DE4423286C2 - Druckwerk für eine Rotationsoffsetdruckmaschine - Google Patents
Druckwerk für eine RotationsoffsetdruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckwerk für eine
Rotationsoffsetdruckmaschine, in welchem ein Plattenzylinder
eine für feuchtmittelfreien Offsetdruckbetrieb geeignete
Druckplatte trägt und ein eine Mehrzahl von Farbwalzen
umfassendes Farbwerk vorgesehen ist, welches die Druckplatte
betriebsmäßig mit einer für feuchtmittelfreien
Offsetdruckbetrieb geeigneten Druckfarbe einfärbt.
Bei einem derartigen Druckwerk fällt dem Plattenzylinder die
Aufgabe zu, mittels des Farbwerks auf ihn aufgetragene
Druckfarbe an einen mit ihm zusammenwirkenden Offsetzylinder
zu übertragen, welcher seinerseits dazu vorgesehen ist, vom
Plattenzylinder übernommene Druckfarbe auf einen Bedruckstoff
aufzuwalzen. Bei dem Vorgang des Aufwalzens von Druckfarbe
erweist sich als nachteilig, daß hierbei Partikel mit
geringer Haftung am Bedruckstoff, wie beispielsweise
Papierfasern im Falle der Verwendung von Papier als
Bedruckstoff, auf den Offsetzylinder und auf die Druckplatte
übertragen werden und sich daran festsetzen können.
Im Gegensatz zu einem mit Feuchtmittel arbeitenden
Offsetdruckwerk, bei welchem insbesondere eine Differenz der
Umfangsgeschwindigkeiten des Plattenzylinders einerseits und
einer diesen kontaktierenden Feuchtmittelauftragwalze
andererseits vorgesehen ist, besteht beim feuchtmittelfreien
Offsetdruck unter Verwendung eines gattungsgemäßen
Druckwerkes die Gefahr des Anwachsens von Butzen auf der
Druckplatte mit der Folge eines entsprechend fehlerhaften
Druckbildes auf dem Bedruckstoff.
Ein mit Feuchtmittel arbeitendes Offsetdruckwerk ist
beispielsweise aus der Druckschrift DE 18 08 909 C3 bekannt.
Hierbei wird zum Entfernen von Verunreinigungen des
Plattenzylinders vorgesehen, daß zumindest eine der
Auftragwalzen des Feuchtwerks beziehungsweise des Farbwerks
eine Umfangsgeschwindigkeit aufweist, die von jener des
Plattenzylinders abweicht. Die sich daraus ergebende
Betriebsweise wird jedoch als ungeeignet zur Anwendung bei
einem gattungsgemäßen Druckwerk angesehen. Der Grund hierfür
liegt in der Beschaffenheit einer für feuchtmittelfreien
Offsetdruck geeigneten Druckplatte. Eine solche Druckplatte
besitzt nämlich eine nichtmetallische Oberflächenbeschichtung,
mit einer weitaus geringeren Wiederstandsfähigkeit gegen
Abrieb als eine für Offsetdruck unter Hinzuziehung von
Feuchtmittel ausgebildete Druckplatte.
