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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Behandlungsinstrument für eine endoskopische Operation.
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Hintergrundtechnologie
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Bei einer endoskopischen Operation werden an mehreren Stellen im Bauchraum einige Zentimeter große Schnitte gesetzt, in die ein als Trokar bezeichnetes zylinderförmiges Instrument eingesetzt wird und die Operation mittels eines durch den Trokar durchgeführten Behandlungsinstruments, Endoskops usw. durchgeführt wird. Charakteristisch ist dabei, dass die Belastung für den Körper des Patienten geringer und die Genesung schneller ist, als bei einer Schnittoperation.
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Behandlungsinstrumente, die bei einer endoskopischen Operation verwendet werden, müssen dabei durch den Trokar durchgeführt und im durch den Trokar durchgeführten Zustand bedient werden können. Folglich unterliegen diese Behandlungsinstrumente durch die Form des Trokars (im Allgemeinen eine Länge von 100 mm und ein Innendurchmesser von 5 mm) strengen strukturellen Einschränkungen, sodass die Ausstattung mit einer ausreichenden Bedienbarkeit schwierig ist. Als Behandlungsinstrument für eine endoskopische Operation ist ein solches bekannt, das ein Flexionsteil in dem in das Körperinnere des Patienten durchgeführten Durchführungsteil aufweist, wobei Zangenbranche an der Spitze frei öffen- und schließbar und frei drehbar sind (Patentliteratur 1).
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Literatur zum Stand der Technik
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Patentliteratur
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- Patentliteratur 1: JP Patentoffenlegung Nr. 2008-220972
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Zusammenfassung der Erfindung
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Durch die Erfindung zu lösende Aufgabe
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Da das vorstehende Behandlungsinstrument jedoch nur ein Flexionsteil in dem Durchführungsteil aufweist, ist es schwierig, den Winkel der Zangenbranche gegenüber dem Organ des Patienten und den Abstand von der Durchführungsöffnung des Trokars bis zu den Zangenbranchen einzustellen. Es besteht daher die Gefahr, dass das Organ des Patienten nicht richtig gegriffen werden kann und verletzt wird. Außerdem ist es erforderlich, dass abgestimmt auf die Statur des Patienten mehrere Behandlungsinstrumente vorbereitet werden müssen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Bereitstellung eines Behandlungsinstruments für eine endoskopische Operation mit hervorragender Bedienbarkeit. Konkret wird ein Behandlungsinstrument für eine endoskopische Operation bereitgestellt, das in einem Durchführungsteil ins Körperinnere des Patienten frei krümmbare, mindestens zwei Flexionsteile aufweist, und außerdem Zangenbranche an der Spitze frei öffen- und schließbar und frei drehbar sind.
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Mittel zum Lösen der Aufgabe
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Das Behandlungsinstrument für eine endoskopische Operation gemäß der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
ein Durchführungsteil, das an einem Ende eines rohrförmigen Hauptkörpers angebracht ist, und ein Steuerteil, das an dem anderen Ende angebracht ist, vorgesehen sind,
das Durchführungsteil mindestens zwei Flexionsteile und ein Paar Zangenbranche aufweist,
das Steuerteil für die jeweiligen Flexionsteile Flexionsbedienteile, ein Schließbedienteil und ein Drehbedienteil aufweist,
die Flexionsteile dadurch krümmbar sind, dass eine mit den Flexionsbedienteilen gekoppelte erste geradlinige Komponente in dem Hauptkörper in Axiallinienrichtung vor- und zurückbewegt wird,
die Zangenbranche dadurch öffen- und schließbar sind, dass eine mit dem Schließbedienteil gekoppelte zweite geradlinige Komponente in dem Hauptkörper in Axiallinienrichtung vor- und zurückbewegt wird, und
die Zangenbranche dadurch drehbar sind, dass eine mit dem Drehbedienteil gekoppelte dritte geradlinige Komponente in dem Hauptkörper um die Axiallinie gedreht wird.
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Gemäß diesem Aufbau weist das in das Körperinnere des Patienten durchgeführte Durchführungsteil mindestens zwei Flexionsteile auf, und die Zangenbranche an der Spitze sind frei öffen- und schließbar und frei drehbar, sodass die Bedienbarkeit des Behandlungsinstruments verbessert werden kann.
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Die „geradlinige Komponente” ist hierbei nicht streng beschränkt auf einen geradlinigen Gegenstand wie z. B. einen Draht, ein Kabel oder ein Seil, sondern schließt auch eine zylinderförmige Komponente wie z. B. eine Röhre, oder eine stabförmige Komponente wie z. B. einen Stab oder einen Stiel, oder einen mit diesen gekoppelt geformten Gegenstand ein.
