DE19719304C1 - Lageranordnung für eine anstellbare Walze eines Farb- oder Feuchtwerks einer Druckmaschine - Google Patents
Lageranordnung für eine anstellbare Walze eines Farb- oder Feuchtwerks einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung für eine erste, an eine zweite und dritte
Walze anstellbare Walze eines Farb- oder Feuchtwerks einer Druckmaschine nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die DE 44 00 563 A1 zeigt eine Lageranordnung für eine Walze, die zum Zwecke
der Ein- und Nachstellung mittels einer Feder zwischen zwei benachbarte Walzen,
und zwar Reibzylinder, drückbar ist. Die Walze ist schwenkbar angeordnet und legt
sich beim Drücken in den Walzenspalt an beide Reibzylinder an. Eine Blattfeder
gleicht das Eigengewicht der Walze aus, wobei je nach der Lage der Walze die
Blattfeder einzustellen ist. Denkbar ist, daß die Walze statt mit Reibzylindern auch
mit ortsveränderlichen Walzen zusammenarbeitet. In diesem Falle ist ihre
Lageänderung noch größer.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lageranordnung zu schaffen, bei der die Walze
unbeeinflußt von ihrem Gewicht für Ein- und Nachstellungen stellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen Lageranordnung
mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Die
Koppeln liefern die Beabstandung der ersten Walze zur zweiten und dritten, so daß
das Gewicht der Walze darauf keinen Einfluß nehmen kann. Bei Ortsveränderungen
der zweiten und/oder dritten Walze werden die Koppeln nachgeführt, so daß die
gewichtsunabhängigen Abstände erhalten bleiben und die Walze genau einfach
nachgeführt werden kann. Dieses Nachstellen ist automatisierbar.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
Fig. 1: eine Lageranordnung mit Blickrichtung auf eine Druckwerkseitenwand,
Fig. 2: die Ansicht II nach Fig. 1,
Fig. 3: die Anordnung der Trägerplatte,
Fig. 4: die Ansicht IV nach Fig. 3,
Fig. 5: eine weitere Ausführungsform einer Trägerplatte.
In Fig. 1 sind Walzen eines Farbwerks dargestellt, wobei es sich auch um den Teil
eines Feuchtwerks handeln könnte. Im einzelnen ist eine erste Walze 1 an eine
zweite und dritte Walze 2, 3 anstellbar. Die Zapfen 4 der Walze 2 werden von
Walzenlagern 5 aufgenommen, die an den beiden Druckwerkseitenwänden 17
angeordnet sind (Fig. 2). Es handelt sich dabei vorteilhaft um Walzenlager 5, wie sie
in der DE-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 197 19 305.6-27 gezeigt sind,
weshalb diese Anmeldung als zur vorliegenden Anmeldung zugehörig anzusehen ist.
Die zweite Walze 2 hat einen weichen Bezug, z. B. aus Gummi, da sie
beispielsweise, nicht dargestellt, an zwei Zylinder mit harter Oberfläche anstellbar ist.
So kann es sich bei diesen Zylindern um eine Filmwalze und einen Reibzylinder
handeln. Zur Anstellung und Verschleißnachführung enthält das Walzenlager 5 einen
Walzenhalter 6, der auf einer Platte 7 des Walzenlagers 5 in einer Geradführung 8
verschiebbar ist. An dem Walzenhalter 6 ist die Walze 2 mit ihrem Zapfen 4
angeschraubt, wobei auch andere Befestigungen, beispielsweise mittels
Walzenschlosses, möglich sind. Die zweite Walze 2 wird bei der Anstellung bzw.
Nachstellung mittels einer am Walzenhalter 6
angreifenden Druckfeder 9 in Richtung ihrer Partnerwalzen bewegt und angedrückt.
Nach dem Erreichen der Arbeitsposition wird die zweite Walze 2, nicht zum
Gegenstand der Erfindung gehörig, mittels eines Klemmechanismus in ihrer Stellung
blockiert. Hierzu fährt der umgesteuerte Arbeitszylinder 10 den Stößel 11 gegen den
Klemmbügel 12, der seinerseits mittels der Druckklötze 13, 14 den Flansch 15 gegen
die Platte 7 drückt, wodurch der Walzenhalter 6 reibschlüssig an der Platte 7
festgelegt wird.