Bei einer aus der DE-AS 11 87 245 bekannten Vorrichtung zum Reinigen von
Druckplatten erfolgt der Reinigungsvorgang im Falle einer ersten Varianten durch
kurzzeitiges Stillsetzen einer Farb- oder Feuchtmittelauftragwalze, während bei einer
zweiten Variante eine an den Plattenzylinder anstellbare und von diesem abhebbare
zusätzliche Reinigungswalze vorgesehen ist, die in einer vom Plattenzylinder
abgehobenen Lage derselben an einer Feuchtmittelauftragwalze abrollt und in einer
an den Plattenzylinder angestellten Lage stillgesetzt oder in einem derartigen
Drehsinn angetrieben ist, daß sich im Kontaktbereich zwischen dem Plattenzylinder
und der Reinigungswalze entgegengesetzte Richtungen von deren
Umfangsgeschwindigkeiten ergeben. Bei der genannten Druckplatte handelt es sich,
wie im Falle der vorab genannten, aus DE 18 08 909 C3 bekannten Vorrichtung, um
eine solche eines im Naß-Offsetverfahren arbeitenden Druckwerkes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einem
gattungsgemäßen Druckwerk Vorkehrungen zu treffen, mit denen
von Verunreinigungen der Druckplatte hervorgerufene Fehler in
dem auf dem Bedruckstoff erstellten Druckbild vermieden
werden können, ohne daß ein unzulässiger Verschleiß an der
bildgebenden Oberfläche der Druckplatte in Kauf genommen
werden muß. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist eine unabhängig von den Farbwalzen an die Druckplatte
anstellbare und von dieser abstellbare, zur Beseitigung von Verunreinigungen auf
der Druckplatte bestimmte Zusatzwalze vorgesehen. Dabei rotiert diese Zusatzwalze
zumindest in einer an die Druckplatte angestellten ersten Betriebsstellung entgegen
der Drehrichtung des Plattenzylinders und mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die
von der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders abweicht. Des weiteren stellt
die Zusatzwalze in einer von der Druckplatte abgestellten, der ersten
Betriebsstellung vorausgegangenen zweiten Betriebsstellung einen Bestandteil des
Farbwerks dar.
Ein erfindungsgemäß ausgebildetes Druckwerk kann nun in der
Weise betrieben werden, daß die Zusatzwalze bedarfsweise oder
in bestimmten Zeitabständen für die Dauer einer bestimmten
Anzahl von Umdrehungen des Plattenzylinders in die erste
Betriebsstellung verbracht wird, nachdem sie sich zuvor in
der zweiten Betriebsstellung befunden hat und von daher mit
einem Anteil der vom Farbwerk geführten Druckfarbe belegt
ist. Hiermit und aufgrund der bestehenden Differenz der
Umfangsgeschwindigkeiten von einerseits Plattenzylinder und
andererseits Zusatzwalze übernimmt diese Zusatzwalze in der
ersten Betriebsstellung die Funktion einer nur kurzzeitig im
Einsatz befindlichen Rakelwalze mit einer extrem weichen
Reinigungsbeschichtung in Form eines die Zusatzwalze
umgebenden Farbmantels aus der vom Farbwerk übernommenen
Druckfarbe.
In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist
vorgesehen, daß die Zusatzwalze in Drehrichtung des
Plattenzylinders gesehen dem Farbwerk vorgeschaltet ist.
Hierbei können die Zusatzwalze, zu deren Verlagerung in die
erste bzw. zweite Betriebsstellung vorgesehene Stellmittel
sowie zum Betreiben der Zusatzwalze mit der in der ersten
Betriebsstellung vorgesehenen Umfangsgeschwindigkeit
erforderliche Antriebsmittel im wesentlichen in demselben
Einbauraum untergebracht werden, in welchem sich im Falle
einer mit Feuchtmittel arbeitenden
Rotationsoffsetdruckmaschine üblicherweise ein hierzu
erforderliches Feuchtwerk befindet. Damit ergeben sich
insbesondere günstige Voraussetzungen für eine gegebenenfalls
angezeigte Umrüstung einer mit Feuchtmittel arbeitenden auf
eine ohne dieses arbeitende Rotationsoffsetdruckmaschine.
Um der Zusatzwalze in deren erster, an die Druckplatte
angestellten Betriebsstellung eine Umfangsgeschwindigkeit zu
verleihen, die von jener des Plattenzylinders abweicht, ist
bei einem Ausführungsbeispiel ein betriebsmäßig gleichförmig
rotierendes Zahnrad und eine damit kämmende, die Zusatzwalze
antreibende Verzahnung vorgesehen. Das genannte Zahnrad kann
hierbei zweckmäßigerweise getrieblich mit einem das Druckwerk
insgesamt antreibenden Antriebsaggregat verbunden sein.