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Bei dem vorstehenden Aufbau kann es sich ferner bei der dritten geradlinigen Komponente auch um eine Röhre handeln, die zumindest an den Flexionsteilen einen spiralförmig gebildeten Schlitz aufweist.
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Gemäß diesem Aufbau wird dadurch, dass die Röhre als dritte geradlinige Komponente einen spiralförmig gebildeten Schlitz aufweist, die Flexibilität der Röhre verbessert.
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Ferner kann es sich bei dem vorstehenden Aufbau bei der dritten geradlinigen Komponente auch um eine Röhre handeln, die zumindest an den Flexionsteilen mehrere parallele spiralförmig gebildete Schlitze aufweist.
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Gemäß diesem Aufbau wird dadurch, dass die Röhre als dritte geradlinige Komponente mehrere parallele spiralförmig gebildete Schlitze aufweist, die Flexibilität der Röhre noch weiter verbessert.
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Bei dem vorstehenden Aufbau können die Schlitze auch zumindest eine nicht geschlitzte Stelle aufweisen.
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Gemäß einem solchen Aufbau kann dadurch, dass die in der Röhre als dritte geradlinige Komponente gebildeten spiralförmigen Schlitze eine nicht geschlitzte Stelle aufweisen, eine Federung um die Axiallinie der Röhre herum, die durch das Bilden der spiralförmigen Schlitze entsteht, verringert werden, und eine Absorption der durch das Drehbedienteil erteilten Drehbedienungskraft durch die Röhre oder Abstoßung von der Röhre reduziert werden. Daher kann unter Beibehaltung der Flexibilität der Röhre ein direktes Bedienungsgefühl bei der Drehbedienung der Zangenbranche gewonnen werden und die Winkeleinstellung bei der Drehrichtung der Zangenbranche wird einfach.
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Mit „nicht geschlitzte Stelle” wird eine Unterbrechungsstelle des Schlitzes bezeichnet.
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Ferner kann es sich bei dem vorstehenden Aufbau bei der dritten geradlinigen Komponente auch um eine Röhre mit mehreren in Axiallinienrichtung parallelen Schlitzen handeln, die anstelle des vorstehend angegebenen spiralförmigen Schlitzes zumindest an den Flexionsteilen in zumindest einem Teil des zur Axiallinie vertikalen Außendurchmessers gebildet sind.
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Gemäß einem solchen Aufbau kann dadurch, dass die in der Röhre als dritte geradlinige Komponente gebildeten mehreren in Axiallinienrichtung parallelen Schlitze in zumindest einem Teil des zur Axiallinie vertikalen Außenumfangs gebildet sind, im Vergleich zu der vorstehend angeführten, einen spiralförmigen Schlitz aufweisenden Röhre, die Flexibilität der Röhre verbessert werden, ohne das die Stärke gegenüber der Drehkraft der Axialdrehung verloren geht.
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Bei dem vorstehenden Aufbau kann es sich bei der dritten geradlinigen Komponente auch um ein β-Titanlegierungsprodukt handeln.
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Gemäß einem solchen Aufbau kann durch die Verwendung einer β-Titanlegierung mit einer hervorragenden geschmeidigen Biegestärke, auch in einem Zustand mit Flexionen an mehreren Stellen in dem Durchführungsteil, die Drehkraft gut auf die Zangenbranche an der Spitze übertragen werden. Außerdem kann der Durchmesser der dritten geradlinigen Komponente verkleinert werden. Wie vorstehend ausgeführt, ist der Durchmesser des rohrförmigen Hauptteils auf den Innendurchmesser des Trokars beschränkt, sodass es durch eine Durchmesserverkleinerung der dritten geradlinigen Komponente möglich wird, mehrere erste geradlinige Komponenten durch das Hauptteil durchzuführen. Daher können mehrere in dem Durchführungsteil frei krümmbare Flexionsteile vorgesehen werden, sodass die Handhabung des Behandlungsinstruments verbessert werden kann.
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Wirkungen der Erfindung
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Wie vorstehend erläutert, wird durch das Behandlungsinstrument für eine endoskopische Operation gemäß der vorliegenden Erfindung die Handhabung des Behandlungsinstruments verbessert, da dieses mindestens zwei Flexionsteile aufweist, die in dem ins Körperinnere des Patienten durchgeführten Durchführungsteil frei krümmbar sind, und die Zangenbranche an der Spitze frei öffen- und schließbar und frei drehbar sind.
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Einfache Erläuterung der Zeichnungen
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1 ist eine Zeichnung, die den Aufbau eines Behandlungsinstruments für eine endoskopische Operation gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.
