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Anordnung bei nicht niederschreibenden Schallecho-Zeitmessern. Das
Verfahren ist bekannt, bei Echolotungen mit registrierendem Zeitmesser den Empfänger
durch Abschirmung zu schützen, indem man entweder einen Schirmkörper, z. B. den
Schiffskörper, selbst zwischen den Geber und Empfänger bringt (natürliche Abschirmung),
oder indem man ohne Benutzung eines Schirmkörpers den Schallempfänger während der
Erzeugung der zum Loten diesenden Schallwelle durch Festhalten daran hindert, während
dieser Zeit Schallwellen aufzunehmen (künstliche Abschirmung), so daß
also
keine Einwirkung auf das Zeitmeßinstrument erfolgen kann. Es ist auch eine künstliche
Abschirmung, den Empfänger für die Zeit der Signalabgabe elektrisch von dem Zeitmeßinstrument
abgeschaltet zu lassen, um ihn ebenso, wie den festgehaltenen Empfänger, den man
zur rechten Zeit freigeben muß, erst eine bestimmte Zeit nach Signalabgabe mit dem
Meßinstrument in Verbindung zu bringen. Bei Benutzung der natürlichen Abschirmung
auf kleinen Tiefen wirkt das Echo auf den Empfänger stärker ein, als der direkte
Schall, so daß die niedergeschriebene Kurve für das' Echo den größeren Ausschlag
zeigt. Bei wachsender Tiefe und bei gegebener Abschirmung durch den Schiffskörper
wird aber einmal eine Tiefe erreicht, bei der die Einwirkung des Echos auf den Echoempfänger
schwächer wird als die Einwirkung des direkten Schalles. Es ist also ersichtlich,
daß man große Tiefen mit der natürlichen Abschirmung nur dann erloten kann, wenn
man ein eine Niederschrift lieferndes Instrument benutzt. Es ist zweckmäßig, etwas
näher darauf einzugehen. Folgt eine schwache Erregung einer starken, dann wird eine
Niederschrift nur dann leicht leserlich sein, wenn zwischen beiden Niederschriften
ein solcher Zeitabstand liegt, daß jede als selbständige Niederschrift auf der Schreibfläche
erscheint. Ist dieser Zeitabstand nicht vorhanden, so überdecken sich die Niederschriften,
und dann ist es schwer, sie zu lesen und zu trennen und auf die tausendstel Sekunde
genau zu sagen, (und dies ist nötig), in welchem Zeitpunkt die zweite Niederschrift
einsetzt. Da nun aber bei Benutzung der natürlichen Abschirmung auf geringen Tiefen
das Echo stärker auf das Zeitregistrierinstrument wirkt als der direkte Schall,
und bei großen Tiefen, wo das Echo in seiner Intensität unterhalb der Stärke der
direkten Schalleinwirkung liegt, genügende Zeit für eine zeitlich getrennte Niederschrift
zur Verfügung steht, so liefert die Benutzung -der natürlichen Abschirmung bei niedergeschriebenen
Lotungen immer ein Resultat, torausgesetzt, daß die Stärke des Echos überhaupt ausreichend
ist, um eine Niederschrift zu bewirken.
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Das Verfahren der natürlichen Abschirmung ist ein außerordentlich
einfaches und wirksames, im Gegensatz zu den künstlichen Abschirmungen. Denn bei
letzteren bedarf es einmal einer besonderen Vorrichtung, andererseits muß man mit
der Freigabe eines festgehaltenen Empfängers oder mit der Einschaltung eines solchen
selbstverständlich solange warten, bis das Gebersignal abgeklungen ist, beziehungsweise
bis der nicht festgehaltene oder nicht gebremste Empfänger ausgeschwungen hat. Derartige
Vorrichtungen sind immer umständlich. Im Gegensatz zu der natürlichen Abschirmung
durch den Schiffskörper, mit-der man, wie oben gesagt, bei registrierenden Zeitmessern
jede beliebige Tiefe zu loten vermag, bedarf die künstliche Abschirmung durch Festhalten
oder späteres Einschalten eine jeweilig besondere Einstellung entsprechend .den
zu Jotenden Tiefen und der dabei benutzten Signalstärke, es sei denn, daß so große
Tiefen gelotet werden sollen, daß zwischen Signalabgabe und Echo eine Zeit von mehreren
Sekunden liegt, so daß man selbstverständlich mit einer einzigen Zeiteinstellung
solcher Vorrichtungen auskommt. Zum Niederschreiben von Lotungen ist daher die künstliche
Abschirmung ein weniger zweckmäßiges und an sich umständliches Mittel, .das zur
Erlotung von kleinen Tiefen überhaupt versagt.
