DE4424432C2 - Schwingungsdämpfer, insbesondere Federbein, mit veränderbarer Dämpfkraft - Google Patents
Schwingungsdämpfer, insbesondere Federbein, mit veränderbarer DämpfkraftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer entsprechend dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
Ein solcher Schwingungsdämpfer ist beispielsweise aus der DE-OS 41 37 330
bekannt. Dabei besteht insbesondere für Federbeine das Problem, daß
Dämpfungsventil außerhalb des Behälterrohres unterhalb des Ölspiegels des
Ausgleichsraums liegen soll, damit der Dämpfmittelstrom aus dem
Dämpfungsventil in den Ausgleichsraum nicht abreißt, was sich als ein Einbruch
der Dämpfkraftkennlinie auswirken würde. Federbeine verfügen in der Regel über
eine im Vergleich zu nicht radführende Schwingungsdämpfer stärker
dimensionierte Kolbenstange. Während des Dämpferbetriebes schwankt der
Ölspiegel um den Niveauunterschied, der sich aus dem Hubweg multipliziert mit
dem Kolbenstangendurchmesser ergibt. Bisher bestand die Lösung des Problems
darin, daß man das Dämpfventil möglichst in die Nähe des
Schwingungsdämpferbodens plazierte. Bei den Schwingungsdämpfern, die jedoch
behälterseitige Anbauteile wie eine Lasche für den Radträger, Stabilisatoren- und/oder
Bremsschlauchhalter aufweisen, kann es zu Konflikten zwischen der
Anordnung des Dämpfventils und den behälterseitigen Anbauteile führen.
In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist das Problem dadurch gelöst worden,
indem das Dämpfventil am Behälterrohr durch eine Schraubverbindung zum
Zwischenrohr befestigt ist. Das Dämpfventil läßt sich trotz der Lasche montieren.
Bei einem Schwingungsdämpfer mit angeschweißtem Rohrstutzen für das
Dämpfventil ließe sich die Lasche oder ein beliebiges Anbauteil nur mit einem
sehr viel größeren Aufwand montieren. Dämpfventile, die mit einem Rohrstutzen,
der einteilig aus dem Behälterrohr gezogen sind, ließen sich gar nicht montieren.
Aus der DE 34 18 262 A1 ist ein hydraulischer, regelbarer Stoßdämpfer bekannt,
bei dem parallel zum Drosselorgan ein wirksames Bypassventil vorgesehen ist,
welches über einen Bypass den oberen Arbeitsraum mit dem Ausgleichsraum zur
Veränderung der Dämpfkraft vorgesehen ist. Dabei sollte bei einer solchen
Konstruktion ein Standardventil vorgeschlagen werden, welches nicht nur bei
einem Schwingungsdämpfer und einem radführenden Federbein, sondern auch
bei einer Federbeinpatrone angewendet werden kann. Dabei wird aufgrund von
Platzgründen dieses Ventil im Bereich des Stoßdämpferbodens angebracht.
Die DE 43 39 530 A1 zeigt einen Schwingungsdämpfer mit einem
außenliegenden verstellbaren Dämpfventil in der Nähe des
Schwingungsdämpferbodens. Das Behälterrohr des Schwingungsdämpfers ist
oberhalb des Ventils und unterhalb der Kolbenstangenführung in seinem
Durchmesser reduziert.
Aus der DE 38 07 913 C1 ist ein Schwingungsdämpfer bekannt, bei dem zur
Steuerung der Dämpfkraft ein elektromagnetisch verstellbares Ventil eingesetzt
wird. Das gesamte Ventil ist am Boden des Schwingungsdämpfers ausgeführt. In
diesem Zusammenhang ist auch die DE 36 31 714 A1 zu nennen.
Reimpell, J. beschreibt in "Fahrwerktechnik: Stoß- und Schwingungsdämpfer"
1989, S. 23 bis 26, daß der Ölspiegel im Ausgleichsraum derart hoch liegen
muß, daß das darüber befindliche, eingeschlossene Gas, nicht durch ein Ventil
angesaugt werden kann, da diese die Funktion des Ventils in Frage stellen würde.
Die DE 28 08 481 A1 zeigt in der Fig. 1, daß der den Querschnitt des den
Ausgleichsraum begrenzenden Behälterrohres und damit das Volumen des
Ausgleichsraumes vergrößert, um die Sicherheit gegen das unerwünschte
Ansaugen von Gas aus dem Ausgleichsbehälter zu vergrößern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, das aus dem Stand der Technik bekannte
Problem zu lösen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1 gelöst.
Durch diese vorteilhafte Maßnahme ist die Problematik des Abstroms aus dem
Dämpfventil behoben. Messungen an Schwingungsdämpfern mit der
erfindungsgemäßen Ausbildung des Behälterrohres ergaben keinerlei Einbrüche
bei den Dämpfkraftkennlinien. Des weiteren kann ein stark verkürztes
Zwischenrohr eingesetzt werden, da die Anschlußbohrung im Zylinder zum
Zwischenrohr in der Regel im Bereich unterhalb der Kolbenstangenführung angeordnet ist
und somit eine Verkürzung der Fluidenstrecke erreicht werden kann. Zusätzlich
vergrößert sich durch das verkürzte Zwischenrohr das für den Ausgleichsraum
zur Verfügung stehende Volumen um das Maß der Verkürzung.