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2 ist eine vergrößerte Darstellung des Durchführungsteils gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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3 ist eine vergrößerte Darstellung eines Teils des Steuerteils gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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4 ist eine erläuternde Darstellung des Öffnungs- und Schließvorgangs der Zangenbranche gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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5 ist eine Zeichnung, die den Aufbau der dritten geradlinigen Komponente gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.
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6 sind aufgefaltete Darstellungen der dritten geradlinigen Komponente gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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7 ist eine Schnittzeichnung der dritten geradlinigen Komponente gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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8 ist eine erläuternde Darstellung der Formen, die das Behandlungsinstrument für eine endoskopische Operation gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung annehmen kann.
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9 sind erläuternde Darstellungen von abgewandelten Beispielen der zweiten oder dritten geradlinigen Komponente gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Im Folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erläutert. Bei diesen Ausführungsformen handelt es sich jedoch lediglich um Beispiele, ohne dass diese als Einschränkung der vorliegenden Erfindung zu interpretieren sind. Im Übrigen werden gleiche oder entsprechende Bauteile in den Zeichnungen mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 ist eine Zeichnung, die den Aufbau des Behandlungsinstruments für eine endoskopische Operation gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt. Ein Behandlungsinstrument 1 weist ein Durchführungsteil 10 und ein Bedienteil 20 auf. Das Durchführungsteil 10 weist an einem Ende eines rohrförmigen Hauptkörpers 2 vorgesehene, mindestens zwei Flexionsteile 11 (bei der vorliegenden Ausführungsform zwei, das erste Flexionsteil 11a und das zweite Flexionsteil 11b) und ein Paar Zangenbranche 12 auf. Das Bedienteil 20 ist an dem anderen Ende des rohrförmigen Hauptkörpers 2 vorgesehen, und weist an dem Durchführungsteil 10 vorgesehene, den jeweiligen Flexionsteilen 11 entsprechende Flexionsbedienteile 21 (das dem ersten Flexionsteil 11a entsprechende erste Flexionsbedienteil 21a und das dem zweiten Flexionsteil 11b entsprechende zweite Flexionsbedienteil 21b), ein Schließbedienteil 22 und ein Drehbedienteil 23 auf.
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Bei dem Bedienteil 20 ist ein um etwa 30° gekrümmtes Teil 25 vorgesehen, um während der Operation eine Interferenz mit anderen Geräten zu verhindern. Der Flexionswinkel des gekrümmten Teils 25 kann in einem vom wesentlichen Gedanken nicht abweichenden Umfang in geeigneter Weise verändert werden. Der betreffende Abschnitt kann auch eine geradlinige Form haben. Das gekrümmte Teil 25 kann ferner eine feste Form, die sich durch von außen einwirkende Kräfte während der Operation nicht verändert, oder eine variable Form haben, die während der Operation geeignet eingestellt werden kann.
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2 ist eine vergrößerte Darstellung des Durchführungsteils 10 und 3 ist eine vergrößerte Darstellung eines Teils des Bedienteils 20 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Eine erste geradlinige Komponente 31a ist mit dem ersten Flexionsteil 11a des Durchführungsteils 10 und dem ersten Flexionsbedienteil 21a des Bedienteils 20 gekoppelt. Das erste Flexionsteil 11a wird über die erste geradlinige Komponente 31a durch das erste Flexionsbedienteil 21a bedient, wobei das erste Flexionsteil 11a nur in eine Richtung gekrümmt ist.
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Die erste geradlinige Komponente 31a wird in einem Arretierteil 14a, das bei dem Durchführungsteil 10 auf der Innenseite der Krümmungsrichtung des ersten Flexionsteils 11a und auf Seiten des Durchführungsteils 10 positioniert ist, und in einer mit dem ersten Flexionsbedienteil 21a bei dem Bedienteil 20 verbundenen Arretierkomponente 26a arretiert. Durch Drehen des ersten Flexionsbedienteils 21a (bei der vorliegenden Ausführungsform ein erster Flexionsbedienwähler) bewegt sich die Arretierkomponente 26a, mit der die erste geradlinige Komponente 31a gekoppelt ist, im Inneren des Hauptkörpers 2 in Axialrichtung vor und zurück. Dadurch wirkt auf das Arretierteil 14a des ersten Flexionsteils 11a, das mit dem anderen Ende der ersten geradlinigen Komponente 31a gekoppelt ist, eine Zugkraft und das erste Flexionsteil 11a wird gekrümmt. Wird der erste Flexionsbedienwähler 21a zurückgedreht, kehrt das erste Flexionsteil 11a aufgrund der Stabilität der im Inneren des Hauptteils durchgeführten geradlinigen Komponenten 31, 32, 33 zur geradlinigen Form zurück.
