DE4422878A1 - Rollenrichtmaschine zum Richten von profiliertem Walzgut - Google Patents
Rollenrichtmaschine zum Richten von profiliertem WalzgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rollenrichtmaschine zum Richten
von profiliertem Walzgut, mit versetzt zueinander angeordneten
oberen und unteren, Richtrollen aufweisenden Tragwellen, die
antriebsseitig gelagert und bedienungsseitig temporär durch
ein verstellbares Stützelement in Richtung der Richtkraft an
einem Gehäuseteil abgestützt sind.
Rollenrichtmaschinen mit derartig fliegend gelagerten Tragwellen
bieten den großen Vorteil, daß sie bedienungsseitig zum
Richtrollenwechsel frei zugänglich sind. Allerdings führen die
auftretenden hohen Richtkräfte, insbesondere beim Richten großer
Träger, zu einer Aufbiegung der Tragwellen, so daß ein
eindeutiger Richtprozeß nicht mehr möglich ist.
Aus der
DE 36 16 699 A ist es daher bekannt, jede Tragwelle
bedienungsseitig mit einem verlängerten Lagerzapfen auszubilden,
der mit einem Stützlager versehen ist, das seinerseits von einer
Lagerhülse umschlossen wird. Diese Lagerhülse und damit das
Stützlager sind in Richtung der nach unten wirkenden Richtkraft
durch eine als Schwenkhebel ausgebildete Stütze abgestützt,
die mit einer Halbschale die Lagerhülse teilweise umfaßt.
Der Schwenkhebel ist auf zwei Exzentern einer Stellwelle
schwenkbar gelagert. Die Exzenter erlauben es, den Schwenkhebel
zwischen zwei Totpunktlagen zu verstellen, und zwar in eine
senkrechte Stützlage und eine das Abheben der Halbschale von
der Lagerhülse bewirkende Ausbaulage, die es erlaubt, den
Schwenkhebel mittels Hydraulikzylindern nach außen wegzuschwenken
oder die Stütze insgesamt seitlich zu verschieben. Um die
temporäre Abstützung, nämlich während des Richtbetriebes, zu
erreichen, ist somit ein großer baulicher Aufwand erforderlich,
und bei einer als Schwenkhebel ausgebildeten Stütze muß dieser
zudem ein Exzenter zugeordnet werden, der die beiden
Totpunktlagen ermöglicht, wobei die Exzentrizität der
Höhenverstellung der Halbschale entspricht, die zum Abschwenken
des Schwenkhebels samt Halbschale von der Lagerhülse des
Stützlagers kinematisch erforderlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer
Richtmaschine der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln
ein variable Abstützung der freien, d. h. bedienungsseitigen
Enden der Tragwellen vorzusehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der
Bedienungsseite von oben bzw. unten gegen die Tragwellen
anstellbare Spindeln angeordnet sind. Damit läßt sich im
Gegensatz zur bekannten Ausführung nicht nur eine Verstellung
der Abstützung zum Zwecke des Ausbaus der Tragwellen bzw.
Richtrollen erreichen, sondern aufgrund der Anstellbarkeit der
Spindeln bzw. Stützelemente auf einfache Weise gleichzeitig
auch eine Vorspannung der Tragwellen und eine Optimierung der
Spaltweite beim Richten ermöglichen. Die Spindel läßt sich,
beispielsweise über einen Schneckenantrieb oder hydraulisch,
stufenlos anstellen, und um die Bedienungsseite zum Ausbau
freizumachen, lassen sich die Spindeln entsprechend dem
benötigten Freiraum linear von den Tragwellen entfernen, d. h.
gezielt von diesen absenken bzw. abheben. Der minimal notwendige
Hub ergibt sich hierbei aus der Notwendigkeit, beim Wechsel
die Richtrollen bzw. -scheiben an den Stützrollen vorbeiführen
zu können.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die
den Tragwellen zugewandten Kopfenden der Anstellspindeln in
einem Joch mindestens zwei Stützrollen aufweisen. Diese
ermöglichen eine den Anforderungen völlig entsprechende
Abstützung, wenn sie unter einem Winkel von 60° zueinander
angeordnet sind. Das den beiden Stützrollen zugeordnete Joch
unterstützt die Steifigkeit der Rollenlagerung.
Nach einem Vorschlag der Erfindung ist den Stützrollen auf den
Rollenbuchsen der Tragwellen eine Lauffläche zugeordnet, die
vorzugsweise von einem Laufring bereitgestellt werden kann.
Damit ist es in einfacher Weise möglich, für die Stützrollen
eine gehärtete Lauffläche vorzusehen, nämlich durch eine
entsprechende Wärmebehandlung des Laufringes bzw. durch eine
geeignete Materialauswahl. Hierbei empfiehlt es sich, die
Tragwellen mit einer konischen Montage- bzw. Rollenbuchse zu
bestücken, die dem Laufring gegenüber einer zylindrischen
Montagehülse bzw. -buchse einen besseren Sitz bietet und zudem
die Spiele geringer hält.
Wenn die Laufflächen vorteilhaft abgeschirmt sind, beispielsweise
durch eine Abdeckung des Stützrollenpaares, lassen sie sich
von Sinter freihalten.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in
der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung näher
erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Richtmaschine, in Längsrichtung der Tragwellen
geschnitten dargestellt; und
Fig. 2 eine Teilansicht der Richtmaschine nach Fig. 1, von rechts
gesehen.
