DE4421533C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines verpackten Eiprodukts und Anordnung mehrerer verpackter Eiprodukte - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines verpackten Eiprodukts und Anordnung mehrerer verpackter EiprodukteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Her
stellung eines verpackten Eiprodukts, und eine Anordnung von mehreren
verpackten Eiprodukten.
Eier werfen bei der Weiterverarbeitung, insbesondere in Restaurant
betrieben, eine Reihe von Problemen auf. So nehmen die Eierschalen
wegen ihrer Porosität leicht Geruchsstoffe auf, die den Geschmack der
Eier beeinflussen können. Die Haltbarkeit von Eiern ist in der Regel
auf einen Zeitraum in der Größenordnung von ca. 20 Tagen begrenzt.
Zudem besteht die Gefahr, daß Eier mit Salmonellen oder anderen
krankheitserregenden Bakterien verseucht sind. Schließlich ist es
relativ aufwendig, die Eierschale zu öffnen und den Inhalt des Eies
von ihr zu trennen. Die Lagerung und Weiterverarbeitung von Eiern muß
somit, insbesondere in Restaurantbetrieben, hohen Anforderungen an
die Hygiene genügen und ist insgesamt relativ aufwendig.
Zur Erleichterung der Verarbeitung von Eiern beim Endabnehmer ist es
bereits bekannt, die Eier in einem dem Endabnehmer vorgelagerten
Verarbeitungsbetrieb in der Schale zu garen, zu schälen und in einer
Kunststoffolie zu verpacken (siehe z. B. JP-Abstract 62-36140(A)).
Außerdem ist es bekannt, in dem vorgelagerten Verarbeitungsbetrieb
die rohen Eier zu öffnen, den Eiinhalt durch Wärmebehandlung zu
pasteurisieren, ohne daß er hierbei gerinnt, und den flüssigen,
pasteurisierten Eiinhalt in Kunststoffolie zu verpacken.
Obwohl die so erhaltenen Eiprodukte bei den Endabnehmern einfacher
als natürliche Eier zu lagern und verarbeiten sind, weisen diese
bekannten Eiprodukte und die Verfahren zu ihrer Herstellung Nachteile
auf und sind daher nicht optimal. So ist die Gefahr sehr groß, daß
es im Verarbeitungsbetrieb bei den Verarbeitungsschritten vom Wärme
behandeln (Garen bzw. Pasteurisieren) bis zum Verpacken der Eimasse
zu einer bakteriellen Verseuchung der Eimasse, insbesondere durch
Salmonellen, kommt. Daher ist es nötig, bei diesen Verarbeitungs
schritten sehr hohen Hygieneanforderungen zu genügen, was die Ver
arbeitung relativ aufwendig macht. Dennoch gelingt es praktisch kaum,
eine Verseuchung vollständig auszuschließen. Die Haltbarkeit der so
erhaltenen Eiprodukte ist daher, wie bei natürlichen Eiern, auf eine
relativ kurze Zeitdauer beschränkt.
Aus der DE-OS 20 61 373, der DE-OS 21 53 066 und der US-PS 986 341
ist es auch bekannt, bei verpackten Eiprodukten mit einer Eimasse,
die durch den Inhalt mehrerer Eier mit Eidotter und Eiweiß gebildet
wird, sowie einer Verpackung (die bei der DE-OS 21 53 066 aus Kunst
stoffolie besteht), die Eimasse nach Einbringen in die Verpackung in
flüssigem Zustand und dichtem Verschließen der Verpackung in der
Verpackung wärmezubehandeln. Die Wärmebehandlung wird so gewählt, daß
die Eimasse sterilisiert (DE-OS 20 61 373 und US-PS 986 341) bzw.
koaguliert (DE-OS 21 53 066) wird. Bei den DE-OS 20 61 373 und
DE-OS 21 53 066 ist die aus Dottern und Eiweiß bestehende Eimasse homogeni
siert, bei der US-PS 986341 sind die Dotter zufallsverteilt im
koagulierten Eiweiß angeordnet.