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Durch das gleiche Prinzip wird das zweite Flexionsteil 11b über die erste geradlinige Komponente 31b durch das zweite Flexionsbedienteil 21b bedient.
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Unter dem Gesichtspunkt der für den Krümmungsbetrieb erforderlichen Zugstärke und Flexibilität kann als erste geradlinige Komponente 31 z. B. ein Edelstahlseil verwendet werden.
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Solange bei der vorliegenden Ausführungsform nichts anderes angegeben ist, sind mit dem Flexionsteil 11 beide, das erste Flexionsteil 11a und das zweite Flexionsteil 11b, mit dem Flexionsbedienteil 21 beide, das erste Flexionsbedienteil 21a und das zweite Flexionsbedienteil 21b, und mit der ersten geradlinigen Komponente 31 beide, die erste geradlinige Komponente 31a und 31b gemeint.
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Das Zangenbranchenpaar 12 ist an der Spitze des rohrförmigen Hauptkörpers 2 frei öffen- und schließbar positioniert. Die durch das Innere des Hauptkörpers 2 durchgeführte zweite geradlinige Komponente 32 ist über eine Verbindungsstruktur 13, 24 mit den Zangenbranchen 12 und dem Schließbedienteil 22 gekoppelt. Durch das Öffnen und Schließen eines Schließbediengriffs, bei dem es sich um das Schließbedienteil 22 handelt, bewegt sich die zweite geradlinige Komponente 32 im Inneren des Hauptkörpers 2 vor und zurück, sodass die Zangenbranche 12 geöffnet oder geschlossen werden.
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4 ist eine den Öffnungs- und Schließvorgangs des Zangenbranchenpaars 12 erläuternde Darstellung. Bei dem Paar Zangenbranche 12 kann, wie in dieser Figur dargestellt, eine Seite fixiert und nur die andere Seite bewegbar sein, es ist aber auch möglich, dass beide zusammen den Öffnungs-/Schließvorgang durchführen.
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Als zweite geradlinige Komponente 32 kann z. B. ein Draht oder ein Stab aus Edelstahl, Titan oder einer Titanlegierung verwendet werden. Unter dem Aspekt einer hervorragenden Stabilität wird insbesondere die Verwendung eines Stabs aus einer Nickel-Titan-Legierung bevorzugt.
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Ferner ist das Zangenbranchenpaar 12 an der Spitze des rohrförmigen Hauptkörpers 2 frei um dessen Axiallinie drehbar positioniert. Die durch das Innere des Hauptkörpers 2 durchgeführte dritte geradlinige Komponente 33 ist mit den Zangenbranchen 12 und dem Drehbedienteil 23 gekoppelt. Durch das Drehen eines Drehbedienwählers, bei dem es sich um das Drehbedienteil 23 handelt, wird die dritte geradlinige Komponente 33 im Inneren des Hauptkörpers 2 um die Axiallinie herum gedreht und dreht die Zangenbranche 12 an.
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Als dritte geradlinige Komponente 33 können z. B. ein Flexibilität aufweisender Stab, eine Röhre oder ein Draht verwendet werden. Die Materialqualität kann entsprechend der erforderlichen Abmessung und Stärke geeignet ausgewählt werden, dabei wird jedoch die Verwendung eines Flexibilität aufweisenden Metalls, z. B. einer Nickel-Titan-Legierung oder einer β-Titanlegierung bevorzugt. Von diesen wird unter dem Aspekt einer hinreichenden Flexibilität, und dass die Drehbedienkraft bei dem Drehbedienteil 23 auf die Zangenbranche 12 an der Spitze hinreichend übertragen werden kann, sowie unter dem Aspekt der Durchführbarkeit der zweiten geradlinigen Komponente durch das Innere, eine Röhre aus einer β-Titanlegierung besonders bevorzugt.
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Da die Entfernung von dem Drehbedienteil 23 auf Seiten des Bedienteils bis zu den Zangenbranchen 12 an der Spitze groß ist, und im Inneren des Hauptkörpers 2 auch ein Widerstand vorliegt, wird bei einem herkömmlichen Behandlungsinstrument für ein Endoskop die Drehbedienkraft bei dem Drehbedienteil 23 absorbiert, sodass auf die Zangenbranche 12 an der Spitze keine hinreichende Antriebskraft übertragen werden kann. Ferner kann ein direktes Bediengefühl nicht erzielt werden, da bei dem Drehbedienteil 23 eine Abstoßung entsteht, oder wenn die Verdrehungskräfte ein bestimmtes Maß übersteigen, auf ein Mal Kraft auf die Zangenbranche 12 übertragen und diese zu sehr gedreht werden. Diese Phänomene treten insbesondere dann auf, wenn es viele Flexionsteile 11 des Hauptkörpers 2 gibt, sodass bei einem Aufbau mit frei öffnen- und schließbaren und frei drehbaren Zangenbranchen 12 an der Spitze, auf Seiten des Durchführungsteils 10 höchstens ein Flexionsteil 11 vorgesehen werden kann.