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Benutzt man zu Lotungen eine Zeitmesservorrichtung, ,die keine Niederschrift
liefert, z. B. einen Kurzzeitmesser mit einer zeitweilig in Drehung oder pendelnde
Schwingung versetzten Schwungmasse, so ist eine Abschirmung, sei es die natürliche
oder die künstliche, eine unbedingte Notwendigkeit, weil ohne Schirmeinrichtungen
der direkte Schall nach einigen tausendstel Sekunden dieses Zeitmesserinstrument
lange vor Rückkehr des Echos zum Stillstand bringen würde.
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Bei Benutzung beispielsweise eines Kurzzeitmessers zu Echolotungen
unter gleichzeitiger Anwendung von Abschirmung haben sich nun mancherlei Übelstände
gezeigt. Benutzt man die natürliche Abschirmung des Schiffskörpers, dann ist es
Bedingung, den Echoempfänger in seiner Empfindlichkeit so zu wählen, daß er nicht
schon auf die ihn unter allen Umständen, wenn auch geschwächt, treffenden direkten
Schallwellen stillgesetzt wird, sondern erst auf das Echo. Daraus geht hervor, daß
man derartige Zeitinstrumente für Echoleitungen nur solange benutzen kann, als das
Echo an Stärke die auf direktem Wege zum Empfänger gelangende Schallwelle übertrifft,
d. h., es gibt auch auf den allergrößten Schiffen eine Tiefe, über die hinaus man
mit derartigen Instrumenten mit der natürlichen Abschirmung nicht mehr loten kann.
Denn die Abschirmung selbst des größten Schiffes ist keine unendlich große. Wohl
kann man eine unausreichende Abschirmung herbeiführen, wenn man einen schwachen
Knall erzeugt, aber dann wird auch das Echo so schwach, daß es auch einen empfindlichen
Empfänger nicht zu erregen vermag. Bei Benutzung eines empfindlichen Empfängers
aber rückt die Gefahr nahe, daß der Echoempfänger schon durch die direkte Schallwelle
zu stark erregt wird. Man kann also über den toten Punkt nur dann hinauskommen,
wenn
man einen Echoempfänger von hoher Empfindlichkeit benutzt, bei größeren Tiefenmessungen
und unter Zuschaltung der künstlichen Abschirmung das Zeitmeßinstrutnent vor unzeitiger
Einwirkung der direkten Schallwelle schützt. Dieses Verfahren ist ganz außerordentlich
geeignet, große und ganz große Tiefen auch mit Hilfe von direkt anzeigenden Zeitmeßinstrumenten
zu erloten. Sollen kleinere Tiefen ermittelt werden, so wird die künstliche Abschirmung
umständlich, man muß der jeweiligen Tiefe den Zeitpunkt der Freigabe oder Einschaltung
des Empfängers anpassen, und außerdem die Signalstärke und ebenso die Empfindlichkeit
des Empfängers jedesmal entsprechend ändern. Kleine Tiefen kann man bei diesen Zeitmessern
mittels der künstlichen Abschirmung überhaupt nicht loten, da die Möglichkeit der
Einwirkung des Echoempfängers auf die Zeitmeßvorrichtung immer schon vor Echoankunft
herbeigeführt sein muß. Da andererseits zeitgenaue Messungen nur mittels eines kräftigen
Echos möglich sind, und deshalb auch ein immerhin kräftiges Signal Anwendung finden
muß, so wird bei kleinen Tiefenmessungen meistens weder der im Wasser vorhandene
Knall verklungen sein, noch werden die durch das Signal angeregten Schwingungen
des Schiffskörpers (Bordwand) ihr Ende gefunden haben, und auch wird z. B. der durch
die Schallwelle erregte Schallempfänger im Zeitpunkte seiner Einschaltung nicht
soweit abgeklungen sein, daß er stumm geworden ist. Daher wird in den weitaus meisten
Fällen auf kleinen Tiefen bei Anwendung der künstlichen Abschirmung das Ergebnis
das sein, daß die Zeitmeßvorrichtung im Augenblick der Beseitigung der künstlichen
Abschirmung stehenbleibt, also schon vor Rückkehr des Echos. Daraus geht hervor,
daß man nur mittels der natürlichen Abschirmung bei Benutzung eines direlzt anzeigenden
Instrumentes kleine Tiefen messen kann.