Der Erfindung liegt somit das technische Problem zugrunde, ausgehend
von diesem Stand der Technik ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung eines verbesserten Eiprodukts anzugeben.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur
Herstellung eines verpackten Eiprodukts, wobei man
- a) den Inhalt eines Eies verwendet,
- b) die Eimasse im flüssigen Zustand in eine aus Kunst stoffolie bestehende Verpackung einbringt,
- c) die Verpackung dicht verschließt, und
- d) die in der Verpackung eingeschlossene Eimasse einer Wär mebehandlung, derart, daß wenigstens Bedingungen für eine Pasteurisierung der Eimasse erfüllt sind unterzieht, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man beim Einfüllen des Eies in die Verpackung den Dotter verletzt, so daß er im Eiweiß verfließt und die Eimasse einem Spiegelei ähnelt.
Dies ergibt ein verpacktes Eiprodukt, gebildet durch eine Eimasse,
die im wesentlichen durch den Inhalt wenigstens eines Eies mit
Eidotter und Eiweiß gebildet wird, und eine Verpackung, die im
wesentlichen aus Kunststoffolie besteht und in der die Eimasse dicht
verpackt ist, wobei die Eimasse nach Einbringen in die Verpackung in
flüssigem Zustand und dichtem, insbesondere luftdichtem, Verschließen
der Verpackung in der Verpackung wärmebehandelt ist, wobei die
Wärmebehandlung so gewählt ist, daß wenigstens Bedingungen für eine
Pasteurisierung der Eimasse erfüllt sind und die Eimasse nach der
Wärmebehandlung geronnen bzw. gegart ist, und wobei der Eidotter im
Eiweiß oder einem Teil davon verflossen ist, so daß die Eimasse einem
Spiegelei ähnelt. Diese Bedingungen sind für Flüssigei allgemein
bekannt; die Behandlungstemperatur und die Behandlungsdauer müssen
bestimmte Mindestwerte überschreiten, wobei eine höhere Behandlungs
temperatur eine kürzere Behandlungsdauer erlaubt, und umgekehrt. Zum
Beispiel erfüllt eine Behandlung bei 65°C über ca. 18 Minuten die
Bedingungen für eine Pasteurisierung von Flüssigei. Das Verfließen
des Dotters im Eiweiß resultiert daraus, daß die den Dotter ein
schließende Dotterhaut vor dem Verschließen der Verpackung ange
schnitten wird. Durch das Verfließen des Dotters wird sichergestellt,
daß die Bedingungen für eine Pasteurisierung auch im Bereich des
Dotters erfüllt sind, wobei gleichzeitig das Erscheinungsbild eines
in einer Kunststoffolie verpackten Spiegeleis nahezu gewahrt bleibt.
Vorteilhaft erreicht man das dichte Verschließen der Verpackung durch
Verschweißen der Kunststoffolie, und verwendet man als Verpackung
eine Kunststoffolie, die eine Unterfolie und eine Oberfolie umfaßt.
Das Verschließen der Verpackung erfolgt in diesem Fall dadurch, daß
man die Unterfolie und die Oberfolie miteinander verschweißt. Al
ternativ kann man z. B. eine Kunststoffolie in Form eines Schlauchs
verwenden, den man an den Enden verschweißt.
Bevorzugt verwendet man eine Verpackung, die wenigstens teilweise
formstabil ist und deren Innenform der Form entspricht, die die
Eimasse für den Verzehr annehmen soll. Dies ist besonders vorteil
haft, da man hierbei durch das Gerinnen der Eimasse in der Verpackung
die Eimasse gleichzeitig auch in die für den Verzehr bestimmte Form
bringt, wodurch das Herstellungsverfahren noch attraktiver wird.
Vorzugsweise bewegt man die in der Verpackung eingeschlossene Eimasse
während der Wärmebehandlung hin und her. Die dadurch hervorgerufene
Umwälzung der Eimasse in der Verpackung bewirkt, daß die Verweildauer
in der an die Verpackung angrenzende Oberflächenschicht für alle
Teile der Eimasse im wesentlichen gleichmäßig ist, wodurch eine
gleichmäßige Erwärmung der Eimasse gewährleistet ist. Dadurch läßt
sich auch in dem Fall, daß die Eimasse aus mehreren Eiern (z. B. aus
e Eiern) besteht, sicherstellen, daß die Bedingungen für eine Pasteu
risierung überall in der Eimasse erfüllt sind.