Gemäß einem vorteilhaften Unteranspruch wird die Aufweitung des
Behälterrohres von einer umlaufenden Durchmessererweiterung gebildet. Bei
einer Ausführungsvariante ist die Durchmessererweiterung abschnittsweise
zwischen dem Dämpfventil und der Kolbenstangenführung angeordnet. Es kann
eine Standardkolbenstangenführung für einen Schwingungsdämpfer mit
wahlweiser Verwendung eines Dämpfventils genutzt werden, da der
Durchmesser des Behälterrohres gegenüber einem Schwingungsdämpfer ohne
Dämpfventil unverändert bleibt. Alternativ ist die Aufweitung des Behälterrohres
ausgehend von einem Ansatz oberhalb des Dämpfventils bis zur Öffnung für die
Kolbenstange ausgeführt. Bei diesem Ausführungsbeispiel vereinfacht sich der
Fertigungsaufwand für die Aufweitung.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung
näher erläutert werden.
Fig. 1 einen Schwingungsdämpfer mit Bypass und
Dämpfventil im Bypass;
Fig. 2-3 weitere Ausführungsbeispiele.
In Fig. 1 ist der Zylinder eines Schwingungsdämpfers in der
Ausführung eines Federbeins mit 1 bezeichnet, die Kolbenstange
mit 3. Der Zylinder ist nach unten durch einen Boden 5 abge
schlossen. Die Kolbenstange 3 ist durch eine Führungs- und
Dichtungseinheit 7 aus dem oberen Ende des Zylinders heraus
geführt. Innerhalb des Zylinders 1 ist an der Kolbenstange 3
eine Kolbeneinheit 9 mit einer Kolbenventilanordnung 11 befe
stigt. Das untere Ende des Zylinders 1 ist durch eine Boden
platte 13 mit einer Bodenventilanordnung 15 abgeschlossen. Der
Zylinder 1 ist von einem Behälterrohr 17 umhüllt. Zwischen dem
Behälterrohr 17 und dem Zylinder 1 ist ein Ringraum 19 gebil
det, der eine Ausgleichskammer darstellt. Der Raum innerhalb
des Zylinders 1 ist durch die Kolbeneinheit 9 in eine erste
Arbeitskammer 21a und eine zweite Arbeitskammer 21b unter
teilt. Die Arbeitskammern 21a und 21b sind mit
Druckflüssigkeit gefüllt. Die Ausgleichskammer 19 ist bis zu
dem Niveau 19a mit Flüssigkeit und darüber mit Gas gefüllt.
Innerhalb der Ausgleichskammer 19 ist eine erste Leitungs
strecke, nämlich eine Hochdruckteilstrecke 23, gebildet,
welche über eine Bohrung 25 des Zylinders 1 mit der zweiten
Arbeitskammer 21b in Verbindung steht. An diese Hochdruck
teilstrecke schließt sich ein seitlich an dem Behälterrohr 17
angebautes Dämpfventil 27 an. Von diesem Dämpfventil führt
eine zweite Leitungsstrecke, nämlich eine schematisch darge
stellte Niederdruckteilstrecke 29, zu dem Ausgleichsraum 19.
Wenn die Kolbenstange 3 aus dem Zylinder 1 nach oben ausfährt,
wird die obere Arbeitskammer 21b verkleinert. Es bildet sich
in der oberen Arbeitskammer 21b ein Überdruck aus, der sich
durch die Kolbenventilanordnung 11 in die untere Arbeitskam
mer 21a abbauen kann, solange das Dämpfventil 27 geschlossen
ist. Wenn das Dämpfventil 27 geöffnet ist, so fließt gleich
zeitig Flüssigkeit von der oberen Arbeitskammer 21b durch die
Hochdruckteilstrecke 23 und das Dämpfventil 27 in die Aus
gleichskammer 19. Die Dämpfcharakteristik des Schwingungs
dämpfers beim Ausfahren der Kolbenstange 3 ist also davon ab
hängig, ob das Dämpfventil 27 offen oder geschlossen ist.
