DE4424394A1 - Vorrichtung zum Markieren von Gewebestellen - Google Patents
Vorrichtung zum Markieren von GewebestellenInfo
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- A61B2090/3908—Soft tissue, e.g. breast tissue
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Markieren von Gewebestellen mit einer Hohlnadel, die an
ihrem distalen Ende eine Schneidespitze vorsieht und
durch die eine drahtartige Markierungseinheit an die zu
markierende Gewebestelle einbringbar ist.
Vorrichtung der vorgenannten Gattung sind hinlänglich
bekannt. Beispielsweise geht aus der WO 90/15576 eine
Vorrichtung zum Markieren von schadhaften Gewebe
stellen hervor, die eine Hohlnadel vorsieht, durch die
eine drahtförmige Markierungseinheit durchführbar ist,
die helixförmig gebogene Drahtabschnitte aufweist, so
daß die Markierungseinheit durch torsionale Verdrehung,
korkenzieherartig in die zu markierende Gewebestelle,
weitgehend ortsfest verbleibend, einbringbar ist. Aus
der genannten Druckschrift geht darüberhinaus ein um
fangreicher Abriß bekannter Markierungsvorrichtungen
hervor, auf die an dieser Stelle ohne weiter darauf
einzugehen, als Stand der Technik verwiesen wird.
Allen bekannten Gewebemarkierungsvorrichtungen ist eine
Hohlnadel gemeinsam, die in den Körper, meist unter
örtlicher Betäubung, an eine Stelle, die der schad
haften Gewebestelle sehr nahe ist, eingebracht wird.
Ein Markierungsdraht wird sodann durch die Hohlnadel
hindurchgeführt und innerhalb der schadhaften Gewebe
stelle derart fixiert, so daß das Auffinden dieser
Gewebestelle zur Beobachtung und Behandlung für weitere
chirurgische Eingriffe, beispielsweise für die Ge
webeentnahme mit Hilfe der Biopsie, erleichtert wird.
Nachdem die schadhafte Gewebestelle mit dem Markie
rungsdraht markiert ist, wird die Hohlnadel aus dem
Körper entfernt, so daß der Markierungsdraht am Mar
kierungsort verbleibt und in seiner hänge aus dem Kör
per herausragt. Häufig tritt jedoch das Problem auf,
daß die eingebrachten Markierungsdrähte durch Bewegun
gen im Körperinneren aus ihrer ursprünglichen Lage
abwandern.
Selbst die aus dem Stand der Technik bekannten Mar
kierungsvorrichtungen, deren distale Enden meist in
Form eines Korkenziehers ausgebildet sind, um durch
Drehung die Markierungsvorrichtung im Gewebe zu veran
kern bzw. durch Nach- oder Rückdrehen der Korkenzie
herwendel eine exakte Positionierung unter Zuhilfenahme
von Beobachtungsmethoden zu ermöglichen, ist eine gänz
lich unbewegliche Verankerung des Systems im zu unters
uchenden Gewebe nicht zu gewährleisten.
Darüberhinaus sind die bekannten Systeme zum Markieren
von Gewebestellen unterschiedlich aufwendig gefertigt,
beispielsweise die Herstellung helikaler Markierungs
drahtanordnungen erfordern hohe Produktionskosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Vorrichtung zum Markieren von Gewebestellen mit einer
Hohlnadel, die an ihrem distalen Ende eine Schneide
spitze vorsieht und durch die eine drahtartige
Markierungseinheit an die zu markierende Gewebestelle
einbringbar ist, derart weiterzubilden, daß zum einen
ein eindeutiger Sitz nach dem Einbringen der Markierungs
einheit an der Gewebestelle in unbeweglicher Weise gewähr
leistet ist und zum anderen die Herstellungskosten einer
diesbezüglichen Vorrichtung deutlich gegenüber den her
kömmlichen Vorrichtung gesenkt werden kann.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe
ist im Patentanspruch 1 angegeben. Vorteilhafte Aus
führungsformen sind den Ansprüchen 2 bis 8 zu
entnehmen.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Markieren von
Gewebestellen mit einer Hohlnadel, die an ihrem dis
talen Ende eine Schneidespitze vorsieht und durch die
eine drahtartige Markierungseinheit an die zu markie
rende Gewebestelle einbringbar ist, dadurch ausge
bildet, daß die Markierungseinheit wenigstens zwei
miteinander verdrillte Drahtstränge aufweist, deren
distale Endabschnitte verformbar, widerhakenförmig
ausgebildet sind.
Die erfindungsgemäße Verdrillung zweier Drähte führt
nicht nur zu einer zusätzlichen Stabilisierung entlang
der Drahtlängsachse, sondern gestattet es durch Ver
drillungsabschnitte unterschiedlicher Verdrillungs
dichte, Markierungen entlang der Drahtlängsachse zu
setzen ohne zusätzliche Markierungsmaterialien zu ver
wenden.