Eine Alternative zu diesem Ausführungsbeispiel zeichnet sich
aus durch eine Transmissionseinrichtung mit einem
betriebsmäßig gleichförmig drehenden ersten Transmissionsrad,
einem die Zusatzwalze antreibenden zweiten Transmissionsrad,
einem das erste und das zweite Transmissionsrad
umschlingenden endlosen Transmissionglied, einem das
Transmissionsglied spannenden Spannrad und einer das Spannrad
im Sinne des Spannens des Transmissionsglieds
beaufschlagenden Federanordnung. Das genannte erste
Transmissionsrad kann dabei zweckmäßigerweise mittels eines
steuerbaren Motors angetrieben werden. Damit kann der
Zusatzwalze in der zweiten Betriebsstellung eine
Umfangsgeschwindigkeit eingeprägt werden, die bedarfsweise
jener in der ersten Betriebsstellung entspricht oder davon
abweicht.
Eine weitere Alternative zeichnet sich aus durch eine
betriebsmäßig gleichförmig rotierende Antriebswalze, welche
zumindest in der Betriebsstellung der Zusatzwalze diese über
Friktionskontakt antreibt.
Eine weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
zeichnet sich dadurch aus, daß die Zusatzwalze in einer
dritten Betriebsstellung sowohl in Kontakt mit der
Druckplatte steht als auch über einen entsprechenden
Walzenkontakt einen Bestandteil des Farbwerks bildet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Druckwerks mit einer in ihrer
ersten Betriebsstellung befindlichen Zusatzwalze und
einer ersten Variante eines Antriebs- und
Stellmechanismusses für die Zusatzwalze,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Druckwerks mit einer in ihrer
ersten Betriebsstellung befindlichen Zusatzwalze und
einer zweiten Variante eines Antriebs- und
Stellmechanismusses für die Zusatzwalze,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Druckwerks mit einer in ihrer
zweiten Betriebsstellung befindlichen Zusatzwalze,
einem der Fig. 1 entsprechenden Stellmechanismus und
einer Variante der Antriebsmittel für die
Zusatzwalze, die sich in deren zweiter
Betriebsstellung in einer gegenüber den Fig. 1
und 2 anders gearteten Einbindung in das Farbwerk
befindet.
Wie in Fig. 1 dargestellt, umfaßt ein erfindungsgemäßes
Druckwerk für eine Rotationsoffsetdruckmaschine einen
Plattenzylinder 1, eine von diesem getragene, für
feuchtmittelfreien Offsetdruck geeignete Druckplatte 2 und
ein eine Mehrzahl von Farbwalzen umfassendes, insgesamt mit 3
bezeichnetes Farbwerk, welches die Druckplatte 2 mit einer
für feuchtmittelfreien Offsetdruck geeigneten Druckfarbe
einfärbt. Hierzu führt ein in Fig. 1 lediglich schematisch
angedeuteter Farbkasten 3.1 einen mit 3.2 bezeichneten
entsprechenden Farbvorrat, aus welchem die genannte
Druckfarbe von einer der genannten Mehrzahl von Farbwalzen
zugehörigen Duktorwalze 3.3 ausgehend mittels dieser
Farbwalzen auf die Druckplatte 2 übertragen wird.
In der vereinfachten Darstellung der Fig. 1 sind von der
Druckplatte 2 ein vorderer und ein hinterer Abschnitt
deutlich erkennbar, welcher in eine jeweilige
Druckplattenspannvorrichtung 1.1 bzw. 1.2 des
Plattenzylinders 1 mündet. Die solchermaßen auf den
Plattenzylinder 1 aufgespannte Druckplatte 2 arbeitet in vom
Offsetdruckverfahren bekannter Weise mit einem
Offsetzylinder 4 zusammen, welcher in Verbindung mit einem
Gegendruckzylinder 5 einen Druckspalt ausbildet, in welchem
schließlich von der Druckplatte 2 an den Offsetzylinder 4
weitergegebene Farbe auf einen in den Figuren nicht
dargestellten Bedruckstoff übertragen wird.
Die gemäß der Erfindung vorgesehene Zusatzwalze 6 ist in
Fig. 1 in ihrer an die Druckplatte 2 angestellten ersten
Betriebsstellung wiedergegeben. In der zweiten
Betriebsstellung der Zusatzwalze 6 ist deren Kontakt zur
Druckplatte 2 gelöst und statt dessen im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein Kontakt zwischen der Zusatzwalze 6
und einer der genannten Mehrzahl von Farbwalzen zugehörigen
in Fig. 1 mit 3.4 bezeichneten Farbwalze hergestellt, so daß
die Zusatzwalze 6 in dieser zweiten Betriebsstellung einen
Bestandteil des Farbwerks 3 bildet.