Wenn die Kolbenstange 3 in den Zylinder 1 einfährt, so bildet
sich in der unteren Arbeitskammer 21a ein Überdruck. Flüssig
keit kann von der unteren Arbeitskammer 21a durch die Kolben
ventilanordnung 11 nach oben in die obere Arbeitskammer 21b
übergehen. Die durch das zunehmende Kolbenstangenvolumen in
nerhalb des Zylinders 1 verdrängte Flüssigkeit wird durch die
Bodenventilanordnung 15 in die Ausgleichskammer 19 ausgetrie
ben. In der oberen Arbeitskammer 21b tritt, da der Durchfluß
widerstand der Kolbenventilanordnung 11 geringer ist als der
Durchflußwiderstand der Bodenventilanordnung 15, ebenfalls ein
steigender Druck auf. Dieser steigende Druck kann bei geöff
netem Dämpfventil 27 durch die Hochdruckteilstrecke 23 wie
derum in den Ausgleichsraum 19 überfließen. Dies bedeutet, daß
bei geöffnetem Dämpfventil 27 der Stoßdämpfer auch beim
Einfahren dann eine weichere Charakteristik hat, wenn das
Dämpfventil 27 geöffnet ist und eine härtere Charakteristik,
wenn das Dämpfventil geschlossen ist, genauso wie beim Aus
fahren der Kolbenstange. Festzuhalten ist, daß die Strömungs
richtung durch die Hochdruckteilstrecke 23 des Bypasses immer
die gleiche ist, gleichgültig, ob die Kolbenstange ein- oder
ausfährt.
Damit dieser Strömungsvorgang bei jeder Hubbewegung, insbe
sondere bei großen Hublängen oder einer ausgeprägten
Schlechtwegstrecke sicher abläuft, weist das Behälterrohr 17
eine umlaufende Durchmessererweiterung 31 auf, die
abschnittsweise zwischen dem Dämpfventil 27 und der Kolben
stangenführung 7 angeordnet ist. Dabei ist die Durchmesserer
weiterung derart ausgelegt, daß das von der Kolbenstange 9
verdrängte Volumen den Ölspiegel 19a nicht unterhalb des
Dämpfventils 27 sinken läßt. Ein die Hochdruckteilstrecke 23
bildendes Zwischenrohr 33 kann besonders kurz ausgeführt wer
den, so daß der Teil, der der Verkürzung des Zwischenrohres
entspricht, als ein Zusatzvolumen nutzbar ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist die Aufweitung des Behäl
terrohres 17 ausgehend von einem Ansatz 35 oberhalb des
Dämpfventils 27 bis zur Öffnung für die Kolbenstangenführung 7
ausgeführt. Diese Variante läßt sich besonders leicht fer
tigen, da sich das Behälterohr 17 durch ein Ziehwerkzeug hin
sichtlich der gewünschten Durchmesserkontur herstellen läßt.
In der Fig. 3 wird ein alternative Weg gegangen, da sich das
Dämpfventil 17 nicht immer oberhalb eines Anbauteils 37 pla
zieren läßt, da die Bauraumvorgaben eine solche Vorgehensweise
verhindern. In solchen Fällen kann das Anbauteil 37 des Be
hälterohres 17 eine schlitzförmige Aussparung 39 aufweisen,
die einen Freiraum für das Dämpfventil 17 bildet. Das Anbau
teil 39, in dieser Figur eine Lasche für einen Radträger, wird
auf das Ende des Schwingungsdämpfers aufschoben, wobei die
Aussparung 41 das Dämpfventil 17 aufnimmt. Gerade bei
geschweißten oder einteilig aus dem Behälterrohr gezogenen
Rohrstutzen 43a/43b ist durch die Aussparung ein größerer
konstruktiver Freiraum für die Anordnung des Dämpfventils 27
gegeben.
Claims (4)
1. Schwingungsdämpfer als Federbein, mit veränderbarer Dämpfkraft, umfassend
eine Kolbenstange, die innerhalb eines Zylinders axial verschieblich durch eine
Kolbenstangenführung geführt ist, wobei der Zylinder eine Anschlußöffnung an
eine Fluidenstrecke aufweist, die von einem den Zylinder zumindest
abschnittsweise einhüllende Zwischenrohr gebildet wird, das in
Fluidverbindung mit einem an einem Behälterrohr angebrachten Dämpfventil
steht, dessen Abstrom in einen teilweise mit Dämpfmedium gefüllten
Ausgleichsraum mündet, der von dem Behälterrohr gebildet wird, wobei
außenseitig am Behälterrohr weitere Anbauteile angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dämpfventil (27) vom
Schwingungsdämpferboden (5) entfernt in Richtung auf die
Kolbenstangenführung (7) hin angeordnet ist und das Behälterrohr (17) eine
Aufweitung (31) für einen Teil des Ausgleichsraumes (19) oberhalb des
Dämpfkraftventils (27) aufweist, wobei das Volumen der Aufweitung derart
bemessen ist, daß die maximalen Ölspiegelschwankungen geringer sind als der
Abstand zwischen dem Ölspiegel (19a) und dem Dämpfventil (27).
2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufweitung (31) des Behälterrohres (17) von einer umlaufenden
Durchmessererweiterung gebildet wird.
3. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchmessererweiterung abschnittsweise zwischen dem Dämpfventil (27) und
der Kolbenstangenführung (7) angeordnet ist.
4. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufweitung (31) des Behälterohres (17) ausgehend von einem Ansatz (35)
oberhalb des Dämpfventils (27) bis zur Öffnung für die Kolbenstangenfüh
rung (7) ausgeführt ist.
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Effective date: 20130201 |