DE4424772A1 - Automatische Reizgassprühanlage für Alarmanlagensysteme - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine automatische Reizgassprühanlage für Alarmanlagensysteme.

Bekannt sind Alarmanlagensysteme zur Abwehr von unerwünschten Personen, die ausgelöst eine Abschreckung bewirken, beispielsweise durch Fallgruben oder durch Schußanlagen.

Solche Abschreckung ist, unabhängig davon, ob sie rechtlich zulässig ist, sehr aufwendig.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine aktive Abschreckungsanlage zu schaffen, die einerseits grundsätzlich an jedes Alarmanlagensystem anschließbar und andererseits in ihrer einfachen und robusten Ausführung in kleinen zu schützenden Räumen einsatzfähig ist.

Die Erfindungsaufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.

In den Unteransprüchen sind zweckmäßige Ausgestaltungen der erfinderischen Lösung angegeben.

Die erfindungsgemäße Reizgassprühanlage besteht

• 1. aus einer handelsüblichen Reizgassprühflasche, deren Sprühöffnung dergestalt positioniert ist, daß sie in den zu schützenden Raum gerichtet ist;
• 2. aus einem Aggregat, welches eine mechanische Bewegung zum Öffnen der Gasflasche ausüben kann.
  Die vorgenommenen Erprobungen haben gezeigt, daß sowohl Vorrichtungen mit elektromagnetischer Bewegungsauslösung, Getriebemotoren mit Exzenter und/oder Hebel als auch pneumatisch oder hydraulische Antriebe zur Flaschenöffnung einsetzbar sind;
• 3. aus einem elektrischen Steuerungssystem einschließlich der Elektroenergieversorgung, vorzugsweise eines Akkumulators oder Batterie.

Das ankommende Alarmsignal wird durch einen an sich bekannten Detektor aufgenommen und wandelt das Alarmsignal in eine Spannungänderung um. Diese Spannung bewirkt über einen Verstärker oder ein Relais die Inbetriebsetzung der Öffnungsvorrichtung und damit die Öffnung der Gasflasche.

Das Alarmsignal ist eine Niederspannung von 1 bis 42 V, vorteilhafterweise 3-24 V, vorzugsweise 12 V, von einer an sich bekannten Alarmanlage stammend. Dieses elektrische Signal gelangt an ein an sich bekanntes Relais, welches die Öffnungsvorrichtung betätigt.

Anhand der Fig. 1 und 2 soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 einen Schaltplan der erfindungsgemäßen Anlage,

Fig. 2 den mechanischen Aufbau der Betätigungsvorrichtung zur Flaschenöffnung.

Das ankommende Alarmsignal betätigt das Relais C1, das wiederum das Sprachmodul 1 in Betrieb setzt und die Person vor der Gefahr des Reizgases warnt.

Aus rechtlichen Gründen ist es notwendig, die anwesende Person vor dem Freisetzen des Gases zu warnen, um sie zum Verlassen der betreffenden Räumlichkeit zu bewegen.

Einem Dieb wird eingeräumt, von seiner kriminellen Handlungsweise zurückzutreten, wobei dann kein Gas freigesetzt wird.

Zweckmäßigerweise können auch optische Warnelemente (Schriftzüge) parallel zum Sprachmodul betrieben werden.

Wenn ein frei programmierbares Sprachmodul eingesetzt wird, können mehrere Landessprachen verwendet werden.

Das Steuermodul 3 dient zur Steuerung des Sprachprozessors 1. Es ist ein Impulsgeber, der den Sprachprozessor 1 zur Wiederholung seines Textes veranlaßt.

Wenn sich die Person jedoch über die akustische oder ggf. optische Warnung hinwegsetzt, dann wird sie in einem besonders gesicherten Bereich vom IR- Melder 2 dedektiert, und dieser läßt das Relais C2 anziehen. Damit wird der Motor M1 zur Flaschenöffnung bis zum elektrischen Anschlag gedreht und die Flasche geöffnet. Die Flasche, vorzugsweise mit einem Volumen von 400 ml, entleert sich momentan.

Der Schalter B1 ist ein Schlüsselschalter, womit das System abgeschaltet wird, um eine hohe Gebrauchssicherheit zu gewähren, insbesondere in Verkaufseinrichtungen mit Kundenbetrieb.

Bei hochwertigen Alarmanlagensystemen wird zum Schalter B1 (in Reihe) ein potentialfreies Relais von der Alarmzentrale genutzt, um mit dem Blockschloß die Gassprühanlage scharf schalten zu können.

Der Öffner B2 liegt in einer Sabotageschleife in der Gassprühanlage. Manipulationen im unscharfen Betrieb lösen somit Sabotagealarm aus, aber kein Gas.

Die Gassprühanlage ist geeignet, insbesondere den Zeitraum zwischen Alarmmeldung bzw. Weitermeldung und Eintreffen von Wachschutz oder Polizei zu überbrücken. Bislang konnten die Täter in dieser Zeitspanne unerkannt entkommen.

In der Anlage wird vorzugsweise CS-Reizgas verwendet wegen seiner Anwendervorteile, insbesondere weil dieses Gas keine gesundheitlichen Schäden verursacht. Des weiteren ist der Täter markiert, denn das Gas ist lange in der Kleidung kriminaltechnisch nachweisbar.

Claims (5)

1. Automatische Reizgassprühanlage für Alarmanlagensysteme, bei der die Anwesenheit einer Person durch Sensoren erfaßt und signalisiert wird und das Signal ein eine akustische Warnung abgebendes Sprachmodul und bei Nichtverlassen eines Sicherheitsbereichs einen Betätigungsmechanismus zum Öffnen des Ventils einer ein Reizgas enthaltenden Vorratsflasche ansteuert.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu dem Sprachmodul eine optische Warnung ansteuerbar ist.

3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus zum Öffnen des Ventils aus einem Getriebemotor mit Exzenter und/oder Hebel besteht.

4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus aus einem elektromagnetischen, hydraulischen oder pneumatischen Antrieb besteht.

5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein CS/CN-Reizgas eingesetzt ist.