Bei ihrer Nachstellbewegung führt die zweite Walze 2 einen Anschlag 16 mit, der am
Walzenhalter 6, vorteilhaft konzentrisch zur zweiten Walze 2, angeordnet ist (Fig. 2).
An dem Anschlag 16 liegt ein an der Druckwerkseitenwand 17 angeordnetes
Gelenkviereck 18 mit einer Kurbel 19 an. Diese (19) und eine weitere Kurbel 20 sind
gelenkig mit einer Koppel 21 verbunden.
Gleichartig wie die zweite Walze 2 ist auch die dritte Walze 3 gelagert. Für
äquivalente Bauteile werden deshalb gleiche Positionsziffern verwendet, wobei die
Teile für die dritte Walze 3 lediglich mit dem Zusatz ".1" gekennzeichnet sind. Das
Walzenlager 5.1 enthält einen auf der Platte 7.1 verschiebbaren Walzenhalter 6.1,
der von einer Druckfeder 9.1 in Richtung der nicht dargestellten Partnerwalzen
beaufschlagt wird. Mittels des Arbeitszylinders 10.1 ist der Walzenhalter 6.1 über
den Stößel 11.1, den Klemmbügel 12.1, die Druckklötze 13.1 und 14.1 sowie den
Flansch 15.1 an der Platte 7.1 feststellbar. Am nicht ersichtlichen Anschlag des
Walzenhalters 6.1 liegt ein Gelenkviereck 18.1 mit seiner Kurbel 19.1 an. Das
Gelenkviereck 18.1 enthält weiterhin eine Kurbel 20.1 und eine Koppel 21.1. Auch
die dritte Walze 3 hat einen weichen Bezug, da sie an beispielsweise zwei
Reibzylinder anstellbar ist.
Die erste Walze 1 ist in den Spalt zwischen zweiter und dritter Walze 2, 3 einfahr-
und mit diesen in Anlage bringbar, hier als Brückenwalze wirkend. Hierzu ist jeder
Zapfen der ersten Walze 1 an einer Trägerplatte 22 angeordnet, die horizontal und
vertikal verschiebbar an der Druckwerkseitenwand 17 geführt wird. Vorteilhaft kommt
zur Lagerung des Zapfens der ersten Walze 1 auf der Trägerplatte 22 ein
Walzenlager 23 zur Anwendung, das in Aufbau und Funktion den Walzenlagern 5
und 5.1 ähnelt, weshalb sich eine Detailbeschreibung erübrigt. Die Trägerplatte 22
weist zwei in Anstellrichtung zur zweiten und dritten Walze 2, 3 aufeinander
zulaufende Flächen 24, 25 auf, mit denen sie in der Arbeitsposition (Anstellposition)
an entsprechenden Flächen 26, 26.1 der Koppeln 21, 21.1 anliegt.
Eine Befestigungsmöglichkeit der Trägerplatte 22 an der Druckwerkseitenwand 17
zeigen die Fig. 3 und 4. Die Trägerplatte 22 wird mit an der
Druckwerkseitenwand 17 angeschraubten Haltern 27, 28 und mit einem Bolzen 29,
der in Querrichtung eines Langlochs 30 ausreichend Spiel hat und mit einer Scheibe
31 abschließt, geführt, wobei eine ausreichende horizontale und vertikale
Beweglichkeit der Trägerplatte 22 auf der Druckwerkseitenwand 17 gegeben ist.
Nachfolgend soll die Funktion der Lageranordnung beschrieben werden. Je nach der
verschleißbedingten Verringerung des Radius R der zweiten Walze 2 ändert sich
deren Arbeitsposition. Die Walze 2 bewegt sich beispielsweise um den Betrag D
nach rechts (Fig. 1). Bei dieser Verschiebung ist die Kurbel 19 am sich
verschiebenden Anschlag 16 anliegend derart nachführbar, daß die Koppel 21 um
den Betrag C versetzt wird. Die Abschnitte A und B, in die der Anlagepunkt des
Anschlages 16 die Länge der Kurbel 19 aufteilt, sind dabei so bemessen, daß sich
der Betrag C in der Größe der Änderung des Radius R einstellt. Diese Bemessung
wird praktischer Weise konstruktiv vorgenommen. Je größer der Betrag D gegenüber
der Radiusänderung des Radius R wird, desto größer muß der Abschnitt A
gegenüber dem Abschnitt B gewählt werden.
