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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf einen medizinischen, implantierbaren Marker zur temporären oder dauerhaften Verortung innerhalb eines intrakorporalen Gewebebereiches, bestehend aus einem biokompatiblen und mittels sonographischer Diagnostik vom übrigen Gewebereich unterscheidbaren Material. Ferner wird eine Vorrichtung zum Implantieren des Markers in einen tierischen oder menschlichen Gewebebereich erläutert, umfassend eine Hohlkanüle mit einer schräg zur Hohlkanülen-Längsachse geneigten und an einer distalen Schneide, vorzugsweise in Form einer Schneidspitze mündenden Schneidfläche, und einen innerhalb der Hohlkanüle längsbeweglich gelagerten Mandrin.
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Stand der Technik
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Medizinisch implantierbare Marker im gattungsgemäßen Sinne stellen dreidimensionale Objekte bzw. Körper dar, die ein Arzt zum Zwecke der Lokalisation intrakorporaler Gewebestellen bzw. -bereiche im Wege eines minimalinvasiven Eingriffes, zumeist unter Verwendung einer Punktions- bzw. Teile einer Biopsienadelanordnung intrakorporal verortet. Das Markieren von Gewebebereichen erfolgt beispielsweise im Rahmen einer medikamentösen Therapierung von Tumoren, die bei erfolgreicher Behandlung unter Nutzung gängiger bildgebender Diagnoseverfahren, wie beispielsweise Röntgen-, Computertomographie-, sonographischer- oder Magnetresonanzverfahren nicht mehr sichtbar sind. Zur Beobachtung des Behandlungserfolges dienen die am therapierten Gewebebereich implantierten Marker.
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Aus der Druckschrift
DE 44 24 394 B4 ist eine drahtartige Markierungseinheit zu entnehmen, die wenigstens zwei miteinander verdrillte Drahtstränge aufweist, deren distale Endabschnitte nicht miteinander verdrillt sind und bogenförmig ausgebildete, jeweils von der gemeinsamen Verdrillachse abstehende Widerhakenelemente aufweisen. Zum Einbringen der drahtartigen Markierungseinheit dient eine Hohlnadel. Die verdrillten Drahtstränge sind aus einer Formgedächtnis-Metalllegierung gefertigt, so dass die distalen Endabschnitte nach Austritt aus der Hohlnadelspitze die bogenförmigen Widerhakenelemente selbstständig ausbilden.
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Die Druckschrift
DE 10 2010 048 736 A1 offenbart gleichfalls eine drahtartige Markierungseinheit, die mit Hilfe einer Hohlnadel intrakorporal platzierbar ist und aus wenigstens zwei miteinander verdrillten Drähten besteht, mit einem distalen Drahtendabschnitt, der aufgrund einer materialinhärenten Formeinprägung nach dem distalen Ausstoßen durch die Hohlnadel einen geschlossenen Ring bildet, der mindestens einen Winkel von 360° einschließt. Die sich ringartig ausbildende distale Drahtform innerhalb eines zu markierenden Gewebebereiches zeichnet sich vorteilhaft in Bezug auf eine zu vernachlässigende intrakorporale Migration sowie eine mittels gängiger bildgebender Diagnoseverfahren verbesserte Sichtbarkeit und eine damit verbundene gute Lokalisation aus.
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Im Unterschied zu den vorstehenden drahtartig ausgebildeten Markierungseinheiten, deren proximale Enden nach intrakorporaler Positionierung ihres Markierungsringes perkutan nach außen ragen und somit wenigstens für die betreffende Person eine Minimalbeeinträchtigung darstellen, offenbart die Druckschrift
DE 10 2004 055 583 A1 einen vollständig intrakorporal platzierbaren Marker in Form eines in sich geschlossenen Ringes, der mit Hilfe einer Einbringvorrichtung, bestehend aus einer Hohlnadel sowie einem innerhalb der Hohlnadel längsbeweglich gelagerten Mandrin minimalinvasiv platziert werden kann. Der ringförmige Marker besteht aus mindestens zwei dünnen, miteinander verdrillten, aus Formgedächtnismaterial bestehenden Einzeldrähten, vorzugsweise aus Nickel-Titan, die in gerader verdrillter Erstreckung mit Hilfe des Mandrins durch die intrakorporal platzierte Hohlnadel geschoben werden und sich nach distalseitigem Austritt durch die Hohlnadel selbständig zu einem geschlossenen Ring verformen, der die betreffende Gewebestelle markiert. Die Hohlnadel samt Mandrin wird extrakorporal entnommen, so dass der intrakorporal gesetzte Marker für die betreffende Person keinerlei Beeinträchtigungen bildet.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen medizinischen, implantierbaren Marker zur temporären oder dauerhaften Verortung innerhalb eines intrakorporalen Gewebebereiches, bestehend aus einem biokompatiblen und mittels sonographischer bildgebender Diagnostik vom übrigen Gewebebereich unterscheidbaren Material, derart weiterzubilden, so dass insbesondere die für einen Arzt wichtige visuelle Detektierbarkeit unter Verwendung sonographischer, bildgebender Untersuchungsverfahren gegenüber bekannten Markern verbessert werden soll. Auch gilt es den Marker in einer Weise auszubilden, so dass die Akzeptanz durch einen Patienten, der letztlich dem operativen Eingriff zum Platzieren des Markers zustimmen muss, wesentlich verbessert werden soll. Ferner gilt es eine Vorrichtung zum Implantieren des neuartigen Markers anzugeben, durch die die Patientenbelastung durch den minimalinvasiven Eingriff reduziert werden soll.