In dieser zweiten Betriebsstellung ergibt sich nach Erreichen
eines Gleichgewichtszustands ein Farbmantel bestimmter
Schichtdicke auf der Mantelfläche der Zusatzwalze 6, mittels
welchem in der ersten Betriebsstellung der Zusatzwalze 6 die
bereits erläuterte Abrakelung der Druckplatte 2 erfolgt. Die
hierzu vorgesehene Drehbewegung der Zusatzwalze 6 entgegen
der Drehrichtung des Plattenzylinders 1 und mit einer von
diesem abweichenden Umfangsgeschwindigkeit wird der
Zusatzwalze 6 im Beispiel nach Fig. 1 mittels eines
betriebsmäßig gleichförmig rotierenden Zahnrads 7 verliehen,
welches sowohl in der ersten als auch in der zweiten
Betriebsstellung der Zusatzwalze 6 mit einer Verzahnung 8
kämmt, die konzentrisch zur Zusatzwalze 6 angeordnet und
drehfest mit dieser verbunden ist. Im vorliegenden Beispiel
ist das Zahnrad 7 über nicht dargestellte Getriebemittel mit
einem ebenfalls nicht dargestellten das Druckwerk insgesamt
antreibenden Antriebsaggregat verbunden und führt somit
betriebsmäßig eine gleichförmige Drehbewegung bezüglich einer
in Fig. 1 mit 9 bezeichneten ortsfesten Drehachse aus. Die
erfindungsgemäß vorgesehene Umfangsgeschwindigkeit der
Zusatzwalze 6 ergibt sich dabei aus der geeigneten Wahl der
Drehzahl des Zahnrads 7 und aus dem zwischen diesem und der
Verzahnung 8 bestehenden Übersetzungsverhältnis. Des weiteren
erfolgt im vorliegenden Beispiel die Verlagerung der
Zusatzwalze 6 von ihrer ersten in ihre zweite
Betriebsstellung und umgekehrt durch eine entsprechende
Verlagerung eines die Zusatzwalze 6 lagernden, von Hebeln 10
gebildeten Hebelpaares. Hierzu ist in einen jeweiligen
Hebel 10 eine um die Drehachse 9 schwenkbare
Exzenterbuchse 11 drehbar eingesetzt und ein an die
Exzenterbuchse 11 angelenktes Stellglied 12 vorgesehen,
mittels welchem eine Schwenkung der Exzenterbuchse 11 um die
Drehachse 9 in einer ersten und einer entgegengesetzten
zweiten Drehrichtung bewerkstelligt wird. In einer jeweiligen
Betriebsstellung und während der Verlagerung der
Zusatzwalze 6 ist das aus den Hebeln 10 gebildete Hebelpaar
im übrigen mittels einer gelenkig mit dem Hebelpaar
verbundenen Stellgliedanordnung 13 hinsichtlich der
jeweiligen Lage des Hebelpaares stabilisiert. Unter der
Wirkung der Stellgliedanordnung 13 stützt sich das Hebelpaar
an Anschlagmitteln 14 ab, welche in der ersten
Betriebsstellung der Zusatzwalze 6 das Maß von deren
Anstellung an die Druckplatte 2 bestimmen. Die
Anschlagmittel 14 sind hierzu zweckmäßigerweise verstellbar;
entsprechende Verstellmittel zu diesem Zweck sind jedoch in
Fig. 1 aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt.
Mit dem insoweit erläuterten Stellmechanismus erfolgt die
Verlagerung der Zusatzwalze 6 aus der in Fig. 1 dargestellten
ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung bei
einer Schwenkung der Exzenterbuchse 11 im Uhrzeigersinn,
wobei das Hebelpaar im wesentlichen entlang der
Längserstreckung der Hebel 10 an den Stellmitteln 14
entlanggleitet und somit der Kontakt der Zusatzwalze 6 zur
Druckplatte 2 gelöst und der Kontakt zur Farbwalze 3.4
hergestellt wird.