Die in Fig. 1 gezeigte Richtmaschine 1 nimmt in ihrem Gehäuse
2 oben vier und drei versetzt dazu untenliegende Tragwellen
3 bzw. 4 auf; ein- und auslaufseitig ist unten zudem jeweils
noch eine weitere Tragwelle 5 (vgl. Fig. 2) angeordnet. Die
oberen und unteren Tragwellen 3, 4 bzw. 5 sind in einem ersten
Lager 7 an der Antriebsseite 6 sowie mit Abstand davon in einem
zweiten Lager 8 im Gehäuse 2 gelagert, das im wesentlichen aus
Seitenständern 9 und damit verschraubten Quertraversen 10
besteht. Sowohl die oberen als auch die unteren Tragwellen 3,
4 werden von Motoren 11 bzw. Hilfsmotoren 12 angetrieben, wobei
der schwächere Hilfsmotor 12 jeweils den unteren Tragwellen 4
zugeordnet ist, um eine das Einführen des Richtgutes
erleichternde, unterhalb der Arbeitsgeschwindigkeit liegende
Schleppgeschwindigkeit zu ermöglichen.
Um die Durchbiegung der Tragwellen 3 bzw. 4 zu verringern sowie
gleichzeitig deren Vorspannung und/oder eine Optimierung der
Spaltweite zu ermöglichen, sind an der Bedienungsseite 13 der
Richtmaschine 1 mit dem Gehäuse 2 verbundene Anstellspindeln
14 angeordnet. Diese lassen sich über einen von einem Motor
15 betätigten Schneckenantrieb 16, von dem in Fig. 1 das
Schneckenrad 17 und in Fig. 2 die Schneckenwelle 18 zu erkennen
sind, stufenlos gegen die freien Enden der Tragwellen anstellen,
so daß die Tragwellen 3, 4 während des Richtbetriebes zweiseitig
abgestützt sind, nämlich durch die anstellseitigen Lager 7,
8 und die bedienungsseitigen Anstellspindeln 14. Dabei läßt
sich eine symmetrische Anordnung dieser Abstützpunkte erreichen,
was eine mittige Zuführung der von den auf den Tragwellen 3,
4 angeordneten Richtrollen 19 zu richtenden Profile 20
ermöglicht; der Transport der Profile 20 auf dem Zuführrollgang
wird damit verbessert.
Wie sich näher aus Fig. 2 entnehmen läßt, sind die den Tragwellen
3, 4 zugewandten Kopfenden der Anstellspindeln 14 mit einem
Joch 21 versehen, in dem zwei sich gegen Laufflächen 22 der
Tragwellen 3, 4 anlegende Stützrollen 23 unter einem Winkel
24 von 60° zueinander gelagert sind. Die Lauffläche 22 wird
von einem Laufring 25 zur Verfügung gestellt, der in einer
konischen, auch die Richtrollen 19 tragenden Montagebuchse 26
angeordnet ist. Zum Aufziehen der Montagebuchse 26 auf die
Tragwellen 3, 4 dient eine unterhalb einer Schutzhaube 27
angeordnete hydraulische Spannmutter.
Der untere Teil des Rahmens bzw. Gehäuses 2 der Richtmaschine
1 nimmt zwei Verstellspindeln 28, 29 auf, die über Schneckenräder
30, 31 von einem Getriebemotor 32 angetrieben werden und
höhenverstellbar sind, so daß die Richtebene zum einen beim
Übergang auf Profile anderer Größenordnung und zum anderen an
die Rollgänge der Walzstraße angepaßt werden kann.
Die mittels der einen großen Hub zusammen mit einer hohen
Lasttragfähigkeit ermöglichenden Schneckenantriebe 16 von oben
und unten gegen die freien Enden der Tragwellen 3, 4 angestellten
Spindeln 14 gewährleisten somit trotz einer fliegenden Lagerung
eine während des Richtbetriebes zweiseitige, zudem zur
Vorspannung und Optimierung der Spaltweite einzusetzende
Abstützung der Tragwellen 3, 4, was insbesondere das Richten
großer und schwerer Profile 20 erlaubt, da sich die Tragwellen
3, 4 nur geringstmöglich durchbiegen können. Das wird durch
das Weiterleiten der Stützkraft über die beiden in einem Winkel
von 60° zueinander in dem Joch 21 angeordneten Stützrollen 23
an das Gehäuse 2 begünstigt. Bei einem Wechsel des Richtprogramms
lassen sich die Anstellspindeln 14 schnell ausreichend weit
von den Laufflächen 22, d. h. den Tragwellen 3, 4 wegfahren,
so daß an der Bedienungsseite 13 ein genügender Freiraum
vorliegt, um den alten gegen einen neuen Satz Richtrollen 19
auszutauschen.
Claims (5)
1. Rollenrichtmaschine zum Richten von profiliertem Walzgut,
mit versetzt zueinander angeordneten oberen und unteren,
Richtrollen aufweisenden Tragwellen, die antriebsseitig
gelagert und bedienungsseitig temporär durch ein verstellbares
Stützelement in Richtung der Richtkraft an einem Gehäuseteil
abgestützt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Bedienungsseite (13) von oben und unten gegen
die Tragwellen (3; 4) anstellbare Spindeln (14) angeordnet
sind.
2. Richtmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Tragwellen (3; 4) zugewandten Kopfenden der
Anstellspindeln (14) in einem Joch (21) mindestens zwei
Stützrollen (23) aufweisen.
3. Richtmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Stützrollen (23) auf den Rollen-(Montage-)buchsen
(26) der Tragwellen (3; 4) eine Lauffläche (22) zugeordnet
ist.
4. Richtmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Laufring (25) die Lauffläche (22) aufweist.
5. Richtmaschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufflächen (22) abgeschirmt sind.
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