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Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Eine lösungsgemäße Vorrichtung zum Implantieren des lösungsgemäßen Markers ist im Anspruch 10 angegeben. Den Lösungsgedanken in vorteilhafter Weise weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der weiteren Beschreibung insbesondere unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele zu entnehmen.
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Lösungsgemäß zeichnet sich ein medizinischer, implantierbarer Marker zur temporären oder dauerhaften Verortung innerhalb eines intrakorporalen Gewebebereiches, bestehend aus einem biokompatiblen, mittels sonographischer Diagnostik vom übrigen Gewebebereich unterscheidbaren Material dadurch aus, dass der Marker ein Körper mit einer aus einem elastischen Material bestehende Matrix ist, die eine Vielzahl porenartiger Volumina zumindest teilweise umschließt.
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Der lösungsgemäßen Idee ging eine Vielzahl von sonographischen Untersuchungen an Gewebematerialien voraus, in die Marker aus unterschiedlichen Materialien, mit unterschiedlichen Formen und Größen und unterschiedlichen Materialkonsistenzen, d.h. Dichte, Materialhomogenität bzw. -heterogenität etc. platziert worden sind. Häufig zeigte sich, insbesondere bei ringförmigen Markern, die aus wenigstens zwei miteinander verdrillten Drähten gefertigt sind, dass sich das vom übrigen Gewebebereich kontrastreich abzeichnende Schallechobild des Ringmarkers entscheidend von der Beschallungsrichtung, unter der der Ringmarker von den Ultraschallwellen getroffen wird, abhängt. Trotz einer der Ringform aufgeprägten Wickelstruktur bedarf es eines geschulten und erfahrenen Auges, den Marker im Falle einer Beschallung in Ringebene gegenüber dem umliegenden Gewebebereich zu erfassen.
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Demgegenüber zeigte sich, dass bei Verwendung eines Markers, dessen Konsistenz in Art eines Schaumes ausgebildet ist, das sich durch Reflexion von Ultraschallwellen am Marker in der Ultraschallbilddarstellung visuell abzeichnende Reflexionsbild charakteristisch und kontraststark von dem umgebenden Gewebebereich abhebt. Ein derartiger Marker weist eine aus einem elastischen Material bestehende Matrix auf, die geschlossen-porige Volumina einschließt, in denen jeweils ein Gas, vorzugsweise Luft enthalten ist.
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Durch die innere, heterogene Struktur bzw. Konsistenz des Markers und der sich daraus ergebenden Vielfachreflexionen der mit dem Körper in Wechselwirkung tretenden Ultraschallwellen, zeichnet sich zum einen die Querschnittsform des Markers in Durchschallungsrichtung auf einem Sonogramm bzw. Ultraschallbild kontrastreich ab. Mit einer vorzugsweise kugelförmigen Ausprägung des Markerkörpers oder in Form eines Ellipsoids tritt der Marker aus allen Durchschallungsrichtungen gleichstark kontrastreich in Erscheinung.
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Zudem bildet sich als weiteres eindeutiges Erkennungscharakteristikum des Markers auf einem Sonogramm eine Art Ultraschallwellenreflexionsschweif aus, der sich in Durchschallungsrichtung unmittelbar an den Marker anschließt und kontrastreich in Erscheinung tritt. Diese Ultraschallwellenreflexionssignale rühren von den innerhalb der heterogenen Schaumstruktur des Markerkörpers auftretenden Vielfachreflexionen her, die durch die Vielzahl von geschlossen-porigen Volumina innerhalb der Matrix bedingt sind.