Die Anordnung der Zusatzwalze 6 ist dabei insbesondere auch
so gewählt, daß deren Weg zwischen deren beiden
Betriebsstellungen so kurz gehalten ist, daß die zur
Zusatzwalze 6 konzentrische Verzahnung 8 auch in der zweiten
Betriebsstellung nicht aus der Verzahnung des Zahnrads 7
ausgetreten ist. In diesem Falle besteht also auch in der
zweiten Betriebsstellung der Zusatzwalze 6 eine Differenz
zwischen deren Umfangsgeschwindigkeit und jener des
Plattenzylinders 1.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel weist
gegenüber jenem nach Fig. 1 einen abgewandelten Antriebs- und
Stellmechanismus für die Zusatzwalze 6 auf. Hierbei ist zu
deren Antrieb eine Transmissionseinrichtung 15 vorgesehen.
Diese umfaßt ein betriebsmäßig gleichförmig drehendes erstes
Transmissionsrad 15.1, eine die Zusatzwalze 6 antreibendes
zweites Transmissionsrad 15.2, ein die beiden
Transmissionsräder 15.1 und 15.2 umschlingendes endloses
Transmissionsglied 15.4, ein das Transmissionsglied 15.4
spannendes Spannrad 15.3, sowie eine das Spannrad 15.3 im
Sinne des Spannens des Transmissionsgliedes 15.4
beaufschlagende Federanordnung 15.5. Dabei kann die
Transmissionseinrichtung 15 insbesondere als Keil- oder
Zahnriementrieb ausgebildet sein. Im vorliegenden Beispiel
ist das erste Transmissionsrad 15.1 ortsfest gelagert und
kann beispielsweise von einem nicht dargestellten steuerbaren
Motor angetrieben werden. Eine Doppelhebelanordnung 16 trägt
an ersten Hebelenden eine das zweite Transmissionsrad 15.2
und die Zusatzwalze 6 drehbar lagernde Achse 17. Die
entgegengesetzten Hebelenden der Doppelhebelanordnung 16 sind
gelenkig mit einem ersten Stellmittel 18 verbunden, mittels
welchem die Doppelhebelanordnung 16 um eine
Exzenterbuchse 11' schwenkbar ist, welche ihrerseits mittels
eines zweiten Stellmittels 19 um eine ortsfeste Achse 20
schwenkbar ist.
Die erste Betriebsstellung der Zusatzwalze 6 ist durch deren
Darstellung mittels einer Vollinie wiedergegeben. Die
Verlagerung der Zusatzwalze 6 in deren zweite
Betriebsstellung erfolgt durch eine entsprechende Betätigung
des ersten Stellmittels 18 und eine damit verbundene
Schwenkung der Doppelhebelanordnung 16 um die
Exzenterbuchse 11. Mittels entsprechender Betätigung des
zweiten Stellmittels 19 kann eine Verlagerung der
Zusatzwalze 6 in deren mit unterbrochener Linie dargestellte
dritte Betriebsstellung bewirkt werden, in welcher die
Zusatzwalze 6 sowohl in Kontakt mit der Druckplatte 2 als
auch mit der Farbwalze 3.4 steht und somit einen Bestandteil
des Farbwerks 3 bildet. Diese Stellung der Zusatzwalze 6 ist
im Rahmen der Erfindung für einen Waschvorgang vorgesehen,
bei welchem in vorteilhafter Weise die Zusatzwalze 6
gemeinsam mit dem Farbwerk 3 und der Druckplatte 2 gewaschen
werden kann.
Zwischen dem zweiten Transmissionsrad 15.2 und der
Zusatzwalze 6 kann eine lösbare Drehkupplung vorgesehen
werden. Damit kann erreicht werden, daß die Zusatzwalze 6
lediglich in ihrer ersten Betriebsstellung, in welcher sie
ausschließlich an die Druckplatte 2 angestellt ist, mit der
erfindungsgemäß vorgesehenen Umfangsgeschwindigkeit rotiert,
die von jener des Plattenzylinders 1 abweicht.