Im Ausführungsbeispiel greift an der Trägerplatte 22 ein sich an der
Druckwerkseitenwand 17 abstützender pneumatischer oder hydraulischer
Arbeitszylinder 32 an. Er verschiebt die Trägerplatte 22 derart weiter in den Spalt
zwischen zweiter und dritter Walze 2, 3, wie die zurückweichende Koppel 21 (Betrag
C) dies zuläßt. In gleicher Weise erfolgt die Nachführung Trägerplatte 22, wenn die
dritte Walze 3 ihre Arbeitsposition ändert, sich infolge Durchmesserverkleinerung
weiter in Richtung ihrer Partnerwalzen bewegt. Die Trägerplatte 22 bleibt also mit
ihren Flächen 24, 25 immer in Anlage an den Koppeln 21, 21.1. Somit wird der
Abstand der mitgeführten ersten Walze 1 zur zweiten und dritten Walze 2, 3 und
damit die Einstellung der Walzen 1, 2, 3 hinreichend genau beibehalten.
Die Gelenkvierecke 18, 18.1 sind als Doppelparallelkurbeln ausgeführt, d. h. die
Kurbeln 19 und 20 bzw. 19.1 und 20.1 haben die gleiche Länge, so daß die Koppeln
21, 21.1 parallel verschoben werden. Vorteilhaft stehen die Koppeln 21, 21.1 im
mittleren Teil des möglichen Verstellbereiches senkrecht auf den Verbindungslinien
der ersten Walze 1 zur zweiten Walze 2 bzw. dritten Walze 3. Die
Verschieberichtung der ersten Walze 1 ist vorteilhaft etwa in Richtung der
Winkelhalbierenden des von den genannten Verbindungslinien eingeschlossenen
Winkels gelegt.
Die Nachstellrichtungen der zweiten und dritten Walze 2, 3 können statt geradlinig
auch auf einer Kurvenbahn erfolgen. Hierdurch sind Anstellkorrekturen an
Partnerwalzen unterschiedlicher Durchmesser möglich. Es ist auch möglich, eine der
Flächen 24, 25, 26, 26.1 konvex auszuführen. Eine solche konvexe Fläche 33 an
einer Trägerplatte 34 zeigt Fig. 5. Die andere Fläche 25.1 ist weiterhin eben
ausgeführt.
Für den Fall, daß die zweite oder dritte Walze 2, 3 ortsfest ist und eine harte
Oberfläche aufweist, kann das entsprechende Gelenkviereck 18 oder 18.1 entfallen,
wobei dann die jeweilige Koppel 21 oder 21.1 durch eine an die
Druckwerkseitenwand 17 zu schraubende Leiste zu ersetzen ist, die eine
entsprechende Fläche 26 oder 26.1 trägt.
Fig. 5 zeigt außerdem eine weitere Variante eines Kraftelements, das an der
Trägerplatte 34 angreift. Es handelt sich um eine sich an der Druckwerkseitenwand
17 abstützende Druckfeder 35. Entgegen deren Kraftrichtung wirkend greift an der
Trägerplatte 34 ein elektrischer Hubmagnet 36 an. Die Druckfeder 35 führt die
Trägerplatte 34 mitsamt der an ihr angeordneten ersten Walze 1 entsprechend der
Lage der zweiten und dritten Walze 2, 3 nach. Hierzu wird die Trägerplatte 34 mit
ihren Flächen 25.1 und 33 in Anlage an die Flächen 26 und 26.1 der Koppeln 21 und
21.1 gebracht bzw. gehalten. Statt der Fläche 33 kann vorteilhaft auch eine andere
der Flächen 25, 26, 26.1 konvex ausgeführt werden.
Die Einstellung der zweiten und dritten Walze 2, 3 erfolgt vorteilhaft bei abgestellter
erster Walze 1. Bei Ausführung ihres Walzenlagers 23 gemäß der in Fig. 2
dargestellten Art braucht lediglich die Klemmung des entsprechenden Walzenhalters
gelöst zu werden und dieser mit dem Arbeitszylinder (analog dem Arbeitszylinder 10)
zurückgezogen zu werden. Es ist jedoch von Vorteil, bei der Einstellung der zweiten
und dritten Walze 2, 3 auch deren Walzenlager 5, 5.1 von den Anlagekräften der
Kurbeln 19, 19.1 zu entlasten, zumal diese in die Anstelldrücke der zweiten und
dritten Walze 2, 3 mit eingehen würden. Zur Abstellung der Trägerplatte 22 wird der
Arbeitszylinder 32 umgesteuert. Bei einer Ausbildung des Kraftelements gemäß Fig.