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Neben des ohnehin kontrastreich in Erscheinung tretenden Ultraschallabbildes des Markers ist die visuelle Auffälligkeit des Markers auf dem Sonogramm durch den vorstehend beschrieben Reflexionsschweif signifikant verbessert.
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Eine ähnlich auffällige Darstellung des Markers auf einem Sonogramm kann erzielt werden, bei Ausbilden des Markers mit einer aus elastischem Material bestehenden Matrix, die in Art einer Schwammstruktur offenporig ausgebildete und miteinander kommunizierende, d.h. miteinander verbundene Volumina umfasst. Auch in diesem Fall kommt es innerhalb des Markers bei Durchschallung mit Ultraschallwellen zu Vielfachreflexionen, durch die sich der vorstehende Reflexionsschweif im Ultraschallbild ausbildet. Im Falle einer schwammstrukturartig ausgebildeten Matrix füllen sich die offenporigen Volumina nach entsprechender intrakorporaler Platzierung mit Gewebeflüssigkeit, wohingegen im Falle der schaumstrukturartigen Ausbildung der Matrix die geschlossen-porigen Volumina mit Gas, vorzugsweise Luft befüllt bleiben.
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Auch ist es möglich einen Marker auszubilden, dessen aus elastischem Material bestehende Matrix bereichsweise in Art einer Schaumstruktur sowie bereichsweise in Art einer Schwammstruktur ausgebildet ist.
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In allen Fällen gilt es die Matrix aus einem biokompatiblen elastischen Material, vorzugsweise einem biokompatiblen Kunststoff, insbesondere aus einem Silikonmaterial zu fertigen, das über eine geeignete, für Implantate zugelassene Zertifizierung verfügt. Ein geeignetes Material ist beispielsweise unter der Bezeichnung „MED-2310“ der Firma Nusil Technology LLC bekannt. Der Silikonbasierte Kunststoff wird durch Mischung zweier Komponenten gewonnen und bildet je nach Prozessierung eine Schaum- und/oder Schwammstruktur aus, die in beiden Fällen eine elastische Matrix auf Silikonbasis besitzt.
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Der sich durch eine heterogene Materialstruktur auszeichnende, lösungsgemäße Marker, dessen Konsistenz durch die elastische Matrix geprägt ist, weist ein spezifisches Gewicht auf, das in etwa vergleichbar ist mit dem spezifischen Gewicht eines zu markierenden, intrakorporalen Gewebes, wodurch ein innerhalb eines Gewebebereiches eingebrachter Marker dauerhaft und stabil am ursprünglich platzierten Gewebebereich verbleibt. Migrationsbedingte Ortsveränderungen, die sich dauerhaft durch spezifische Gewichtsunterschiede zwischen Marker und Gewebe einstellen können, wie dies bei Markern aus Metall der Fall sein kann, treten beim lösungsgemäßen Marker nicht auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform verfügt der Marker über eine offenporig ausgestaltete Oberfläche, durch die ein Verankerungsprozess bedingt durch lokales Einwachsen des umgebenden Gewebes in die strukturierte bzw. offenporige Markeroberfläche unterstützt bzw. verbessert wird.
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In Abhängigkeit eines jeweils verwendeten Bildgebungsverfahrens zur visuellen Lokalisation des lösungsgemäß ausgebildeten Markers dient, der vornehmlich für den Einsatz sonographischer Untersuchungsmethoden, die besonders patientenschonend sind, konzipiert ist, kann dem elastischen Material, aus dem die Matrix besteht, zusätzlich wenigstens eine Substanz beigemischt oder an der Matrixoberfläche appliziert sein, die über Wechselwirkungseigenschaften verfügt, durch die die Substanz und somit der Marker auch bei bildgebenden Röntgen-, Computertomographie- oder Magnetresonanzverfahren sichtbar wird. Eine derartige Substanz ist beispielsweise ein Röntgenkontrastmittel, vorzugsweise in Form von Bariumsulfat, oder kann magnetische oder magnetisierbare Partikeln oder metallisches Pulver aufweisen.