Bei dem in Fig. 3 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel ist
- wie auch durch die Übereinstimmung entsprechender
Bezugszeichen verdeutlicht - ein dem Beispiel nach Fig. 1
entsprechender Stellmechanismus zur Verlagerung der
Zusatzwalze 6 in deren jeweilige Betriebsstellung vorgesehen.
In Abweichung vom letztgenannten Beispiel ist dagegen eine
Variante für die Antriebsmittel derart vorgesehen, daß
anstelle eines Zahneingriffs gemäß Fig. 1 in der ersten
Betriebsstellung der Zusatzwalze 6 Friktionskontakt zwischen
dieser und einer Antriebswalze 21 vorliegt. Die
Antriebswalze 21 ist entsprechend dem Beispiel gemäß Fig. 1
getrieblich mit dem im Zusammenhang mit Fig. 1 bereits
genannten Antriebsaggregat verbunden und führt betriebsmäßig
eine Drehung aus, welche der in der ersten Betriebsstellung
befindlichen Zusatzwalze 6 über den genannten
Friktionskontakt eine Drehung mit den erfindungsgemäßen
Eigenschaften verleiht.
Als Zusatzwalze 6 eignet sich insbesondere eine solche mit
gummielastischer Mantelfläche. Hiermit läßt sich auch ein
sicherer Antrieb der Zusatzwalze 6 über den Friktionskontakt
zur genannten Antriebswalze 21 bewerkstelligen. Letztere ist
hierzu bevorzugt mit einer metallischen Mantelfläche mit
derart großer Rauhtiefe versehen, daß sich bei entsprechender
gegenseitiger Anstellung von Zusatzwalze 6 und
Antriebswalze 21 Spitzen des Rauhtiefenprofils in die
gummielastische Mantelfläche der Zusatzwalze 6 eindrücken.
Die hierzu erforderliche gegenseitige Anstellung kann im
dargestellten Beispiel der Fig. 3 über entsprechendes
schwenken der Exzenterbuchse 11 mittels des Stellgliedes 12
erfolgen.
Die Darstellung gemäß Fig. 3 gibt die Zusatzwalze 6 in deren
zweiter Betriebsstellung wieder, in welcher sie über
entsprechenden Walzenkontakt einen Bestandteil des
Farbwerks 3 bildet. Hinsichtlich der Einbindung der
Zusatzwalze 6 in das Farbwerk 3 unterscheiden sich die
Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 1 und 2 einerseits und gemäß
Fig. 3 andererseits. Im Zusammenhang mit dem Beispiel gemäß
Fig. 1 wurde bereits auf die Bildung eines Farbmantels
bestimmter Schichtdicke auf der in der zweiten
Betriebsstellung befindlichen Zusatzwalze 6 nach Erreichen
eines Gleichgewichtszustands eingegangen. Entsprechendes gilt
natürlich auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3,
zumal es einem Lösungsgedanken der Erfindung entspricht, eine
mit einem Farbmantel versehene Rakelwalze zum temporären
Abrakeln der Druckplatte 2 bereitszustellen. Je nach der Art
der zeitweisen Einbindung der Zusatzwalze 6 in das Farbwerk
ergibt sich jedoch eine unterschiedliche Schichtdicke des
genannten Farbmantels. Im Falle einer Einbindung gemäß Fig. 1
bzw. Fig. 2 ergibt sich eine größere Schichtdicke als im
Falle gemäß Fig. 3, da die Zusatzwalze 6 im erstgenannten
Fall als Reiterwalze des Farbwerks 3 fungiert, während sie im
Falle von Fig. 3 in den Farbfluß innerhalb des Farbwerk 3
eingebunden ist. Diese Einbindung in den Farbfluß ist im
Beispiel gemäß 3 realisiert durch eine in der zweiten
Betriebsstellung der Zusatzwalze 6 erfolgte gleichzeitige
Anstellung an die mit einer Farbauftragwalze 3.5
zusammenarbeitende Farbwalze 3.4 und an eine ebenfalls mit
der Farbauftragwalze 3.5 zusammenarbeitende
Zwischenwalze 3.6.