In vorteilhafter Weise wird zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Markierungsdrahtes ein
einziger, durchgehender Draht mit beispielsweise einem
Durchmesser von 0,3 mm verwendet, der mittig geknickt
und zu zwei gleich langen Drahthälften zusammengebogen
ist. Es erfolgt sodann die gegenseitige Verdrillung
der beiden Drahthälften bis kurz vor Erreichen der
beiden Drahtenden, die üblicherweise mit einer Länge
von etwa 1 bis 2 cm unverdrillt verbleiben. Diese
Drahtendabschnitte werden sodann bogenförmig, jeweils
in diametralen Richtungen von der Drahtlängsachse weg
gebogen.
Durch geeignete Auswahl des Drahtmaterials, das über
eine gewisse Mindeststarrheit zu verfügen hat, ist die
bogenförmige Verformung der Drahtenden derart unver
änderlich, so daß auch ein Einführen des auf diese
Weise ausgeformten Drahtstranges in eine dünne Hohl
kanüle nicht zu einer Rückverformung der bogenförmigen
Biegung kommt. Um den Verbleib der Form der Drahtend
abschnitte weiter zu steigern, ist es überaus vorteil
haft, wenn die fertiggestellte Markierungseinheit bei
Temperaturen um 500°C wärmebehandelt wird, so daß
diese Weise eine Materialhärtung erfolgt.
Durch die erfindungsgemäße Vorbiegung der distalen
Endabschnitte des Markierungsdrahtes, die gleichsam
einem Widerhaken entsprechen, ist der Verbleib der
einmalig eingeführten Markierungseinheit in der
bekannten Weise an die zu markierende Gewebestelle in
unbeweglicher Form garantiert, so daß auch der
Transport des untersuchten und "markierten" Patienten
zum Ort des chirurgischen Eingriffs keine Wanderung der
Markierungsdrahtspitze im Körpergewebe hervorruft.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exempla
risch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der
Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten er
findungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird. Es zeigen:
Fig. 1 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Mar
kierungseinheit sowie einer an sich be
kannten Hohlnadel,
Fig. 2a, b Detailansicht der Verdrillung entlang der
erfindungsgemäßen Markierungseinheit und
Fig. 3b Darstellung des distalen Endbereiches der
erfindungsgemäßen Markierungseinheit.
In Fig. 1 ist mit der Bezugsziffer 1 eine an sich
bekannte Hohlkanüle dargestellt, deren distales Ende
eine Schneidspitze 2 und deren proximales Ende einen
Handhabungsanschlag 3 zum Manipulieren der Hohlnadel
aufweist.
Die erfindungsgemäße Markierungseinheit, die aus der
unteren Darstellung der Fig. 3 hervorgeht, ist in
vorteilhafter Weise durch die distale Öffnung 2 der
Hohlkanüle 1 einführbar. Die Einführung der
Markierungseinheit erfolgt dabei so weit, bis die
bogenförmig ausgebildeten distalen Endabschnitte 4 der
Markierungseinheit vollständig innerhalb der Hohlkanüle
1 eingeführt sind.
Die Markierungseinheit weist entlang ihrer Drahtlängs
achse Drahtabschnitte 5, 6, 7 und 8 auf, an denen eine
höhere Verdrillungsdichte vorliegt, als im übrigen
Bereicht der Drahtachse. Der übersichtlicheren Dar
stellung ist auf eine Einzeichnung der Drahtverwin
dungen in den übrigen Drahtbereichen verzichtet worden.
Die Anordnung und Länge der betreffenden Bereiche 5, 6,
7 und 8 sind dabei derart gewählt, so daß folgende Vor
teile erzielt werden:
Ist die Markierungseinheit vollständig in die Hohl
kanüle 1 eingeführt, so kann diese in den Körper zur
Markierung von zu untersuchenden Gewebestellen einge
führt werden. Die Positionierung der Hohlkanüle 1
erfolgt mit Hilfe von Beobachtungssystemen, wie
beispielsweise Röntgen- oder Ultraschallmethoden. Ist
die Nadel an der richtigen Stelle positioniert, so
schiebt der Operateur die Markierungseinrichtung
aus dem distalen Ende der Hohlkanüle 1 heraus, so daß
die bogenförmig ausgestalteten distalen Endabschnitte
der Markierungseinheit vollständig aus der Hohlkanüle
herausragen. Zur Kontrolle für diesen Zustand ragt das
proximalseitige Ende des Verdrillungsabschnittes 8, das mit
den Fingerspitzen des Operateurs spürbar ist, proximal
seitig aus der Hohlkanüle 1 noch heraus. Somit ist es
für den Operateur leicht feststellbar, daß die Mar
kierungseinheit mit ihren distalen Endabschnitten 4
vollständig aus der Hohlkanüle im intrakorporalen
Bereich herausragt. Der Verdrillungsabschnitt 7 dient
der gleichen Markierungsfunktion wie der vorbeschrie
bene Verdrillungsabschnitt 8, sofern eine kürzere Hohl
kanüle verwendet wird.