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Gleichsam bietet es sich an in einer weiteren Ausführungsform den Marker mit einem medizinischen Wirkstoff zu kombinieren, so dass der Marker neben seiner Markierungsfunktion auch als Träger für eine medizinische Medikamentation dient, durch die innerhalb des Gewebebereiches, in dem der Marker implantiert ist, eine bestimmte medizinische Wirkstoffabgabe realisierbar ist, die bezüglich ihrer Konzentration und zeitlichen Abgabedauer geeignet gewählt werden kann.
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Grundsätzlich ist die Größe und Form des Markers frei wählbar und an die jeweiligen Einsatzanforderungen anpassbar. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den Marker kugelförmig oder in Form eines Ellipsoids auszubilden, zumal sich bei derartigen Körperformen in Durchschallungsrichtung hinter dem jeweiligen Markerkörper charakteristische Ultraschallechosignale ausbilden, die sich auf dem Sonogramm gleichsam eines Körperschattens darstellen, durch die die Erkennungssicherheit des Markers auf dem Diagramm erhöht wird.
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Um die patientenseitige Belastung durch den minimalinvasiven Eingriff zu Zwecken der Implantation des Markers in einen Gewebebereich von medizinischem Interesse möglichst gering zu halten, wird eine möglichst dünne Hohlnadel eingesetzt, vorzugsweise Hohlnadeln mit Durchmessern typischerweise von 14 ga bis 18 ga, d.h. 1,6 mm bis 1,02 mm. Diese Durchmesserdimension begrenzt einen maximal möglichen Marker-Durchmesser, zumal der Marker zum Zwecke der Implantation in einem komprimierten Zustand innerhalb der Hohlkanüle zu platzieren ist.
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Zum Implantieren des Markers eignet sich vorzugsweise eine Hohlkanüle mit einer schräg zur Hohlkanülen-Längsachse geneigten und an einer distalen Schneide, vorzugsweise in Form einer Schneidspitzen mündenden Schneidfläche, sowie ein innerhalb der Hohlkanüle längsbeweglich gelagerter Mandrin, wobei der Marker in einem komprimierten Zustand derart innerhalb der Hohlkanüle angeordnet ist, so dass der Marker die Hohlkanüle distalseitig fluiddicht abschließt und der Mandrin mittel- oder unmittelbar proximalseitig an dem komprimierten Marker zur Anlage gebracht wird, um letztlich den Marker durch Relativbewegung zwischen Hohlkanüle und Mandrin aus der Hohlkanüle distalseitig zu bewegen und von der Hohlkanüle zu separieren. Sobald der Marker distalseitig aus der Hohlkanüle vermittels des Mandrin austritt, nimmt der Marker seine ursprüngliche, entspannte Raumform ein und wird vom umliegenden Gewebe vollständig umgeben.
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Zur Handhabung und kontrollierten Platzierung des Markers innerhalb des Gewebebereiches sieht die Hohlkanüle sowie auch der Mandrin je ein proximalseitig angebrachtes Handhabungsmittel vor, das eine separate oder kombinierte bidirektionalen Bewegung der Hohlkanüle und/oder des Mandrins ermöglicht
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Vorzugsweise sind die am Mandrin und an der Hohlkanüle angebrachten Handhabungsmittel über ein Getriebe gekoppelt, durch das die Relativbewegung zwischen Mandrin und Hohlkanüle definiert ist. Vorzugsweise ist das Getriebe derart ausgebildet, so dass eine inverse Bewegungsumsetzung zwischen Mandrin und Hohlkanüle realisiert wird, d.h. im Falle eine distalwärts orientierten Bewegung des Mandrins wird die Hohlkanüle proximalwärts zurückgezogen. Das Getriebe verfügt in diesem Fall vorzugsweise über ein inverses Übersetzungsverhältnis von 1:1, d.h. eine Distalbewegung des Mandrins führt zu einer Proximalbewegung der Hohlkanüle im gleichen Maße und umgekehrt. Auf diese Weise ist es möglich, die mit dem Marker bestückte Hohlkanüle intrakorporal exakt zu platzieren, so dass der Marker am Ort der intrakorporal platzierten Schneidfläche im Gewebe verortet wird, d.h. die Schneidspitze der Hohlkanüle bewegt sich während des Ausbringvorganges proximalwärts, so dass keine weiteren Gewebeläsionen während des Ausbringvorganges verursacht werden.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
- 1a, b, c verschiedene Ausführungsformen eines Markers,
- 2 Sonogramm mit Marker,
- 3 Illustration des Ausbringvorganges eines Markers mit einer Hohlkanülen-Mandrin-Anordnung sowie
- 4a, b Vorrichtung zum Implantieren eines lösungsgemäß ausgebildeten Markers
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Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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1a zeigt einen Marker 1 in Form einer Kugel, der über eine Vielzahl von porenartigen Volumina 2 verfügt, die von einer Matrix 3 aus elastischem Material, vorzugsweise aus medizinisch zugelassenem Silikonmaterial, umgeben ist. Die mit Gas, vorzugsweise mit Luft, befüllten porenartigen Volumina 2 sind nicht notwendigerweise gleich groß, sondern unterliegen einer statistischen Größenverteilung. Das in 1a illustrierte Ausführungsbeispiel verfügt über eine weitgehend glatte Kugeloberfläche.
