DE4421230A1 - Vorrichtung zum Verteilen von pastösem Material auf Oberflächen - Google Patents
Vorrichtung zum Verteilen von pastösem Material auf OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verteilen von pa
stösem Material wie z. B. Pflege- und Imprägniermittel, auf
Oberflächen wie z. B. auf Lederschuhen, wobei ein Aufträger auf
der Öffnung eines Behälters für das zu verteilende Material
angebracht ist.
Pastöse Pflege- und Imprägniermittel für Lederschuhe und dgl.
werden in Tuben aus Aluminium, Kunststoff oder anderen Mate
rialien angeboten. Als Ersatz eines Lappens zum Auftragen, der
nach Gebrauch mehr oder weniger stark verschmutzt ist, ist es
bekannt, auf die Tube einen Kunststoffträger aufzuschrauben,
mit dem ein Schaumstoffaufträger aus offenzelligem
Polyurethanschaumstoff fest verbunden ist. Der Schaumstoffauf
träger weist einen von der Auftragsfläche bis zur Tubenöffnung
durchgehenden Austrittskanal auf. Nach Gebrauch kann der
Schaumstoffaufträger mit einer Kappe abgedeckt werden, die auf
den Kunststoffträger aufgesteckt wird.
Der offenzellige Schaumstoff hat nach kurzer Gebrauchsdauer
ein unschönes Aussehen, weil die pastöse Zubereitung mehr oder
weniger die Zellen des Schaumstoffs ausfüllt. Das die Zellen
des Schaumstoffs ausfüllende Material trocknet aus, so daß es
leicht brüchig wird, wodurch die Gebrauchseigenschaften beein
trächtigt werden. Für die Pflege von empfindlichem Leder wird
ein weicher Schwamm gefordert. Der Aufträger aus offenzelligem
Schaumstoff verliert jedoch nach einer gewissen Gebrauchsdauer
sein Rückstellvermögen durch das in den Zellen des Schaum
stoffs abgelagerte pastöse und gegebenenfalls ausgetrocknete
Material, so daß er nach einer gewissen Zeit wie zusammenge
drückt wirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung
der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß der Aufträger
über eine lange Gebrauchsdauer seine elastischen Eigenschaften
beibehält und eine gleichmäßige Verteilung des pastösen Mate
rials zuläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Aufträger aus einem weichen, nicht zur Verkrustung durch das
aufzubringende pastöse Material neigenden Werkstoff besteht.
Hierbei kann der Aufträger aus einem thermoplastischen Elasto
mer bestehen, daß vorzugsweise in einem Arbeitsgang auf dem
Kunststoffträger im Zweikomponenten-Spritzgießverfahren aufge
bracht ist. Das weiche Material aus thermoplastischem Elasto
mer gestattet trotz seiner glatten Oberfläche eine gute Ver
teilung von pastösem Material auf zu pflegenden Lederoberflä
chen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Auf
träger ein geschlossenzelliges Schaumstoffteil auf, das zumin
dest auf einem Teil seiner Oberfläche mit einem weichen Mate
rial beschichtet ist, das das pastöse Material aufnimmt.
Der Kern aus geschlossenzelligem, vernetztem Schaumstoff nimmt
kein pastöses Material auf, wodurch er seine Elastizität bei
behält, während die vorzugsweise dünne Beschichtung aus einem
die pastöse Zubereitung aufnehmenden Material eine gleichmäßi
ge Verteilung auf der Lederoberfläche gewährleistet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nach
folgenden Beschreibung und in den Ansprüchen angegeben.
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung werden nachfol
gend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Schaumstoffaufträger
nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 die Anordnung des Schaumstoffaufträgers auf einem
Träger mit Abdeckkappe in einem Teilschnitt,
Fig. 3 in der Darstellung nach Fig. 1 eine abgewandelte
Ausführungsform des Aufträgers nach Fig. 1, und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform nach der Erfindung in
einem Längsschnitt.
Fig. 1 zeigt ein scheibenförmiges Schaumstoffteil 1 aus ge
schlossenzelligem und vernetztem Schaumstoff, das auf der
Ober- und Unterseite mit einer dünnen Beschichtung 2 aus einem
eine pastöse Zubereitung aufnehmenden Material versehen ist.