5 wird der elektrische Hubmagnet aktiviert, der daraufhin die Trägerplatte 34
entgegen der Kraft der Druckfeder 35 zurückzieht. Nach der Einstellung der zweiten
und dritten Walze 2, 3 wird an diese die erste Walze 1 eingestellt. Hierzu wird die
Trägerplatte 22 bzw. 34 an die Koppeln 21 gefahren. Anschließend wird bei
Ausführung des Walzenlagers 23 gemäß Fig. 2 die Blockierung des Walzenhalters
gelöst und dieser mitsamt der ersten Walze 1 mit definierter Kraft mittels einer zur
Druckfeder 9 analogen Feder gegen die zweite und dritte Walze 2, 3 gefahren.
Anschließend wird der Walzenhalter blockiert. Auf der Trägerplatte 22 bzw. 34 kann
aber auch ein anderweitiges Walzenlager angeordnet sein, das beispielsweise mit zu
verdrehenden Exzentern einzustellen ist.
Claims (9)
1. Lageranordnung für eine erste, an eine zweite und dritte Walze anstellbare
Walze eines Farb- oder Feuchtwerks einer Druckmaschine, wobei zur An- und
Nachstellung die erste Walze mittels eines an ihr angreifenden Kraftelements in
den Spalt zwischen der zweiten und dritten Walze bewegbar ist und die Zapfen
der ersten Walze an jeweils einer an der Druckwerkseitenwand gelagerten
Trägerplatte angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite und
dritte Walze (2, 3) zum Zweck der Ein- und Nachstellung ortsveränderlich sind
und bei der Ortsveränderung das Walzenlager (5, 5.1) jedes Zapfens (4) der
zweiten und dritten Walze (2, 3) einen Anschlag (16) mitführt, an dem ein an
der Druckwerkseitenwand (17) angeordnetes Gelenkviereck (18, 18.1) mit einer
Kurbel (19, 19.1) anliegt, weiterhin die Trägerplatte (22, 34) horizontal und
vertikal verschiebbar an der Druckwerkseitenwand (17) geführt wird und zwei in
Anstellrichtung zur zweiten und dritten Walze (2, 3) aufeinander zulaufende
Flächen (24, 25, 33, 25.1) aufweist, die in der Arbeitsposition an jeweils einer
Koppel (21, 21.1) der Gelenkvierecke (18, 18.1) anliegen.
2. Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gelenkviereck (18, 18.1) als Doppelparallelkurbel ausgeführt ist.
3. Lageranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flächen (24, 25) der Trägerplatte (22) und die zur Anlage dienenden Flächen
(26, 26.1) der Koppeln (21, 21.1) eben sind.
4. Lageranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Flächen (24, 25, 25.1, 33) der Trägerplatte 22, 34 und der
zur Anlage dienenden Flächen (26, 26.1) der Koppeln (21, 21.1) konvex
ausgeführt ist.
5. Lageranordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Walze (1) bezüglich der Trägerplatte (22, 34)
mittels eines Antriebs verstellbar ist.
6. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite und dritte Walze (2, 3) geradlinig verfahrbar
sind.
7. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftelement ein Arbeitszylinder (32) ist, der sich an
der Druckwerkseitenwand (17) abstützt und an der Trägerplatte (22) angreift.
8. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftelemente eine an der Trägerplatte (34)
angreifende Feder (35) ist, entgegen deren Kraftrichtung wirkend ein an der
Trägerplatte (34) angreifender elektrischer Hubmagnet (36) aktivierbar ist.
9. Lageranordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Ortsunveränderlichkeit der dritten Walze (3) und
deren Ausführung mit einer harten Oberfläche das Gelenkviereck (18.1) durch
eine an der Druckwerkseitenwand (17) angeschraubte Leiste mit einer der
Fläche (26.1) entsprechenden Fläche ersetzt wird.
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