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Nun liegt es aber durchaus im Interesse der Schiffahrt, aus praktischen
Gründen kein niederschreibendes, sondern direkt anzeigende Instrumente zu verwenden,
besonders, wenn es sich um Handels- oder Kriegsschiffe handelt. Hier setzt nun die
neue Anordnung ein, indem künstliche und natürliche Abschirmung gleichzeitig so
vorgesehen sind, daß entweder nur die natürliche oder beide Abschirmungen nutzbar
gemacht werden. Dadurch wird es möglich, auch mit direkt anzeigenden Instrumenten,
bei Benutzung ein und desselben Anzeigeapparates, sowohl die kleinen, die mittleren,
wie auch die allergrößten Tiefen zu bestimmen. Diese Anordnung bietet den wichtigen
Vorteil, daß die Größe des Schiffes, mit der sich auch die Größe der natürlichen
Abschirmung ändert, keine Rolle spielt. Es wäre unzweckmäßig und umständlich, wollte
man die künstliche Abschirmung, die ja immer zeitgenau herbeigeführt werden muß,
durch ein besonderes Uhrwerk betätigen. Man wird vielmehr die Zeitmeßvorrichtung
selbst so einrichten, daß sie auch die künstliche Abschirmungsv orrichtung zeitgenau
bedient. Man .kann sie leicht so einrichten, daß ein in die Bahn des drehbaren Systems
gebrachter Kontakt, dessen Kontaktzeit durch Verschieben beliebig einstellbar getnncht
werden kann, die künstliche Abschirmungsvorrichtung bedient. Will man aber, und
das ist besser, den Gang des zeitmessenden Systems nicht mit einem solchen Kontakt
beschweren, so kann man bei Kurzzeitmessern, die eine Kontroll- und Eichvorrichtung
besitzen, einen solchen einstellbaren Zeitkontakt auch in der Bahn des gleichzeitig
mit dem Kurzzeitmessersystem anlaufenden Kontrollsv stems einstellbar anordnen.
Um hierbei höchste Zeitgenauigkeit zu erreichen, andererseits aber auch, um eine
möglichst einfache Konstruktion des Kurzzeitmessers für solche Lotungen zu erhalten,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Kontrollsystem, welches gleichzeitig den
Kontakt zur Bedienung der künstlichen Abschirmungsvorrichtung betätigt, durch Ausschalten
des Stromkreises ein und desselben Magneten in Gang zu setzen, so daß gleichzeitig
mit dem kontrollierenden System auch .das zeitmessende System in Gang gesetzt wird.
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Auf der Zeichnung ist ein zur Ausführung der beschriebenen Lotmethoden
geeigneter Kurzzeitmesser mit Kontrolleinrichtung in schematischer Darstellung veranschaulicht.