Dieser aus drei sandwichartig übereinander liegenden Schichten
gebildete Aufträger ist in der Mitte mit einem durchgehenden
Austrittskanal 3 für die pastöse Zubereitung versehen. Der
geschlossenzellige Schaumstoff des Teil 1 hat eine hohe Ela
stizität bzw. ein hohes Rückstellvermögen und er wird von dem
pastösen Material nicht durchdrungen.
Fig. 2 zeigt in einem Teilschnitt einen Kunststoffträger 4,
der auf eine nicht dargestellte Tube aufgesetzt wird, wobei
ein Hülsenabschnitt 5 mit einem Innengewinde versehen ist, das
auf den mit einem Außengewinde versehenen Tubenhals aufge
schraubt wird. In einem radialen Abstand 10 innerhalb des Hül
senabschnitts 5 ist ein ringförmiger Ansatz 6 ausgebildet, der
in die Tubenöffnung eintaucht und eine Durchtrittsöffnung in
dem Kunststoffträger umschließt. Auf diesem Kunststoffträger 4
ist der in Fig. 1 wiedergegebene Schaumstoffaufträger 1,2 bei
spielsweise durch Kleben oder Verschweißen fest angebracht,
wobei der Austrittskanal 3 mit der Austrittsöffnung in dem
Kunststoffträger 4 fluchtet. Eine Kappe 7 ist auf den Kunst
stoffträger 4 aufgesteckt und deckt den Schaumstoffaufträger
1,2 ab. Die Kappe 7 ist in der Mitte mit einem Dichtzapfen 8
versehen, der durch den Austrittskanal 3 und in die Austritts
öffnung im Kunststoffträger 4 ragt, um diesen Austrittsbereich
frei von pastösem Material zu halten, wenn die Auftragsvor
richtung nicht benutzt wird. Zudem verhindert er ein Austrock
nen des Behälterinhalts.
Die das pastöse Material aufnehmende Beschichtung 2 kann aus
einem offenzelligen vernetzten oder unvernetzten Schaumstoff
bestehen oder auch aus einer Beflockung. Bei dem Ausführungs
beispiel nach Fig. 1 ist auch die zum Auftragen der pastösen
Zubereitung nicht verwendete Unterseite des Aufträgers mit
einer Beflockung 2 versehen, weil die Beflockung 2 das Ver
schweißen des Aufträgers mit dem Kunststoffträger 4 begün
stigt. Ebenso ist es möglich, den Aufträger beispielsweise
mittels eines Klebstoffs an dem Kunststoffträger 4 zu befesti
gen.
Das Material der Beschichtung 2 wird so gewählt, daß es einen
schonenden Auftrag der pastösen Zubereitung ohne Beschädigung
empfindlicher Oberflächen gewährleistet, während das Material
dennoch ausreichende mechanische Beständigkeit aufweist und
bis zum Aufbrauch des Tubeninhalts gebrauchsfähig bleibt.
Die im Verhältnis zur Dicke des geschossenzelligen Schaum
stoffteils 1 dünne Beschichtung 2 nimmt wegen der geringen
Dicke nur wenig Material auf, so daß diese Beschichtung 2 aus
reichend elastisch bleibt.
Für das geschlossenzellige Schaumstoffteil 1 können thermopla
stische Elastomere TPE zum Einsatz kommen. Ein derartiges Ma
terial hat den Vorteil, daß es in herkömmlichen Spritzgußma
schinen verarbeitet werden kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Elastomeren entfällt der Prozeß einer Vulkanisation. Die Ober
fläche dieses Materials kann wie oben beschrieben durch Be
flockung oder Kaschierung mit einer weichen Materialbahn ver
sehen werden.
Fig. 3 zeigt in einer Schnittansicht eine abgewandelte Ausfüh
rungsform eines Aufträgers mit einem geschlossenzelligen
Schaumstoffteil 1, einer Zwischenschicht 9 und der Beschich
tung 2 aus weichem, die pastöse Zubereitung aufnehmendem Mate
rial auf der Auftragsseite. Die Zwischenschicht 9 kann aus
einem weich-elastischen Material bestehen, das eine höhere
Elastizität aufweist als der geschlossenzellige Schaumstoff
des unteren Teils 1, wobei die Zwischenschicht 9 ebenfalls aus
geschlossenzelligem Schaumstoff besteht.