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Hinsichtlich dieses Punktes wird gemäß der vorliegenden Ausführungsform als geradlinige Komponente 33 für die Drehbedienung der Zangenbranche 12 eine β-Titanlegierung verwendet, deren geschmeidige Biegestärke hervorragend ist. Daher kann selbst bei mehreren Krümmungen bei dem Durchführungsteil 10 auf die Zangenbranche 12 an der Spitze eine geeignete Antriebskraft übertragen werden. Außerdem ist im Vergleich zu einem herkömmlichen Behandlungsinstrument eine Durchmesserverkleinerung der geradlinigen Komponente 33 möglich. Wie vorstehend ausgeführt, wird der Außendurchmesser des rohrförmigen Hauptkörpers 2 durch den Innendurchmesser des Trokars eingeschränkt. Durch eine Durchmesserverkleinerung der dritten geradlinigen Komponente 33, wird es möglich, dass stattdessen mehrere der ersten geradlinigen Komponenten 31 durch das Innere des Hauptkörpers 2 durchgeführt werden. Folglich können bei dem Durchführungsteil 10 mehrere Flexionsteile 11 vorgesehen und die Bedienbarkeit des Behandlungsinstruments 1 verbessert werden.
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5 ist eine Darstellung des Aufbaus der dritten geradlinigen Komponente 33 bei der vorliegenden Ausführungsform. Bei der dritten geradlinigen Komponente 33 handelt es sich um eine Röhre 34 mit zumindest einem Schlitz bei einem dem ersten Flexionsteil 11a entsprechenden ersten Schlitzformteil 38a und einem dem zweiten Flexionsteil 11b entsprechenden zweiten Schlitzformteil 38b. Bei der vorliegenden Ausführungsform liegt ebenfalls ein Schlitz 36 bei dem einem Bogenteil 25 entsprechenden dritten Schlitzformteil 39 vor. Durch das Aufweisen des Schlitzes 36, wird die Flexibilität der Röhre 34 verbessert.
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6 sind Auffaltungen der dritten geradlinigen Komponente 33 bei der vorliegenden Ausführungsform, die Formen des Schlitzes 36 zeigt, der an der Röhre 34, bei der es sich um die dritte geradlinige Komponente 33 handelt, gebildet ist. Bei dieser Zeichnung wurde zum leichteren Verständnis der Form des Schlitzes 36, der Maßstab in einen verkleinerten Maßstab geändert, sodass das Verhältnis von Länge und Breite nicht ganz korrekt ist.
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Die in 6(a) gezeigte dritte geradlinige Komponente 33 (Röhre 34) weist zumindest an dem Flexionsteil 11 einen spiralförmig gebildeten Schlitz 36 auf. Durch das Aufweisen des Schlitzes 36 wird die Flexibilität der Röhre 34 verbessert. Bei dem Schlitz 36 ist ferner zumindest eine nicht geschlitzte Stelle 37 vorgesehen. Durch die nicht geschlitzte Stelle 37, kann die Federung um die Axiallinie der Röhre, die durch die Bildung des spiralförmigen Schlitzes 36 entsteht, und die bei der Drehbedienung der Zangenbranche 12 auftretende Abstoßungskraft reduziert werden. Dadurch wird ein direktes Drehbediengefühl erzielt und die Winkeleinstellung bei der Drehrichtung der Zangenbranche 12 wird leichter.
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Die in 6(b) dargestellte dritte geradlinige Komponente 33 (Röhre 34) weist vier spiralförmige, parallel gebildete Schlitze 36 auf. Durch das Aufweisen der vier Schlitze wird die Flexibilität im Vergleich zu der Röhre 34 mit einem Schlitz 36 verbessert. Wie bei dem einen Schlitz 36 ist auch bei den vier Schlitzen 36 zumindest eine nicht geschlitzte Stelle 37 vorgesehen.
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Die in 6(c) dargestellte dritte geradlinige Komponente 33 (Röhre 34) weist acht spiralförmige, parallel gebildete Schlitze 36 auf. Im Vergleich zu der einen und der vier Schlitze 36 aufweisenden Röhre 34, wird die Flexibilität noch weiter verbessert. Da mit zunehmender Anzahl der Schlitze die Stärke der Röhre 34 abnimmt, ist eine zu starke Erhöhung der Anzahl nicht erwünscht. Wie bei dem einen und den vier Schlitzen 36, ist auch bei den acht Schlitzen 36 zumindest eine nicht geschlitzte Stelle 37 vorgesehen.