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1b zeigt eine alternative Form des Markers 1 in Form eines Ellipsoids, der gleichsam über eine schaumstrukturartige Matrix 3 verfügt, die jedoch bereichsweise nach außen hin offene Volumina 2' besitzt. An die offenporigen Volumina 2' können sich gleichsam in die Tiefe der Matrix offenporige Teilvolumina 2' in Art einer Schwammstruktur anschließen. Somit verfügt das in 1b illustrierte Ausführungsbeispiel sowohl über Schwammstrukturbereiche, in denen die einzelnen Teilvolumina 2' offenporig miteinander verbunden sind, als auch über Schaumstrukturbereiche mit in sich abgeschlossenen porenartigen Volumina 2.
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1c zeigt einen Marker 1, der vollständig aus einer schwammstrukturartig ausgebildeten Matrix 3 besteht, die offenporig ausgebildete Volumina 2' umfasst, die miteinander fluidisch kommunizieren.
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Grundsätzlich sind der Formgebung sowie auch der Ausbildung der Matrix in Form einer Schwamm- oder Schaumstruktur keine Grenzen gesetzt. Die lösungsgemäßen Marker sind aufgrund des elastischen Matrixmaterials 3 komprimierbar und weisen ein spezifisches Gewicht auf, das mit dem spezifischen Gewicht von biologischen, menschlichem oder tierischem Gewebe vergleichbar ist. Das spezifische Gewicht des Markers 1 kann von dem spezifischen Gewicht des biologischen Gewebematerials mit einer Toleranz von +/- 30% abweichen.
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Der lösungsgemäße Marker zeichnet sich durch hervorragende Ultraschallreflexionseigenschaften aus, so dass sich der Marker gegenüber dem biologischen Gewebe 4 im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung am Ultraschallbild bzw. Sonogramm visuell abhebt.
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2 zeigt ein Sonogramm eines Gewebebereiches 4, in dem der lösungsgemäße Marker 1 implantiert ist. Es sei angenommen, dass der Gewebebereich 4 mit einem Ultraschallfeld beschallt wird, das sich längs der Zeichenebene von rechts nach links ausbreitet. Aufgrund der inneren heterogenen Struktur des Markers 1, bedingt beispielsweise durch die innere Schwammstruktur, kommt es zu einer Vielzahl von innerhalb des Markers auftretenden Ultraschallwellenreflexionen, die sich im Sonogramm als charakteristische in Ausbreitungsrichtung hinter dem Marker 1 angeordnete Ultraschallreflexe abbilden, vergleichbar eines Ultraschallreflexschattens 1'. Neben dem sich gegenüber dem umliegenden Gewebe 4 kontrastreich darstellenden Markerabbild 1, der für einen Arzt eindeutig erkennbar ist, bildet der Ultraschallwellenschatten 1' ein weiteres für den Marker charakteristisches Erkennungszeichen, so dass die Lokalisierungssicherheit erheblich gesteigert ist.
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Der lösungsgemäße Marker bewirkt beim Patienten aufgrund der dem Marker innewohnenden materialelastischen Eigenschaften einen als angenehm wahrnehmbaren haptischen Eindruck, den der Patient bei Inaugenscheinnahme des Markers erfährt, so dass die patientenseitige Akzeptanz hinsichtlich eines in Kauf zu nehmenden minimalinvasiven Eingriffes entscheidend verbessert ist, im Vergleich beispielsweise zu bisher bekannten Markern aus einem metallischen Werkstoff, durch den ein zu markierender Gewebebereich einer größeren Läsionsgefahr unterliegt.