Nach einer anderen abgewandelten Ausführungsform können auch
die Seitenflächen des Aufträgers mit einer Beflockung oder
Beschichtung 2 versehen werden, wobei sich diese Beschichtung
2 auch nur über einen Teil der Dickenabmessung des Schaum
stoffteils 1 erstrecken kann.
Der beschriebene Aufträger aus wenigstens zwei Materialschich
ten wird vorzugsweise auf einem Kunststoffträger 4 befestigt,
wie er in Fig. 2 wiedergegeben ist. Es ist aber auch möglich,
einen solchen Aufträger 1,2 direkt auf einer Tube um deren
Öffnung herum anzubringen. Es kann auch eine andere Befesti
gungsart des Kunststoffträgers 4 auf der Tube vorgesehen wer
den.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform nach der Erfindung,
wobei auf dem Träger 4 aus Kunststoff ein Aufträger 11 aus ei
nem thermoplastischen Elastomer aufgebracht ist, das alleine
zum Auftragen einer pastösen Zubereitung verwendet wird, ohne
daß eine zusätzliche Beschichtung vorgesehen wird. Die Ober
fläche des Aufträgers 11 aus thermoplastischem Elastomer (TPE)
ist zwar glatt, jedoch gewährleistet die weiche Konsistenz
eines derartigen Aufträgers ein gleichmäßiges Verteilen einer
pastösen Zubereitung, ohne daß diese zu einem Verkrusten an
der Oberfläche des Aufträgers führt.
Verwendet man TPE mit polyolefinischer Struktur und verwendet
man für den Kunststoffträger 4 ebenfalls ein Material aus Po
lyolefinen (wie z. B. PP oder PE), so kann beim Spritzgießen
ein Materialverbund erzielt werden. Hierdurch können Arbeits
gänge eingespart werden. Man kann auch mit bahnförmigen Mate
rialien arbeiten, die entsprechend veredelt werden. Hierbei
ist es erforderlich, aus der Bahn vorzugsweise runde Stanzlin
ge auszustanzen, welche den Aufträger bilden. Anschließend
werden diese Stanzlinge in einem separaten Arbeitsgang mit dem
Kunststoffträger 4 verbunden.
Falls die Oberflächeneigenschaften eines solchen Aufträgers
verbessert werden müssen, kann eine Beflockung vorgesehen wer
den.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Verteilen von pastösem Material auf Ober
flächen, mit einem auf einer Tube oder dgl. Behälter für
das pastöse Material aufsetzbaren Aufträger,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufträger (1,2; 1,1) aus einem weichen, nicht zur
Verkrustung durch das aufzutragende, pastöse Material
neigenden Werkstoff besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufträger (11) aus einem thermoplastischen Poly
mer, insbesondere Elastomer besteht, der vorzugsweise im
Zweikomponenten-Spritzgießverfahren auf einem Kunst
stoffträger (4) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufträger ein geschlossenzelliges Schaumstoffteil
(1) aufweist, das zumindest auf einem Teil seiner Ober
fläche mit einem weichen Material (2) beschichtet ist,
das das pastöse Material aufnimmt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (2) dünn und das Teil (1) aus ge
schlossenzelligem Schaumstoff zur Ausbildung eines Pol
sters dick ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (2) durch Beflockung ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (2) aus einem offenzelligen Schaum
stoff besteht.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufträger (1,2) auf einem Kunststoffträger (4)
befestigt ist, der auf eine Tube aufschraubbar ist.
8. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufträger (1,2; 11) auf der am Kunststoffträger
(4) anliegenden Seite mit einer Beschichtung (2) versehen
ist, die das Verschweißen mit dem Kunststoffträger (4)
begünstigt.
9. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Teil (1) aus thermoplastischem Elastomermaterial
besteht.
10. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufträger (1,2; 11) in der Mitte einen durchgehen
den Austrittskanal (3) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Teil (1) und der Beschichtung (2) eine
elastische Zwischenschicht (9) vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
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- 1995-06-14 EP EP95109233A patent/EP0687507A3/de not_active Withdrawn
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