Das Problem bezüglich einer Vorrichtung zur Herstellung eines Ei
produktes wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung, umfas
send eine Bearbeitungsstraße mit einer Bearbeitungsrichtung, an der
wenigstens die folgenden Bearbeitungsstationen in der Bearbeitungs
richtung angeordnet sind:
- - eine Aufschlagvorrichtung für die frischen Eier
- - eine Bearbeitungsstation zum Einfüllen von Eimasse mit Eidotter und Eiweiß in Verpackungen und zum Einritzen des Eidotters mit einem Hochkantmesser,
- - eine Bearbeitungsstation zum Verschließen der Verpackungen und
- - eine Bearbeitungsstation zum Wärmebehandeln der verpackten Eimassen.
Vorzugsweise ist der Vorrichtung der Bearbeitungsstation zum Ein
füllen von Eimasse eine Bearbeitungsstation zum Einziehen einer
Unterfolie und zum Tiefziehen von Vertiefungen in die Unterfolie
vorgelagert und umfaßt diese Bearbeitungsstation zum Einfüllen der
Eimasse Vorrichtungen zum Einziehen von Oberfolie und zum dichten
Verschweißen der Oberfolie mit der Unterfolie.
Vorteilhaft ist nach der Bearbeitungsstation zum Einziehen einer
Unterfolie und zum Tiefziehen von Vertiefungen in die Unterfolie eine
Bearbeitungsstation zum Einspritzen eines Mittels in die Vertiefungen
vorgesehen, welches ein einfaches Lösen der fertigen Eiprodukte aus
den Verpackungen erlaubt.
Vorzugsweise wird die Bearbeitungsstation zum Wärmebehandeln der
verpackten Eimassen durch ein Dampf/Wasserbad gebildet, das die
verpackten Eimassen durchfahren bzw. durchlaufen, und zwar -
vorzugsweise auf Förderrollen, die mit Wippvorrichtungen ausgestattet
sind. Vorteilhaft ist der Bearbeitungsstation zum Wärmebehandeln der
verpackten Eimassen eine Bearbeitungsstation zur Abkühlung der
verpackten Eiprodukte nachgeordnet.
Die Erfindung ist auch auf eine Anordnung von mehreren verpackten
Eiprodukten gerichtet, bei der mehrere der verpackten Eiprodukte in
einer Aneinanderreihung miteinander
verbunden sind, die sich in einer Richtung oder in zwei zueinander
senkrechten Richtungen erstreckt. Dies ermöglicht eine weitere
Vereinfachung der Lagerhaltung.
Vorzugsweise wird hierbei die Verbindung der mehreren verpackten
Eiprodukte dadurch erzielt, daß für die Verpackung der mehreren
verpackten Eiprodukte wenigstens eine den mehreren verpackten Ei
produkten gemeinsame Kunststoffolie vorgesehen ist. Vorteilhaft sind
bei der Anordnung Perforationslinien in der (den) gemeinsamen Kunst
stoffolie(n) vorgesehen, um einzelne oder Reihen der miteinander ver
bundenen verpackten Eiprodukte leicht von der Anordnung trennen zu
können.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand
der angefügten Figuren näher beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Eiprodukts mit geron
nener Eimasse,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung des
Eiprodukts von Fig. 1,
Fig. 3 eine Aufsicht einer Anordnung mehrerer Eiprodukte von Fig.
1, und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Her
stellung von Eiprodukten von Fig. 1.
Zunächst wird das durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielbare
Produkt beschrieben. Das in Fig. 1 gezeigte Eiprodukt 1 wird im
wesentlichen durch eine Eimasse 2 und eine Verpackung 3 gebildet.
Die Eimasse 2 besteht im wesentlichen aus dem Inhalt eines Hühnereis,
und zwar aus einem Eidotter 4 und einem Eiweiß. Die Eimasse 2 ist
geronnen, befindet sich also in einem festen Zustand. Der Eidotter
4 ist in einem Teil des Eiweißes 5 zerflossen. Die Eimasse 2 füllt
einen durch die Verpackung 3 gebildeten Hohlraum, der unten noch
näher beschrieben wird, im wesentlichen vollständig aus, so daß in
dem Hohlraum der Verpackung 3 nahezu keine Lufteinschlüsse vorhanden
sind. Die äußere Form der geronnenen Eimasse 2 entspricht der inneren
Form des Hohlraums der Verpackung 3. Die Verpackung 3 wird durch eine
Unterfolie 6 und eine Oberfolie 7 gebildet.