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In einem nicht besonders dargestellten Gehäuse ist die Achse des Rades
A eines an sich bekannten Behmkurzzeitmessers und die Achse des Rades B der zugehörigen
Kontrollvorrichtung leicht drehbar gelagert. Diese beiden Schwungmassen A, B können
durch einen auf elektromagnetischetn Wege zu spannenden Federantrieb in Umdrehung
versetzt werden. Zu diesem Zwecke sind an den beiden Schwungmassen A, B Anker
al, bi so angeordnet, daß sie sich gegen die Endflächen eines gemeinsamen Abgangsmagneten
C anlegen können. In die Bahn dieser Anker ragen zwei Blattfedern D, E, die gespannt
sind, wenn die Anker a1, b1 am Magneten C anliegen. Neben dem Kurzzeitmesserrad
A ist in bekannter Weise- ein Bremsmagnet F angeordnet, der zwei Wicklungen trägt,
die zwei getrennten Stromkreisen 3 und 5 angehören. Der Anker f1 des Bremsmagneten
ist als Bremsbacke für das Kurzzeitmesserrad.-4 ausgebildet und sitzt am Ende einer
Feder f=. Er ist an .der Anlagestelle am Bremsmagneten zugleich als
Stromunterbrecher
für den Stromkreis 3 ausgebildet. Unterhalb des Kontrollrades B ist ein Federkontakt
G angeordnet, dessen Feder mit ihrem Ende in die Bahn einer am Kontrollrad sitzenden
Nase b2 hineinragt. Er ist auf einem Schieber g1 angeordnet, derart, daß er aus
der Bahn der Nase b2 ganz zurückgezogen werden kann. Auf der Achse des Kurzzeitmesserrades
A sitzt ein Spiegel H.
In diesen Spiegel. fällt beim Loten ein von
einer schlitzförmig abgeblendeten elektrischen Birne J ausgehender eine Sammellinse
passierender Lichtstrahl und wird auf eine zur Achse des Kurzzeitmesserrades konzentrisch
angeordnete Skala geworfen, auf der er als Lichtstrich K sichtbar wird.
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Es seien nun die von dem Abgangsmagneten C, dem Bremsmagneten F und
.dem Federkontakt G ausgehenden Stromkreise kurz beschrieben: In den Stromkreis
i des Abgangsmagneten, der durch Niederdrücken eines unter Federwirkung stehenden
Druckknopfschalters X von Hand geöffnet werden kann, ist eine Batterie I eingeschaltet.
An diesen Stromkreis ist über einen Umformer J_ der Stromkreis 2 eines in der Nähe
-der Echoschallquelle angeordneten Abgangsempfängers (Mikrophones Ml) angeschlossen,
der von einer Batterie II gespeist wird. Der Stromkreis 3 des BremsmagnetenF wird
von einer Batterie III mit Strom versorgt-. Er endet in zwei Kontaktstellen N, 0
und kann durch einen zweipoligen Umschalter P (gestrichelte Stellung) an den Federkontakt
G angeschlossen werden, der mittels einer Marke konzentrisch zur Achse des Kontrollrades
B gegenüber einer Skala O einstellbar ist. Mit dem Umschalter P ist durch eine Zugstange
ein Schalter R zwangläufig verbunden, der in der mit ausgezogenen Linien dargestellten
Stellung des Umschalters P den Stromkreis 3 kurz schließt. Durch Niederdrücken eines
unter Federwirkung stehenden Druckknopfschalters Y kann der Stromkreis 3 vorübergehend
geschlossen werden. Von den Kontaktstellen S, T, mit denen der Unischalter .P in
der ausgezogenen Stellung in Berührung steht, geht ein Stromkreis q. aus, in dem
ein Zeitrelais U mit Batterie IV eingeschaltet ist. Der zweite Stromkreis 5 des
Bremsmagneten F endlich wird durch einen Anker ial mit Feder ü2 geschlossen gehalten,
der sich im Anziehungsbereich der Zeitrelaisspule U befindet. An den Stromkreis
5 ist über einen Umformer V der Stromkreis 6 des Echoempfängers (Mikrophons 3711)
angeschlossen, der von einer Batterie VI gespeist wird.
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Soll nun z. B. bei kleinen Meerestiefen eine Lotung mit dem beschriebenen
Kurzzeitmesser vorgenommen werden, so wird man entsprechend dem eingangs Gesagten
mit natürlicher Abschirmung durch den Schiffskörper arbeiten. Zu diesem Zwecke wird
das Eintreten der künstlichen Abschirmung durch Zurückziehen des Federkontaktes
G aus der Bahn der Nase b2 vorher ausgeschaltet. Der Apparat arbeitet dann wie ein
gewöhnlicher Behmkurzzeitmesser, d. h., es spielt sich folgendes ab. Vor der Lotung
liegen die Anker a1, b1 in der dargestellten Weise am Abgangsmagneten an, der unter
dem Strom der Batterie I steht. Der Stromkreis 3 ist an seinem unteren Ende am Federkontakt
G geschlossen, der durch Umlegen des Umschalters P in die gestrichelte Stellung
an den Stromkreis 3 anzuschließen ist, wobei sich der Schalter R öffnet. Der Stromkreis
q. ist bei dieser Stellung des Umschalters G stromlos geworden, so daß die Relaisspule
U den Federanker u1, u= losläßt, der seinerseits nunmehr den Stromkreis 5 schließt.