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Dabei werden die Breite und der Abstand des Schlitzes 36 sowie die Länge und die Anzahl nicht geschlitzter Stellen 37 entsprechend der erforderlichen Flexibilität der Röhre 34 und der von dem Drehbedienteil 23 zugesetzten Drehbedienkraft geeignet ausgewählt.
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7 ist eine Schnittzeichnung, bei der die in 3(c) dargestellte dritte geradlinige Komponente 33 (Röhre 34) aus der Richtung A-A, die in 5 gezeigt ist, gesehen wird. Die Röhre 34 mit einem Hohlteil 35 weist acht spiralförmige parallel gebildete Schlitze 36 auf, wobei die Schlitze 36 eine das Hohlteil 35 erreichende Tiefe haben. Die Schlitze 36 müssen dabei nicht unbedingt das Hohlteil 35 erreichen, sondern können auch nur in der Oberflächenschicht der Außenumfangsfläche der Röhre 34 gebildet werden.
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Die in 6(d) dargestellte dritte geradlinige Komponente 33 (Röhre 34) weist in Axiallinienrichtung parallele mehrere Schlitze 36 auf, die zumindest in einem Teil des zur Axiallinie vertikalen Außendurchmessers gebildet sind. Bei der Röhre 34 mit diesen Schlitzen 36 kann im Vergleich zu der Röhre 34 mit spiralförmigen Schlitzen 36 die Flexibilität verbessert werden, ohne dass die Stärke gegenüber der Drehkraft um die Axiallinie herum verloren geht. Unter den Aspekten der Reduzierung der Federung gegenüber der Drehkraft um die Axiallinie herum und der Stärke gegenüber einer Krümmung, sind jedoch die spiralförmigen Schlitze 36 überlegen. Die Schlitze 36 können, wie in dieser Figur dargestellt, gleichmäßig um die Axiallinie herum vorgesehen werden, die Schlitze 36 können jedoch auch an zueinander versetzten Stellen gebildet werden.
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Hinsichtlich der Form der in der Röhre 34 gebildeten Schlitze 36, ist es wünschenswert, diese ausgehend von dem Durchmesser und der Materialqualität der Röhre 34, oder der Anzahl der Flexionsteile 11 und dem Flexionswinkel aus den vorstehend beschriebenen Formen geeignet auszuwählen oder kombiniert zu verwenden.
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Vorstehend wurden Verfahren zur Verbesserung der Flexibilität der Röhre 34 für den Fall erläutert, dass für die dritte geradlinige Komponente 33 die Röhre 34 verwendet wird. Wird für die dritte geradlinige Komponente 33 ein Stab verwendet, kann die Flexibilität des Stabs dadurch verbessert werden, dass er in der Nähe des Flexionsteils 11 dünner gemacht wird.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform wird als Flexionsbedienteil 21 ein Flexionsbedienwähler, als Schließbedienteil 22 ein Schließbediengriff und als Drehbedienteil 23 ein Wähler für die Drehbedienung verwendet, wobei für diese Bedienteile allgemein bekannte Bedienmittel, z. B. ein Wähler, Griff oder Hebel verwendet werden kann.
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(Abgewandeltes Beispiel)
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Wie vorstehend ausgeführt, besteht bei einem Behandlungsinstrument eine Aufgabe darin, die Drehbedienkraft des Drehbedienteils 23 richtig auf die Zangenbranche 12 an der Spitze zu übertragen. Aus diesem Grund wird bei der vorliegenden Ausführungsform die Verwendung einer Röhrenform, insbesondere einer Röhre aus β-Titanlegierung mit einer hervorragenden geschmeidigen Biegestärke für die dritte geradlinige Komponente 33 bevorzugt. Durch die folgenden Verfahren kann jedoch die Übertragbarkeit der Drehbedienkraft ebenfalls verbessert werden. Bei den nachstehenden abgewandelten Beispielen ist die dritte geradlinige Komponente 33 eine Röhre.
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(Abgewandeltes Beispiel 1)
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Wie in 9(a) dargestellt, dient bei dem Flexionsteil 11a die dritte geradlinige Komponente 33 gleichzeitig als zweite geradlinige Komponente 32, und bei den anderen Abschnitten sind die zweite geradlinige Komponente 32 und die dritte geradlinige Komponente 33 z. B. durch Adhäsion vereinigt und bilden eine Einheit (40a, 40b, ...). Dadurch kann die Übertragbarkeit der Drehbedienkraft und auch die Flexibilität der Flexionsteile 11a, 11b verbessert werden. Das gleiche gilt auch für das in dieser Figur nicht dargestellte Flexionsteil 11b.