Somit stehen zur Lösung der zugrundeliegenden Aufgabe nicht
nur Varianten hinsichtlich des Antriebs- und
Stellmechanismusses sondern auch hinsichtlich der Farbführung
zur Verfügung.
1
Plattenzylinder
1.1
Druckplattenspannvorrichtung
1.2
Druckplattenspannvorrichtung
2
Druckplatte
3
Farbwerk
3.1
Farbkasten
3.2
Farbvorrat
3.3
Duktorwalze
3.4
Farbwalze
3.5
Farbauftragwalze
3.6
Zwischenwalze
4
Offsetzylinder
5
Gegendruckzylinder
6
Zusatzwalze
7
Zahnrad
8
Verzahnung
9
Drehachse
10
Hebel
11
Exzenterbuchse
11'
Exzenterbuchse
12
Stellglied
13
Stellgliedanordnung
14
Anschlagmittel
15
Transmissionseinrichtung
15.1
erstes Transmissionsrad
15.2
zweites Transmissionsrad
15.3
Spannrad
15.4
Federanordnung
16
Doppelhebelanordnung
17
Achse
18
erstes Stellmittel
19
zweites Stellmittel
20
Achse
21
Antriebswalze
Claims (6)
1. Druckwerk für eine Rotationsoffsetdruckmaschine, in welchem ein
Plattenzylinder (1) eine für feuchtmittelfreien Offsetdruckbetrieb geeignete
Druckplatte (2) trägt und ein eine Mehrzahl von Farbwalzen umfassendes
Farbwerk (3) vorgesehen ist, welches die Druckplatte (2) betriebsmäßig mit
einer für feuchtmittelfreien Offsetdruckbetrieb geeigneten Druckfarbe einfärbt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. - eine zur Beseitigung von Verunreinigungen auf der Druckplatte (2) bestimmte Zusatzwalze (6) vorgesehen ist, daß
- 2. - die Zusatzwalze (6) unabhängig von den Farbwalzen an die Druckplatte (2) anstellbar und von dieser abstellbar ist, daß
- 3. - die Zusatzwalze (6) zumindest in einer an die Druckplatte (2) angestellten ersten Betriebsstellung entgegen der Drehrichtung des Plattenzylinders (1) mit einer Umfangsgeschwindigkeit rotiert, die von der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders (1) abweicht, und daß
- 4. - die Zusatzwalze (6) in einer von der Druckplatte (2) abgestellten, der ersten Betriebsstellung vorausgegangenen zweiten Betriebsstellung einen Bestandteil des Farbwerks (3) bildet.
2. Druckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzwalze (6) in Drehrichtung des
Plattenzylinders (1) gesehen dem Farbwerk (3)
vorgeschaltet ist.
3. Druckwerk nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
ein betriebsmäßig gleichförmig rotierendes Zahnrad (7)
und eine damit kämmende die Zusatzwalze (6) antreibende
Verzahnung (8).
4. Druckwerk nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Transmissionseinrichtung (15) mit einem
betriebsmäßig gleichförmig drehenden ersten
Transmissionsrad (15.1), einem die Zusatzwalze (6)
antreibenden zweiten Transmissionsrad (15.2), einem das
erste und das zweite Transmissionsrad (15.1, 15.2)
umschlingenden endlosen Transmissionsglied (15.4), einem
das Transmissionsglied (15.4) spannenden Spannrad (15.3)
und einer das Spannrad (15.3) im Sinne des Spannens des
Transmissionsglieds (15.4) beaufschlagenden
Federanordnung (15.5).
5. Druckwerk nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine betriebsmäßig gleichförmig rotierende
Antriebswalze (21), welche zumindest in der ersten
Betriebsstellung der Zusatzwalze (6) diese über
Friktionskontakt antreibt.
6. Druckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzwalze (6) in einer dritten Betriebsstellung
sowohl in Kontakt mit der Druckplatte (2) steht als auch
über einen entsprechenden Walzenkontakt einen Bestandteil
des Farbwerks (3) bildet.
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