Der Stromkreis 3 des Bremsmagneten wird nun durch kurzes Niederdrücken des Druckknopfkontaktes
Y vorübergehend geschlossen, so daß der Bremsmagnet F seinen Anker f1 anzieht, und
den Stromkreis 3 an der Kontaktstelle zwischen F und f1 nunmehr dauernd schließt.
Der Druckknopf Y kann hiernach wieder losgelassen werden. Der Lichtzeiger K zeigt
auf den Nullpunkt der Skala. Der Kurzzeitmesser ist nun zum Loten klar. Wird nun
(z. B. durch Abfeuern einer Knallpatrone) ein Lotsignal abgegeben, so wirkt dessen
Schall zunächst unmittelbar auf das Abgangsmikrophon Ml ein. Durch Erregung dieses
Mikrophons wird über den Umformer L im Stromkreis r plötzlich ein Stromstoß erzeugt,
der infolge geeigneter Wicklung des Umformers der Richtung des Stromes der Batterie
I entgegenwirkt, und diesen vorübergehend so schwächt, daß die Kraft der Federn
D, E überwiegt und die Anker &, b1 vom Abgangsmagneten losreißt. Die
sich entspannenden Federn C, D erteilen nun den beiden Schwungmassen A, B
je einen kräftigen Antrieb, so daß sie in Richtung der Pfeile entgegengesetzt zueinander
umlaufen. Der Schall des Echoschusses gelangt nun auf zwei Wegen zum Echoempfängermikrophon
M2, nämlich teilweise um den Schiffskörper herum und teilweise als Echoschall vom
Meeresboden zurückgeworfen. Der erstere Teil wird durch die vom Schiffskörper ausgeübte
natürliche Schirmwirkung und durch die eintretende doppelte Beugung der Schallwellen
an den Seitenkanten des Schiffskörpers so geschwächt, daß er das entsprechend unempfindlich
konstruierte Mikrophon 1Y12 nicht zu erregen vermag. Erst der zurückgeworfene stärkere
Echoschall vermag das Mikrophon M2 zu erregen. Diese Erregung erzeugt (ähnlich wie
dies vorher beim Abgangsmikrophon
IIIl bezüglich des Stromkreises
i der Fall war) über den Umformer h in dem Stromkreis 5 einen zur Richtung des Stromes
der Batterie III im anderen Stromkreis 3 der Wicklung des Bremsmagneten F entgegengesetzt
gerichteten Stromstoß, der die Magnetwirkung des Bremsmagneten vorübergehend so
schwächt oder ganz aufhebt, daß die Bremse f' einfällt und das Kurzzeitmesserrad
augenblicklich zum Stillstand bringt, wodurch die Lotung beendet wird. Der Lichtzeiger
K ist während des Laufs des Kurzzeitmesserrades A auf der Skala gewandert und zeigt
nunmehr das Ergebnis der Tiefenlotung in Graden der Winkelverdrehung oder direkt
in Tief enmetern ablesbar an.
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Sollen dagegen Lotungen auf größeren Meerestiefen vorgenommen werden,
für die die Anwendung der natürlichen Abschirmung durch den Schiffskörper nach der
Einleitung nicht mehr in Frage kommt, so wird der Kurzzeitmesser durch Einrücken
des Federkontaktes G in die Bahn der Nase b2 und durch Umlegen des Umschalters P
(der einerseits den Schalter R in die Schlußstellung bringt) in die dargestellte
ausgezogene Stellung für eine Lotung mit künstlicher Abschirmung (vorübergehender
Abschaltung des Echoempfängermikrophons 31Z) klargemacht. Bei dieser Stellung des
Umschalters P wird der Stromkreis .I durch den Federkontakt G geschlossen, und die
Relaisspule U zieht den Federanker u1, u2 an, wodurch der Stromkreis 5 bei zJ geöffnet
wird. Der Schalter R hat beim Umlegen des Schalters P den Stromkreis 3 kurzgeschlossen.