Für den Fall daß der Operateur die zu untersuchende
Gewebestelle operativ behandeln bzw. entfernen möchte,
schneidet er den Körperbereich entlang des Drahtver
laufes vorsichtig auf, und spürt förmlich mit seinen
Fingerkuppen, bei Erreichen beispielsweise des Ver
drillabschnittes 6 bzw. 5, daß das distale Ende des
Markierungsdrahtes, der die genaue Lage der Gewebe
stelle angibt, kurz bevorsteht. In Abhängigkeit der
Operationsmethode kann der Distalbereich des Markier
ungsdrahtes vor, inmitten oder nach der zu unters
uchenden Gewebestelle gesetzt werden, so daß die be
schriebenen Verdrillabschnitte 5 und 6 eine spürbare
Hilfsmarkierung für den Operateur zum Erkennen der
genauen Lage der Gewebestelle relativ zur Drahtlängs
achse darstellen.
Die in Fig. 1 untere Darstellung eingezeichneten Be
reiche X, Y und Z entsprechen den Detaildarstellungen
der Fig. 2a, 2b und 2c.
Aus Fig. 2a ist der distale Bereich der Markiereinheit in
vergrößerter Darstellung zu entnehmen. Die bogenförmig
nach außen gebogenen distalen Drahtendabschnitte 4 sind
vorzugsweise an deren distalen Endspitzen abgerundet,
so daß jegliche scharfkantigen Drahtabschnitte
vermieden sind. Die bereits beschriebenen Verdrillab
schnitte 5 und 6, die vorzugsweise mit einer Verdrill
dichte von fünf Umdrehungen pro 10 mm gewickelt sind,
sind durch einen Verdrillungsabschnitt 9 geringerer
Verdrillungsdichte voneinander beabstandet. Die Ver
drillungsabschnitte 9 weisen vorzugsweise eine Um
drehung pro 8 mm auf.
Aus Fig. 2b ist der Mittenbereich Y aus Fig. 1 zu
entnehmen, der die Verdrillungsabschnitte 7 und 8 auf
weist, die je nach Länge der Hohlkanüle 1 die Funktion
der Anzeige übernehmen, ob die distalen Endabschnitte
der Markierungseinheit vollständig aus der Hohlkanüle 1
herausragen.
In Fig. 2c ist das proximale Ende der Markierungs
einheit dargestellt, aus dem hervorgeht, daß die beiden
verdrillten Drahtabschnitte aus einem einzigen Draht
hervorgehen, durch mittiges Umbiegen an der Knickstelle
10.
In vorteilhafter Weise sind ferner die distalen Endab
schnitte 4 der Markierungseinheit dem Profil eines
Propellers gebogen, wie es aus Fig. 3a hervorgeht. Aus Fig.
3b ist zu erkennen, daß die bogenförmig gebogenen End
abschnitte der Markierungseinheit gegeneinander derart
verformt sind, daß sie relativ zur Längsachse des
Drahtstranges in unterschiedlichen Ebenen gebogen
sind. Auf diese Weise kann ausgeschlossen werden, daß
sich die Drahtspitzen in der durch diese aufgespannten
Ebenen hin und her bewegen.
Selbstverständlich ist es möglich, die erfindungsge
mäße Markierungseinheit aus zwei, -vier,- und
mehrpaarigen Drahtverdrillungen vorzunehmen, so daß
eine mehrfach aufgefächerte Verankerungsspitze im
distalen Bereich einer Markierungseinheit vorgesehen
werden kann.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Markieren von Gewebestellen mit
einer Hohlnadel, die an ihrem distalen Ende eine
Schneidespitze vorsieht und durch die eine drahtartige
Markierungseinheit an die zu markierende Gewebestelle
einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungseinheit
wenigstens zwei miteinander verdrillte Drahtstränge
aufweist, deren distale Endabschnitte verformbar, wider
hakenförmig ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungseinheit aus
einem durchgehenden Drahtstück besteht, das mittig
zusammengebogen ist und beide Drahthälften derart
miteinander verdrillt sind, daß diese Abschnitte mit
großer sowie Abschnitte mit geringer Verdrillung auf
weisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte großer Ver
drillung 5 gegenseitige Umdrehungen der beiden Draht
stränge pro 10 mm Verdrillungsstrecke und die Ab
schnitte kleiner Verdrillung eine gegenseitige Umdrehung
pro 8 mm Verdrillungsstrecke aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die distalen Endabschnitte
der Drahtstränge bogenförmig von der gemeinsamen Ver
drillachse abstehend verformt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die distalen Enden der
Drahtabschnitte abgerundete Schnittkanten aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Ver
drillabschnitt großer Verdrillung vorgesehen ist, der
derart entlang der Markierungseinheit angebracht ist, daß
dieser abgestimmt auf die Länge der Hohlnadel den voll
ständigen Austritt der distalen Endabschnitte der Mar
kierungseinheit aus dem distalen Ende der Hohlnadel
anzeigt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtstrangabschnitte mit
unterschiedlichem Verdrillungsgrad mittels Ultraschall-,
Röntgen- oder ähnlichen Untersuchungsmethoden darstell
bar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die distalen Endabschnitte
der Markierungseinheit derart verformbar sind, daß
diese in die Hohlnadel einführbar und im Inneren der
Hohlnadel verschiebbar sind.
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