Die Unterfolie 6 wird gebildet durch ein ebenes, quadratisches Blatt,
in dem konzentrisch eine Vertiefung e in Form eines Kreiszylinders
mit einem geschlossenen Boden 9 und einem Zylindermantel 10 vor
gesehen ist. Der außerhalb der Vertiefung e liegende Teil des quadra
tischen Blatts bildet in der Ebene der dem Boden 9 gegenüberliegenden
(gedachten) Deckfläche des Kreiszylinders einen Überstand 11. Der
Überstand 10 ist eben und rechteckförmig und liegt koaxial zur Achse
des Kreiszylinders. Der Kreiszylinder kann z. B. eine Tiefe von 15 mm
und einen Durchmesser von 75 mm aufweisen. Die Unterfolie 6 besteht
aus einer Hartfolie aus Kunststoff, die wenigstens bis 100°C wärme
beständig und formstabil ist. Es kann sich z. B. um eine Folie aus
Polypropylen mit einer Dicke von 200 µm handeln, die ihre kreiszy
lindrische Form durch Tiefziehen erhalten hat.
Die Oberfolie 7 ist im wesentlichen eben und hat eine quadratische
Form. Sie stimmt in ihren äußeren Abmessungen mit den äußeren Ab
messungen des Überstands 11 überein. Die Oberfolie 7 besteht aus
einer flexiblen Kunststoffolie, die wenigstens bis 100°C wärme
beständig ist und mit der Unterfolie 6 durch Schweißen verbunden
werden kann. Es kann sich z. B. um eine Folie aus Polypropylen mit
einer Dicke von 75 µm handeln.
Die Oberfolie 7 ist auf der (gedachten) Deckfläche des Kreiszylinders
und dem Überstand 11 der Unterfolie 6 angeordnet, so daß sie die
(gedachte) Deckfläche des Kreiszylinders verschließt und im wesentli
chen deckungsgleich zu dem Überstand 11 liegt. Der o.g. Hohlraum wird
durch die Vertiefung e und die Oberfolie 7 definiert. Die Oberfolie
7 und die Unterfolie 6 sind miteinander durch eine kreisringförmige
Verschweißungszone 12 verbunden, die knapp außerhalb des Umfangs des
Zylindermantels 9 konzentrisch zur Zylinderachse in dem Überstand 10
(und entsprechend in der Oberfolie 7) verläuft. Die Erstreckung der
Verschweißungszone 12 in radialer Richtung ist ausreichend gewählt,
um eine hermetische Abdichtung des Hohlraums sicherzustellen; sie
kann z. B. 5 mm betragen. Die Abmessungen des rechteckförmigen Über
stands 11 und der Oberfolie 7 sind so gewählt, daß ausreichend Raum
in radialer Richtung für die Ausbildung der Verschweißungszone 12
vorhanden ist.
Das Eiprodukt 1 ist dadurch erhältlich, daß man die Eimasse 2 mit
angeritztem Dotter in flüssigem Zustand in die Verpackung 3 ein
bringt, anschließend die Verpackung 3 dicht verschließt und danach
die in der Verpackung 2 eingeschlossene Eimasse 2 wärmebehandelt,
wobei die Wärmebehandlung so gewählt ist, daß die Bedingungen für
eine Pasteurisierung der Eimasse erfüllt 25 sind und die Eimasse 2
gerinnt. Ein Beispiel für eine derartige Wärmebehandlung wird im
folgenden im Zusammenhang mit Fig. 2 näher erläutert. In dem so
erhaltenen Eiprodukt 1 ist nur eine relativ geringe Anzahl von Keimen
vorhanden. Im einzelnen erfüllt das Eiprodukt 1 kurz nach der
Herstellung die folgenden Grenzen von Keimzahlen:
Aufgrund dieser relativ sehr geringen Keimzahlen ist das Eiprodukt
1 relativ lange haltbar.