Die beweglichen Teile A, a1, B, b1, D, E und f1 mögen sich
«-feder wie zu Beginn der vorher beschriebenen Lötung in der abgangsbereiten Stellung
befinden. Kommen nun mit Abgabe des Lotschusses die Räder A, B zum Umlaufen,
so kann, solange der Federkontakt G noch geschlossen ist, kein auf das Empfangsmikrophon
4I2 auftreffender Schallimpuls, mag er noch so stark sein, ein Einfallen der Bremse
f1 bewirken, weil der Stromkreis bei u1 offen ist. Erst wenn die Nase b2 des Rades
B gegen den Federkontakt G stößt und diesen öffnet, wird der Stromkreis d. unterbrochen,
das Zeitrelais U wird stromlos, und der Anker u1 schließt unter der Wirkung seiner
Feder ac2 den vorher offenen Stromkreis 5. Nun erst kann ein ankommender Schallimpuls
die Kurzzeitmesserbremse in der vorher beschriebenen Weise zum Einfallen bringen
und die Lotung beenden. Dabei muß nach den Erläuterungen der Einleitung der Federkontakt
gegenüber der Skala O so eingestellt sein, was bei verschieden großen Schiffen natürlich
ganz verschieden sein wird, daß der Federkontakt G erst kurz vor Eintreffen des
vom Meeresboden zurückgeworfenen Echoschalles geöffnet und damit der Stromkreis
5 geschlossen wird. Der unmittelbar übergehende Teil des Schalles findet somit den
Echoempfänger 312 unwirksam vor, und erst der kurz darauf ankommende Echoschall
vermag das nunmehr eingeschaltete Mikrophon 11-72 zu erregen und einen Einfall der
Bremse hervorzurufen.
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Es liegt auf der Hand, daß man mit dem beschriebenen Kurzzeitmesser
ohne weiteres, in an sich bekannter Weise, eine Kontrollmessung ausführen kann.
Dabei ist der Umschalter P in die gestrichelte Lage zu bringen und der Federkontakt
G an der Skala 0 auf die mit Null bezeichnete Kontrollstellung einzustellen. Trifft
dann die Nase b2 nach Auslösen des Federantriebes I_), E durch Öffnen des Stromkreises
i, das in diesem Fall mittels des Drucl<knopfkontaktes X von Hand erfolgen muß,
in ihrem Lauf gegen den Federkontakt G, so öffnet sich der Stromkreis 3 des
Bremsmagneten, und die Bremse fällt ein. Der Lichtzeiger K muß sich dann, wenn der
Kurzzeitmesser in Ordnung ist, auf die festliegende (nicht dargestellte) Kontrollmarke
der Skala einstellen.
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Natürlich kann der Kurzzeitmesser auch dazu benutzt werden, daß er
in Form einer Kontrolle den Zeitpunkt angibt, in dem die Abschaltung des Empfängermikrophones
aufgehoben wird. Man muß dann nach Umlegen des Umschalters P in die gestrichelte
Stellung den Federkontakt G in der Stellung zur Skala O_ belassen, in der er bei
der Lotung mit künstlicher Abschirmung stehen soll. Die Kontrolle wird dann wiederum
in der eben beschriebenen Weise ausgeführt.
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Unter Umständen wird es zweckmäßig sein, bei der Benutzung der Kontrollvorrichtung
zur In- oder Außergangsetzung der künstlichen Abschirmung, außer dem Kontrollkontakt
einen besonderen Kontakt für die Aufhebung der künstlichen Abschirmung anzuordnen.
