungsnut 13 bildet der
Führungsbacken 5, indem zwei in Höhe des Farbmessers 11
befindliche Federelemente 10 angeordnet sind. Diese
Federelemente 10 üben eine Kraftwirkung auf das
Farbkastenseitenteil 4 derart aus, daß das
Farbkastenseitenteil 4 an das Farbmesser 11 angepreßt wird.
Die Führungsnut 13 ist breiter als das
Farbkastenseitenteil 4, so daß das Farbkastenseitenteil
einen Bewegungsfreiraum 15 zwischen Farbmesser 11 und
Führungsbacken 5 aufweist. Der Bewegungsfreiraum 15
ermöglicht einen erweiterten Toleranzbereich bei der
Fertigung von Farbmesser 11 und Farbkastenseitenteil 4 und
gewährleistet die für eine Nachführung des Farbkastens 4
erforderliche Beweglichkeit des Farbkastenseitenteiles 4.
In der Bodenfläche der Führungsnut 13 ist ein Bolzen 8
eingelassen, wobei das Ende des Bolzens zur Bodenfläche
erhaben angeordnet ist und den einzigen Auflagepunkt 9 für
das Farbkastenseitenteil 4 bildet, wodurch eine
Beweglichkeit bzw. ein Kippen des Farbkastenseitenteils 4
um diesen Auflagepunkt 9 gewährleistet ist.
Ein sicheres Aufliegen des Farbkastenseitenteiles 4 auf dem
Auflagepunkt 9 wird erreicht, indem die vom Federelement 6
erzeugte Kraft auf den Bereich unterhalb der Achse der
Farbkastenwalze 1 wirkt, wodurch die daraus resultierende
Kraft auf den Auflagepunkt 9 gerichtet wird. Ferner bewirkt
der zwischen der Stirnfläche 12 des
Farbkastenseitenteiles 4 und der Mantelfläche der
Farbkastenwalze 1 bestehende Reibschluß eine Verstärkung
der Auflagekraft am Auflagepunkt 9.
Ein leichtes Abschwenken des Farbkastens 2 um den
Drehpunkt 3 bewirkt gleichzeitig auch ein Abschwenken und
Nachführen des Farbkastenseitenteiles 4 in entgegengesetzte
Richtung um den Auflagepunkt 9, wodurch die nötige
Abdichtung zwichen der Stirnfläche 12 und der Oberfläche
der Farbkastenwalze 1 erhalten bleibt.
Das obengenannte Ausführungsbeispiel stellt lediglich eine
Ausführungsform dar, insbesondere ist es auch möglich,
andere gleichwirkende Arten von Punktauflagen vorzusehen.
Denkbar wäre auch die Auflagefläche des
Farbkastenseitenteiles 4 örtlich als Punktauflage
auszubilden, so daß das Farbkastenseitenteil 4 nur in
diesem Bereich auf dem Boden der Führungsnut 13 aufliegt.
Ebenso können statt der Federn 6 andere Anstellelemente zum
Einsatz kommen, z.B. eine oder zwei Schrauben die auf die
Oberseite des Farbkastenseitenteiles 4 einwirken.
Claims (8)
1. Farbkasten für Offset- oder Hochdruckmaschinen mit
Farbdosiereinrichtung, die mit einer Farbkastenwalze
zusammenwirkt
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Farbkastenseitenteil (4) um die Achse der Farbkastenwalze (1) schwenkbar und sowohl senkrecht als auch parallel zur Farbkastenwalze (1) verschiebbar angeordnet ist,
- - daß das Farbkastenseitenteil (4) an der zur Farbkastenwalze (1) gerichteten Stirnseite (12) die Farbkastenwalzenmantelfläche und mit der zum Farbkasteninneren gerichteten Seitenfläche (16) das Farbmesser (11) kontaktiert um ein Auslaufen der Farbe zu verhindern, und
- - daß Vorrichtungen (10, 6) vorgesehen sind, die eine Kraftwirkung zur Aufrechterhaltung der Kontaktierung auf das Farbkastenseitenteil (4) ausüben.
2. Farbkasten nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Farbkastenwalze (1) gerichtete
Stirnseite (12) des Farbkastenseitenteils (4) eine der
Oberflächenkrümmung der Farbkastenwalze entsprechende
Ausnehmung aufweist, die an der
Farbkastenwalzenoberfläche anliegt.
3. Farbkasten nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseite (12) des Farbkastenseitenteiles (4)
mit einem Gleitbelag versehen ist.
4. Farbkasten nach Anspruch 1
d a durch gekennzeichnet,
daß ein Federelement (6) (Blattfeder) an der, der
Farbkastenwalze (1) gegenüberliegenden Seite des
Farbkastens (2) vorgesehen ist, dessen Kraft das
Farbkastenseitenteil (4) an die Oberfläche der
Farbkastenwalze drückt.
5. Farbkasten nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
- - daß im Bereich des Farbmesserendes ein Führungselement (5) angeordnet ist,
- - daß das Führungselement (5) mit einer rechtwinklig zum Farbmesser verlaufenden Nut (13) versehen ist, und
- - daß diese Nut (13) zur Aufnahme und Führung des Farbkastenseitenteils (4) vorgesehen ist.
6. Farbkasten nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Farbkasteninneren gerichtete Seitenwand der
Führungsnut (13) vom Farbmesserende gebildet wird.
7. Farbkasten nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Außenseite des Führungselementes (5)
Federelemente (10) eingelassen sind, deren Kraftwirkung
die Innenseite (16) des Farbkastenseitenteiles (4) an
das Farbmesser (11) anpreßt.
8. Farbkasten nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Bodenfläche (14) der Führungsnut (13) ein
Bolzen (8) eingelassen ist, dessen balliger Kopf (9)
über die Bodenfläche hinausragt.
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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