Die Eimasse 2 hat die Form eines scheibenförmigen Spiegeleis, das
z. B. als Einlage in einem Brötchen verzehrt werden kann. Hierzu wird
beim Endabnehmer zunächst die Oberfolie 7 von der Unterfolie 6
abgezogen. Dann wird die Eimasse 2 aus der Vertiefung e genommen. Zum
Verzehr kann die der Verpackung 3 entnommene Eimasse 2 noch kurz
beidseitig angebraten werden. Damit ist die Zubereitung des Spiegel
eis fast vollständig von dem Endabnehmer zu dem Herstellungsbetrieb
des Eiprodukts 1 bei gleichzeitig einfachster Lagerung des Eiprodukts
1 verlagert.
Im folgenden wird das Verfahren zur Herstellung des Eiprodukts von
Fig. 1 anhand Fig. 2 näher erläutert.
In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird in die Vertiefung e der
durch Tiefziehen hergestellten Unterfolie 6 von Fig. 1 Öl, vorzugs
weise pflanzliches Öl eingespritzt. Dies dient dazu, daß die fertige
Eimasse 2 vom Endverbraucher leichter aus der Vertiefung 8 gelöst
werden kann.
In einem zweiten Verfahrensschritt S2 wird ein frisches 25 Hühnerei
mit einer Aufschlagevorrichtung aufgeschlagen, wobei gleichzeitig mit
Hilfe eines Hochkantmessers die Haut des Eidotters 4 angeritzt wird,
um für ein Verlaufen des Eidotters 4 zu sorgen.
In einem dritten Verfahrensschritt S3 wird die so erhaltene Eimasse
2 in die Vertiefung 8 der Unterfolie 6 gefüllt.
In einem vierten Verfahrensschritt S4 wird die Oberfolie 7 im wesent
lichen deckungsgleich auf die Unterfolie 6 gelegt, wobei ein Ein
schluß von Luft in dem von der Eimasse 2 gefüllten Hohlraum vermieden
wird. Hierfür wird die Oberfolie 7 fortschreitend auf der Unterfolie
6 unter Einwirkung eines Stempels abgerollt.
In einem fünften Verfahrensschritt S5 werden mit Hilfe 5 einer
Aufschweißvorrichtung die Unterfolie 6 und die Oberfolie 7 dicht
miteinander verschweißt, wobei die in Fig. 1 gezeigte kreisringför
mige Verschweißungszone 12 gebildet wird.
In einem sechsten Verfahrensschritt S6 wird die in der Verpackung 3
eingeschlossene Eimasse 2 einer Wärmebehandlung unterzogen. Dazu wird
die verpackte Eimasse 2 auf einer rollengeführten Wippvorrichtung
durch eine Dampfatmosphäre oberhalb eines Wasserspiegels bewegt,
wobei die Temperatur des Wassers ungefähr 96°C beträgt. Die Zeitdauer
der Wärmebehandlung beträgt ungefähr 10 Minuten, kann jedoch verkürzt
oder verlängert werden, je nachdem, ob die fertige Eimasse 2 mehr
oder weniger gegart sein soll. Durch die Wärmebehandlung gerinnt die
verpackte Eimasse 2. Darüber hinaus wird durch die Wärmebehandlung
eine Pasteurisierung (d. h. eine Keimabtötung oder -inaktivierung) der
Eimasse 2 sichergestellt, wodurch die oben im Zusammenhang mit Fig.
1 erwähnten, niedrigen Keimzahlen erreicht werden.
Im einem siebten Verfahrensschritt S7 wird die verpackte geronnene
Eimasse 2 in einem Wasserbad bei ungefähr 1-2°C über 6 Stunden
abgekühlt. Das so hergestellte Eiprodukt 1 kann nun fertigverpackt
und kühl gelagert werden.
In Fig. 3 ist eine Anordnung von mehreren der in Fig. 1 gezeigten
Eiprodukte 1 dargestellt. Die Eiprodukte 1 können entweder nur in
einer Richtung, oder in zwei zueinander senkrechten Richtungen
aneinandergereiht sein. Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbei
spiel sind in einer Längsrichtung vier und in einer Querrichtung
jeweils drei Eiprodukte 1 aneinandergereiht. Die einzelnen Eiprodukte
1 sind dadurch miteinander verbunden, daß für alle Eiprodukte 1 der
Anordnung 41 eine gemeinsame Unterfolie 6 und eine gemeinsame Oberfo
lie 7 verwendet ist. Um jeweils eine Reihe von Eiprodukten 1 einfach
von der Anordnung 41 abtrennen zu können, sind zwischen den Ei
produkten 1 jeweils in Längsrichtung verlaufende Perforationslinien
53 in den Folien 6 und 7 vorgesehen.