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3 zeigt eine Vorrichtung zum Implantieren des Markers 1, die eine Hohlkanüle 5 aufweist mit einer distalen Schneide mit einer Schneidspitze 6 sowie einer Schneidfläche 7. Die Schneidfläche 7 ist gegenüber der Hohlkanülen-Längsachse 8 geneigt. Im Inneren der Hohlkanüle 5 ist ein Mandrin 9 längsbeweglich angeordnet, an dessen proximalen Ende ein Handhabungsmittel 10 angebracht ist. In gleicher Weise weist auch das proximale Ende der Hohlkanüle 5 ein entsprechendes Handhabungsmittel 11 auf. Beide Handhabungsmittel 10, 11 sind über ein Getriebe 12 gekoppelt, das durch entsprechend manuelle Bedienung beider Handhabungsmittel 10, 11 für eine separate oder kombinierte bidirektionale Bewegung von Hohlkanüle 5 und/oder Mandrin 9 sorgt.
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Zum Einbringen eines Markers 1 in einen zu markierenden Gewebebereich ist der Marker 1 in einem komprimierten Zustand derart distalseitig in die Hohlkanüle 5 eingebracht, so dass der Marker 1 die Hohlkanüle 5 distalseitig fluiddicht abschließt. Der Mandrin 9 ist in dem in 3 illustrierten Ausführungsbeispiel unmittelbar proximalseitig an den Marker 1 in Anlage gebracht, um den Marker 1 durch distalseitiges Vorschieben des Mandrins 9 aus der Hohlkanüle 5 zu separieren.
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Denkbar ist ebenfalls ein Bestücken der Hohlkanüle 5 mit mehreren Markern 1, die seriell hintereinander längs der Hohlkanüle 5 angeordnet sind. Der Mandrin 9 würde in diesem Fall einen axial gerichteten Förderdruck über sämtliche innerhalb der Hohlkanüle 5 gelagerten Marker 1 ausüben, um den jeweils distalseitig angeordneten Marker aus der Hohlkanüle 5 zu schieben.
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4a zeigt den Distalbereich einer mit einem Marker 1 bestückten Hohlkanüle 5 und einem proximalseitig zum Marker angrenzend gelagerten Mandrin 9. Es sei angenommen, dass die Hohlkanüle 5 intrakorporal bis zu einer definierten Position x in einen umliegenden Gewebebereich 4 platziert ist. Zum Zwecke des Ausbringens des Markers 1 aus der Hohlkanüle 5 bewegt sich der Mandrin 9 distalseits nach vorne und schiebt auf diese Weise den Marker 1 durch die Öffnung der Hohlkanüle 5 hindurch. Gleichzeitig wird die Hohlkanüle 5 proximalseits zurückgezogen. Auf diese Weise wird der Marker 1 exakt an jener Stelle platziert, an der die Öffnung des Hohlkanals 5 in der Bilddarstellung gemäß 4a platziert worden ist.
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Dies ist zum einen für den Arzt sehr vorteilhaft, zumal der Arzt die exakte Lage der Markerplatzierung durch die Positionierung der Hohlkanüle 5 exakt vorgeben kann. Zudem wird der Gewebebereich 4 im Rahmen der Markerplatzierung nicht weiter geschädigt. In 4b ist eine Situation illustriert, in der der Marker 1 seine ursprüngliche Kugelform annimmt, die typischerweise einen Durchmesser zwischen 2 bis 4 mm aufweist.
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Das vorstehend erläuterte kontrollierte Ausbringen des innerhalb der Hohlkanüle 5 komprimiert gelagerten Markers 1 setzt eine aufeinander abgestimmte Bewegungsdynamik zwischen Hohlkanüle 5 und Mandrin 9 voraus. Das in 3 erläuterte Getriebe 12 sorgt bei manueller Betätigung der Handhabungsmittel 10 und 11 für eine inverse Bewegungsumsetzung, vorzugsweise mit einem inversen Übersetzungsverhältnis von 1:1, d.h. eine Distalbewegung des Mandrins 9 führt zu einer gleich großen Proximalbewegung der Hohlkanüle 5.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Marker
- 1'
- Ultraschallwellenschweif
- 2
- Porenartige Volumina
- 2'
- Offenporige Volumina
- 3
- Matrix
- 4
- Gewebebereich
- 4'
- Ultraschallschattenreflexe
- 5
- Hohlkanüle
- 6
- Schneidspitze
- 7
- Schneidfläche
- 8
- Hohlkanülen-Längsachse
- 9
- Mandrin
- 10, 11
- Handhabungsmittel
- 12
- Getriebe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4424394 B4 [0003]
- DE 102010048736 A1 [0004]
- DE 102004055583 A1 [0005]