Diese Kontakte müssen dann aber so eingerichtet sein, daß sie das kontrollierende
System (Rad B) nicht hindern, den erforderlichen Drehwinkel voll abzulaufen, was
leicht dadurch zu erreichen ist, daß man den Kontakt, der zuerst betätigt wird,
durch Federung oder Drehung sowohl beim Vorwie beim Rücklauf aus der Bahn des kontrollierenden
Systems herausschwingen läßt, während der Endkontakt fest angeordnet werden kann,
so daß er den Ausschlag des kontrollierenden Systems begrenzt und dasselbe z. B.
durch Federung in seine Anfangsstellung zurückwirft.
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Statt einen einzigen Abgangsmagneten anzuordnen, können auch deren
- zwei örtlich verschieden angeordnet sein, doch müssen
deren Stromkreise
zu einem einzigen Stromkreis hintereinandergeschaltet sein, so daB der Abgang der
Schwungmassen A, B genau gleichzeitig erfolgt.
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Unter die künstliche Abschirmung fallen alle die Mittel, welche entweder
den Empfänger hindern, zeitweise Schallwellen überhaupt aufzunehmen, sei es durch
Festhalten seiner schwingenden oder beweglichen Teile, sei es, daß man beim Schallempfänger
durch eine vorgeschaltete Luftstrecke diese zeitweilig unterbricht, oder daß man
den Empfänger zwar der Einwirkung der direkten Schallwellen aussetzt, aber durch
besondere Mittel, z. B. durch Ein- oder Abschalten eines Stromkreises während der
in Frage kommenden Zeit verhindert, auf das Zeitmeßinstrument einzuwirken. Bei Kurzzeitmessern,
die mit einer selbstunterbrechenden Bremsvorrichtung arbeiten, hat es sich ale ein
sehr bequemes Mittel zur künstlichen Abschirmung erwiesen, wenn man für die in Frage
kommende Zeit eine vorzeitige oder fälschliche Beendigung der Messung .durch das
Lotsignal dadurch verhindert, daß man für diese Zeit einen Strom von solcher Stärke
auf den Eisenkern des Bremsmagneten F wirken läßt, daß auch die allerstärkste Erregung
des Auslösestromkreises nicht ausreichend ist, die Bremse zur Auslösung zu bringen.
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Erfindungsgemäß werden also alle Mittel der natürlichen und künstlichen
Abschirmung gemeinsam und gleichzeitig zur Anwendung gebracht, indem man die Anordnung
trifft, daß man: i. den Echoempfänger auf natürlichem Wege, z. B. durch den Schiffskörper,
gegen die direkten Schallwellen abschirmt.
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2. den Teil des Zeitmeßinstrumentes, welcher die Zeitmessung beendet,
zeitweilig festhält, bremst oder erst nach Signalabgabe einschaltet.
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3. den Echoempfänger bei Signalabgabe festhält, bremst oder erst verspätet
in den Stromkreis des Meßinstrumentes einschaltet.
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Zum Schluß sei noch auf den Vorteil des neuen Verfahrens hingewiesen,
daB man sehr starke Knallpatronen bei allen Echolotungen zur Anwendung bringen kann,
und daß man daher mit nur einer Patronenstärke auf allen Tiefen auskommt. Auch ist
es nicht mehr notwendig, für große Tiefen und Benutzung starker Patronen einen zweiten
Echoempfänger (Mikrophon) zu verwenden, der in großer Entfernung vom Knallort angeordnet
ist. Dies ist insbesondere bei Luftfahrzeugen wichtig, wenn von Flugzeugen aus Flughöhen
bestimmt werden sollen, da hier beim Landen ein derartig schneller Höhenwechsel
stattfindet, daß zum Wechseln der Patronenstärke und zur Basisänderung zwischen
Abgangs-und Echoempfänger keine Zeit ist.
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Auch bei Schiffen bietet das beschriebene Verfahren insofern noch
einen besonderen Vorteil, als man die Basis im Vorderteil des Schiffes anordnen
kann, wodurch dieselbe nicht länger als etwa -i bis a m wird, so daB an sich eine
sehr geringe natürliche Abschirmung vorhanden ist. Die fehlende Abschirmung wird
dann durch die verspätete Einschaltung des Echoempfängers ersetzt. Dies ist sehr
wichtig für kleine Tiefen.