Es versteht sich, daß das oben anhand der Fig. 2 erläuterte Verfahren
zur Herstellung der Eiprodukte 1 auch zur Herstellung der obigen
Anordnung geeignet ist, indem die einzelnen Verfahrensschritte für
die mehreren Eiprodukte einer Anordnung gleichzeitig und/oder un
mittelbar nacheinander durch geführt werden.
In Fig. 4 ist schließlich eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zur Herstellung von verpackten Eiprodukten von Fig. 1
gezeigt. Die Vorrichtung wird durch eine Bearbeitungsstraße 61
gebildet, an der in einer Bearbeitungsrichtung r aufeinanderfolgend
Bearbeitungsstationen B1 bis B7 vorgesehen sind.
Eine erste Bearbeitungsstation B1 zum Einziehen einer Unterfolie 6
und Tiefziehen von Vertiefungen e umfaßt eine 35 Vorrichtung 62 zum
Einziehen der auf einer Rolle aufgewickelten Unterfolie 6 in die
Bearbeitungsstraße 61 und, daran anschließend, eine Vorrichtung 63
zum Tiefziehen von Vertiefungen e in die Unterfolie 6 in Form einer
Heizplatte mit einer Tiefziehform - ggf. unter Einwirkung eines Luft
stromes. Die Bearbeitungsstation B1 ist so ausgebildet, daß schritt
weise eine bestimmte Länge der Unterfolie 6 (z. B. eine vier Vertie
fungen e entsprechende Länge) in die Bearbeitungsstraße 61 eingezogen
werden kann und bei jedem Schritt mehrere Vertiefungen e ( z. B. drei
quer zur Bearbeitungsrichtung r und vier in Bearbeitungsrichtung r,
insgesamt also zwölf Vertiefungen e) gleichzeitig tiefgezogen werden
können.
Es folgt eine Bearbeitungsstation B2 zum Einspritzen eines Mittels
in die Vertiefungen e, welches ein einfaches Lösen des fertigen
Eiprodukts 1 aus der Verpackung erlaubt. Bei dem Mittel kann es sich
z. B. um ein Pflanzenöl handeln. Die Bearbeitungsstation B2 wird
gebildet durch mehrere mit einem Ölbehälter 64 verbundene, über der
Bearbeitungsstraße 61 angeordnete Spritzdüsen 65, die synchronisiert
mit dem schrittweisen Vorschub der Unterfolie 6 ein vorbestimmtes
Quantum Öl in die Vertiefungen e spritzen.
Es folgt eine Bearbeitungsstation B3 zum Einfüllen von Eimasse 2 in
die Vertiefungen 8 der Unterfolie 6. Die Bearbeitungsstation B3
umfaßt eine über der Bearbeitungsstraße 61 angeordnete Trichterplatte
66 mit einer Anzahl von Fülltrichtern 67, wobei die Trichterplatte
66 der Breite der Unterfolie 6 und der Schrittweite in Bearbeitungs
richtung r angepaßt ist (also z. B. drei mal vier Fülltrichter 67
aufweist). Jeder der Fülltrichter 67 ist in seinem Trichterrohr mit
einem hochkant stehenden Messer ausgerüstet. Synchronisiert mit dem
Vorschub der Unterfolie 6 werden Hühnereier manuell oder mit Hilfe
einer (nicht gezeigten) Aufschlagevorrichtung aufgeschlagen, und es
wird der Inhalt jeweils eines Eies in jeden der Fülltrichter 67
gegeben. Die Fülltrichter 67 sind mit je einem Messer so ausgebildet,
daß das Messer die Dotterhaut des Eidotters verletzt, wenn der
Eiinhalt den Fülltrichter 67 durchläuft.