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(Abgewandeltes Beispiel 2)
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Wie in 9(b) dargestellt, sind die zweite geradlinige Komponente 32 und die dritte geradlinige Komponente 33 z. B. durch Adhäsion fast auf der gesamten Länge vereinigt und bilden eine Einheit 41. Dabei ist es wünschenswert, dass die dritte geradlinige Komponente 33 zumindest bei dem Flexionsteil 11a einen der verschiedenen Schlitze aufweist, die vorstehend erläutert wurden. Dadurch wird eine Verschlechterung der Flexibilität bei den Flexionsteilen 11a, 11b verhindert, und die Übertragbarkeit der Drehbedienkraft kann deutlich verbessert werden. Das gleiche gilt auch für das in dieser Figur nicht dargestellte Flexionsteil 11b.
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Mit „fast auf der gesamten Länge vereinigt” ist nicht nur gemeint, dass die zweite geradlinige Komponente 32 in der gesamten Längenrichtung mit der dritten geradlinigen Komponente 33 vereinigt ist, sondern auch eine Vereinigung hiervon umfasst ist, die unter Berücksichtigung der Wirkungen und Effekte diesem Fall gleichzusetzen ist.
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(Abgewandeltes Beispiel 3)
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Wie ferner in 9(c) dargestellt, ist es auch möglich, dass nur in dem Abschnitt mit Ausnahme des Flexionsteils 11a die zweite geradlinige Komponente 32 und die dritte geradlinige Komponente 33 durch Adhäsion vereinigt sind und die Einheit (42a, 42b, ...) bilden. Dadurch wird im Vergleich zum abgewandelten Beispiel 2 noch besser eine Verschlechterung der Flexibilität bei dem Flexionsteil 11a verhindert, und die Übertragbarkeit der Drehbedienkraft kann deutlich verbessert werden. Das gleiche gilt auch für das in dieser Figur nicht dargestellte Flexionsteil 11b.
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8 stellt eine Erläuterung der Formen dar, die das Behandlungsinstrument 1 gemäß der vorliegenden Ausführungsform annehmen kann. Die hier erläuterten Formen sind unbedingt als Veranschaulichungen zu verstehen, und die Form, die das Behandlungsinstrument 1 annehmen kann, ist nicht hierauf beschränkt.
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In 8(a) hat das Durchführungsteil 10 eine geradlinige Form. In diesem Zustand wird das Durchführungsteil 10 des Behandlungsinstruments 1 über einen Trokar ins Körperinnere des Patienten durchgeführt.
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Nachdem das Durchführungsteil 10 durchgeführt wurde, wird der erste Flexionsbedienwähler 21a, wie in 8(b-1) dargestellt, so bedient, dass das erste Flexionsteil 11a den gewünschten Krümmungswinkel annimmt. Ferner wird der zweite Flexionsbedienwähler 21b, wie in 8(b-2) dargestellt, so bedient, dass das zweite Flexionsteil 11b den gewünschten Krümmungswinkel annimmt.
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Als nächstes wird, wie in 8(c) dargestellt, der erste Flexionsbedienwähler 21a oder der zweite Flexionsbedienwähler 21b bedient und das erste Flexionsteil 11a oder das zweite Flexionsteil 11b gekrümmt. In diesem Fall ist es wünschenswert, dass der Krümmungswinkel des zweiten Flexionsteils 11b so eingestellt wird, dass die Zangenbranche 12 an der Spitze auf einer geraden Linie zum Hauptkörper 2 auf Seiten des Bedienteils 20 des zweiten Flexionsteils 11b positioniert werden. In diesem Zustand wird die Operation durchgeführt. Während der Operation wird in geeigneter Art und Weise der Krümmungswinkel des ersten Flexionsteils 11a und des zweiten Flexionsteils 11b eingestellt, und mit dem Zangenbranchenpaar 12, das an der Spitze des rohrförmigen Hauptkörpers 2 positioniert ist, erfolgt die Behandlung, z. B. das Ergreifen eines Organs des Patienten oder das Nähen mit einem Faden.
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Wie vorstehend erläutert, kann durch das Behandlungsinstrument 1 gemäß der vorliegenden Ausführungsform, da dieses mindestens zwei Flexionsteile 11 aufweist, die bei dem Durchführungsteil 10 ins Körperinnere des Patienten frei krümmbar sind, und außerdem die Zangenbranche 12 an der Spitze frei öffen- und schließbar und frei drehbar sind, eine hervorragende Bedienbarkeit realisiert werden.