Nach dem Einfüllen der Eiinhalte in die Fülltrichter 67 ist jede der
unterhalb der Trichterplatte 66 liegenden Vertiefungen e mit einer
Eimasse e gefüllt, die durch ein Eiweiß 5 und den Eidotter 4 gebildet
wird, wobei der Eidotter 4 in dem Eiweiß 5 verläuft.
Es folgt ein Verarbeitungsstation B4 zum Verschließen der Verpackungen
3. Die Verarbeitungsstation B4 wird gebildet durch eine Vorrichtung
68 zum Einziehen von Oberfolie 7 und eine Verschweißvorrichtung 69.
Die Verschweißvorrichtung 69 umfaßt eine der Folienbreite und der
Schrittlänge angepaßte Anordnung von Verschweißstempeln (z. B. drei
mal vier Verschweißstempel), die auf die Oberfolie 7 absenkbar sind
und so ausgebildet sind, daß sie, synchronisiert mit dem Vorschub der
Folien 6 und 7, bei jeder Verpackung 3 die Unterfolie 6 und die
Oberfolie 7 durch eine kreisringförmige Verschweißungszone 12 dicht
miteinander verschweißen können.
Es folgt eine Bearbeitungsstation B5 zum Trennen (Zerschneiden) der
bis zu dieser Station noch fortlaufenden Folien 6 und 7 in einzelne
Abschnitte. Die Abschnitte können der Schrittlänge der Bearbeitungs
straße 61 entsprechen (also z. B. eine Länge von vier und eine Breite
von drei Verpackungen 3 aufweisen), wenn Anordnungen von Eiprodukten,
wie sie in Fig. 5 gezeigt sind, hergestellt werden sollen. Es kann
hierbei auch eine (nicht-gezeigte) Vorrichtung zum Anbringen von
Perforationslinien 52 in der Bearbeitungsrichtung r und/oder senkrecht
dazu vorgesehen sein. Falls jedoch einzelne Eiprodukte 1 hergestellt
werden sollen, kann die Bearbeitungsstation B5 so ausgebildet sein
daß die fortlaufenden Folien 6 und 7 in der Bearbeitungsrichtung r
und quer dazu geschnitten werden, um einzelne Eiprodukte 1 zu erhal
ten.
Es folgt eine Bearbeitungsstation B6 zum Wärmebehandeln der verpack
ten Eimassen 2. Die Bearbeitungsstation B6 umfaßt eine erste Wanne
70, in der Wasser konstant auf einer Gartemperatur (z. B. 96°C)
gehalten werden kann. Die erste Wanne 70 ist geschlossen, um die
Ausbildung einer Dampfatmosphäre oberhalb des Wasserspiegels zu
gewährleisten. Die erste Wanne 70 ist auf rollengeführten Wippvor
richtungen 71 durchfahrbar, die so ausgebildet sind, daß die ver
packten Eimassen 2 unter Wippbewegungen (z. B. Hin- und Herbewegungen)
knapp oberhalb des Wasserspiegels geführt werden können, wobei eine
Verweilzeit von einigen Minuten (z. B. zehn Minuten) in der ersten
Wanne 70 erzielt wird.
Als letzte Bearbeitungsstation ist schließlich eine Bear
beitungsstation B7 zum Abkühlen der verpackten Eiprodukte 1 vor
gesehen. Sie wird durch eine zweite Wanne 72 gebildet, in der Wasser
konstant bei einer Kühltemperatur (z. B. 1-2°C) gehalten werden kann.
Die Bearbeitungsstation umfaßt eine (nicht gezeigte) Vorrichtung, mit
der die verpackten Eiprodukte 1 unter dein Wasserspiegel durch die
zweite Wanne 72 geführt werden können, wobei eine Verweilzeit von
einigen Stunden (z. B. sechs Stunden) in der zweiten Wanne 72 erzielt
wird.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines verpackten Eiprodukts, wobei man
- a) den Inhalt eines Eies verwendet,
- b) die Eimasse im flüssigen Zustand in eine aus Kunst stoffolie bestehende Verpackung einbringt,
- c) die Verpackung dicht verschließt, und
- d) die in der Verpackung eingeschlossene Eimasse einer Wär mebehandlung, derart, daß wenigstens Bedingungen für eine Pasteurisierung der Eimasse erfüllt sind unterzieht,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Verpackung eine Kunststoffolie verwendet, die eine Unterfolie
und eine Oberfolie umfaßt, und
man im Schritt (c) die Verpackung dadurch dicht verschließt, daß
man die Unterfolie und die Oberfolie miteinander verschweißt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man im Schritt (d) die Wärmebehandlung derartig ausführt, daß
die Eimasse gerinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man im Schritt (d) die Wärmebehandlung derartig ausführt, daß
die Eimasse flüssig bleibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die in der Verpackung eingeschlossene Eimasse
während der Wärmebehandlung im Schritt (d) hin- und herbewegt,
um eine gleichmäßige Erwärmung der Eimasse zu gewährleisten.
6. Vorrichtung zur Herstellung von verpackten Eiprodukten nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend eine Bearbeitungsstraße
(61) mit einer Bearbeitungsrichtung (r), an der wenigstens die
folgenden Bearbeitungsstationen in der Bearbeitungsrichtung (r)
angeordnet sind:
- - Eine Aufschlagvorrichtung für die frischen Eier
- - eine Bearbeitungsstation (B3) zum Einfüllen von Eimasse (2, 22) in Verpackungen (3, 23),
- - eine Bearbeitungsstation (B4) zum Verschließen der Verpackun gen (3, 23) und
- - eine Bearbeitungsstation (B6) zum Wärmebehandeln der ver packten Eimassen (2, 22),
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
der Bearbeitungsstation (B3) zum Einfüllen von Eimasse (2) eine
Bearbeitungsstation (B1) zum Einziehen einer Unterfolie (6, 26)
und zum Tiefziehen von Vertiefungen (8, 28) in die Unterfolie
(6, 26) vorgelagert ist, und bei der die Bearbeitungsstation
(B3) zum Einfüllen von Eimasse (2, 22) Vorrichtungen zum Ein
ziehen von Oberfolie (7, 27) und zum dichten Verschweißen der
Oberfolie (7, 27) mit der Unterfolie (6, 26) umfaßt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen der Bearbeitungsstation (B1) zum Einziehen einer Unterfo
lie (6) und zum Tiefziehen von Vertiefungen (8) in die Unterfo
lie (6) und der Bearbeitungsstation (B4) zum Verschließen der
Verpackungen (3) eine Bearbeitungsstation (B3) zum Einspritzen
eines Mittels in die Vertiefungen (8) vorgesehen ist, welches ein
einfaches Lösen der fertigen Eiprodukte (1) aus den Verpackungen
(3) erlaubt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach der Bearbeitungsstation (B4) zum Verschließen
bei zum Verpackungen (3, 23) eine Bearbeitungsstation (B5) zum
Trennen zusammenhängender verpackter Eimassen (2, 22) vorgesehen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bearbeitungsstation (B6) zum Wärmebehandeln
der verpackten Eimassen (2, 22) durch ein Dampf/Wasserbad
gebildet wird, das über Rollen und/oder auf Wippvorrichtungen
(71) durchfahrbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß Bearbeitungsstation (B6) zum Wärmebehandeln der
verpackten Eimassen (2, 22) eine Bearbeitungsstation (B7) zur
Abkühlung der verpackten Eiprodukte (1, 21) nachgeordnet ist.
12. Anordnung von mehreren verpackten Eiprodukten hergestellt nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
verpackten Eiprodukte (1, 21) in einer Aneinanderreihung mitein
ander verbunden sind, die sich in einer Richtung oder in zwei
zueinander senkrechten Richtungen erstreckt.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung der mehreren verpackten Eiprodukte (1, 21) dadurch
erzielt ist, daß für die Verpackung der mehreren verpackten
Eiprodukte (1, 21) wenigstens eine den mehreren verpackten
Eiprodukten (1, 21) gemeinsame Kunststoffolie vorgesehen ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß Perfora
tionslinien (52) in der (den) gemeinsamen Kunststoffolie(n)
vorgesehen sind, um einzelne oder Reihen der miteinander verbun
denen Eiprodukte (1, 21) leicht von der Anordnung trennen zu
können.
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- 1994-06-20 DE DE4421533A patent/DE4421533C2/de not_active Expired - Fee Related
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