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Das Behandlungsinstrument gemäß der vorliegenden Ausführungsform wird hauptsächlich bei Operationen mit laparoskopischem Einzelzugang verwendet.
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Bei einer Operation mit laparoskopischem Einzelzugang bleibt nahezu keine Narbe zurück, da die Operation durch eine Öffnung im Bauchnabel erfolgt und nach der Operation die Öffnung in dem Bauchnabel verschlossen wird. Im Vergleich zu einer herkömmlichen endoskopischen Operation erholt sich der Patient schneller, sodass der Patient nicht selten bereits ein paar Tage nach der Operation das Krankenhaus verlassen kann. Es handelt sich um ein hervorragendes Operationsverfahren, bei dem die Belastung des Patienten und Narben auf ein Minimum beschränkt werden.
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Bei einer Operation mit laparoskopischem Einzelzugang kommt zu den Problemen einer endoskopischen Operation, d. h., dass der Operateur die betroffene Stelle nicht direkt sieht und das Endoskop und Behandlungsinstrumente aus der Ferne bedienen muss, noch die Schwierigkeit hinzu, dass die Operation mittels eines durch einen einzigen Trokar durchgeführten Endoskops und Behandlungsinstruments durchgeführt werden muss. Aus diesem Grund wird von dem Operateur eine hochentwickelte Technik gefordert, sodass die Schulung der Ärzte zu einer großen Aufgabe geworden ist.
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Andererseits wird die Bedienbarkeit der Behandlungsinstrumente zu einem über Erfolg und Misserfolg einer Operation entscheidenden, wichtigen Element. Je nachdem, ob das Organ des Patienten im geeigneten Winkel und mit der geeigneten Kraft gegriffen werden kann oder nicht, unterscheiden sich die dem Organ zugefügten Verletzungen. Zieht sich ferner eine Operation aufgrund der schlechten Bedienbarkeit eines Behandlungsinstruments in die Länge, nehmen die Kräfte des Patienten ab und die Erfolgsquote der Operation wird stark beeinflusst. Auch der Einfluss auf die Psyche des die Operation in einem angespannten Zustand durchführenden Arztes ist nicht zu übersehen. Da jedoch, wie vorstehend ausgeführt, Behandlungsinstrumente für eine endoskopische Operation einschließlich einer Operation mit laproskopischem Einzelzugang aufgrund des Innendurchmessers des Trokars strengen strukturellen Einschränkungen unterliegt, ist es nicht einfach, Vorkehrungen für eine hohe Bedienbarkeit zu treffen.
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Aus diesem Grund ist durch die Erfindung des vorliegenden Behandlungsinstruments, das eine hohe Bedienbarkeit aufweist, mit einer Zunahme von Ärzten, die eine Operation mit laproskopischem Einzelzugang angemessen durchführen können, zu rechnen, die Erfolgsquote und die Qualität der Operation kann ebenfalls verbessert werden, und es besteht kein Zweifel, dass das vorliegende Behandlungsinstrument einen großen Beitrag zur Popularisierung der Operation mit laproskopischem Einzelzugang liefert.
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Der technische Gedanke gemäß der vorliegenden Erfindung ist nicht auf ein Behandlungsinstrument für eine Operation mit laproskopischem Einzelzugang beschränkt, und ist selbstverständlich auch auf andere ärztliche Instrumente in einem weitgefächerten Bereich anwendbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behandlungsinstrument
- 2
- Hauptkörper
- 10
- Durchführungsteil
- 11
- Flexionsteil
- 11a
- erstes Flexionsteil
- 11b
- zweites Flexionsteil
- 12
- Zangenbranche
- 13
- Verbindungsstruktur
- 14
- Arretierteil
- 20
- Bedienteil
- 21
- Flexionsbedienteil
- 21a
- erstes Flexionsbedienteil
- 21b
- zweites Flexionsbedienteil
- 22
- Schließbedienteil
- 23
- Drehbedienteil
- 24
- Verbindungsstruktur
- 25
- Bogenteil
- 26
- Arretierkomponente
- 31
- geradlinige Komponente (für den Flexionsantrieb)
- 32
- geradlinige Komponente (für den Schließantrieb)
- 33
- geradlinige Komponente (für den Drehantrieb)
- 34
- Röhre
- 35
- Hohlteil
- 36
- Schlitz
- 37
- nicht geschlitzte Stelle
- 38
- Schlitzformteil
- 39
- Schlitzformteil
- 40
- Einheit
- 41
- Einheit
- 42
- Einheit